Hallo,
ich frage hier, weil ich hoffe, dass ein paar Angehörige oder Betroffene mir helfen können.
Ich habe einen guten Freund. Wir sind nicht wirklich beste Freunde und ab und zu super distanziert an manchen anderen Abenden aber wie Seelenverwandte.
Unsere Art zu Denken scheint sich sehr ähnlich.
Die letzten Woche sind viele Dinge im Freundeskreis passiert und an einem Abend in dem ich mich nun abgeschossen habe, hat er mir geholfen. Und ich habe gesehen, dass er sich schneidet. Ich habe es eigentlich schon vorher erahnt, wenn Hände geradlinig geblutet haben oder Hemden kleine Flecken hatten aber mir war das Ausmaß nicht klar
In diesem Fall hätte ich nichts anderes getan als ihm zu signalisieren, dass ich wie schon zuvor für ihn da bin und dass das nichts ändert. Er ist der selbe Mensch den ich kenne und das wird immer so bleiben.
Hätte ich, weil ich es nicht getan habe. Durch den Stress vorher bin ich in jedes Fettnäpfchen getreten. Zur Zeit ist die Situation zwischen uns distanzierter als vorher, aber wir reden mit einander.
Ich denke, er ist genervt von mir, zurecht.
Vor Allem, weil er schon immer gewisse Eigenarten hatte. Wir haben immer wieder über Vertrauen gesprochen. Er vertraut den Leuten grundsätzlich eher nicht.
Das heißt, er redet viel, aber eben nicht so gern über sich, gerade die intimeren Dinge.
Er mag es nicht umarmt zu werden, nur manchmal. Er hat Stimmungsschwankungen.
Ich bin kein Therapeut das ist mir klar. Aber ich vermute wenn man wenigstens weiß in welche Richtung es geht, weiß man besser was man tun soll oder eben nicht.
Ich habe mich gefragt ob er vielleicht bipolar ist, die Stimmungsschwankungen, die Ideenflut, kein Schlaf und absurde Hibbeligkeit, dann hingegen Apathie und Niedergeschlagenheit, das passt. Darüber haben wir auch geredet, weil ich selber eine halbherzige Diagnose dazu bekommen habe.
Aber die Versteifung wenn er umarmt wird, die massiven Vertrauensprobleme, das Maß von Schmerzen die er nachvollziehen kann und vielleicht sogar das Schneiden klingt fast nach einem Trauma.
Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mich das schon vor zwei drei Jahren gefragt, als wir noch gar nichts mit einander zu tun hatten.
Jetzt meine Frage:
Es gibt niemanden der sich aktiv Sorgen macht oder mit ihm zu reden versucht.
Sollte ich direkte Fragen stellen, auch wenn das vorher eher schlecht lief?
Kann ich irgendetwas tun um ihm zu helfen?
Vielleicht befand sich einer von euch ja mal in einer ähnlichen Lage wie er und kann sagen, was ihm gut tun könnte.
Danke für die Geduld.