Irgendwie haben Menschen ein gewaltiges Problem damit, Logik zu verstehen. Alles was zählt sind inhaltliche, logische, wissenschaftliche Argumente, aber stattdessen argumentieren alle mit logischen Fehlschlüssen, Vorurteilen und Emotionen.

Bin auch den ganzen Tag nur am Kopfschütteln bei den oftmals respektlosen Antworten und Diskussionen hier. Es gibt nur wenige gute, ehrliche, intelligente Menschen auf der Welt.

Und Bildung ≠ Intelligenz. Man kann einen IQ von 190 haben und trotzdem völligen Unsinn erzählen, der von einem Obdachlosen widerlegt werden kann.

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Über die Argumente nachdenken, reflektieren, informieren, und ggf. seine Position den besseren Argumenten anpassen. Wütend darüber zu sein ist verständlich, aber unangebracht.

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Ich bin Vegan weil...

Weil es allen anderen Ernährungsformen ethisch, ökologisch und gesundheitlich überlegen ist und weil Moral Gesundheit überwiegt, selbst dann, wenn Tierprodukte gesünder wären, was sie nicht sind.

Was ist Veganismus?

Veganismus ist die logische Ausweitung elementarer Menschenrechte auf eigenschaftsangleichende, leidensfähige Lebewesen.

Mit „eigenschaftsangleichend“ sind die Eigenschaften gemeint, die die Lebewesen mit uns teilen und die das Ausbeuten unethisch machen: intrinsiche und extrinsische Werte wie Schmerzempfinden, Bewusstsein, Persönlichkeit, Familie, oder der eigene Körper.

Mit „elementare Menschenrechte“ sind die elementaren Grundrechte auf z. B. Freiheit, Leben und körperliche Unversehrtheit gemeint.

Diese Eigenschaften führen dazu, dass die Tiere ein Interesse auf elementare Grundrechte haben und kommunizieren, deswegen sollte man ihnen diese auch zusprechen, so wie es bei den Haustiere bereits der Fall ist. Der nächste logische Schritt ist, diese Grundrechte auf die Nutztiere auszuweiten, statt ihnen diese aus willkürlichen Gründen abzusprechen.

Veganismus steht nicht für Tierwohl und ist nicht mit Reduktionismus vereinbar. Veganismus steht für Tierrechte und Abschaffung.

Karnismus: Die Psychologie des Fleischessens

Karnismus beschreibt das gesellschaftlich weitgehend unreflektierte, unsichtbare Glaubenssystem, das, anders als Veganismus, nicht als Ideologie erkannt wird und den Konsum tierischer Produkte als normal, natürlich und notwendig erscheinen lässt. Das macht es schwierig, ihn zu hinterfragen. Es basiert auf sozialen, kulturellen und ökonomischen Strukturen, die den Konsum tierischer Produkte systematisch normalisieren und unterstützen. Um den Widerspruch zwischen Tierliebe und Fleischkonsum zu bewältigen, greifen Menschen auf Strategien wie kognitive Dissonanzreduktion und moralische Distanzierung zurück, wobei Tiere in „essbar“ und „nicht-essbar“ eingeteilt werden, um die Empathie für „essbare“ Tiere zu reduzieren.

https://www.youtube.com/watch?v=W8sXdgVXXpM

Zitate aus dem Karnismus-Video: „Hunde essen? Warum nicht?

  • „Gewalttätige Systeme wie Karnismus bedürfen zu ihrer Selbsterhaltung bestimmte Abwehrmechanismen (leugnen, rechtfertigen, Wahrnehmungsverzerrung), damit rationale, human eingestellte Menschen sich an irrationalen, inhumanen Praktiken beteiligen, ohne dies überhaupt zu merken.“
  • „Eine tierproduktreiche Ernährungsweise, auf die uns Karnismus konditioniert, wird mit einigen der heute weltweit gefährlichsten Krankheiten in Verbindung gebracht. Dagegen wurde für eine rein pflanzliche bzw. vegane Ernährungsweise, auf deren Ablehnung uns Karnismus konditioniert, nachgewiesen, dass sie Krankheiten verhindert, oder die Genesung fördert und sich auch positiv auf die Gesundheit und sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt.“
  • Zudem sind die Mythen des Karnismus institutionalisiert. Sie werden durch alle großen, gesellschaftlichen Institutionen (Regierung, Medizin, Bildung, Justiz) gestützt und gefördert, und dadurch an uns weitergegeben. Karnistische Vorurteile sind somit in das Fundament der Gesellschaft eingebettet. (Dr. der karnistischen Ernährungswissenschaft)“
  • „Wenn wir in ein institutionalisiertes System reingeboren werden, dann verinnerlichen wir die Mythen, genauso wie die Produkte des Karnismus. So verinnerlicht vernebelt Karnismus unser Denken und verzerrt unsere Wahrnehmung des Fleischs, der Eier, der Milchprodukte und der Tiere, die wir essen.“

Ausschnitte aus dem Karnismus-Buch, Seite 42-43, 44-45, 46-47:

„Im Moment verwenden wir den Begriff „Fleischesser“ als Bezeichnung für jemanden, der nicht vegan oder vegetarisch lebt. Aber ist das wirklich zutreffend? Ein Veganer ist ja, wie wir festgestellt haben, nicht einfach ein „Pflanzenfresser“. Pflanzen zu essen ist eine Verhaltensweise, die auf ein inneres Glaubenssystem zurückgeht. In den Begriffen „Veganer“ und „Vegetarier“ kommt das auf zutreffende Weise zum Ausdruck, denn die Endungen »-aner« und »-arier« bezeichnen jemanden, der sich für bestimmte Überzeugungen oder Prinzipien einsetzt, sie unterstützt oder praktiziert.

