Hallo, Emily (stimmt der Name? wenn nicht, verzeih mir bitte)

ich kann sehr gut verstehen, dass es dir wichtig ist, Unterwäsche zu tragen, die deinem Geschlecht entspricht. Ich gehe in die andere Richtung (Frau zu Mann), daher kann ich dir über Frauen-Unterwäsche nicht allzu viel sagen (habe sie natürlich vor Ewigkeiten mal getragen, aber daran muss ich mich jetzt nicht erinnern). Da ist bestimmt jemand anders so gut, dir weiterzuhelfen. Als trans* Mensch kann ich dir aber verraten, dass es extra für unsereins gemachte Unterwäsche gibt. Ob MtF oder FtM, man wird schon fündig.

https://www.trans-missie.com/de/

Hier habe ich schon gekauft (Binder, um eine flache Brust zu erzielen). Die haben aber auch Höschen für Transfrauen* und sonst noch ganz vieles, das dir vielleicht weiterhilft.

Allerbeste Wünsche für deinen Weg (Wie cool, dass du schon so jung weißt, wer du bist! Ich wünschte, ich hätte mich nicht erst mit 20 dazu bekannt.)

Elias

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Mach dir da mal nicht zu große Gedanken. Wenn man sich verliebt, dann verliebt man sich eben. Was bei dem/der* in der Hose ist oder auf dem Pass steht oder im Schrank hängt, dem wird viel zu viel Bedeutung beigemessen. In deinem Alter entwickelst du dich noch so sehr, dass die wenigsten das schon so genau sagen können. Und wenn du dich heute als hetero verstehst und morgen als pan und übermorgen als bi, dann ist da nichts Falsches dran. Das kann sogar alles wahr sein. Das sind alles nur Worte, die manche Menschen hilfreich finden. Das muss für dich nicht gelten. Man findet eben gern Worte für das menschliche Erlebnis, um sich effektiv darüber austauschen zu können. Vielleicht schmunelst du eines Tages darüber, wie verunsichert du mal darüber warst. Wenn ich daran denke, dass ich mal felsenfest davon überzeugt war, ein lesbisches Mädchen zu sein, muss ich lachen. Und das ist okay. Ich bin 21 und kann dir nicht mit Sicherheit sagen, wie meine Sexualität zu bezeichnen ist. Es spielt auch keine Rolle. Ich werde auch dieses Jahr wieder zum CSD gehen und mich angekommen fühlen. Und wer weiß, für wen ich mich in Zukunft interessiere? Es ist okay, zu sein, wer man ist und zu mögen, wen man mag. Mach dir da keinen Druck. "Experimentiere" ruhig ein Wenig. Alles in deinem Tempo. Ist doch dein Leben. Lass dir das nicht durch das Vokabular anderer erschweren. Du bist jung. Hab Spaß am Leben, entdecke was du fühlst und frag nicht nach, wo dich das auf einem imaginären Spektrum platziert.

In allererster Linie bist du Mensch.

Alles Liebe,

Elias (Transmann, vielleicht hetero, vielleicht ace, oder bi oder sonst was)

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Hallo,

ich verstehe, dass du Sorge hast, das Jahr wiederholen zu müssen. Es kann sich wie verschenkte Zeit anfühlen und natürlich sagt dein mentaler Zustand übers Jahr nichts darüber aus, ob du fachlich kompetent bist.

Das Schuljahr zu wiederholen muss allerdings nichts Schlimmes sein. Ich habe die 11 wiederholt, aufgrund von psychischen Geschichten. Es ist eins der besten Dinge, die ich in meinem Leben getan habe. Aus den Kursen raus, wo die Leute meinten, mich zu kennen, konnte ich Fortschritte machen wie in meiner gesamten vorherigen Schulzeit nicht. Ich muss zugeben, ich hätte notentechnisch in die 12 gekonnt, habe aber auf Antrag wiederholt. So hatte ich etwas mehr Zeit, mit allem, was bei mir so vorging, fertig zu werden. Ich sage immer, ich habe mir mein G9 selbstgebastelt.

Natürlich, wenn es dir wichtig ist, dann versuch, was du willst/kannst, um doch noch versetzt zu werden. Damit kann dir sicher jemand anders (du hast ja schon einige Antworten erhalten) besser helfen, als ich.

