Hi anschysi,

das Wichtigste, worauf du meiner Meinung nach achten solltest, ist: Kauf keine Ukulele für 60 Euro. ;-)

Im Ernst, du sagst, du spielst schon seit Jahren Gitarre. Je nachdem wie ernst es dir mit der Ukulele ist, würde ich etwas mehr Geld investieren. Zumindest wenn es das Budget irgendwie hergibt. Wenn nicht, sind 60 Euro besser als gar nicht Ukulele zu spielen. Aber du machst dir das Spielen damit schwerer als nötig.

In der Regel ist die Saitenlage in dem Preisbereich miserabel, wodurch du unnötig viel Kraft aufwenden musst. Du bist zwar von der Gitarre geübt, aber je nachdem wie gut deine Gitarre ist bzw. ob du sie von einem Gitarrenbauer hast einstellen lassen, kann der Unterschied gewaltig sein. Intonation kann in dem Preisbereich auch ein Problem darstellen.

Bevor du die Größe aussuchst, würde ich mich damit beschäftigen, wie man die Ukulele hält. Denn das ist fundamental anders im Vergleich zur Gitarre. Die Ukulele hält man üblicherweise deutlich höher und stärker angewinkelt, die Gitarre oft waagerecht und (cool) auf Gürtelhöhe. Auch strummt man nicht über dem Schallloch. Deshalb ist es wichtig, dass deine Finger beim Strummen in etwa dort sind, wo der Hals in den Korpus übergeht. Daran würde ich festmachen, ob es eine Soprano, Concert oder Tenor sein soll. Oder eine der vielen Mutationen.

Deshalb kann dir hier niemand die richtige Größe raten, da sie enorm von deiner körperlichen Statur abhängt. Generell kann man vielleicht nur sagen: Eine Soprano ist in den meisten Fällen Quatsch (und ganz und gar kein Anfängerinstrument), sie würde ich nur für kleine Kinder empfehlen. Auch wenn es spezielle Modelle gibt, die für Erwachsene deutlich einfacher zu spielen sind. Die Tenor ist die Größe, die von den meisten professionellen Ukulelespielern verwendet wird. Die Concert liegt irgendwo dazwischen. Und dann gibt es noch die verschiedensten Varianten von Tiny Tenor bis Longneck. Jeder Hersteller macht irgendetwas anders.

Dann spielt aber auch die Breite des Halses eine Rolle, denn sie bestimmt, wie weit die Saiten auseinanderliegen und wie schwierig sie zu greifen sind.

Hier hilft einfach nur ausprobieren. Vor allem, weil du durch deine Gitarrenerfahrung eine bestimmte Haltung gewohnt bist und es hilfreich wäre, dass du damit die Ukulele komfortabel halten kannst, ohne dich zu stark umgewöhnen zu müssen.

Am Ende kannst du sicher irgendwo mit viel Glück eine spielbare Ukulele für 60 Euro finden, das schließe ich definitiv nicht aus. Ein gutes Einstiegsinstrument liegt eher bei 180 bis 200 Euro. Zum Vergleich: 400-600 Euro ist etwa die Mittelklasse und ab ca. 1.000 Euro beginnen langsam die guten Ukulelen.

Auch wenn dich die oberen Regale nicht interessiert, finde ich es wichtig, zu wissen, wo man sich selbst in der Preisskala befindet. Denn wenn du in einen normalen Musikladen gehst, wo die teuerste Ukulele 150 Euro kostet, dann denkst du zurecht, dass du mit 75 € ja schon etwas recht Gutes in der Mittelklasse kaufst. Was gemessen an der wahren Skala aber nicht der Fall ist und am Ende vielleicht zu Frust führt. Mir ging es am Anfang selbst so und ich fand erst nach der ersten Bestellung heraus, was ein solches Instrument eigentlich tatsächlich kostet. Und wie viele Vorteile es hat, etwas mehr zu investieren, sofern es möglich ist.

Die "richtige" Entscheidung kannst du aber nur unter Berücksichtigung deiner Ambitionen treffen. Wenn Gitarre deine wahre Leidenschaft ist und die Ukulele nur ein kleiner Spaß für 2-3 Gelegenheiten im Jahr: Dann vergiss meine Ratschläge und spar dir das Geld. Hat sie aber das Potenzial, zur Leidenschaft zu werden und willst du sie als Instrument ernst nehmen, dann tust du dir selbst wahrscheinlich den größten Gefallen, wenn du so viel ausgibst, wie du dafür aufbringen kannst, ohne in finanzielle Schieflage zu geraten.

Ich hoffe natürlich, dass sie zu einer echten Leidenschaft wird und dass ich dir etwas weiterhelfen konnte. Auf Ukulele Insider findest du übrigens viele Artikel, die dir beim Kauf der Ukulele helfen, denn da gibt es einiges zu beachten, was einem nicht jeder Händler bereitwillig erzählt. Und wie man sie spielt, erfährst du nebenbei auch. ;-)

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Hi Stupsimomo,

KarlKlammer hat das schon sehr gut zusammengefasst, finde ich.

Das Allerwichtigste beim Kauf deiner Ukulele ist definitiv nicht das Aussehen und selbst der Klang spielt erst einmal eine untergeordnete Rolle. Denn der beste Klang bringt dir nichts, wenn du Probleme hast, sie zu spielen.

Das Erste, was du klären musst, ist die Frage nach der Größe. Da ich nicht weiß, wie alt du bist und vor allem welche Statur du hast, kann ich dir dazu keine Empfehlung geben. Mit einer Sopran-Ukulele sollten meiner Meinung nach nur kleine Kinder anfangen, da sie für Jugendliche und Erwachsene oftmals zu schwierig zu spielen ist (auch wenn es natürlich bei manchen Modellen Ausnahmen gibt). Hast du eine normal-erwachsene, weniger zierliche Statur, könnte die Tenor-Ukulele für dich am besten geeignet sein, sie wird von den meisten professionellen Spielern verwendet. Der Kompromiss liegt dazwischen: Die Concert-Ukulele.

Hier hilft nur: ausprobieren. Das muss nicht in einem Musikgeschäft vor Ort sein, es gibt genügend Online-Händler. Die guten Ukulelen bekommt man leider selten in Musikgeschäften vor Ort, da viele (nicht alle) dieses Instrument stiefmütterlich behandeln. Besser sind spezialisierte Shops, an die gelangst du aber einfacher online, da es deutschlandweit nur sehr wenige gibt.