Der Begriff „Fleischesser“ hingegen bezieht sich allein auf die Praxis des Fleischverzehrens, als wäre diese Praxis losgelöst von den Überzeugungen und Wertvorstellungen der betreffenden Person. Er klingt so, als handelte jemand, der Fleisch isst, außerhalb jedes Glaubenssystems. Aber ist Fleischessen wirklich eine Verhaltensweise, die unabhängig von einem Glaubenssystem existiert? Essen wir Schweine, aber keine Hunde, weil wir kein Glaubenssystem in Bezug auf das Essen von Tieren besitzen?

Wir sehen Fleischessen nicht so wie Veganismus: als individuelle Entscheidung, der bestimmte Annahmen über Tiere, unsere Welt und uns selbst zugrunde liegen. Vielmehr sehen wir es als eine Selbstverständlichkeit an, als den »Normalfall«, als einen Zustand, der immer schon so war und auch immer so sein wird. Wir essen Tiere, ohne darüber nachzudenken, was wir da tun und warum wir es tun, weil das Glaubenssystem hinter dieser Verhaltensweise unsichtbar ist. Dieses unsichtbare Glaubenssystem meine ich mit dem Begriff Karnismus.“

Appeal to Definition Fallacy / Appeal to Dictionary Fallacy

Viele leugnen die Existenz von Karnismus, entweder weil sie den Begriff noch nie gehört haben, oder weil er in keinem Wörterbuch steht.

Prämisse 1: Wenn ein Begriff nicht in einem Wörterbuch vorkommt, existiert es nicht oder hat keine Bedeutung.
Prämisse 2: Der Begriff X (Karnismus) erscheint in keinem gängigen Wörterbuch.
Konklusion: Daher gibt es den Begriff X (Karnismus) nicht oder hat keine Bedeutung.

Wörterbücher sind deskriptiv, nicht normativ, d.h. sie beschreiben den Sprachgebrauch, legen ihn aber nicht fest. Ein Begriff kann eine klare Bedeutung haben, wichtige Konzepte beschreiben und in der Fachwelt oder bestimmten sozialen Kreisen verbreitet sein, auch wenn es (noch) nicht in ein Wörterbuch aufgenommen wurde.

Tierproduktindustrie: Einfluss auf Wissenschaft & Politik

1. Gesponserte Studien: Die Tierproduktindustrie hat in vielen Ländern wissenschaftliche Studien finanziert, die die positiven gesundheitlichen Effekte von Fleisch, Milch und Eiern hervorheben. Studien, die durch die Industrie finanziert werden, haben oft eine höhere Wahrscheinlichkeit, Ergebnisse zu liefern, die positiv für die Produkte sind. Dies geschieht oft durch geschickte Wahl der Studiendesigns oder selektive Dateninterpretation. Beispielsweise wurden, laut Dr. Neal Barnard, 92 % der Cholesterin-Studien von der Eierindustrie finanziert und absichtlich falsch ausgewertet. Das erklärte er in einem YouTube-Vortrag ab 51:53: Foods for Protecting the Body & Mind: Dr. Neal Barnard.

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Er sagte, dass die Cholesterin-Forschung von ca. 1950 bis 1995 bereits abgeschlossen war: Etwa die Hälfte des Nahrungscholesterins wird ins Blut aufgenommen und steigert die Serumcholesterinspiegel. Die Bundesregierung stellte die Forschung dazu ein, aber die Eierindustrie hat weiterhin fleißig Betrugsstudien finanziert und veröffentlich, deswegen wirkt es so, als hätte sich die Studienlage gedreht.

2. Lobbying und Einflussnahme: Industrieverbände und Lobbygruppen üben Einfluss auf Regierungen und Ernährungsexperten aus, um Ernährungsempfehlungen und -richtlinien in ihrem Sinne zu gestalten. In den USA beispielsweise hat die Milchindustrie jahrzehntelang Kampagnen betrieben, um den Konsum von Milch zu fördern, indem sie sich aktiv in die Erstellung der staatlichen Ernährungspyramide und -richtlinien einmischte.

3. Marketingkampagnen: Werbekampagnen wie

  • „Milk life“
  • „Got Milk?"
  • „Say cheese“
  • „Real food. Real meat“
  • „Dairy. It’s in our nature“
  • „The incredible, edible egg“
  • „Beef. It’s What’s for Dinner“
  • „Pork. The other white meat“

wurden gezielt entwickelt, um den Konsum tierischer Produkte als gesund, natürlich und notwendig darzustellen, kulturell zu verankern und emotional mit Werten wie Familie, Tradition oder Stärke zu verbinden.

