Also grundsätzlich ist Sparsamkeit nicht gleich Geiz. Ist halt situationsabhängig, wofür es aber auch keine objektiven Messlatten gibt.
Menschen die gern und viel konsumieren, würden Dich sehr wahrscheinlich sehr viel schneller als geizig gegen sich selbst einstufen, als solche, die ihr Geld zielorientierter ausgeben.
Da Du selbst von Geiz sprichst, stellt sich mir die Frage, ob das Deine eigene Einschätzung ist, oder eher auf Einflüsse von Dritten, also Freunden etc. zurück zu führen ist?
Wenn Du ein "blödes Gefühl" beim Geldausgeben bekommst, kann es daran liegen, dass Du tatsächlich Schwierigkeiten hast, Dich selbst zu belohnen, oder aber schlicht bemerkst, dass Du Dich von den anderen in ihrem Fühlen, Denken und Handeln deutlich unterscheidest, was natürlich innerlich ein Gefühl des Alleinseins verursachen kann. Als Sozialwesen, die wir nun mal sind, ist das schwer zu ertragen.
Gibt es denn Situationen, in denen Du Dir auch mal aus Überzeugung und mit einem guten Gefühl etwas gönnst?
Wenn ja, dann ist es durchaus möglich, dass Du zuweilen Dinge tust, die Du eher aus einer Art Gruppenzwang heraus tust, um eben dazu zu gehören. Dann wird es darum gehen, Dich innerlich selbst zu stärken und Dir bewusst zu machen, dass es nicht authentisch wäre, so Du tust, was andere tun.
Wenn nein, wird es etwas schwieriger. Dann brauchst Du Erlaubnisse für Dich selbst. Hier könnte das Gespräch mit einer Person Deines Vertrauens, die Du auch sehr achtest hilfreich sein.
Manchmal ist es sogar einfacher sich einem Menschen anzuvertrauen, den Du gar nicht kennst, der Dir aber professionell helfen kann. Das hat nichts mit bekloppt sein zu tun. Vielmehr ginge es dann um Bezugsrahmen, die in Bezug auf Dich selbst zu eng sind.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
VG Scaramouche