Bevor du die Ukulele ausprobierst, solltest du dich unbedingt mit der richtigen Haltung auseinandersetzen. Denn ansonsten kannst du eigentlich nur eine Bauchentscheidung hinsichtlich der Größe treffen. Wenn du sie korrekt hältst, dann sollten seine Fingerspitzen (wenn sie leicht gekrümmt sein) etwa am Übergang von Hals und Korpus sein, da hier die Saiten angeschlagen werden. Und nicht, wie bei der Gitarre üblich, über dem Schallloch.

Achte auch darauf, dass dir die Breite des Halses liegt. Das finden viele Spieler noch wichtiger als die allgemeine Größe des Instrumentes. Denn sie bestimmt, wie weit die Saiten auseinanderliegen. Das variiert übrigens zwischen Herstellern, nicht nur zwischen Ukulelegrößen. Es gibt auch Sopranukulelen (z.B. von Kanile'a), deren Hals genauso breit ist wie der ihrer Tenor-Ukulelen. Oder Modelle wie die Tiny Tenor von Pepe Romero, die auf kompakten Maßen die Vorteile einer Tenor-Ukulele vereint.

Ganz wichtig ist aber auch die Saitenlage. Das ist der Abstand zwischen Bundstäbchen und Saiten, also grob gesagt: Wie viele Blatt Papier kannst du zwischen Saiten und Griffbrett schieben? Generell kann man sagen: Je mehr Geld du ausgibst, desto besser ist die Ukulele vom Werk eingestellt. Billige Ukulelen, die vom Fließband kommen, können keine gute Saitenlage haben. Für diesen Prozess ist Handarbeit erforderlich, die natürlich Geld kostet. Eine gut eingestellte Ukulele macht dir das Spielen deutlich leichter. Du brauchst dann nur einen Bruchteil der Kraft, die bei schlecht eingestellten Ukulelen nötig ist. Meiner Ansicht nach ist das einer der Hauptgründe, warum Anfänger Saiteninstrumente nicht lange durchhalten. Aber selbst wenn die Ukulele günstig war, kannst du die Saitenlage noch durch einen Instrumentenbauer verbessern lassen. Das kostet vielleicht 15-30 Euro und lohnt sich eigentlich immer, wenn die Ukulele deutlich weniger als eine vierstellige Summe gekostet hat. Es lässt sich fast immer etwas herausholen.

Wenn du bzgl. der Kraft trotzdem noch Probleme hast, kann es sich übrigens lohnen, die Saiten zu wechseln. Es gibt welche, z.B. die Worth Clear, die weniger Saitenzug haben und leichter zu spielen sind. Und meiner Meinung nach besser klingen als viele andere. Es gibt aber noch zahlreiche andere Hersteller wie D'Addario oder Aquila, probier dich am besten durch, bis du die richtigen für dich gefunden hast.

Erst, wenn du nach den obigen Kriterien die Modelle eingegrenzt hast, die zu deiner Statur passen, würde ich mich mit dem Klang auseinandersetzen. KarlKlammer hat schon gesagt, dass es sinnvoll ist, eine Massivholzdecke zu haben. Die Decke ist für den mit Abstand größten Teil des Klanges verantwortlich und hier hilft es, wenn sie aus einem (vernünftigen) Massivholz besteht. Welches das ist, ist überwiegend Geschmacksache. Jedes hat Vor- und Nachteile. Fichte bringt die Höhen klarer zum Vorschein, Koa ist ein sehr wohlklingendes, warmes Holz. Jeder Hersteller verarbeitet es aber anders, es gibt Marken, bei denen das Koa-Holz ganz hervorragend die Höhen unterstützt. Hier also: ausprobieren, welcher Klang dir persönlich gefällt.

Das Aussehen sollte wirklich nur das letzte Kriterium sein. Vor allem wenn die Ukulele aus Massivholz ist, dann kaufst du das Holz ja wegen des Klanges und nicht wegen des Aussehens. Die Optik hängt oft auch stark mit dem Preis zusammen, denn die Hersteller legen das richtig schön gemaserte Holz immer für ihre exklusiveren Serien beiseite. Bei Laminat ist es übrigens egal, welches Holz es imitiert, das hat keine klanglichen Auswirkungen. Hier kannst du also rein nach Optik gehen.

Ich habe in dem folgenden Artikel noch einige Dinge zusammengefasst, die du vor dem Kauf wissen solltest.

Da du Schüler bist, gehe ich mal davon aus, dass du nur bedingt Einfluss darauf hast, wie viel Geld die Ukulele kosten darf. ;-) Man kann die Qualität auch nicht nur am Preis festmachen. Aber da es so viele Modelle gibt, ist das die einzige Kategorie, durch die man sie zumindest grob einteilen kann. Kauf dir am besten keine Ukulele im Bereich 20-50 Euro, das sind keine Instrumente, das ist Jahrmarktspielzeug. Generell wäre ich bei unter 100 Euro sehr vorsichtig. Wenn es der Geldbeutel erlaubt, bekommst du für 180-200 Euro ein brauchbares Einstiegsinstrument. Im Bereich 400-600 Euro liegt die Mittelklasse, hier ist das Instrument schon vollständig massiv, aber meist noch in Billiglohnländern hergestellt. Die guten, handgemachten Ukulelen beginnen ab etwa 1.000 Euro.

In welcher Kategorie du dich bedienst, hängt natürlich maßgeblich vom Geldbeutel ab, aber auch von deinen Ambitionen. Geht es dir nur darum, das Schulprojekt rumzukriegen und willst du sie gar nicht wirklich spielen, dann spar dir das Geld. Und kauf nur etwas, was gut genug ist, damit die Note am Ende stimmt. Aber wenn du dir vorstellen kannst, die Ukulele auch darüber hinaus zu spielen, dann würde ich so viel Geld investieren, wie finanziell möglich ist. Denn das bringt einige spürbare und hörbare Vorteile mit sich. Und erhöht die Chancen ungemein, dass du dabei bleibst und schnelle Lernfortschritte erzielst.