Beste Wünsche für deinen Weg

Elias

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass das allgemein so ist. Ich persönlich habe eine sehr ausgeprägte Empathie, kann Gefühle aber nicht "angemessen" ausdrücken. Die subtilsten Signale (Leute wissen meist gar nicht, dass sie sie aussenden) können mich nervös machen, einschüchtern oder erschrecken. Das geht dann den ganzen Tag so, sammelt sich an, weil ich ja nicht damit umgehen kann und wenn dann was vorfällt, bricht manchmal alles auf einmal aus. Das erscheint dann bestimmt übersensibel, als würde ich überreagieren. Man kann mir ja nicht von der Stirn ablesen, dass das nur der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Autismus ist ein sehr breites Spektrum und ich habe einen ebenfalls autistischen Kommilitonen, der nicht mal offensichtlichere Signale oder direkte Sticheleien versteht. Der ist damit dann natürlich auch nicht so überfordert.

Beste Grüße

Elias

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Hallo, suemueller,

wie schön, dass ihr in der Schule so wichtige Themen besprecht. Mir sagt, offen gestanden, der Begriff GFS nichts. Ich weiß nicht, was das für ein Format ist. Ist das eine ArtReferat/Präsentation?

Spontan fällt mir ein, dass die Genitalien von trans* Menschen einen ebenso viel angehen, wie die von cis Menschen. In den allermeisten Fällen nämlich gar nicht. Dass "umoperiert" (nervige Idee, dass alles mit einer OP getan ist) oder nicht jemanden nicht mehr oder weniger trans macht (es gibt mehrere mögliche Operationen und jede_r macht nur die, die er/sie braucht und machen lassen kann). In den Medien dreht sich immer alles um "die OP", aber die Hormone sind oft der einschneidendere Schritt.

@DarkAmy muss ich natürlich Recht geben. Sei kein Fiesling. Ich will einfach mal davon ausgehen, dass das für dich nicht das große Problem ist.

Kennst du selbst trans* Menschen oder bist du es gar selbst? Wenn nicht, und selbst wenn, können wir gern mal schreiben. Ich bin ftm trans (female to male, also Frau zu Mann). Ich beiße nicht.

Ganz viel Erfolg für deine GFS

Elias

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Bei muggelgeborenen Kindern ist das nicht anders, als bei Muggeln. Die gehen ganz normal zur Grundschule. Die meisten Halbblüter bestimmt auch. Einige Reinblüter lernen es gar nicht. Sonst gilt für Halb- und Reinblüter wahrscheinlich, dass Sie zu Hause unterrichtet werden, durch ihre Eltern oder vielleicht auch Privatlehrer. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass in Gegenden mit einer gut vernetzten Zauberergemeinschaft Kinder in Gruppen lernen, wie Schulklassen, aber unter sich.

Wie das mit dem Lesen gehandhabt wird, mit Schülern, die nicht lesen können, weiß ich nicht, aber selbstschreibende Federn gibt es in Hogwarts definitiv. Nur in Prüfungen sind die verboten, soweit ich weiß. Bestimmt gibt es ähnlich magische Lösungen um das Defizit von analphabeten Schülern auszugleichen.

Ich denke mir mal das ist eins der Dinge, über die JKR nicht allzu viel nachgedacht hat. Lesern der Bücher-gerade den sehr aufmerksamen, sowie jungen Lesern-fällt das allerdings auf.

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Autismus äußert sich nicht bei jedem gleich. Ich bin selbst Autist und habe zwei autistische Freunde. Ich kann gut und selbstständig leben, bin zwar etwas distanziert von meinen eigenen Emotionen, habe dafür aber starke Empathie. Ich persönlich kann die Gefühle anderer zum Beispiel nicht an Gesichtsausdrücken festmachen. Körpersprache ist mir auch zu vieldeutig, aber wenn ich im gleichen Raum bin, wie eine Person, brauche ich das auch gar nicht. Ich spüre ganz intuitiv, wie es jemandem geht. Vielen Autisten kann man also echt nichts vormachen. Ich bin wissenschaftlich interessiert, aber vor allem das Geschichten Schreiben liegt mir. Sozial bin ich stark gehemmt, kann inzwischen aber damit umgehen und taue auch recht schnell auf, wenn ich jemand neues kennenlerne. Das Familienzusammenleben war manchmal schwierig, weil ich über Probleme nie gesprochen habe, um meine Lieben nicht damit zu belasten. Regeln brechen könnte ich nicht, wenn ich es wollte. Ich bin sehr höflich und lege da auch Wert drauf. Wenn andere respektlos gerade mit ihren Eltern oder Großeltern umgehen, macht mich das rasend. Das muss aber nichts mit Autismus zu tun haben. Das könnte gute Erziehung sein.

