Das ist absolut nicht neu. Wolfgang Neuss hätten damals einige - angestachelt von der Springerpresse - fast gelyncht:

https://www.stern.de/kultur/tv/skandal-um-den--halstuch-moerder----als-deutschland-wegen-einer-krimireihe-durchdrehte-9364710.html

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Vielen Dank.

Die Garage hat nur 20qm.

Aber ich weiß nicht, ob ich 1 (gleicher Wert), 2 (anderer Wert) oder 3 (teils/teils) eintippen muss. Und, was teils/teils bedeutet ;-)

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Nein, weil ...

Den Polen war im September Frankreich auch wichtiger als Polen. Aber Diktatoren wie Putin und Hitler sind da sehr zuvorkommend und finden eine passende Lösung:

Am 10. Mai 1940 wurde die französische Friedensbewegung von dem Dilemma "Frankreich oder Polen" durch einen Postkartenmaler aus Braunau erlöst.

NB: Am Ende des Polenfeldzuges im Oktober hatte die Wehrmacht kaum noch Munition. D.h. Frankreich und Großbritannien hätten Deutschland in wenigen Wochen plattmachen können.

Da man aber lieber auf die Friedenswichtel hörte und Hitler erneut 7 Monate Zeit gab wieder aufzurüsten, dauerte der Krieg über 5 Jahre ...

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Nein, weil ...

Das Argument ist Ende 1939 von Franzosen gebraucht worden, die keinen Bock hatten für Polen in den Krieg zu ziehen. Dann kam der Krieg halt nur ein halbes Jahr später. Hätten die Franzosen Deutschland direkt nach der Kriegserklärung angegriffen, hätte es Hitler schwerer gehabt. Wenn Putin in der Ukraine gewinnt, wird er sich ein paar Jahre versuchen zu regenerieren und dann das Baltikum, Moldau usw. angreifen. Dann ist der Krieg auch ganz offiziell in Deutschland. Hitler wollte Lebensraum im Osten und Putin die alte sowjetische Einfluss Sphäre zurück.

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Die Zahl der potentiellen Leser erhöhte sich massiv. Natürlich auf bescheidenem Niveau. Man kann für Westeuropa von einer Alphabetisierungsrate von 2-3 % im 13. Jh ausgehen, die auf ca. 10% im 16.Jh durch den Buchdruck stieg.

Problematisch war, dass sich durch wachsende Alphabetisierung bei insgesamt noch geringem Bildungsstand - verbunden mit politischen/ökologischen Krisen (Spaltung der Kirche, Kleine Eiszeit usw), vor allem die Verbreitung von Halbbildung verbreitete. So gab es zwar im Mittelalter viele Menschen, die an Hexen glaubten. Aber die wussten, dass sie wenig wussten und dachten pragmatisch, es gäbe gute Hexen und böse.

Durch den Buchdruck und die Übersetzung der Bibel fingen mehr Leute an die zu lesen und lasen dort, dass es keine guten Hexen gibt, weil immer im Bund mit dem Teufel.

Es ist nicht viel anders als heute, wo neue (a)soziale Medien große Auswirkungen auf Politik haben, weil sich dort meist nur Halbwissen verbreitet. So machte Twitter Trump erst möglich und hielt ihn 4 Jahre an der Macht. Und Facebook/Whatsapp hatten einen enormen Einfluss auf die gescheiterte Arabellion und die anschließenden Flüchtlingsströme.

Solche Änderungen von Kulturtechniken haben oft wesentlich gravierendere Folfen als spektakuläre Dinge wie Erfindung des Schießpulvers zu Gutenbergs Zeiten oder der Atombombe heute. D.h. wenn so etwas passiert, wird am ganz großen Rad gedreht und der Horizont der meisten Wähler und Politiker ist da weniger als unzureichend...

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Nein, weil ...

Russland hat momentan eine sehr starke Armee. Selbst die Europäer hätten dem kaum etwas entgegenzusetzen. Die Osteuropäer alleine in einer Lage wie die Beneluxstaaten gegenüber D im Mai 1940. Ohne die Hilfe der Amerikaner gäbe es hier ein veritables Problem. China ist zwar auch eine große Bedrohung aber die funktioniert über Wirtschaft Rohstoffaneignung, der Schaffung von Abhängigkeiten, dem Auseinanderdividieren von Gegnern (Seidenstraße usw). Militärisch sind von China nur die unmittelbar benachbarten Staaten bedroht (Taiwan, Philipinen usw.). Letzteres ist bei Russland ähnlich aber die Ukraine ist direkter Nachbar und Taiwan ist weit weg. Zudem gibt es auch eine lange direkte grenze zwischen Russland und China mit vielen Konfliktmöglichkeiten.