Ich hoffe, dass ich dir mit den Informationen helfen konnte. Der Ukulele-Kauf ist am Anfang nicht ganz leicht, weil man auf so viele Dinge achten muss. Leider unterstützen viele Verkäufer einen hier nur bedingt. Am besten ist es deshalb wirklich, du nimmst Kontakt zu einem spezialisierten Händler auf. Der kann selbst am Telefon schon einen Großteil der Modelle ausschließen und die Suche eingrenzen. In jedem Fall wünsche ich dir viel Spaß mit der Ukulele und hoffe, dass sie mehr wird als nur ein Schulprojekt. :-)

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Hi Linda,

zu (1): Am Anfang ist Ukulele sogar deutlich leichter zu lernen, weil gerade die ersten Akkorde viel weniger Finger erfordern, also weniger kompliziert sind. Die Schwierigkeit gleicht sich später der der Gitarre an, wenn Akkorde etwas komplizierter werden und Fingerpicking dazu kommt. Aber du hast erst mal eine ganze Weile einen deutlichen Vorsprung mit der Ukulele.

zu (2): Das kommt auf dein Budget an. Ich kann dir nur von billigen Ukulelen abraten. Manche sagen, man solle nicht unter 75 € kaufen, dem kann ich mich anschließen. Ich würde aber eher empfehlen, etwa 200 € für die erste Ukulele auszugeben. Das meiste darunter ist kein Instrument, sondern eher ein Partyspielzeug. Da du Klavier und Klarinette spielst, weißt du ja bereits, dass gute Instrumente nicht billig zu haben sind. Meinst du es also ähnlich ernst mit der Ukulele, würde ich eher bei etwa 1.200 € und aufwärts schauen, hier fangen die Ukulelen renommierter Hersteller wie Kanile'a und KoAloha an. Dafür erhältst du aber auch etwas, was bei einer Gitarre schon rund 5.000 € kosten würde. (Ein guter Kompromiss sind auch die KoAloha Opio oder die PONO.) Ukulelen sind deutlich günstiger als die meisten anderen vergleichbaren Instrumente, aber kauft man zu billig, bereut man es schnell, denn als Faustregel gilt: Je billiger die Ukulele, desto schwieriger ist sie zu spielen. Das liegt an der Saitenlage, die nur dann gut und spielbar ist, wenn eine Ukulele nicht vom Fließband kommt, sondern wenigstens zum Teil handgemacht ist. Gerade am Anfang hilft das, damit die Finger nicht weh tun vom Spielen und das Greifen der Akkorde leichter klappt. Ich habe hier eine Markenübersicht zusammengestellt, vielleicht hilft die dir, einen ersten Überblick zu bekommen.

zu (3): Wenn du autodidaktisch veranlagt bist, brauchst du definitiv keinen Lehrer. Bei Ukulele Insider z.B. findest du ganz viele Tutorials und nützliche Apps – und YouTube ist ebenfalls voll von sehr guten Inhalten. Achte nur auf die richtige Haltung, denn die machen leider ganz viele YouTuber falsch (zumindest für Anfänger). Bei der Gitarre gibt es das gleiche Problem. Es ist eben nicht Klavier, wo die korrekte Haltung schon in der ersten Stunde eingedrillt wird, selbst in YouTube-Videos. Als Buch kann ich dir "Das Ukulelenbuch" von Andreas David empfehlen (zeigt auch die richtige Haltung), der Rest machte bisher keinen besonders guten Eindruck. (Andreas hat übrigens auch einen herausragenden Shop, der in Europa eigentlich die erste Anlaufstelle ist.) Ich würde bei Büchern ansonsten eher auf dem englischsprachigen Markt schauen, ebenso bei den YouTube-Videos.

zu (4): Singen kann auch Spaß machen, wenn man glaubt, nicht gut singen zu können. ;-) Zum Üben reicht das auf jeden Fall. (Und viele denken auch nur, sie könnten nicht singen...) Aber wie ein anderer hier schon schrieb, das mit dem Singen dauert etwas. Du hast am Anfang wahrscheinlich genug zu tun mit dem Greifen der Akkorde und dem Einhalten der Strumming Patterns. Auch wenn es bei dir nicht so lange dauern dürfte, da du durch das Klavier ja bereits geschult bist, mehrere entgegengesetzte Dinge gleichzeitig zu machen. Wenn du dann irgendwann die Akkorde gut spielen kannst, dann kannst du ja auch einfach den Gesang weglassen und Fingerstyle spielen, also statt Strumming vor allem die Melodie spielen:

https://www.youtube.com/watch?v=VX5rHDrJ6Ko

Ähnlich wie auf dem Klavier. Das machen Leute wie Jake Shimabukuro in Perfektion:

https://www.youtube.com/watch?v=0gaWuadgL3g

Das klingt aber auch auf einem etwas niedrigeren Niveau sehr ansehnlich:

https://www.youtube.com/watch?v=VP_Ogjd9_cA

Also mach dir keine Sorgen, Ukulele und Gesang gehören nicht untrennbar zusammen. Jake und viele andere habe ich noch nie singen gehört. Langweilig klingt eine Ukulele alleine definitiv nicht, aber auch hier kommt es ein bisschen darauf an, wie viel du investiert hast. Die Ukulelen in vielen privaten YouTube-Videos klingen nicht ohne Grund etwas "dünn".

Ich kann dir wirklich nur empfehlen, die Ukulele zu lernen. Zu Klavier und Klarinette ist es ein tolles Ausgleichsinstrument, das man deutlich entspannter angehen kann und mit dem man trotzdem Erfolg haben wird. Trotzdem würde ich die Ukulele ernst genug nehmen, denn es ist ein Instrument wie jedes andere auch. Auch wenn die bunten Billigukulelen so gerne im Vordergrund stehen und (leider) auch genauso oft gekauft und dann in die Ecke gestellt werden. Kauf dir, wenn es dein Budget erlaubt, ein vernünftiges Instrument und lern regelmäßig neue Akkorde, Strumming Patterns und irgendwann Fingerstyle. Die Ukulele kann dein Instrument für die Pause sein, aber es bietet mit Abstand genug Potenzial, um es zu deinem Lebensinhalt zu machen. Jake Shimabukuro, James Hill oder Taimane Gardner sind nur ein paar Beispiele dafür. Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß und Erfolg mit der Ukulele!

Ein Tipp noch: Achte auf die richtige Größe. Manche kaufen am Anfang eine Soprano, weil sie ein paar Euro günstiger oder so niedlich ist oder weil sie glauben, eine Ukulele müsse diese Größe haben. Die "professionellste" Größe ist die Tenor, die wird auch auf Hawaii üblicherweise gespielt. Die Concert liegt dazwischen, ist eben ein Kompromiss. Probier verschiedene Größen aus und lies dir vorher die richtige Haltung an. Dann kannst du besser beurteilen, welche zu deiner Körpergröße passt.