Meine Freunde sind da ganz anders.

Sie ist möglicherweise noch extremer gehemmt, als ich und hat keine Motivation, diese Hemmung zu überwinden. Sie ergreift keine Initiative, würde am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben. Sie hat ein Talent für Mathe und Chemie, hat aber nicht wirklich Wünsche für die Zukunft und keinerlei Wunsch, unabhängig zu sein. Sie wird von ihren Gefühlen oft völlig überwältigt, kann sie auf Deutsch überhaupt nicht äußern und Englisch spricht ihre Familie nicht. Sie hat jetzt angefangen zu studieren. Der Druck macht sie ziemlich fertig und die Profs sagen, sie schafft es nicht. Nur aus psychischen Gründen. Sie studiert Mathematik. Das ist eigentlich ihr Ding.

Weder sie, noch ich haben ein stark ausgeprägtes Spezialinteresse.

Er ist nochmal eine ganz andere Nummer. Er ist aufdringlich und versteht keine Gefühle oder Ansichten, die von seinen abweichen. Für ihn ist alles, was er wahrnimmt, allgemeingültig und er wird wütend, wenn ihn jemand darauf hinweist, dass dem nicht so ist. Er beschäftigt sich leidenschaftlich mit Zügen und Kalenderdaten. Das ist echt beeindruckend. Er kann zu jedem Datum innerhalb von Sekunden im Kopf den Wochentag berechnen. Dazu fragt er dann auch jeden nach Geburtsdaten von Angehörigen und derartigem. Darauf, dass seine Interessen vielleicht nicht jeden interessieren, kommt er nicht. Er kann sich nicht vorstellen, wie es anderen geht und scheint selbst kein emotionaler Mensch zu sein. Die meisten in unserem Umfeld sind von ihm genervt (ich manchmal auch), aber er meint, er verstehe sich mit allen gut.

Und das sind nur drei. Viele Autisten leben ganz normale Leben, andere sind stark eingeschränkt und haben Entwicklungsstörungen. Wäre das der Fall, wäre es bei deinem Sohn bestimmt früher aufgefallen.

Wenn du nie den Gedanken Autismus hattest, ist es wahrscheinlich eine hochfunktionale Form - wenn überhaupt -, ohne geistige und Entwicklungs-Einschränkungen. Die Diagnose wird konkret nichts ändern. Er bleibt, wie er ist. Du kriegst nur eine neue Palette an Hilfen, ihm zur Seite zu stehen. Du wirst ihn weiterhin lieben und er dich. Autist heißt nicht gefühlskalt, heißt nicht geistig behindert, heißt nicht ein Leben lang auf Hilfe angewiesen.

Vielleicht hilft auch das schon: Ich bin Autist und ich bin glücklich. Lasst euch von einer Diagnose nicht aus den Latschen hauen. Das wird. Garantiert nicht immer leicht, aber das erwarten Eltern, soweit ich weiß, ohnehin nicht.

Dir und deinem Sohn alles Liebe

Elias, bald 21 und autistischer Student

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Woher weiß man ohne Körper disphorie ob man transgender ist?

Hey :)

Ich bin jetzt 20 und weiblich

Ich habe zwar keinen Problem mit meinem weiblichen Körper aber frage mich schon seit ein paar Jahren ob ich nicht doch trans bin

Ein Grund ist dass ich das Gefühl habe dass mein Leben komplett einfacher wäre als transmann

Hört sich vielleicht normal an das man das andere Geschlecht als besser und einfacher zu leben sieht, aber bei mir ist das schon mindestens seit ich 9 war so oder früher.. Damals hab ich einfach gesagt "ich wünsche ich wäre als junge geboren"

Die Veränderungen am Körper fände ich großartig... Ich hänge zwar ein wenig an meinen Brüsten (weil wegen Brüsten halt xD) aber auch nur abends ;) tagsüber Nerven die... Zudem würde ich mehr Muskelmasse schneller aufbauen können...

