Hi Stupsimomo,

KarlKlammer hat das schon sehr gut zusammengefasst, finde ich.

Das Allerwichtigste beim Kauf deiner Ukulele ist definitiv nicht das Aussehen und selbst der Klang spielt erst einmal eine untergeordnete Rolle. Denn der beste Klang bringt dir nichts, wenn du Probleme hast, sie zu spielen.

Das Erste, was du klären musst, ist die Frage nach der Größe. Da ich nicht weiß, wie alt du bist und vor allem welche Statur du hast, kann ich dir dazu keine Empfehlung geben. Mit einer Sopran-Ukulele sollten meiner Meinung nach nur kleine Kinder anfangen, da sie für Jugendliche und Erwachsene oftmals zu schwierig zu spielen ist (auch wenn es natürlich bei manchen Modellen Ausnahmen gibt). Hast du eine normal-erwachsene, weniger zierliche Statur, könnte die Tenor-Ukulele für dich am besten geeignet sein, sie wird von den meisten professionellen Spielern verwendet. Der Kompromiss liegt dazwischen: Die Concert-Ukulele.

Hier hilft nur: ausprobieren. Das muss nicht in einem Musikgeschäft vor Ort sein, es gibt genügend Online-Händler. Die guten Ukulelen bekommt man leider selten in Musikgeschäften vor Ort, da viele (nicht alle) dieses Instrument stiefmütterlich behandeln. Besser sind spezialisierte Shops, an die gelangst du aber einfacher online, da es deutschlandweit nur sehr wenige gibt.

Bevor du die Ukulele ausprobierst, solltest du dich unbedingt mit der richtigen Haltung auseinandersetzen. Denn ansonsten kannst du eigentlich nur eine Bauchentscheidung hinsichtlich der Größe treffen. Wenn du sie korrekt hältst, dann sollten seine Fingerspitzen (wenn sie leicht gekrümmt sein) etwa am Übergang von Hals und Korpus sein, da hier die Saiten angeschlagen werden. Und nicht, wie bei der Gitarre üblich, über dem Schallloch.

Achte auch darauf, dass dir die Breite des Halses liegt. Das finden viele Spieler noch wichtiger als die allgemeine Größe des Instrumentes. Denn sie bestimmt, wie weit die Saiten auseinanderliegen. Das variiert übrigens zwischen Herstellern, nicht nur zwischen Ukulelegrößen. Es gibt auch Sopranukulelen (z.B. von Kanile'a), deren Hals genauso breit ist wie der ihrer Tenor-Ukulelen. Oder Modelle wie die Tiny Tenor von Pepe Romero, die auf kompakten Maßen die Vorteile einer Tenor-Ukulele vereint.

Ganz wichtig ist aber auch die Saitenlage. Das ist der Abstand zwischen Bundstäbchen und Saiten, also grob gesagt: Wie viele Blatt Papier kannst du zwischen Saiten und Griffbrett schieben? Generell kann man sagen: Je mehr Geld du ausgibst, desto besser ist die Ukulele vom Werk eingestellt. Billige Ukulelen, die vom Fließband kommen, können keine gute Saitenlage haben. Für diesen Prozess ist Handarbeit erforderlich, die natürlich Geld kostet. Eine gut eingestellte Ukulele macht dir das Spielen deutlich leichter. Du brauchst dann nur einen Bruchteil der Kraft, die bei schlecht eingestellten Ukulelen nötig ist. Meiner Ansicht nach ist das einer der Hauptgründe, warum Anfänger Saiteninstrumente nicht lange durchhalten. Aber selbst wenn die Ukulele günstig war, kannst du die Saitenlage noch durch einen Instrumentenbauer verbessern lassen. Das kostet vielleicht 15-30 Euro und lohnt sich eigentlich immer, wenn die Ukulele deutlich weniger als eine vierstellige Summe gekostet hat. Es lässt sich fast immer etwas herausholen.