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Hi,

auch wenn dein Beitrag schon einige Tage alt ist, das Problem haben unglaublich viele. Deshalb kurz ein paar Tipps dazu.

  1. Akkorde und Strumming Pattern müssen sitzen. Und zwar richtig, richtig sicher. Aufs Griffbrett schauen zu müssen, um den Akkord spielen zu können, wäre noch nicht sicher genug. Es muss wirklich in Fleisch und Blut übergegangen sein. Das kann dauern, auch mal mehrere Wochen oder ein paar Monate, je nach Lernintensität und persönlicher Lernkurve. Also nicht aufgeben, einfach dranbleiben.
  2. Der Gesang sollte nicht unterschätzt werden. Den Text solltest du gut, am besten auswendig kennen. Und vor allem den Rhythmus beherrschen. Das Lied also am besten vorher schon mindestens 50 mal gehört und mitgesungen haben.
  3. Das heißt alles noch nicht, dass es nun automatisch klappt. Viele haben auch jetzt noch Probleme und das ist normal: Denn wir neigen dazu, weil wir ja noch Anfänger sind, uns zu sehr zu kontrollieren. Vor allem achten wir darauf, ob wir das Strumming Pattern richtig spielen – und kommen dann erst recht aus dem Rhythmus. Das ist der Kardinalfehler. Spiel einfach drauflos, denk dir während des Spielens ein wildes, ungeordnetes Strumming Pattern aus, egal wie falsch es zunächst klingen mag. Du wirst sehen, dass das eigentliche Pattern – wenn oft genug geübt – plötzlich immer mehr automatisch durchkommt. Bis du gar nicht mehr anders kannst, als es "richtig" zu spielen.

Der Schlüssel ist meiner Meinung nach, dass zum einen die Grundlagen wirklich sicher sitzen, damit du darüber nicht nachdenken musst. Und zum anderen, dass du dann aber auch tatsächlich nicht über das Spielen nachdenkst (einfacher gesagt als getan). Das kannst du dadurch erreichen, dass du es bewusst nicht auf Richtigkeit ankommen lässt. Oder du lenkst dich noch durch andere Dinge davon ab. Denn eigentlich kannst du längst spielen und gleichzeitig dazu singen. Du weißt es nur noch nicht.

Falls dich das Thema Singen und Spielen näher interessiert, habe ich den Ansatz in dem verlinkten Artikel etwas ausführlicher beschrieben. Ich drücke dir die Daumen, dass es bald klappt. Es muss eigentlich nur einmal klick machen. Wie so oft.

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Hi,

es ist nicht tragisch, dass sie keinen Tonabnehmer hat, vielleicht sogar gut. Denn in den meisten Ukulelen werden ziemlich billige Exemplare verbaut, die dir dann auch nicht richtig weiterhelfen.

Mit einem vernünftigen Mikrofon bist du im Zweifel besser bedient. Empfehlen kann ich dir das Shure SM7B, das ist preiswert und gut. Das verbindest du mittels XLR-Kabel entweder mit einem Mischpult oder Audio Interface (z.B. RME Babyface Pro). Bei einem dynamischen wird das allein allerdings nicht zum Verstärken reichen, deshalb empfehle ich dir, dazwischen noch einen CloudLifter zu schalten, der für eine weitere weitestgehend rauschfreie Verstärkung sorgt. Du brauchst dann aber zwei XLR-Kabel: Einmal vom Mikrofon in den CloudLifter, dann vom Cloudlifter ins Audio Interface bzw. Mischpult. Gute XLR-Kabel gibt es z.B. von Vovox. Kabel auf keinen Fall zu billig kaufen, dann hast du nur Probleme mit Rauschen und Brummschleifen usw. Es muss aber auch nicht gleich Vovox sein.

Für all die genannten Teile sind natürlich auch noch günstigere Varianten erhältlich, aber denk daran, dass das schon nicht unbedingt die High End Lösung ist, sondern eher in den Bereich erschwinglich und gut fällt. Professionelle Mikrofone kosten normalerweise ein Vielfaches des Shure. Es hängt alles sehr davon ab, was das für eine Veranstaltung ist und mit welchen Einnahmen du langfristig rechnen kannst, wenn du mehrere davon hast. Für einen einmaligen Auftritt würde ich das Equipment eher leihen.

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Hi Hannah,

du hast Glück, dass es heute mehrere Wege gibt, das zu erreichen. Neben den klassischen Möglichkeiten, Labels direkt anzuschreiben oder eben die nötigen Kontakte zu knüpfen (Letzteres ist weitaus wirksamer als Ersteres), hast du heute die Gelegenheit, dir eine eigene Marke aufzubauen.

Das heißt nicht, dass das in irgendeiner Form einfacher wäre, ganz im Gegenteil. Dafür aber unabhängiger von klassischen Gatekeepern. Die Voraussetzung, um berühmt zu werden, ist dabei weniger, ob du dein Instrument perfekt spielst oder ob deine Songs gewisse Ansprüche erfüllen. Zumindest wenn es um die klassische Pop-Karriere geht, von der ich bei diesem Beitrag einfach mal ausgehe.

Die meisten Künstler sind bessere Marken als sie Künstler sind. Ich will keine Namen nennen, aber viele Stars können gerade so ihre Akkorde auf der Gitarre spielen und halten sie dazu noch falsch. Die Songs schreiben sie oft nicht mal selbst und das, was am Ende dabei herauskommt, würde ich auch nicht als anspruchsvolle Musik bezeichnen. Was übrigens nicht heißt, dass es nicht trotzdem gut klingen und Spaß machen kann.

Was aber alle Stars eint, ist die Tatsache, dass aus ihnen eine Marke gemacht wurde oder sie – was heute eben immer öfter vorkommt – sich selbst zu einer gemacht haben. Die Methoden, um das zu erreichen, kann man allerdings unmöglich in einem Beitrag erklären, die meisten Bücher schaffen es nicht einmal, über das Anreißen des Themas hinauszukommen.

Es ist zwar wichtig, sich mit der Musik zu beschäftigen, aber dein Hauptaugenmerk solltest du auf das Thema Branding legen und so viel dazu lesen, wie dir in die Finger kommt. Vor allem englische Literatur, Deutschland hinkt bei diesem und vielen weiteren Themen viel zu stark dem amerikanischen Markt hinterher. Du kannst höchstens mal Glück haben, dass ein deutscher Autor zusammenfasst, was in amerikanischen Büchern schon seit 15 Jahren steht.

