Die Stadt, kurz vor Herbst noch in Glut getaucht nach dem kühlen Regensommer dieses Jahres, atmete heftiger als sonst. Ihr Atem fuhr als geballter Rauch aus hundert Fabrikschornsteinen in den reinen Himmel, aber dann ver- ließ ihn die Kraft weiterzuziehen. Die Leute, seit langem an diesen verschleierten Himmel gewöhnt, fanden ihn auf ein- mal ungewöhnlich und schwer zu ertragen, wie sie über- haupt ihre plötzliche Unrast zuerst an den entlegensten Dingen ausließen. Die Luft legte sich schwer auf sie, und das Wasser – dieses verfluchte Wasser, das nach Chemie stank seit sie denken konnten – schmeckte ihnen bitter. Aber die Erde trug sie noch und würde sie tragen, solange es sie gab. Also kehrten wir zu unserer alltäglichen Arbeit zurück, die wir für Augenblicke unterbrochen hatten, der nüchternen Stimme des Radiosprechers lauschend und mehr noch den unhörbaren Stimmen sehr naher Gefahren, die alle töd- lich sind in dieser Zeit. Für diesmal waren sie abgewendet. Ein Schatten war über die Stadt gefallen, nun war sie wie- der heiß und lebendig, sie gebar und begrub, sie gab Leben und forderte Leben, täglich. Also nehmen wir unsere Gespräche wieder auf: Über die Hochzeit, ob sie schon zu Weihnachten sein soll oder erst im Frühjahr, über die neuen Kindermäntel zum Winter; über die Krankheit der Frau und den neuen Vorgesetzten im Betrieb. Wer hätte gedacht, daß einem das alles so wich- tig ist? Wir gewöhnen uns wieder, ruhig zu schlafen. Wir leben aus dem vollen , als gäbe es übergenug von diesem seltsa- men Stoff Leben, als könnte er nie zu Ende gehen
Kann mir jemand bitte helfen zu diesem Abschnitt eine Interpretation zu schreiben?