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Das Ziel des Faschismus war die Abschaffung der Demokratie - des "Systems", wie es damals hieß.

Opposition wurde als schädlich betrachtet, weil es die Führung/Regierung behindert.

Anstelle der Demokratie kam die "Volksgemeinschaft". Innerhalb dieser "Volksgemeinschaft" sollte Disziplin, aber auch eine gewisse soziale Gerechtigkeit herrschen. So gab es z.B. einige Verbesserungen in der Sozialversicherung und andere Initiativen wie KdF (Urlaubsreisen, Volkswagen) oder Dinge wie der Eintopftag oder das Winterhilfswerk.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig im Auge zu behalten, dass der Ausbau der Sozialversicherung in Koninentaleuropa grundsätzlich von rechtsextremen (Hitler), reaktionären (Bismarck) und konservativen (Luther, Adenauer, Kohl) Politikern kam.

Auf der anderen Seite wurden zahlreiche Leute nicht zur "Volksgemeinschaft" gezählt (Sinti, Jenische, Juden etc.). Sie wurden nicht nur ausgegrenzt oder ausgewiesen, sondern zu Millionen vergast.

Die antidemokratische Haltung war typisch, nicht nur für den Nationalsozialismus/Faschismus, sondern auch dem Kommunismus/Bolschewismus.

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Das war der Sommer von 1967.

Summer of Love, weil dort die Hippiebewegung erstmals deutlich an die Öffentlichkeit trat. Z.B. im ersten großen Festival in Monterrey

http://www.dailymotion.com/video/x2hpj6t

Zum einen war es sicher das kreativste Jahr der Rockgeschichte. Zum einen, weil sich 1967 überall viele Rockbands gründeten. Viele davon aus der Zeit (Jethro Tull, Chicago, Genesis, Amon Düül, Nirvana (nicht das von Kurt Cobain) oder T.Rex wurden später sehr berühmt. In der Zeit gründeten sich aber auch in fast jeder Schulklasse oder Stadtvierteln neue Gruppen.

Der Grund war, das die Athmosphäre 1967 sehr kreativ war. Dies war möglich, weil die Rockmusik noch nicht kommerzialisiert war. D.h. sie war noch nicht vom Establishment "übernommen" worden.

1967 spielte die Studentenbewegung (Schahdemo, Vietnam-Demos, Notstandsgesetze) eine große Rolle. Alte (konservative, autoritäre) Strukturen wurden aufgebrochen und neue (neoliberale) waren noch nicht etabliert. D.h. es gab Freiraum für Kreatives.

Kennzeichnet für die Musik von 1967 ist Psychedelic-music. Dieser Sound war so verbreitet, dass sogar Country-Sänger (wie Kenny Rogers) plötzlich Psychedelic entdeckten. (man achte auf den Gitarrensound):

https://www.youtube.com/watch?v=6WUTlCTi7fg

Liebe Grüße

Sirius

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Die einzige Lösung ist: Rechner plattmachen (C formatieren) und dann Win 7 neu aufspielen. Nachdem ich alle anderen Methoden vergeblich versucht hatte, machte ich auf allen Rechnern genau das mit Erfolg.

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Hi,

im Sommer ist es in Irland und Schottland am wärmsten. D.h. es kann trotzdem auch Regen geben. Das Wetter ist im großen und ganzen wie im Rheinland oder Holland (warmer Regen im Sommer und kühler Regen im Winter (4 seasons in a day ;-).

Von allen Großstädten ist Dublin am coolsten. Tolle Kneipen, nette Leute, viele kulturelle Veranstaltungen. 

On the downside: Dublin ist doppelt so teuer (B&B Guinness etc.) wie Kerry oder Clare. 

Die nettesten Leute findest Du in Ennis. On the downside: Ennis ist halt nur eine kleine Stadt. Killarney ist ganz nett & pittoresk aber mittlerweile sehr touristisch geworden. Ein bißchen wie Rüdesheim, Heidelberg oder Traben-Trarbach...

