Ich habe türkische Eltern und bin in Deutschland geboren.
Das ist einfach ein bloßes „in eine Schublade stecken“. Mehr nicht.
Mein Opa ist vor knapp 50 Jahren nach Deutschland als Gastarbeiter gekommen, hat ein paar Jahre gearbeitet und anschließend seine Frau und 3 Kinder nach Deutschland geholt. Damals gab es sog. Gastarbeiter-Wohnung neben den Fabriken.
(Seine Kinder waren zu dem Zeitpunkt 3, 5 und 9 Jahre alt)
Diese Zeit war für sie nicht leicht. Mein Opa leidet an Alzheimer und verlernt sein Deutsch, welches er zuvor sowieso nicht flüssig beherrschte da er natürlich damals nur in Wohnblocks mit anderen Ausländern eingeteilt wurde. Dort spricht man dann halt auch nicht deutsch.
Hätte er in den fast 50 Jahren vernünftig Deutsch lernen können? Ja. Hat er aber nicht. Unter diesen Umständen damals kann ich es teils verstehen, jedoch hätte ich mir doch eher gewünscht, dass er die deutsche Sprache gut beherrscht.
Wie dem auch sei - Nach Jahren haben mein Vater, mein Onkel und mein Opa eine gewisse Zeit in einer Fabrik gearbeitet. Später wurde mein Vater mit ca. 30 Jahren selbstständig, hatte sich mit der Zeit 4-5 Geschäfte aufgebaut. Mein Onkel arbeitet als Projektmanager bei einem großen Kreditinstitut. Meine Tante ist angestellte in einer Firma.
Heute haben wir insgesamt über 5 Häuser
Alle drei beherrschen die deutsche Sprache flüssig - Sogar besser als manch Deutscher da draußen..
Sie gehören zu den Menschen (Vor allem mein Opa), die dieses Land wieder aufgebaut haben. Du kannst sie nicht mit vor ein paar Jahren zugewanderten vergleichen.
Wie du wahrscheinlich merkst, bin ich eher darauf eigegangen, was sie erreicht haben und nicht grösstenteils auf deren sprachlichen Kenntnisse. Das liegt daran, dass es mich stört, das manche Personen denken, dass alle so sind. Es gibt türkische Mitbürger, die mehr erreicht haben, es gibt welche, die im Mittelstand leben, aber auch jene, die nicht besonders viel geschafft, sich aber auch nicht wirklich bemüht haben. Das leitet dann auch auf die nächsten Generationen bzw. auf die Kinder ab.
Lass mich dir eins gesagt haben, urteile nicht, bevor du nicht beide Seiten gesehen hast. Wenn du in einem Viertel wohnst, wo eher „asoziale“ leben, dann ist das halt so.
Vielleicht wirst du irgendwann einmal eine integrierte türkische Familie kennenlernen und somit dein Bild ändern.
Auch ich bin vorsichtig, wen ich in meinen Freundeskreis lasse. Es gibt die sogenannten „assis“ die es nunmal bei jeder Nationalität gibt. Diese Leute verabscheue ich, auch wenn sie türkisch sind.
Und nur weil in der Türkei kein Krieg herrscht, heisst es nicht, dass sie zurückgehen sollten. Natürlich sind sie aufgrund finanzieller Umstände hierher gekommen - GENAU SO WIE GRIECHEN, ITALIENER, JUGOSLAVEN usw.
Sie haben dieses Land wieder mit aufgebaut - Schliesslich hat der deutsche Staat sie damals „gerufen“. Man könnte auch nicht zu einem Griechen sagen, dass er zurück in seine Heimat solle, oder ist es da etwas anderes? 😃
Ich hoffe, dass dir die Geschichte meiner türkischen Familie, dein Bild geändert hat. Und ich hoffe auch, dass du in Zukunft nicht mehr alle in eine Schublade steckst.
Es gibt von JEDER Nationalität
Ungebildete, asoziale - Das ist nämlich das worauf du eigentlich hinaus willst.
Aber genau so gibt es, gebildete, soziale, die sich etwas aufgebaut haben und hier ein gutes Leben führen, ihre Steuern zahlen und ein Teil Deutschlands sind.