Momentan bin ich (hoffentlich "noch") übergewichtig aber ich geh bald aus psychosomatischen Gründen in Kur und habe dort die Möglichkeit meine Ernährung zu ändern sowie nochmal mit dort an zu fangen

Ich wollte mir Mal nen Binder holen aber ich glaube ich würde lieber warten bis ich abgenommen habe

Vielleicht ist Muskelaufbau immernoch kein Grund? Aber um ehrlich zu sein fällt mir sonst nichts ein... Ich Stelle es mir einfach nur angenehmer vor... Und meine Tage hätte ich auch nicht mehr :D zudem ne dunklere Stimme und ne coole Körperform :P

Ob ich typisch jungenhaft bin weiß ich auch nicht... Ne Mischung aus beidem glaub ich... Aber ich denke nicht dass das wichtig ist

Ein andere Punkt wäre noch dass ich endlich Herrenklamotten Tragen könnte und die auch passen würde (ich trag momentan nur Herren Schuhe und Herren Pullover, der Rest sieht an einer übergewichtigen doof aus)

Ein paar der Nachteile wären halt das Hormon regelmäßig nehmen und es meiner Familie sagen zu müssen... Aber das wäre ja nach 2 Jahren oder so auch erledigt bzw hatte ich mich dann an die Hormone gewöhnt und ich würde offiziell als Typ Leben

Ich weiß es aber nicht... Die Dinge die ich aufgelistet habe hören sich für mich irgendwie so an als könnte ich entweder trans oder nicht trans sein... Deshalb bin ich so verwirrt

Woher wissen also Leute die keine körper disphorie haben ob sie trans sind oder nicht??

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!! :)

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Ich weiß, diese Frage ist nicht mehr aktuell, aber nach wie vor auffindbar. Daher antworte ich trotzdem.

Schimpft mich truskum, oder wie man das heute nennt, aber ich bin hier gegen überhaupt niemanden. Wenn man keine Dysphorie (in einer oder mehreren ihrer unzähligen Formen wie Körper- oder soziale Dysphorie) hat, ist man nicht trans, außer man hat die Dysphorie mit einer Transition (oder anderer Therapie, falls sie anders bedingt war) behandelt (davon habe ich offengestanden noch nicht gehört. Ein Wenig Dysphorie bleibt, glaube ich, immer.).

Verzeiht mir den Endlos-Satz. Für wen der zu lang war, noch mal die Kurzfassung:

Hast du keine Dysphorie, bist du nicht trans.

Viele Menschen fühlen sich unwohl in ihrem Körper. Gerade unter übergewichtigen jungen Frauen besteht schon mal der Wunsch, trainierter zu sein, schmalere Hüften zu haben, kleinere Brüste usw.

Das kann fälschlicherweise für Körper-Dysphorie gehalten werden und bei dem Gedanken, dass verunsicherte Mädchen sich Testo besorgen und hinterher schlimmer dran sind, als vorher, weil sie eben Mädchen sind und keine Männer, dreht sich mir der Magen rum. Trans sein sollte niemals eine Entscheidung sein.

Wirklich trans zu sein, ist die Hölle - zumindest vor der Hormonbehandlung. Von einigen Transfrauen weiß ich, dass sie vor dem Coming Out zwanghaft immer öfter in eine von der Männerrolle separate Frauenrolle schlüpfen mussten, um tagsüber auch nur klar denken zu können, um nachts überhaupt schlafen zu können.

Ein guter Anlaufpunkt ist auch oft, die Welt der Träume. Wenn du träumst, bist du dann im Traum ein Mann? Eine Frau? Kannst du es gar nicht so genau sagen?

Eine Psychotherapie kann nicht schaden. Wenn man eine Transition anstrebt, muss die ohnehin sein und wenn nicht, kann man den wahren Kern des Problems ausfindig machen und behandeln.

Der Gedanke "Als Transmann wäre das Leben leichter." ist schlicht und ergreifend unzutreffend. Wenn ich jemals die Wahl gehabt hätte, wäre ich cis. An einen Mann sind die Erwartungen einfach anders, nicht leichter. Man muss sein Geschlecht nicht ändern, nur weil man nicht begeistert von den traditionellen und/oder modernen Geschlechternormen ist.

Für beide Geschlechter und alles dazwischen ist das Leben schwer.

Beratung ist das A und O. Im besten Falle nicht auf einer Plattform wie dieser. Es gibt Foren für Transgender Personen, Selbsthilfegruppen und, wie gesagt, eine Psychotherapie kann ich nur anraten. Wer sich nicht traut, kann Blogs oder YouTube-Kanäle verfolgen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. In Deutscher Sprache kenne ich da leider keine - gibt es aber.