Glasgow ist a rough city. Eine Mischung aus Essen und Hamburg - aber irgendwo cool. Edinburg ist etwas schicker (wie Den Haag oder Düsseldorf). 

Stirling ist eine kleinere Stadt, die von Studis geprägt ist (wie auch Galway in Irland). In den Lowlands ist es eher wie in Eifel/Ardennen. Z.B. Loch Lomond erinnert sehr an Rurberg oder Maria Laach. Die Highlands haben auch ihren Charme. On the downside: Es gibt kaum Bäume. Es ist wie das Hohe Venn oder die Lüneburger Heide mit Hügeln und Bergen. NB: Es gibt dort richtige Berge und nicht wie im Harz oder der Eifel bloß Hügel. Da kann es ab 1100 Meter schonmal schneien im Sommer. 

Es ist Geschmackssache. Wenn ich mich nicht entscheiden könnte, würde ich 1 Woche in Dublin buchen (ohne Auto) und dann eine Woche in den Lowlands, Kerry oder Clare (mit Autos).

Sláinte

Sirius

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Den Quellen nach hat Julius Cäsar den Stamm der Eburonen (Region Aachen-Lüttich) nach einem mißlungenen Aufstand ausgerottet. Der Legende nach konnte nur Ambiorix (der Häuptling) entkommen.

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Geschichte als Schulfach oder aus dem Munde von Politikern sollte immer hinterfragt werden!

Das beste Beispiel für Schwachsinn wie er (zumindest zu meiner Zeit in den 70ern) verbreitet wurde war Karl der Große.

Ich hatte gelernt, dass Karl der Vorfahre der deutschen Kaiser ist. Eine Freundin aus unserer Partnerschule in Frankreich mußte sich anhören, dass er Franzose ist.

Was hier die Schulpolitiker gemacht haben ist eindeutig: Sie haben die heutigen Verhältnisse auf die damalige Zeit übertragen (Historiker nennen das Anachronismus) und damalige Personen und Ereignisse als Rechtfertigung für die heutige Politik mißbraucht.

In Wahrheit war Karl weder Franzose noch deutscher. Er war Franke. Außerdem regierte er nur im Westen des späteren Deutschlands und hat gegen den Osten (Sachsen) heftige Kriege geführt.

Die französische Darstellung ist ebenfalls bescheuert, weil dort die Franken die Barbaren sind. "Invasion des barbares" im 5. Jh. in das Röm. Reich. Ausgerechnet die Könige dieser "Barbaren" sind dann plötzlich die tollen Typen.

Ein anderes Beispiel: Unter Ludwig XVI. mußte ein Mann 2 Jahre in die Bastille, weil er geschrieben hatte, dass die französischen Könige von den Galliern und nicht von den Franken abstammten.

Genau 100 Jahre später begründet Napoleon III. daß die Gallier die Urväter aller Franzosen sind. D.h. es war genau umgekehrt.

Geschichtsunterricht in der Schule ist oft eine Ansammlung von Lügen und Halbwahrheiten, um irgendeinen nationalistischen oder sonstwie ideologischem Blödsinn zu rechtfertigen. Das einzig Gute was man darüber sagen kann ist, dass viele Schüler dadurch misstrauisch werden und beginnen Geschichte zu studieren. (Zumindest bei mir war es so ;-)

Liebe Grüße

Sirius

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Hi,

alle 3 Sprachen haben es in sich. Russisch und Latein haben einige Deklinationen. Französisch ist dafür eher eine "unscharfe" Sprache. Damit meine ich, daß insbesondere das akustische Verstehen problematisch ist.D.h., daß die Begriffe vert=Glas, vers=gegen, vers=Wurm, verre=Glas usw. identisch ausgesprochen werden.

Wovon man sich aber unbedingt verabschieden muß sind Mythen. Z.B. "La clarté, c'est la langue francaise" oder "Latein ist logisch wie Mathe".

Das ist alles Schwachsinn. Es gibt keine logische Sprache. Wenn überhaupt, dann sind Sprachen wie Esperanto logisch. Sie sind es aber nur so lange, bis sie als Umgangssprache dienen.