Mach aus dir und deiner Musik etwas Einzigartiges und verbreite das als Marke. Sei allgegenwärtig, nutze Social Media und vor allem Plattformen wie YouTube und ggf. jetzt auch IGTV. Sei umtriebig. Bleib aber stets deiner Marke treu (auf allen Kanälen) und versuch niemals, allen zu gefallen. Die einzige Folge, die das hat, ist dass du niemandem gefällst. Du musst dir eine Kernzielgruppe herausarbeiten und deine Marke allein darauf ausrichten.

Etwas erweitern kannst du sie später immer noch, aber du brauchst eine Nische, die du ausfüllen und in der du alle anderen verdrängen kannst. Die muss nicht zwingend musikalischer Natur sein, sie ist oftmals eher mit der Attitüde, nicht selten mit dem Äußeren verbunden. Dass Pink aussieht wie Pink, dass Taylor Swift aussieht wie Taylor Swift, dass Adele aussieht wie Adele, liegt nicht daran, dass das alles so unheimlich individuelle Menschen sind, die bloß ihre natürliche Persönlichkeit ausleben. Es sind Marken. Und es ist Teil ihrer Marke, dass sie und und die Labels und die Presse dir erzählen, wie vermeintlich authentisch sie sind. Manche wurden schon von ihrer Kindheit an als Marke aufgebaut (nicht unbedingt die schönste Kindheit).

Das ist vielleicht nicht das, was du hören wolltest. Denn sicher geht es dir um das Schreiben von Songs und den Gesang und vielleicht auch um den Glamour, aber das ist der kleinste Aspekt bei diesem Vorhaben. Solange du keine Berater und Manager hast, musst du dich selbst darum kümmern und ich würde mindestens 90 % der Zeit dafür veranschlagen. Die Kunst ist es, das am Ende wie 90 % Musik aussehen zu lassen. Je eher du dich selbst als zu vermarktendes Unternehmen begreifst statt als Künstler, desto schneller kannst du in dieser Branche erfolgreich sein.

Ohne deinen Traum in irgendeiner Weise zerstören zu wollen, solltest du dir aber rechtzeitig die Frage stellen, ob du dieses Leben wirklich willst. Da ich dich nicht kenne, weiß ich nicht, wie viele Einblicke du bereits in das Leben von Stars hattest. So wie es in der Presse dargestellt wird, ist es praktisch niemals. Stars und Labels nutzen die Presse, um Geschichten zu erzählen, die sich gut verkaufen und die Marke fördern. Man nennt das Storytelling. Die vermeintlich intimen Einblicke, die da geschildert werden, sind es nicht. Sie sind am Reißbrett von Agenturen entstanden. Man sagt nicht umsonst: "Never meet your heroes."

Abgesehen davon, dass das Ziel nur ein kleiner Prozentteil erreicht und nur ein noch kleinerer Prozentteil dauerhaft oben bleibt, muss man sich selbst ehrlich hinterfragen, ob man dieses Leben leben will. Es kommt mit vielen Nachteilen, aber wenig Vorteilen. Geld verdienen kannst du in anderen Jobs sehr viel mehr mit weniger Nachteilen. Musik wird aller Voraussicht nach nicht dein Leben bestimmen, sondern vor allem Presse- und Werbetermine. Das sollte man wissen, bevor man all die Zeit hineinsteckt.

Das Gute ist: Das Wissen zum Branding (und wirtschaftlichen Zusammenhängen im Allgemeinen) wirst du nicht nur für eine Musikkarriere brauchen, es ist heute und vor allem in Zukunft nahezu überlebenswichtig. Schade, dass Schulen das immer noch viel zu selten vermitteln, eigentlich sollten sie ja auf das Leben vorbereiten...

Lies dich also in das Thema ein, versuch einen möglichst klaren Blick auf das Leben als Popstar zu bekommen und frag dich, ob du das alles wirklich willst. Wenn ja, drücke ich dir die Daumen, dass es dir gelingt und dass du damit glücklich wirst. Möglich ist beides. Wenn nein, gibt es viele andere Karrieren, die dir offen stehen, bei denen auch die Musik viel mehr im Mittelpunkt steht.

P.S. Und mach bitte keinesfalls bei einer Casting-Show mit. Das machen nur Menschen, die keinerlei Ahnung haben, wie das Geschäft funktioniert.

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Hi,

bei einem Klinke-Eingang wäre es nicht möglich, da es darüber kein Ausgangssignal gibt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass eine Ukulele theoretisch einen Line-In haben könnte, z.B. als Direktabnahme für Kopfhörer bevor das Signal durch den Verstärker geht. Wenn du Ausgang meintest, müsste es gehen. Die Frage ist eher, ob das Signal stark genug ist bzw. das Mischpult genug Gain gibt, ohne zu rauschen. Notfalls kann ein CloudLifter helfen.

Wie die anderen schon geschrieben haben, ist der Klang aber deutlich besser, wenn du ein Mikrofon nimmst. Nicht weil Tonabnehmer generell schlecht wären, aber in den meisten Ukulelen sind einfach keine guten Tonabnehmer eingebaut. Wir reden sonst eher von Ukulelen im 4-stelligen Bereich oder darüber, die tonabnehmertechnisch besser aufgestellt sind. Da wäre es deutlich günstiger, sich ein solides Mikrofon zu kaufen. Das Shure SM 7B kann ich sehr empfehlen (nicht nur für Instrumente, auch für stimmliche Aufnahmen ist es hervorragend für den Preis), aber es gibt auch noch weit günstigere, die ebenfalls einen richtig guten Job machen. Ich persönlich würde – wenn du kein schallisoliertes Tonstudio hast – kein Kondensatormikrofon kaufen, weil es die Umgebungsgeräusche mit aufnimmt. Ein dynamisches Mikrofon wie das o.g. Shure nimmt nur auf, was unmittelbar vor ihm geschieht und ist für den Hausgebrauch für nahezu alle Zwecke besser geeignet. Denk nur dran, dass du bei einem dynamischen Mikrofon ebenfalls viel Gain brauchst, ein CloudLifter ist auch hier evtl. nötig. Das Gain vom Xenyx1002FX würde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen.

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Hallo Hannah,

lass dich nicht entmutigen. ;-) Wenn das dein erster Song ist, muss nicht alles von Anfang an stimmen, wichtig ist, dass du erst mal anfängst. Besser werden kann man immer noch.