Wenn du bzgl. der Kraft trotzdem noch Probleme hast, kann es sich übrigens lohnen, die Saiten zu wechseln. Es gibt welche, z.B. die Worth Clear, die weniger Saitenzug haben und leichter zu spielen sind. Und meiner Meinung nach besser klingen als viele andere. Es gibt aber noch zahlreiche andere Hersteller wie D'Addario oder Aquila, probier dich am besten durch, bis du die richtigen für dich gefunden hast.

Erst, wenn du nach den obigen Kriterien die Modelle eingegrenzt hast, die zu deiner Statur passen, würde ich mich mit dem Klang auseinandersetzen. KarlKlammer hat schon gesagt, dass es sinnvoll ist, eine Massivholzdecke zu haben. Die Decke ist für den mit Abstand größten Teil des Klanges verantwortlich und hier hilft es, wenn sie aus einem (vernünftigen) Massivholz besteht. Welches das ist, ist überwiegend Geschmacksache. Jedes hat Vor- und Nachteile. Fichte bringt die Höhen klarer zum Vorschein, Koa ist ein sehr wohlklingendes, warmes Holz. Jeder Hersteller verarbeitet es aber anders, es gibt Marken, bei denen das Koa-Holz ganz hervorragend die Höhen unterstützt. Hier also: ausprobieren, welcher Klang dir persönlich gefällt.

Das Aussehen sollte wirklich nur das letzte Kriterium sein. Vor allem wenn die Ukulele aus Massivholz ist, dann kaufst du das Holz ja wegen des Klanges und nicht wegen des Aussehens. Die Optik hängt oft auch stark mit dem Preis zusammen, denn die Hersteller legen das richtig schön gemaserte Holz immer für ihre exklusiveren Serien beiseite. Bei Laminat ist es übrigens egal, welches Holz es imitiert, das hat keine klanglichen Auswirkungen. Hier kannst du also rein nach Optik gehen.

Ich habe in dem folgenden Artikel noch einige Dinge zusammengefasst, die du vor dem Kauf wissen solltest.

Da du Schüler bist, gehe ich mal davon aus, dass du nur bedingt Einfluss darauf hast, wie viel Geld die Ukulele kosten darf. ;-) Man kann die Qualität auch nicht nur am Preis festmachen. Aber da es so viele Modelle gibt, ist das die einzige Kategorie, durch die man sie zumindest grob einteilen kann. Kauf dir am besten keine Ukulele im Bereich 20-50 Euro, das sind keine Instrumente, das ist Jahrmarktspielzeug. Generell wäre ich bei unter 100 Euro sehr vorsichtig. Wenn es der Geldbeutel erlaubt, bekommst du für 180-200 Euro ein brauchbares Einstiegsinstrument. Im Bereich 400-600 Euro liegt die Mittelklasse, hier ist das Instrument schon vollständig massiv, aber meist noch in Billiglohnländern hergestellt. Die guten, handgemachten Ukulelen beginnen ab etwa 1.000 Euro.

In welcher Kategorie du dich bedienst, hängt natürlich maßgeblich vom Geldbeutel ab, aber auch von deinen Ambitionen. Geht es dir nur darum, das Schulprojekt rumzukriegen und willst du sie gar nicht wirklich spielen, dann spar dir das Geld. Und kauf nur etwas, was gut genug ist, damit die Note am Ende stimmt. Aber wenn du dir vorstellen kannst, die Ukulele auch darüber hinaus zu spielen, dann würde ich so viel Geld investieren, wie finanziell möglich ist. Denn das bringt einige spürbare und hörbare Vorteile mit sich. Und erhöht die Chancen ungemein, dass du dabei bleibst und schnelle Lernfortschritte erzielst.