D.h. ich persönlich habe einfach die Sprachen ausgesucht, die mir aus politischen, kulturellen, persönlichen usw. Gründen gefielen. Und, weil ich sie ev. brauchen konnte. D.h. es hat nur Sinn die Sprachen zu lernen, wenn Du Dir vorstellen kannst, zumindest für einige Zeit zu wohnen. Bei Latein wird das schwierig, aber hier gibt es noch das Motiv alte bzw. mittelalterliche Geschichte, Theologie oder alte Sprachen zu lernen.

Pauschal gilt: Jede Sprache hat ihre Tücken. Französisch ist schwer akustisch zu verstehen. Englisch ist schwierig korrekt auszusprechen (ich meine nicht das "th", sondern unbekannte Eigennamen).

Im Spanischen sind die Begriffe oft vieldeutig; und Niederländisch und Englisch sind sehr idiomatisch.

D.h. Wähle einfach die Sprache, die Dir am besten gefällt.

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Ist mein Zukunftspessimismus noch normal?!

Hallo Leute,

ich würde gerne von euch wissen, ob meine derzeitige Lebensanschauung wirklich der Realität entspricht, oder ob ich mich da in etwas reinsteigere, was völlig übertrieben ist. Fakt ist, dass ich meine persönliche Zukunft ziemlich schwarz sehe, was aber nicht an meinem eigenen Handeln liegt, sondern an den Entwicklungen in Deutschland, in der Gesellschaft und in der Welt, die ich schon heute wahrnehme und die nur wenig Anlass zur Hoffnung bereiten, dass es in 30-40 Jahren noch eine funktionierende Gesellschaft geben wird bzw. falls doch, dass diese dann noch lebenswert sein wird. Wie komme ich zu dieser Überzeugung?

Zum einen steuert unsere Weltwirtschaft auf den totalen Kollaps zu. Anstatt dass die Lebensqualität der Menschen auf diesem Planeten immer weiter steigt, werden die Menschen immer ärmer, da die Lebenshaltungskosten immer weiter steigen, während man auch für solide Arbeit kaum noch angemessen bezahlt wird... Schauen wir uns nur mal Deutschland an: Es gibt immer mehr Arbeitslose und von denen, die doch Arbeit haben, landen immer mehr Menschen im Niedriglohnbereich, während jedes Jahr Benzin, Strom, Versicherungsbeiträge, Lebensmittel, Mieten usw. immer teurer werden... Oder anders gesagt: In Deutschland wird es bald keine Mittelschicht mehr geben, wir entwickeln uns zu einem Staat der Armut und der sozialen Ungleichheit. Als wäre dies nicht schlimm genug, versucht die Politik immer öfter unsere Grundrechte zu beschneiden, uns immer mehr zu kontrollieren und uns vor allem verdummen und abstumpfen zu lassen... Wenn dieser Trend anhält, wird unser Grundgesetz in 10 Jahren nicht mehr existent sein, es wird allerdings auch keiner mehr übrig sein, der noch über die geistigen Kapazitäten verfügt, sich darüber aufzuregen oder Widerstand dagegen zu leisten, dass sich Deutschland von einer Demokratie in einen faschistischen Polizeistaat verwandelt, wo die große Mehrheit der Bevölkerung wie in einem Staat der dritten Welt lebt. Weiterhin sehe ich keine Fortschritte bei sozialen Konflikten, z.B. was Migranten betrifft, von denen ein großer Teil nicht nur an der Integration scheitert, sondern sich immer weiter radikalisiert und den öffentlichen Frieden gefährdet (ich möchte betonen, dass ich mich wirklich nur auf einen Teil der Migranten beziehe und in keinster Weise rechtslastig veranlagt bin). Aber weiter zu globaleren Themen: Wie immer werden die Reichen reicher und die Armen ärmer, gegen Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Epidemien, Armut, Hunger und Kriege wird immer noch nichts effektives unternommen, stattdessen hat sich wirklich jedes Problem in den letzten Jahren erheblich verschärft und ist gefährlicher denn je...

Bin ich wirklich der einzige Mensch, der den Abgrund sieht? Der erkennt, dass wir auf eine riesengroße und fatale Eskalation zusteuern, weil es einfach so viele Krisen gibt, dass der totale Crash in allen Lebensbereichen unvermeidlich ist? Bin ich paranoid oder sind wir wirkl. alle am Ârsch?