Fang doch erst mal mit der "Standard Chord Progression" C – G – Am – F an. Tausende von bekannten Liedern basieren auf nichts anderem. Selbst wenn das nicht optimal das widerspiegelt, was du ausdrücken willst, ist es etwas Erprobtes und ziemlich Universelles und erleichtert erheblich den Einstieg.

Dann überleg dir ein einfaches Strumming Pattern, das die Stimmung und den Rhythmus deines Liedes gut wiederspiegelt, so wie du es dir vorstellst.

Und dann versuch, den Text daran anzupassen. Du könntest z.B. die Akkordabfolge einmal mit dem Strumming Pattern aufnehmen und daraus eine Loop machen. Dann hörst du es dir immer wieder an und versuchst, den Text entweder daran anzupassen oder vielleicht sogar neue Zeilen zu finden, die besser darauf passen.

Für den Chorus kannst du dann ja einfach das Strumming Pattern wechseln, um den Teil klarer abzugrenzen. Aber die Akkordabfolge beibehalten.

Das ist natürlich keine Anleitung für ein Meisterwerk, das alle Regeln der Kunst beachtet, aber es gibt genügend erfolgreiche Songs, die mit ähnlichem Aufwand entstanden sind. Es ist zwar schön, wenn du dich tiefer mit dem Thema auseinandersetzt. Aber würden wir alle immer erst anfangen, wenn wir etwas schon perfekt könnten, würde niemals irgendetwas zustandekommen. Bei deinem 2., 3., 4., 5. Song hast du doch noch viele Gelegenheiten, dir immer mehr Grundlagen anzueignen und einfließen zu lassen.

Passend zur Ukulele habe ich übrigens etwas zu der Akkordabfolge "C – G – Am – F" in dem verlinkten Artikel geschrieben. Vielleicht hilft dir das weiter, je nachdem wie versiert du schon auf der Ukulele bist.

In jedem Fall viel Erfolg bei deinen Songs! Das wird schon :-)

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Hi,

ich weiß nicht, ob ich mir die Vorrichtung, die du beschreibst, richtig vorstelle: Aber könntest du das Gummiband nicht unter den Saiten herziehen? Das Holz kann den Druck mit Sicherheit eher ab. Auch die Saiten sollten damit aber klarkommen, denn beim Spielen müssen sie ja auch durch einiges durch.

Vielleicht kannst du im Van ja auch eine von diesen Wandhalterungen für die Ukulele anbringen, die sind meistens gleich gepolstert und schützen das Holz.

Alternativ könntest du vielleicht einen billigen Ukulelenkoffer bzw. eine Tasche kaufen und mit Schrauben im Van anbringen. Dann kannst du die Ukulele einfach rein- und rausnehmen und sie ist optimal geschützt, selbst wenn es mal stärker ruckelt.

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Hi,

ob ein tieferliegender Sinn dahintersteckt, kann ich dir nicht sagen. Aber die Anordnung der Saiten ist natürlich auch ein Grund dafür, dass die Ukulele so klingt, wie sie klingt. Sie hat einen ganz besonderen Klang, den man gut heraushören kann und der hat auch mit der Anordnung der Saiten zu tun.

Was der Kollege sagte, stimmt leider nicht ganz, denn auch die Tenor-Ukulele ist ebenso gestimmt wie Soprano und Concert. Er meinte wahrscheinlich die Baritone-Ukulele, deren Saiten entsprechen nämlich einfach den vier untersten auf der Gitarre.

Ob das noch eine richtige Ukulele ist, darüber kann man sich allerdings streiten. ;-)

Ich finde übrigens, dass es auch keinen Sinn ergibt, dass die unterste Saite als die 1. Saite bezeichnet wird und die oberste als die 4. Saite, aber die Stimmung dann trotzdem in GCEA angegeben wird (quasi von der 4. zur 1. Saite). Das müsste dann eigentlich auch AECG heißen.

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Hallo Jenny,

der Unterschied ist groß. Denn die Baritone ist eigentlich keine richtige Ukulele. Sie ist gestimmt wie die untersten vier Saiten einer Gitarre und klingt entsprechend ähnlich. Sie wird oft empfohlen, wenn man eigentlich Gitarre spielen will, aber man mit den 6 Saiten nicht zurechtkommt.

Lass mich aber trotzdem eine Lanze für die "echte" Ukulele brechen. Sie hat einen ganz eigenen Sound und wenn der dir gefällt, dann solltest du eher zur Tenor greifen. Der Vorteil ist, dass die Tenor schon viel erwachsener klingt als die Soprano. Du hast also nicht das Gefühl, ein Spielzeug zu kaufen (vor allem, wenn sie einen entsprechenden Preis hat).

Die Tenor ist außer für Kinder auch meist leichter zu bespielen als eine Soprano, weil mehr Platz auf dem Griffbrett vorhanden ist.

Auch wenn du eigentlich eine Gitarre wolltest: Die Ukulele ist ein tolles und eigenständiges Instrument, das übrigens eine erstaunlich große und sehr aufgeschlossene Community hat. Vor allem ist sie ein wirklich leicht zu erlernendes Instrument (auch wenn du überhaupt keine Erfahrung mit Instrumenten hast und keinen Unterricht nehmen willst), das du immer dabei haben kannst. Selbst Gitarren sind nicht so mobil, wie man oft glaubt.

Und das Wichtigste ist: Die Ukulele ist das fröhlichste Instrument der Welt. :-) Ich kann dir also wirklich nur raten, das durchzuziehen. Du wirst erstaunt sein, wie wenig du die Gitarre vermisst. Und falls doch, ist die Ukulele ein ganz hervorragendes Instrument, um sich auf die Gitarre vorzubereiten.

Bei Ukulele Insider schreibe ich übrigens viel über die Anschaffung und das Spiel mit der Ukulele, vielleicht findest du da ja auch Informationen, die dir weiterhelfen. Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß und Erfolg beim Ukulelespielen.

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Hi,

die Ukulele ist ein tolles Instrument. Beim Kauf sollte man ein paar Dinge beachten, damit sie nicht am Ende in der Ecke verstaubt. Denn manche sind schwierig bis gar nicht bespielbar und frustrieren nur unnötig.

Die Größe

Zuerst solltest du dich fragen, welche Größe überhaupt infrage kommt. Die Soprano wird häufig für Anfänger empfohlen, dabei ist sie (außer für Kinder) schwieriger zu spielen, weil so wenig Platz auf dem Griffbrett vorhanden ist. Die Concert ist ein Kompromiss, die Tenor meiner Meinung nach die "erwachsenere" und professionellere Größe. Die einzelnen Größen klingen aber auch anders, da kommt es natürlich auf deine Wünsche an. Die Soprano klingt dünner und mehr nach einem Spielzeug, während die Tenor schon sehr ausgereift, voll und lauter klingt.