4. Verbreitung von Ernährungsmythen: Die Industrie hat auch Mythen verbreitet, dass bestimmte Nährstoffe, wie Proteine oder Calcium, ausschließlich oder am besten aus tierischen Quellen stammen. Diese Botschaften werden oft so formuliert, dass sie pflanzliche Alternativen als minderwertig oder unvollständig erscheinen lassen, obwohl viele pflanzliche Lebensmittel ebenfalls reich an diesen Nährstoffen sind.

5. Verschleierung von Gesundheitsrisiken: Studien, die potenzielle Gesundheitsrisiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebserkrankungen und Diabetes durch einen hohen Konsum von Fleisch oder Milchprodukten aufzeigen, werden oft ignoriert oder in Frage gestellt. Teilweise wurden Wissenschaftler, die negative gesundheitliche Auswirkungen thematisierten, in der Vergangenheit sogar unter Druck gesetzt.

In den Kommentaren geht's weiter mit dem ethischen Aspekt.

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Ein Blutzuckeranstieg verursacht bei einem gesunden Menschen kein Typ 2 Diabetes, solange man nicht gleichzeitig viel Fett und/oder Kalorien zu sich führt. Die Hauptursache von Typ 2 Diabetes ist ein Überschuss an Fett (egal aus welcher Quelle: Nahrungsfett, De-novo-Lipogenese, viszerales Körperfett) und Kalorien.

Der Körper wehrt sich mit allen Mitteln dagegen, Zucker in Fett umzuwandeln, deswegen kann Zucker kein Typ 2 Diabetes verursachen, außer indirekt über einen Kalorienüberschuss, oder wenn man bereits eine bestehende Insulinresistenz hat.

Typ 2 Diabetes ist weder ein „Alters-Diabetes“ noch ein „Übergewichts-Diabetes“, sondern ein „Überernährungs-Diabetes“. Wer sich auf höchstem wissenschaftlichen Niveau damit beschäftigen will, hier zwei tiefgehende, wissenschaftliche Blogeinträge von The Nutrivore:

  • Sugar Doesn't Cause Diabetes, and Ketosis Doesn't Reverse It
  • Sweet Deception: Debunking Meme Diabetes Diets
Ursache der Insulinresistenz

Insulinresistenz fördert Diabetes, Fettleber, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Alzheimer. Erst wenn man die Ursache versteht, kann man sie auch behandeln.

Seit 1927 ist wissenschaftlich bekannt, dass Nahrungsfette nach der Mahlzeit eine Insulinresistenz verursachen. Spätestens 70 Jahre später, als man z. B. mit der ¹H-NMR-Spektroskopie in die Zellen schauen konnte, war auch der Mechanismus bekannt:

Bei fettreichen, kohlenhydratreichen Mahlzeiten kommen nicht nur Glukosemoleküle ins Blut, sondern auch Triglyceride und freie Fettsäuren. Das Fett geht schneller in die Muskel- und Leberzellen (intramyozelluläre Lipide und hepatozelluläre Lipide) als der Zucker. Es werden freie Radikale wie RNS und ROS und Lipidmetabolite wie Diaclyglycerine und Ceramide produziert und angereichert, die den Insulinsignalweg stören, indem die Enzyme, die die GLUT4 Glukosetransporter aktivieren sollen (vor allem IRS-1, PI3K und AKT), gehemmt werden.

Das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulin bindet dann zwar an die Insulinrezeptoren außerhalb der Zellen, aber im Inneren passiert nichts.

Die Folge: Insulin wird wirkungslos, Glukose sammelt sich im Blut an (Hyperglykämie) und als Ausgleich muss mehr Insulin produziert werden (Hyperinsulinämie).

Die wissenschaftlich kausale Ursache einer Insulinresistenz ist also Fett, egal aus welcher Quelle: Nahrungsfett, De-novo-Lipogenese, viszerales Körperfett.

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Warum gilt Übergewicht fälschlicherweise als Hauptursache?

Wenn man eine Menge Bauchfett hat (viszerales Fett), ist dieses Bauchfett metabolisch aktiv und produziert Fettsäuren, die die intramyozellulären und hepatozellulären Lipide noch weiter steigern, und entzündungsfördernde Zytokine (Interleukin-1, Interleukin-6), die zusätzlich die Insulinrezeptoren außerhalb der Zellen stören.

Übergewicht ist also ein starker Risikofaktor, der die Entstehung von Typ 2 Diabetes zusätzlich fördert, aber nicht die Hauptursache. Außerdem wird Übergewicht, genau wie Typ 2 Diabetes, durch Fett und Überernährung verursacht.

Bewegung führt dazu, dass das Fett in den Zellen verbrannt wird. So verhindert man, dass die toxischen Abbauprodukte produziert und angereichert werden. Abnehmen hat, neben einer fett- und kalorienarmen Ernährung, den stärksten Effekt, um Typ 2 Diabetes zurückzubilden.

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