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Hi Maya,

was "normal" ist, das ist ein weites Feld. Aber Deine Ängste sind m.E. leider berechtigt und ich sehe vieles ähnlich.

Ein Grund, weshalb die Zukunft von vielen eher negativ gesehen wird, liegt m.E. noch im erbe des Kalten Krieges. Zwischen 1945 und 1989 gab es u.a. einen Wettbewerb der Systeme (nicht nur beim Wettrüsten oder im All). Ein Teil der Propaganda des Ostens war, sich als Arbeiter- und Bauernparadies und den Westen als Ausbeutersystem darzustellen. Das hatte für den Westen (und besonders für West-Deutschland, das an der Zonengrenze lag) den Vorteil, dass Staat und Unternehmen zu sozialen Zugeständnissen gezwungen waren. Ein tolles Argument bei jeder Tarifverhandlung seitens der Gewerkschaften war damals: „Wir müssen soziale sein als der Osten“. Interessant sind hier auch die Bundestagsprotokolle von 1958 während der Kohlekrise. Alle Fraktionen hatten eine Höllenangst, dass das Ruhrgebiet "rot" wird. Deshalb haben sie (bis heute) Milliarden rein gescheffelt, um das befürchtete Feuer zu löschen.

Seit 1990 ist es aber anders. Bei Tarifverhandlungen können nun die Arbeitgeber argumentieren: „Wenn Ihr keine Nullrunde akzeptiert, gehen wir nach Rumänien oder China“. Während man damals die Kohleindustrie mit gigantischen Geldmassen gestützt hat, lässt man heute die (gleichwohl kleinere) Solarbranche mit einem Achselzucken vor die Wand fahren.

Ein anderes Problem stammt auch aus der Zeit des Kalten Krieges. Am 11. September 1973 wurde eine grundlegende Wende in der Wirtschaftspolitik eingeleitet. Damals putschte Pinochet gegen Allende. Was auf den ersten Blick wie einer von 100 Militärputschen in Südamerika aussieht, ist aber viel gefährlicher. Denn unter Pinochet wurde der Neoliberalismus von Milton Friedman und August Hayek erstmalig in der Politik erprobt. Pinochet berief nämlich Friedman-Anhänger (sog. Chicago-boys) in sein Kabinett, die das Bildungssystem umwälzten und privatisierten. Das religiöse Dogma der Neoliberalen ist: wenig Staat und geringe Steuersätze, besonders für Reiche. Die Teaparty-Bewegung ist eine Variante dieser säkularen Religion. (Ich verwende den Terminus Religion bewusst, weil ich denke, dass Kommunismus und Kapitalismus zentrale Elemente einer Religion enthalten, nur halt ohne Gott oder ewiges Leben usw.).

Die neoliberale Politik von Pinochet wurde dann in Europa erstmals unter Thatcher und (in abgemilderter Form unter Kohl) eingeführt. Man sah sich gezwungen, Steuern zu senken und hatte gleichzeitig Ansprüche auf Minimalsicherung (Hartz 4) abzusichern. Durch Ereignisse wie die Wiedervereinigung und die Krise von 2008 stieg dann die Staatsverschuldung ins Gigantische. Das wird in Zukunft eine riesige Belastung für die Mittelschicht sein. Sie muss das untere Drittel der Gesellschaft alimentieren. (Die Möglichkeit für untere Lohngruppen sich selber aus dem Sumpf zu ziehen wird verhindert, weil es in Deutschland keinen Mindestlohn gibt, sondern der Steuerzahler über die Grundsicherung asoziale Arbeitgeber subventioniert. Gleichzeitig wird die Oberklasse immer reicher und zahlt weniger Steuern (Die Managergehälter z.B. in der Schweiz sind von 2000 bis 2011 um das Zehnfache gestiegen.). Während zwischen 1948 und 1989 das Realeinkommen in Westdeutschland verachtfacht hat, ist es seit 1990 eher gesunken.

Richtig ist auch, dass nur eine starke Mittelschicht eine Demokratie ermöglicht. Daher das Problem Demokratie in Staaten mit schwacher Mittelschicht wie Russland, Afghanistan oder Ägypten einzuführen.