Mehr über die verschiedenen Größen

Das Holz

Den größten Preisunterschied macht das Material aus. Für unter 100 € bekommst du in der Regel nur Laminat. Da spielt es auch keine Rolle, ob das Fichte oder Koa ist, das ist nur eine Holzfolie. Die klingt immer gleich.

Wenn du etwas mehr ausgibst, ich sage mal um die 200 €, dann bekommst du immerhin eine Ukulele mit einer Massivholzdecke. Das ist das Minimum, was ich ausgeben würde, sofern es das Budget erlaubt.

Und wenn du ein Massivholzinstrument willst, dann sollten es 500 - 600 € sein, aber besser über 1000 €, weil hier dann auch hochwertige Hölzer wie echtes Koa möglich sind. Und die Verarbeitungsqualität einfach noch mal deutlich höher ist.

Die einzelnen Holzsorten wirken sich (wenn es eben kein Laminat ist) außergewöhnlich stark auf den Klang aus. Hier musst du wissen, was dir wichtig ist.

Mehr über die Hölzer

Die Bespielbarkeit

Der für mich wichtigste Faktor ist die Bespielbarkeit, denn die unterscheidet sich zum Teil erheblich.

Grundlegend gilt: Je günstiger die Ukulele, desto schwieriger ist sie bespielbar. Denn um die Saitenausrichtung vernünftig hinzubekommen, ist Handarbeit oder zumindest eine hochwertige Produktion nötig und die kostet Geld.

Je höher die Saiten über den Bundstäbchen liegen, desto schwieriger ist es auch, sie herunterzudrücken. Denn um einen Klang zu erzeugen, müssen sie die Stäbchen berühren.

Bei einer billigen Ukulele musst du deshalb damit rechnen, dass das Spielen unangenehmer (die Saiten schneiden dann stärker in die Finger ein) und auch schwieriger ist. Bei vielen führt das leider dazu, dass die Ukulele dann in der Ecke steht und die Investition ganz umsonst war. Da sind auch 50 € ärgerlich.

Dein Budget

Am Ende hilft das alles nichts, wenn ein bestimmtes Budget nicht überschritten werden darf. Dann musst du das Beste herausholen, was möglich ist.

Für rund 200 € bekommst du schon etwas, das einem Instrument recht nahekommt. Damit kannst du das Spielen definitiv lernen und auch einen akzeptablen Klang erzeugen.

Wenn du es professioneller angehen willst, würde ich deutlich mehr ausgeben und in ein Massivholzinstrument investieren. Denn hier fängt das "richtige" Instrument eigentlich erst an.

Falls es dich aufmuntert: Die meisten anderen Instrumente sind sehr viel teurer als eine Ukulele. Wenn du für eine Ukulele z.B. 1.200 € ausgibst, bist du schon im Premiumbereich. Wenn du 1.200 € für eine Oboe oder Querflöte ausgibst oder andere Instrumente dieser Größenordnung, dann bekommst du noch nicht mal ein brauchbares Einsteigerinstrument. Das hilft vielleicht, das alles in Perspektive zu setzen. Auch Ukulelen gibt es übrigens im fünfstelligen Bereich, davon mal abgesehen.

Der Preis ist nicht das einzige Kriterium, keine Frage, aber es entscheidet eben unter anderem darüber, ob du eher ein "Partyinstrument" oder eher ein richtiges Instrument kaufst. Welches das Richtige für dich ist, hängt davon ab, was du damit vorhast.

Mehr über die Kosten

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Hi,

die Ukulele ist wirklich ein tolles Instrument und mit so viel Erfahrung wirst du keine Schwierigkeiten haben, es zu lernen. Auch für Anfänger ohne jegliche Vorkenntnisse ist sie aber super geeignet.

Du brauchst auch nicht unbedingt Unterricht dafür. Es ist eines der Instrumente, die man sich wirklich gut selbst beibringen kann. Es gibt so viele Websites und YouTube Tutorials und Bücher, mit denen du dich eindecken kannst.

Einen Tipp würde ich dir aber gerne geben, denn ich war froh, dass er mir durch reinen Zufall am Anfang gegeben wurde: Die meisten, die ich bisher gesehen habe, halten die Ukulele "falsch". Der Daumen der linken Hand sollte nicht oben auf dem Hals liegen oder sogar darüber reichen. Oder gar beim Akkordegreifen helfen. Der Daumen ist hinter dem Hals am besten aufgehoben.

Der Grund ist, dass durch diese falsche Haltung die Bewegungsfreiheit deiner linken Hand eingeschränkt ist. Am Anfang macht das keinen großen Unterschied und es ist vielleicht sogar komfortabler, die Ukulele so zu halten. Aber mittelfristig bekommst du Probleme bei fortgeschrittenen Techniken, deshalb würde ich es mir gar nicht erst angewöhnen. Mittlerweile spielen immer mehr Leute mit Gurt, das hilft enorm, die Technik richtig zu lernen, weil die linke Hand nicht so viel Gewicht halten muss. Falls dich die Haltung interessiert: Ich habe sie in dem verlinkten Artikel näher beschrieben.

Der optimale Preis hängt natürlich von deinem optimalen Budget ab. ;-) Ich würde dir aus eigener Erfahrung raten, nicht zu wenig auszugeben, da günstige Ukulele nicht nur bescheiden klingen, sondern in der Regel auch schwieriger zu spielen sind. 200 - 250 € ist schon ein solider Bereich, auch wenn das noch kein reines Massivholzinstrument ist. Aber immerhin eine Massivholzdecke. Ideal wären 1000 €+, wenn du es mit dem Instrument wirklich ernst meinst. Da gibt es dann auch Instrumente, die vollständig aus massivem Koa bestehen, was ein sehr gutes Holz für Ukulelen ist. Sie sind, was die Verarbeitungsqualität angeht, sehr, sehr gut. Aber es gilt immer: Das teuerste Instrument, das dein Budget erlaubt, ist selten eine schlechte Wahl. Und definitiv besser als gar keine Ukulele. Falls du mehr über die Kosten erfahren willst, hab ich auch dazu was in dem verlinkten Artikel geschrieben.

