Also erst mal vorweg: Die Abneigung die du hast hast du offenbar nicht gegen die Reichen als Menschen, sondern gegen unser (Verteilung-)System. Das wenige Prozent der Menschen genauso viel Geld haben dürfen wir der ganze Rest, andere hungern während sich Milliardäre für 500 Euro eine falsche Sekt kaufen, um sie an ihre neue Yacht zu werfen.
Das kann ich verstehen. Zu deiner anderen Frage, ob man vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen kann: Jein. Es gibt da diesen Spruch, dass nur durch Arbeit noch niemand reich geworden ist. Generell ist es aber möglich, reich zu werden. Möglichkeiten hierfür sind etwa etwas zu erfinden (Patent anmelden), ein Buch zu schreiben (Bestseller), groß rauszukommen mit Talenten (Singen, Tanzen, Schauspielern...). Rein mit Arbeit musst du entweder sehr gut sein und in einem Unternehmen beschäftigt, dass dir entsprechende Aufstiegschancen gewährt, Kontakte in die Chefetage haben (z.B. über Verwandte) oder selbst eine Firma gründen und mit dieser gut wirtschaften. Bei Reichen ist es oft so, dass das Geld in der Familie bleibt. Da übernehmen die Kinder später die Firma des Vaters, erben das Vermögen und legen es gewinnbringend an und und und... Man hat schon mehr Möglichkeiten, wenn man von vorne herein etwas mehr Kapital zur Verfügung hat, kann anlegen, investieren, Projekte wagen ohne direkt Angst vor Schulden oder dem finanziellen Ruin haben zu müssen.
So, und ob sich super Reiche ihr Geld erarbeitet haben, kommt denk ich mal drauf an. Ich kenne zB jemanden, der ist sehr reich geworden und hat sein ganzes Leben lang praktisch 24/7 dafür geschuftet, sich für seine Kollegen eingesetzt und war sehr fleißig. Als er in Rente ging ist er eine Woche später gestorben. Man könnte also sagen, er hat für seine Firma definitiv gelebt. Aber es gibt natürlich auch die, die ihr Vermögen nur erben und mit diesem nicht mal besonders sinnvoll umgehen. Aber bis zu einem gewissen Grad schützt einen die Gesellschaft der super Reichen hier auch, die bleiben ja auch gern mal unter sich. Und einen großspurigen Erben eines Imperiums, der nur von Papis Vermögen lebt, kann man leicht so steuern, wie es für die eigenen finanziellen Interessen von Vorteil ist. Aus Sicht der Reichen ist das also kein Problem.
Jedenfalls sollte man sich mit Pauschalisieren immer zurückhalten, auch bei Reichen. Wenn du was ändern willst hast du die Möglichkeit eine Partei zu wählen (dieses Jahr ist es ja auch wieder soweit), die sich zum Beispiel für eine Reichensteuer/erhöhte Steuer ab einem gewissen Einkommen einsetzt. Wenn es dir um den Kern der Sache geht, dass wenige Menschen viel Geld bunkern, dann kannst du auch dein Verhalten anpassen. Kauf zB Lebensmittel, Klamotten und Elektronik in deiner Stadt in einem kleinen Laden, statt in den großen Unternehmen. Kaufe generell weniger Markenprodukte und unterstütze stattdessen regionale Produkte und Eigenmarken. Es gibt da viele Wege und Möglichkeiten :)
Hoffe, das konnte dir etwas helfen, deine Gedanken zu ordnen!
LG :)