Auf Englisch kann ich Sam Collins und Jamie Raines empfehlen, Kalvin Garrah auch, wenn man den vertragen kann. Für junge Leute eher verwirrend sind YouTuber wie Ash Hardell und Chase Ross (ich respektiere die zwei natürlich; ist nur meine Erfahrung). Ich bin nun wirklich kein Medien-Experte. Die allermeisten kenne ich also wahrscheinlich nicht. Diese Leute kennen natürlich die Lage in Deutschland nicht. Sam und Kalvin sind Amerikaner, wenn ich mich nicht arg täusche, Jamie ist Brite. Nicht alles, was die Jungs übers Transsein erzählen ist also eins zu eins ins Transsein in Deutschland zu übernehmen.

Allen, die das hier lesen, wünsche ich das Beste. Trans, cis oder noch auf der Suche, ihr seid geltend.

Elias

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Hallo, Chiaki2610,

den Wunsch deiner Freundin kann ich gut verstehen. Ich muss allerdings auch den vorgehenden Antworten beipflichten. Professionellen medizinischen Rat erhältst du hier höchstwahrscheinlich nicht.

Von meinen transweiblichen Bekannten weiß ich, dass sie relativ bald nach Beginn der Hormonbehandlung kein Ejakulat mehr produzierten. Sollte das für deine Freundin auch so sein, wird es sicher schwierig bis unmöglich, noch ihre Samen einfrieren zu lassen. Dann kann ich mir auch vorstellen, dass das die Unterbrechung der Hormontherapie erfordern würde. Ich persönlich gehe allerdings den umgekehrten Weg und über die Familienplanung - da, wo möglicherweise noch ein Wunsch besteht - haben wir nicht gesprochen.

Beste Wünsche

Elias

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Hallo, Felix,

einen schönen Namen hast du da, übrigens. Ich verstehe sehr gut, wie es dir geht. Meine Großeltern - und Onkel, Tanten, Cousins... halten mich auch noch für ein Mädchen. Sogar meinem Bruder kann ich es einfach nicht sagen. Ihm habe ich jetzt einen Brief geschrieben, aber ich schaue mal.

Er ist mir einfach zu wichtig, als dass ich das Coming Out bei ihm vermasseln könnte. Also habe ich alles so aufgeschrieben, wie ich es sagen will und nicht, wie ich es sagen würde, wenn ich nervös bin und er wahrscheinlich Zwischenfragen hätte. Gegeben habe ich ihm den Brief noch nicht. Ich weiß auch noch nicht, ob ich ihn ihm offen gebe, sodass er ihn liest, noch während ich da bin, oder ob ich ihm den Brief in den Rucksack stecke, bevor er geht. Eher ersteres. Dann ist es nicht so "unpersönlich".

Neben meinem Bruder sind meine Großeltern auch meine größte Hürde. Ich weiß nicht, ob sie das verstehen können. Ich sehe sie nicht häufig und ich will nicht einfach irgendwann mit tiefer Stimme zu Besuch kommen. Hinzu kommt, dass mein Großvater Anfang des Jahres wochenlang im Koma gelegen hat und noch immer in der Reha ist. Die Familie hat also eigentlich genug um die Ohren.

Ich glaube, ich möchte, dass meine Mutter dabei ist, wenn ich mich bei meinen Großeltern mütterlicherseits oute. Die weiß ja, dass das keine Schnapsidee ist. Wenn du es getan hast, machst du eben ein kleines Update für alle, die vor dem gleichen Problem stehen?

Alles Liebe

Elias

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Hallo, Nic2tn3,

wenn das hier kein Trollpost ist, dann willkommen in der LGBT+-Community. Offen gestanden, bin ich nicht begeistert von dem Begriff "Shemale". Wenn du dich damit aber gut beschrieben fühlst, ist das natürlich deine Sache.

Ich möchte die Kommentare berichtigen, die implizieren, man müsse entweder alles oder nichts machen, wenn es um die Transition geht. Andere Antworter hatten natürlich recht damit, dass das alles nicht ohne vorherige Therapie vonstatten gehen wird. In deinem Alter ist dir deine Unwissenheit auf jeden Fall zu vergeben. Du hast Glück, dass du schon so früh weißt, wer du bist. Ich musste 20 werden, bevor ich mich outen konnte.

Um auf deine eigentlichen Fragen zurückzukommen: du kannst eine Frau sein und einen Penis haben. Niemand anderes darf entscheiden, welche Möglichkeiten der Transition von Mann zu Frau du in Anspruch nimmst.