Ich hoffe, dass ich dir mit den Informationen helfen konnte. Der Ukulele-Kauf ist am Anfang nicht ganz leicht, weil man auf so viele Dinge achten muss. Leider unterstützen viele Verkäufer einen hier nur bedingt. Am besten ist es deshalb wirklich, du nimmst Kontakt zu einem spezialisierten Händler auf. Der kann selbst am Telefon schon einen Großteil der Modelle ausschließen und die Suche eingrenzen. In jedem Fall wünsche ich dir viel Spaß mit der Ukulele und hoffe, dass sie mehr wird als nur ein Schulprojekt. :-)

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Hi,

bei einem Klinke-Eingang wäre es nicht möglich, da es darüber kein Ausgangssignal gibt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass eine Ukulele theoretisch einen Line-In haben könnte, z.B. als Direktabnahme für Kopfhörer bevor das Signal durch den Verstärker geht. Wenn du Ausgang meintest, müsste es gehen. Die Frage ist eher, ob das Signal stark genug ist bzw. das Mischpult genug Gain gibt, ohne zu rauschen. Notfalls kann ein CloudLifter helfen.

Wie die anderen schon geschrieben haben, ist der Klang aber deutlich besser, wenn du ein Mikrofon nimmst. Nicht weil Tonabnehmer generell schlecht wären, aber in den meisten Ukulelen sind einfach keine guten Tonabnehmer eingebaut. Wir reden sonst eher von Ukulelen im 4-stelligen Bereich oder darüber, die tonabnehmertechnisch besser aufgestellt sind. Da wäre es deutlich günstiger, sich ein solides Mikrofon zu kaufen. Das Shure SM 7B kann ich sehr empfehlen (nicht nur für Instrumente, auch für stimmliche Aufnahmen ist es hervorragend für den Preis), aber es gibt auch noch weit günstigere, die ebenfalls einen richtig guten Job machen. Ich persönlich würde – wenn du kein schallisoliertes Tonstudio hast – kein Kondensatormikrofon kaufen, weil es die Umgebungsgeräusche mit aufnimmt. Ein dynamisches Mikrofon wie das o.g. Shure nimmt nur auf, was unmittelbar vor ihm geschieht und ist für den Hausgebrauch für nahezu alle Zwecke besser geeignet. Denk nur dran, dass du bei einem dynamischen Mikrofon ebenfalls viel Gain brauchst, ein CloudLifter ist auch hier evtl. nötig. Das Gain vom Xenyx1002FX würde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen.

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Index finger (Zeigefinger)

Hi,

für die Ukulele nehme ich nur den Zeigefinger. Da muss man aber auch zur Gitarre unterscheiden, denn der durch den Daumen verstärkte Zeigefinger ist für die Ukulele zu viel des Guten, für die Gitarre aber absolut üblich. Außerdem braucht man den Daumen separat für fortgeschrittene Strummings, da ist es besser, man gewöhnt sich das gar nicht erst an. ;-)

Ein Plektrum wird bei Ukulelen fast gar nicht verwendet, aber wenn dann meistens aus Filz.

Falls dich das Strumming auf der Ukulele näher interessiert, ist der verlinkte Artikel vielleicht etwas für dich.

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Hi,

ich nehme mal eine Gegenmeinung zu den anderen hier ein, denn ich denke, dass man beim Kauf einer Ukulele viel falsch machen kann, wenn man zu günstig kauft.

Die Ukulele ist ein Instrument wie jedes andere auch. Durch das ganze Feel Good Marketing und Hawaii Feeling entsteht leider oft der Eindruck, dass es sich dabei um ein Spielzeug für Partys handelt.

Bei den Ukulelen unter 75 € handelt es sich auch tatsächlich um Spielzeug. Selbst etwas teurere sind noch kein "richtiges" Instrument im klassischen Sinne. Sie bestehen meist aus Laminat – und ob du dann eine Fichtendecke oder Koa kaufst, spielt keine Rolle, weil es sich nur um eine Plastikfolie in Holzoptik handelt.

Wenn du wenig Geld ausgeben möchtest, würde ich dir empfehlen, etwas im Bereich 200 bis 250 € auszugeben. Dort bekommst du immerhin schon eine Massivholzdecke. Zwar nicht aus Koa – und Zargen wie Boden sind weiterhin aus Laminat –, aber das macht schon einen erheblichen Unterschied.