D.h. Deine politischen Befürchtungen was Gefährdung der Demokratie und soziale Spaltung (mit allen Nebeneffekten wie Radikalisierung und Kriminalisierung) angeht, sind m.E. gerechtfertigt.

Neben weiteren Problemen wir dem Klimawandel und dem Umweltschutz (bes. in China & Indien) und der unverantwortlichen Einführung des Euros - ohne vorhergehende politische und fiskalische Union ist das eine üble Ausgangslage.

Unabhängig von den politischen und sozialen Problemen gibt es noch ein kulturelles Problem der Industriegesellschaft, das am besten von Aldous Huxley in Brave New World 1931 beschrieben wurde. 1958 hat er in Brave New World Revisited ausgesagt, dass die Zukunftsgesellschaft, die er 1931 beschrieben hatte nicht erst in 6 Jahrhunderten kommen wird, sondern schon einige Zeit früher. Der Roman zeigt die Zukunft der kapitalistischen Gesellschaft (ähnlich wie 1984 für die kommunistische).

Wenn Du die o.g. Titel mit dem Zusatz pdf in Google eintippst, bekommst Du die Texte. Brave New World ist auch u.a. mit Leonard Nimoy verfilmt worden, aber das Buch ist erst mal besser.

FORTSETZUNG FOLGT

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Wie ist in Deutschland so gut wie alles geschnitten?

Also .. ich frage mich das schon sooo lange, habe aber bisher noch nirgends ne richtige Antwort bekommen, und versuch jetz hier mal mein Glück.

Es geht (wie man vielleicht schon im Frage-Titel erkennen kann) um das zensieren bzw. wegschneiden von einzelnen Szenen von Filmen auf DVD's, BluRays, und wasses nich alles gibt .. Ich werde als Beispiel jetzt mal die Serie "The Walking Dead" benutzen.

Wieso wird das in Deutschland geschnitten, und in Amerika ungeschnitten veröffentlicht? Ich sehe KEINEN EINZIGEN Grund, wieso man das hierzulande bei so gut wie jeder Serie bzw. Film ab 18 Jahren macht! Wir kaufen das Zeug doch für ECHTES Geld, und wir kaufen das Zeug LEGAL, und oft steht auf dem Cover "Uncut" und es fehlen dann irgendwie 5 Minuten (was verdammt viel sein kann, wenn man viele einzelne Szenen verkürzt), also WIESO einfach? Ich meine, in Amerika gibts dasselbe Zeug, mit demselben Inhalt doch auch Uncut! Leben in Amerika nur Harte oder wie? Klar, könnte ein Grund "Damit kleine Kinder nicht zu viel brutales Zeug sehen" sein, aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann kommen die NORMALERWEISE so und so nicht an das Zeug ran, wenn die keine 18 Jahre alt sind, und das tun sie in Amerika genauso wenig, wie hier in Deutschland, also frag ich mich einfach W I E S O?

Ich würde mich echt über ne Antwort freuen, weils mich echt nervt -.- Und sollte jetz irgendjemand meinen müssen, er müsste sich über eventuelle Rechtschreibfehler aufregen, soll ers einfach bleiben lassen, weils mich kein bisschen interessiert.

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Ich denke, daß die Einrichtungen, die solche Schnitte fordert bzw. zensiert zum einen sehr konservativ ist. Irgendwo sind die noch bei der Empörung über das Nacktbild von Hildegard Knef in "Die Sünderin" steckengeblieben sind. Vielleicht hat das mit der kulturellen Dominanz der katholischen Kirche in der alten Bundesrepublik zu tun (nicht zahlenmäßig aber die kath. Kirche war dank Adenauer & Co. strukturell relativ stark).

Zum anderen glaube ich, daß die in den Jugendschutz- bzw. Zensurbehörden auch nicht wissen, was sie selber tun. So gibt es z.B. bei Amazon.de einmal den Film "Rosenkavalier" mit Esther Schweins und einmal den Film "Sisters from Hell". Der eine ist er streng ab 18 und der andere nicht. Witzig ist nur, daß es um ein denselben Film geht.

Die Serie "Kingdom" mit Stephen Fry ist bei Amazon ganz streng ab 18 und nur persönlich zustellbar. Bei Amazon.uk ist er für jeden erhältlich. Verglichen z.B. mit Harry Potter oder Tatort ist die Serie sogar kindertauglich.