Die Wahrscheinlichkeit, dass von einer Hormonbehandlung deine Zeugungsfähigkeit und/oder deine Potenz flöten geht, ist, soweit ich - als Transmann - das weiß, hoch.

Es gibt Therapeuten, die auf Transsexualität spezialisiert sind. Je nachdem, wo du lebst, hast du auch die Möglichkeit, andere Trans*menschen kennenzulernen. Das hilft ungemein. Du solltest, selbst, wenn du es irgendwie schaffen solltest, auf keinen Fall beginnen, Hormone zu nehmen oder gar eine OP machen lassen, bevor du dich gut hast beraten lassen.

Zu den Kommentaren über die Schwierigkeiten, die du als Transfrau - mit oder ohne Penis - haben wirst, muss ich sagen, das kann stimmen. Wenn dein Passing schlecht ist, wirst du angestarrt werden und von einigen als Mann in Frauenkleidern behandelt werden. Auf der anderen Seite, wenn dein Passing sehr gut ist, kann es passieren, dass einige Menschen sich zu Unrecht hinters Licht geführt fühlen werden. Wie deine Familie zu trans+-Themen steht, kann dir niemand Fremdes sagen. Wahre Freunde werden sich an deine neue Identität gewöhnen. Es kann aber gut sein, dass du viele verlierst. Die Leute zeigen ihr wahres Gesicht, wenn man ihnen den Anlass gibt.

All das ist aber okay, wenn du sein kannst, wer du wirklich bist und die Geschlechtsdysphorie nachlässt. Du hast noch viel Zeit, rauszukriegen, wie dein Weg aussieht oder auch wer du bist.

Ich wünsche dir alles Gute

Elias

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Liebe_r michelle159945,

es tut mir Leid, dass diese Person so übel in der Klemme steckt. Schön, dass du nach Hilfe fragst.

Was mich wundert, ist, warum du einen Mann als "sie" und "Freundin" bezeichnest? Wünscht sich die Person weiterhin weibliche Pronomen?

Davon ab, zum Thema:

Ist es die erste Ausbildung? Wie alt ist die Person? (Verzeih, aber ich kann mich deinem "sie" nicht anschließen, sofern ich nicht weiß, welche Pronomen die Person sich wünscht. Also bleibt es beim sperrigen "die Person".) Es kann gut sein, dass bei den Eltern Unterhaltspflicht besteht. Man kann alles aus dem Ruder laufen lassen, man kann aber auch auf sein Recht bestehen.

Ich wünsche diesem Menschen alles, alles Gute und bin wohl ein Wenig neidisch auf die bevorstehende Testosteron-Behandlung.

Sasha, selbst trans

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Liebe_r pewdiepie4eva,

die Harry Potter-Reihe ist genau richtig für dein Alter und auch jedes Ältere. Im ersten Buch sind die Haupt-Charaktere zwar noch Kinder (11 Jahre) und auch in dem Alter versteht man als Leser schon das Wichtigste, aber wenn man älter und erfahrener wird, werden einem beim oder nach dem Lesen gewisse Dinge deutlich, die Kindern entgehen würden.

Dass deine Freunde Harry Potter schon früher gelesen haben und du jetzt anfängst kann also ein Vorteil für dich sein. Vielleicht fallen dir Dinge auf, die deine Freunde übersehen haben, oder du verstehst die Bücher einfach einen Schritt tiefer.

Auf jeden Fall kann jeder Mensch in jedem Alter jedes beliebige Buch lesen. Potterheads, so nennen sich die Fans der Serie übrigens, gibt es in jedem Alter und wir sind eine sehr leidenschaftliche Fan-Gemeinde. Daher kann es eventuell passieren, dass dir jemand sagst, du wärst kein richtiger Fan, weil du noch nicht alle Bücher gelesen hast und klar, ich empfehle dir die Bücher wärmstens, aber der Großteil der Community wird dich gern willkommen heißen, dir den metaphorischen Sprechenden Hut aufsetzen und dich mit verrückten Fan-Theorien verzaubern.

Hab viel Spaß beim Lesen und Entdecken.

Sasha

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Liebe_r guckerkerl,

bei Buchreihen wie der Harry Potter-Serie, ist es immer am sinnvollsten sie chronologisch nach dem Zeitpunkt der Erscheinung zu lesen. Autoren gehen auch davon aus, dass ihre Bücher in dieser Reihenfolge gelesen werden und schreiben sie dem entsprechend. Ganz spezifisch bei den HP-Büchern würde ich dir das sehr raten.

