Ich werde nicht versuchen, dir die Entscheidung abzunehmen. Aber lass mich erzählen, dass ich Leute kenne (mich eingeschlossen), die 10 Jahre älter als du jetzt bist noch eine Umschulung in einen neuen Beruf gemacht haben und erfolgreiche Quereinstiege hatten. Ich dachte mal, ich werde Lehrer o.Ä. und arbeite heute mit Warenwirtschaftssystemen und industrieller Planungssoftware. Als ich 13 war, wusste ich nicht einmal was das sein soll. Und wenn jeder 8-jährige wirklich Pilot oder Feuerwehrmann wird, gäbe es keine anderen Berufe.
Was du jetzt organisierst, ist der künstliche Druck des Schulsystems. Tatsächlich musst du Fachrichtungen wählen, die grob deine Interessen wiedergeben sollen. Natürlich brauchst du kein Informatikstudium anfangen wenn du gerne in der Natur arbeitest oder eine Kaufmännische Ausbildung beginnen wenn du dich eher im sozialen Umfeld wohl fühlst; das bedeutet aber nicht, dass du in den nächsten zwei Jahren endgültige Entscheidungen über deine berufliche Laufbahn treffen musst.
Wenn du nachher Realschule machen willst, ggf. M-Zweig dann erhältst du mit dem Abschluss eine mittlere Reife, mit der du alle möglichen Berufsausbildungen machen kannst. Alternativ kannst du, je nach Zulassungsdurchschnitt, die FOS (Fachoberschule) besuchen und dort ein Fachabitur nachholen oder zunächst arbeiten und auf Basis der Berufserfahrung später sogar einen Studiengang beantragen. Oder du kannst im Rahmen der Berufsausbildung einen höheren Abschluss der Berufsoberschule erwerben. Es stehen also sehr, sehr viele Wege offen.
Du solltest jetzt grob entscheiden, ob du einen sozialen, künstlerischen oder technischen Beruf willst. Später kannst du dich auf kaufmännische/wirtschaftliche Tätigkeiten, beratende Rollen oder selbstständigen Erwerb konzentrieren. Mach dir keine Sorgen, dass du jetzt endgültige Wege einschlagen musst. Es geht viel eher darum, Prioritäten zu setzen. Je nach Zweig bzw. deinen naturwissenschaftlichen Hauptfächern musst du langsam Mathematik, Sozialkunde und Wirtschaft oder Biologie und Chemie nach Priorität ordnen. Du solltest nichts vernachlässigen aber trotzdem wissen, welches Wissen du die nächsten Jahrzehnte nutzen willst und welches rein schulisch abgehakt werden soll.