Zum anderen ist es so, daß man als Deutscher besonders von deutscher Zensur betroffen ist. D.h. es ist eine Verschiebung der Wahrnehmung. Ich habe einen Freund in Irland, der sich über das gleiche Problem auf der Insel beklagte.

D.h. ich denke es ist eine Mischung aus veralteter Prüderie, Blödheit der Zensurbehörden und Wahrnehmungsverzerrung bei den Käufern.

Liebe Grüße

Sirius

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Hi there,

ich selber war von 70 bis 79 im Gymnasium. D.h. Die 70er sind für mich mit der Gymnasialzeit verbunden.

In der Schule kam bei uns ab ca. 1975 die Mode auf, in den Pausen (teils auch im Unterricht) Skat oder Doppelkopf zu spielen. Ich konnte aber Kartenspielen noch nie etwas abgewinnen. In den großen Pausen gab es bei uns Fußball (trotz des mehrfachen Verbots unseres Direx). Es war übrigens ein Jungengymnasium, wo Sport (besser gesagt: Fußball) eine große Rolle spielte. Viele bei uns spielten noch später in Fußballvereinen oder wurden sogar Profis. Ich war (bin) in Fußball allerdings eine Unternull und profilierte mich damit Stinkbomben ins Lehrerzimmer zu werfen oder tote Fische aus einem Weiher in der Nähe ins Lehrerpult zu legen. Es gab damals bei uns auf dem Markt sogar einen coolen Laden, dem wir die Tür einliefen. Er hieß Till Eulenspiegel und dort gab es Juckpulver, Stinkbomben oder Plastikspinnen etc. Leider wurde der vor ca. 20 Jahren geschlossen und mußte einem 0815 Teeladen weichen (wie öde …). Leider ist die Jugend von heute viel zu brav ...

In der Freizeit war die Beschäftigung natürlich stark altersabhängig. Bei mir (und einigen anderen) war Lesen allerdings durchgängig eine intensive Beschäftigung – vor allem bei Regenwetter.

Anfang der Siebziger (Unterstufe) sammelte ich noch Briefmarken. Briefmarken- Münzen sammeln war recht verbreitet in dieser Altersstufe (zwischen 10 und 14 J.). In der Schule gab es nachmittags Briefmarkentauschbörsen, Schach AGs, Foto AGs usw. Das war natürlich freiwillig, denn nachmittags gab es nie Unterricht.

Wir hatten definitiv weniger Unterrichtsstunden wie heute. In der Unterstufe ca. 27 Wochenstunden und der Oberstufe ca. 23. (geburtenstarke Jahrgänge und gleichzeitige Sparmaßnahmen der Regierung!). Samstag gab es allerdings Unterricht. Meist nur 2 oder 3 Stunden. Das fanden wir aber prima, weil wir dann zusammenkamen und danach durch die Stadt ziehen konnten. Das galt vor allem ab Mitte der 70er (Mittel- und Oberstufe). Von verschiedenen Gymnasien okkupierten wir damals den Aachener Markt mit unseren Fahrrädern und Mofas. Irgendwann (ich glaube im Sommer 1977) gab es dann mal Ärger mit der Stadtverwaltung und den Geschäftsleuten auf dem Markt, die sich durch die vielen abgestellten Fahrräder und Mofas gestört fühlten. Da haben wir am nächsten Samstag spontan verabredet noch zahlreicher mit noch mehr Fahrrädern zu kommen. Dann haben wir 10 Räder in eine Parkbucht gestellt und brav 20 Pfennig für 30 Min. eingeworfen und kamen damit sogar in die Lokalzeitung. Danach haben die Geschäftsleute klein bei gegeben. Die ganze Aktion lief nicht über Telefon, sondern über Mundpropaganda. Es klappte gut, obwohl es eine größere Stadt war. Es war für uns natürlich eine Lektion in Sachen Politik, obwohl uns das damals nicht so bewußt war. Wir fanden es einfach cool uns dem Establishment in den Weg zu stellen und unseren Freiraum zu sichern (der Markt bleibt unser!).