Fängt man mit dem ersten Band an, kann man mit Harry zusammen die Welt dieser Bücher kennenlernen und wird nicht in medias res hineingeworfen. Es gibt ja auch Handlungen, die sich über die ganze Serie spannen. Das muss nicht für jeden gelten, aber für mich und viele andere sogenannte Potterheads, Fans der Serie und deren Welt, ist die einzig wahre Reihenfolge, die Bücher erstmals zu lesen wie folgt:

  1. Harry Potter und der Stein der Weisen
  2. Harry Potter und die Kammer des Schreckens
  3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban
  4. Harry Potter und der Feuerkelch
  5. Harry Potter und der Orden des Phönix
  6. Harry Potter und der Halbblutprinz
  7. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Es ist eine sehr lesenswerte Reihe und es gibt auch in vielen anderen Formaten kleine Gags, die sich an die Leser richten, weil Harry Potter eben so beliebt und einflussreich ist.

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Liebe_r BineinJunge,

das ist eine gute Frage und nur weil du sie stellst, nimmt bestimmt niemand an, dass du am eigenen Geschlecht interessiert bist. Nicht, dass das was Schlimmes ist.

Wie du sicher in den Antworten bereits festgestellt hast, spalten sich bei der Frage die Geister. Viele meinen man würde durch äußere Einflüsse homosexuell gemacht. Das halte ich für Unsinn. Die äußeren Einflüssen bestimmen eher, wie man selbst damit umgeht, wann es einem klar wird und ob man es auslebt.

Homosexuelles Verhalten ist natürlich. Es kommt bei unzähligen Tierarten vor. Wenn ein Mensch oder Tier homosexuell ist und sich nicht auf natürlichem Wege selbst fortpflanzt hat das für die vorwiegend heterosexuelle Gruppe den Vorteil, dass er/sie/es sich mit um die Jungen der Gruppe kümmern kann, ohne selbst mehr Mäuler zum Stopfen beizusteuern. Hast du mal von schwulen Pinguinen gehört, die fremde Küken großziehen? Oder Pavianen, bei denen die Weibchen durch Sex untereinander ihre Rangordnung deutlich machen?

Als Homo-, Bi-, Pansexuelle_r Mensch wird man geboren, so wie manche Menschen mit blauen Augen geboren werden. Wie gut der Vergleich passt fällt mir erst jetzt auf: Das kann sich nämlich auch im Laufe des Lebens ändern. Aus bei der Geburt blauen Augen können grüne werden und jemand, der sich lange Zeit nur zu einem Geschlecht hingezogen gefühlt hat, kann plötzlich auch andere Geschlechter anziehend finden.

Man weiß noch nicht genau, was schlussendlich die sexuelle Orientierung beim Menschen bestimmt und deshalb gibt es da auch so viel Uneinigkeit. Ich für meinen Teil bin froh, dass die Lösung noch nicht den Falschen in die Hände gefallen ist.

Alles Liebe

Sasha

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Liebe_r teezeit,

dass deine Freundin sich so verhält muss erst einmal nichts bedeuten. Vielleicht beschäftigt sie sich nur verstärkt damit, weil es eben im Leben ihrer Freunde eine Rolle spielt. Es kann auch sein, dass sie hetero ist und trotzdem neugierig auf Mädchen. Vielleicht ist sie tatsächlich lesbisch oder bi und versucht, auszutesten, wie du dazu stehst, bevor sie sich dir anvertraut. Eventuell hat sie sogar eine Schwärmerei für dich. Oder du für sie und du siehst, was du sehen willst. Ich kenne ja weder dich, noch deine Freundin.

Ich würde dir davon abraten, sie gezielt zu fragen: "Stehst du eigentlich auf Mädchen?" Da werden viele defensiv und verneinen die Wahrheit fast wie automatisch.

Ob sie feminin ist oder nicht ist dabei vollkommen irrelevant. Triff auch ruhig mal ihre LGBTQ+-Freunde und schau, wenn sie das möchte und schau, wie sie sich bei denen verhält. Da kann es eben sein, dass sie sich praktisch anpasst oder ganz vehement differenziert.

Es ist schwierig und bei Erwachsenen würde ich raten: Frag doch einfach, aber bei Jugendlichen ist das ein sensibles Thema. Es kann ja gut sein, dass sie selbst nicht so recht weiß, wo sie steht. Dafür spricht auch die Geschichte, dass sie mal dachte, sie wäre bi.

In jedem Fall wüsche ich dir und deiner Freundin alles, alles Liebe.