Der Aussage, dass über 150 € keinen Sinn ergeben, kann ich überhaupt nicht zustimmen. Ich habe über 1000 € für meine erste Ukulele ausgegeben und mehrere Modelle in unterschiedlichen Preisklassen getestet. Es macht je nach Hersteller einen deutlichen Unterschied im Klang, der auch für Anfänger definitiv schon zu hören ist. Und die Bespielbarkeit ist ein Traum. Bei keiner war das Greifen der Saiten so leichtgängig.

Das ist eigentlich auch der Hauptgrund, warum ich an einer Ukulele nicht zu sehr sparen würde. Es ist vollkommen okay, so wenig Geld wie möglich ausgeben zu wollen. Aber auch wenig Geld ist herausgeworfen, wenn die Ukulele in der Ecke steht. Denn als Faustformel kann man sagen: Je günstiger die Ukulele, desto schlechter ist die Bespielbarkeit. Die Saiten sind dann oft zu hoch über den Bundstäbchen und das Herunterdrücken (das am Anfang für die Finger ohnehin schon unangenehm ist) wird schmerzhaft. Das Greifen sauberer Akkorde wird auch schwieriger, weil viel mehr Kraft nötig ist – am Ende schnarren nur die Saiten. Anfänger lassen dann schnell wieder die Finger davon, genau wie bei billigen Gitarren. "Ich weiß ja noch nicht, ob das was für mich ist" wird dann zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

Denk immer daran, dass es sich bei der Ukulele um ein richtiges Instrument handelt, das idealerweise in Handarbeit statt in Massenproduktion hergestellt werden sollte. Ja, die Ukulele ist günstig. Aber vor allem im Vergleich zu anderen Instrumenten. Wenn du 1.200 € für eine Ukulele ausgibst, dann bist du schon im Premiumbereich und hast ein hochwertiges Instrument gekauft. Wenn du 1.200 € für die meisten anderen Instrumente dieser Größe ausgibst, bist du gerade mal im Einstiegsbereich und oft genug im Ramschbereich. Von Klavieren wollen wir gar nicht sprechen.

Ich weiß, dass das nicht die populärste Ansicht ist. Den meisten gefällt es besser, wenn in YouTube Tutorials gesagt wird, sie sollten so um die 50 - 70 € ausgeben. Das ist auch in Ordnung. Man muss nur wissen, dass man dafür kein echtes Instrument erhält, sondern eher eine Art Partyspielzeug. Das macht auch Töne, darauf kann man auch spielen und es klingt, wenn man es richtig anstellt, am Ende wie ein Lied. Aber man macht sich das Spielen damit auch unnötig schwer und nimmt sich möglicherweise die Freude an diesem tollen Instrument, bevor es überhaupt angefangen hat.

Falls du noch etwas mehr zu dem Thema erfahren willst, kann ich dir diesen Beitrag zu Kosten einer Ukulele empfehlen. Da habe ich das noch mal etwas ausführlicher beschrieben.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen und habe dich nicht entmutigt. Geh am besten nach dem Prinzip vor, die teuerste Ukulele zu kaufen, die dein Budget erlaubt. Denn selbst eine günstige Ukulele ist viel besser als gar keine. "Feel Good" ist bei der Ukulele nämlich nicht nur Marketing, es stimmt wirklich. Viel Spaß beim Einstieg!

Noch ein Tipp: Hier wurde geschrieben, dass du unbedingt mit einer Sopran-Ukulele starten solltest. Dafür gibt es keine nennenswerten Argumente, denn die richtige Größe der Ukulele hängt zum einen vom Klang ab, den du dir wünschst, und zum anderen von deiner eigenen Körpergröße. Die Sopran ist keine Anfängerukulele, sondern für (erwachsene) Anfänger sogar besonders schwierig zu spielen. Probier die verschiedenen Größen am besten in einem Geschäft aus.

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