Noch ein Tipp: Es wird oft geschrieben, dass man mit einer Sopran-Ukulele anfangen soll. Das ist allerdings nicht richtig, weil man das so pauschal nicht sagen kann. Das hängt von dem gewünschten Klang und deiner Körpergröße ab. Für die meisten ist die Soprano nicht einfacher, sondern schwieriger zu spielen. Die Concert ist ein guter Kompromiss. Meiner Meinung nach ist die Tenor die beste Größe für alle, die aus dem Kindesalter raus sind und das Instrument professioneller angehen wollen. Du hast einfach mehr Platz auf dem Griffbrett und sie klingt voller und auch lauter und ausgereifter. Faustformel: Je größer desto einfacher ist sie generell zu spielen. Nur Bariton empfehle ich nicht, denn das hat mit der Ukulele nicht mehr viel zu tun.

Viel Spaß beim Spielen :)

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Index finger (Zeigefinger)

Hi,

für die Ukulele nehme ich nur den Zeigefinger. Da muss man aber auch zur Gitarre unterscheiden, denn der durch den Daumen verstärkte Zeigefinger ist für die Ukulele zu viel des Guten, für die Gitarre aber absolut üblich. Außerdem braucht man den Daumen separat für fortgeschrittene Strummings, da ist es besser, man gewöhnt sich das gar nicht erst an. ;-)

Ein Plektrum wird bei Ukulelen fast gar nicht verwendet, aber wenn dann meistens aus Filz.

Falls dich das Strumming auf der Ukulele näher interessiert, ist der verlinkte Artikel vielleicht etwas für dich.

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Hi,

ich nehme mal eine Gegenmeinung zu den anderen hier ein, denn ich denke, dass man beim Kauf einer Ukulele viel falsch machen kann, wenn man zu günstig kauft.

Die Ukulele ist ein Instrument wie jedes andere auch. Durch das ganze Feel Good Marketing und Hawaii Feeling entsteht leider oft der Eindruck, dass es sich dabei um ein Spielzeug für Partys handelt.

Bei den Ukulelen unter 75 € handelt es sich auch tatsächlich um Spielzeug. Selbst etwas teurere sind noch kein "richtiges" Instrument im klassischen Sinne. Sie bestehen meist aus Laminat – und ob du dann eine Fichtendecke oder Koa kaufst, spielt keine Rolle, weil es sich nur um eine Plastikfolie in Holzoptik handelt.

Wenn du wenig Geld ausgeben möchtest, würde ich dir empfehlen, etwas im Bereich 200 bis 250 € auszugeben. Dort bekommst du immerhin schon eine Massivholzdecke. Zwar nicht aus Koa – und Zargen wie Boden sind weiterhin aus Laminat –, aber das macht schon einen erheblichen Unterschied.

Der Aussage, dass über 150 € keinen Sinn ergeben, kann ich überhaupt nicht zustimmen. Ich habe über 1000 € für meine erste Ukulele ausgegeben und mehrere Modelle in unterschiedlichen Preisklassen getestet. Es macht je nach Hersteller einen deutlichen Unterschied im Klang, der auch für Anfänger definitiv schon zu hören ist. Und die Bespielbarkeit ist ein Traum. Bei keiner war das Greifen der Saiten so leichtgängig.

Das ist eigentlich auch der Hauptgrund, warum ich an einer Ukulele nicht zu sehr sparen würde. Es ist vollkommen okay, so wenig Geld wie möglich ausgeben zu wollen. Aber auch wenig Geld ist herausgeworfen, wenn die Ukulele in der Ecke steht. Denn als Faustformel kann man sagen: Je günstiger die Ukulele, desto schlechter ist die Bespielbarkeit. Die Saiten sind dann oft zu hoch über den Bundstäbchen und das Herunterdrücken (das am Anfang für die Finger ohnehin schon unangenehm ist) wird schmerzhaft. Das Greifen sauberer Akkorde wird auch schwieriger, weil viel mehr Kraft nötig ist – am Ende schnarren nur die Saiten. Anfänger lassen dann schnell wieder die Finger davon, genau wie bei billigen Gitarren. "Ich weiß ja noch nicht, ob das was für mich ist" wird dann zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

Denk immer daran, dass es sich bei der Ukulele um ein richtiges Instrument handelt, das idealerweise in Handarbeit statt in Massenproduktion hergestellt werden sollte. Ja, die Ukulele ist günstig. Aber vor allem im Vergleich zu anderen Instrumenten. Wenn du 1.200 € für eine Ukulele ausgibst, dann bist du schon im Premiumbereich und hast ein hochwertiges Instrument gekauft. Wenn du 1.200 € für die meisten anderen Instrumente dieser Größe ausgibst, bist du gerade mal im Einstiegsbereich und oft genug im Ramschbereich. Von Klavieren wollen wir gar nicht sprechen.

Ich weiß, dass das nicht die populärste Ansicht ist. Den meisten gefällt es besser, wenn in YouTube Tutorials gesagt wird, sie sollten so um die 50 - 70 € ausgeben. Das ist auch in Ordnung. Man muss nur wissen, dass man dafür kein echtes Instrument erhält, sondern eher eine Art Partyspielzeug. Das macht auch Töne, darauf kann man auch spielen und es klingt, wenn man es richtig anstellt, am Ende wie ein Lied. Aber man macht sich das Spielen damit auch unnötig schwer und nimmt sich möglicherweise die Freude an diesem tollen Instrument, bevor es überhaupt angefangen hat.

Falls du noch etwas mehr zu dem Thema erfahren willst, kann ich dir diesen Beitrag zu Kosten einer Ukulele empfehlen. Da habe ich das noch mal etwas ausführlicher beschrieben.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen und habe dich nicht entmutigt. Geh am besten nach dem Prinzip vor, die teuerste Ukulele zu kaufen, die dein Budget erlaubt. Denn selbst eine günstige Ukulele ist viel besser als gar keine. "Feel Good" ist bei der Ukulele nämlich nicht nur Marketing, es stimmt wirklich. Viel Spaß beim Einstieg!

Noch ein Tipp: Hier wurde geschrieben, dass du unbedingt mit einer Sopran-Ukulele starten solltest. Dafür gibt es keine nennenswerten Argumente, denn die richtige Größe der Ukulele hängt zum einen vom Klang ab, den du dir wünschst, und zum anderen von deiner eigenen Körpergröße. Die Sopran ist keine Anfängerukulele, sondern für (erwachsene) Anfänger sogar besonders schwierig zu spielen. Probier die verschiedenen Größen am besten in einem Geschäft aus.

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