Privat kamen Anfang der 70er noch so etwas wie Rollenspiele hinzu. Inspiriert von Büchern wie Kalle Blomquist und TV-Serien wie Q en Q (bei uns konnte man damals niederländisches Fernsehen gucken), spielten wir dann Detektive und fanden es witzig den Bundesgrenzschutz oder die Marechaussee zu „beschatten“. De facto fanden wir die Typen blöd und wollten sie nur ärgern ;-) Belgische Beamte haben wir nicht geärgert. Die waren meist o.k.

In der Mittelstufe spielte dann Musik eine zentrale Rolle. Rockmusik und Partys verdrängten teilweise sogar Fußballspielen. Es war vor allem Glamrock (T.Rex, Gary Glitter, Suzie Quatro, Slade, Sweet, Mud usw.). Jeder hatte so eine Lieblingsband und freute sich, wenn „seine“ Band in den Hitparaden vorne lag. Ab 1975/76 kam dann Punk und Diskosound. Das war für uns Musik für Assis und Frisösen und wir orientierten uns mehr an Rockgruppen wie Deep Purple (das war die beliebteste Band), Uriah Heep, Led Zeppelin, Golden Earring oder Thin Lizzie. Übrigens kam der Discosound auch bei Mädchengymnasien nicht gut an. Die standen meist auf softere Sachen wie Peter Frampton, Barclay James Harvest, Beatles oder Moody Blues.

Eine Konstante während der 70er war übrigens das Fahrradfahren, Wir fuhren meist in benachbarte Großstädte.

Fernsehen wurde auch gerne geschaut. Die Serien / Filme, die prägenden Einfluß auf uns hatten und die von uns „nachgespielt“ bzw. oft zitiert wurden waren Catweazle, Die 2, Raumschiff Enterprise, Q en Q und Time Tunnel. Es gab natürlich weniger Programme und alle Programme begannen erst nachmittags nach 16.00 Uhr mit der Kinderstunde und dauerten bis Mitternacht. D.h. Die meiste Zeit lief das Testbild.

Tages oder Parteipolitik spielten bei uns eine größere Rolle. Wir fanden es cool unsere (meist sehr konservativen) Lehrer an die Wand zu argumentieren und als Nazis darzustellen. (zugegeben ist das Bild "an die Wand stellen" in diesem Kontext eher geschmacklos ;-)

Liebe Grüße

Sirius

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Hallo, Was bei einigen wichtigen Politikern im Gegensatz zu denen der 70er oder 80er Jahre auffällt ist ihr extrem plattes Machogehabe. Ich denke da an Bush jr. http://sattlers.org/mickey/site/archive/2003/05/index.html und Putin, der sich gerne oben ohne zeigt. Breschnew und Nixon kann man vieles vorwerfen, aber ein derartiges Machogehabe wäre damals als extrem peinlich empfunden worden. Obama hat dieses Machogehabe nicht, deshalb gilt er bei vielen Amis des Südens und vom Land als Antichrist (abgesehen davon, daß er für viele Amerikanier nicht über einen Ariernachweis verfügt ;-) Was den Einsatz vom Krieg als Waffe der Politik angeht, ist es ebenfalls barbarischer geworden (s. Irak). Das trifft auch auf die Kriegsführung zu (Massenvergewaltigungen im Jugoslawien). Diese gibt es zwar in jedem Krieg; es geht mir um das Ausmaß. Das erinnert allerdings an die ebenfalls barbarische Zeit der 1930er und 40er. Diese Barbarisierung und Individualisierung macht sich auch im Straßenbild bemerkbar. Ich denke an die vielen SUVs oder Hummer... Dann spielt der Konsumterror eine zentrale Rolle. D.h. Ich würde auf die Schnelle die 1930er und 40er als barbarisch und kollektivistisch und die 1990er und die Klojahre (wg. 00) als barbarisch, konsumorientiert und individualistisch bezeichnen. Die 60er und 70er eher als ideologisch, Aufbruch und Ausbruch geprägt. Das sind nur ein paar spontane Ideen

LG Sirius Black

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Pan's Labyrinth mag ich sehr gerne - die Geschichte ist auch sehr traurig. Sie spielt auf 2 Ebenen: das reale Spanien 1944 und die magische Welt. In Orphelia treffen beide Welten aufeinander. http://www.youtube.com/watch?v=0XOH_UKHhwY&feature=related Leider habe ich nur das spanische Original gefunden. Ich glaube aber, es gibt irgendwo eine deutsche oder englische Version auf youtube.

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