Sasha, seit fünf Jahren geoutet als Lesbe, noch nicht geoutet als Trans-Mann.

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Liebe_r lumosynx,

Heterosexuelle haben es leichter, wenn es darum geht. Heterosexualität ist der gesellschaftliche "Standard", die brauchen sich nicht zu outen und zweifeln möglicherweise im ganzen Leben nicht einmal daran, dass sie heterosexuell sind. Sie wachsen auf und jeder nimmt erst mal an, dass sie hetero sind. In den Medien und im alltäglichen Leben wird einem die Herteronormativität ständig so sehr unter die Nase gerieben, dass es einem gar nicht auffällt. So wie die eigene Nase zwar immer im Blickfeld ist, aber nur gesehen wird, wenn man darauf achtet.

Ein hetero-Pärchen, das Hand in Hand durch die Fußgängerzone bummelt, fällt als solches keinem Fremden auf. Davon gibt es unzählige und die verstecken sich auch nicht. Heterosexuelle sind also so sehr darin gefestigt, dass, was sie fühlen, richtig und normal und echt ist, dass kaum etwas anderes infrage kommt. Deshalb reagieren auch Heten, die nicht zwangsläufig homophob sind, manchmal beleidigt, wenn man impliziert, sie könnten etwas anderes als hetero sein.

Homo-, Bi-, Pansexuelle, etc. wachsen natürlich in derselben heteronormativen Gesellschaft auf und verinnerlichen ebenso von klein auf, dass Hetero "normal" und "richtig" und "wünschenswert" ist. Ein kleiner Junge wird auf dem Pausenhof schwul genannt und aufgemischt, nicht weil er schwul ist, sondern weil man es mit ihm eben machen kann. Die anderen Kinder wissen vielleicht noch nicht einmal, was schwul bedeutet. Aber sie haben das Wort in einem als negativ wahrgenommenen Kontext gehört, also muss es was schlechtes sein. So schraubt sich eine kleine, verinnerlichte Homophobie bei den allermeisten, auch Homosexuellen.

Jugendliche warten darauf, sich in jemandem vom anderen Geschlecht zu verlieben und übersehen dabei oftmals die Schwärmerei für einen Mitschüler des gleiche Geschlechts. Hat man sich einmal erkannt, rückt das die Bewunderung für Superheld_in X oder Prominente_n Y in ein ganz neues Licht. Um beim Thema zu bleiben: Homosexuelle fragen sich oftmals etwas wie "möchte ich wie diese Person sein oder mit dieser Person zusammen sein?".

Man fühlt sich ja auf ganz unterschiedliche Arten zu Menschen hingezogen. Lesben finden vielleicht auch einen männlichen Körper ästhetisch anziehend, würden aber noch lange keinen Sex mit einem Mann haben wollen.

Genauso kann man als Hetero-Mann einen anderen Mann ansehen und denken: "Verdammt, sieht der gut aus!", ohne dass das heißt, dass man auf Männer steht. Und eine Hetero-Frau kann zugeben, dass eine andere Frau echt scharf ist, ohne, dass sie mit ihr schlafen will.

Aus all diesen und noch viel mehr Gründen, ist nicht hetero sein komplizierter, als "Man verliebt sich eben in das gleiche Geschlecht." Nicht jeder muss sich verlieben, um zu wissen, dass er/sie auf ein bestimmtes Geschlecht steht oder eben nicht.

Man muss sich auch nicht ganz, 100%-ig sicher sein. Niemand wird dich erschießen, wenn du an einem Tag sagst, du wärst lesbisch und am nächsten von einem Mann Schmetterlinge im Bauch kriegst. Sexualität ist viel flexibler, viel flüssiger, als diese Begrifflichkeiten es erahnen lassen.

Letztlich ist es eine Sache dessen, womit man sich identifizieren kann.

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Hallo, liebe DreamyLeiht.

Es tut mir sehr für dich Leid, dass deine Eltern so gegen Homosexuelle sind. Das klingt ja wirklich extrem mit deinem Kumpel. Die meisten Väter wären, glaube ich froh, wenn sich herausstellen würde, dass der Junge, den die Tochter nach Hause bringt schwul ist. :D

Ein wichtiger Faktor ist, wie dir andere sagen werden, das warum. Was steckt dahinter, dass deine Eltern homophob sind? Ist es die Religion? Halten sie an negativen Vorurteilen fest, weil sie nie einen echten Homosexuellen kennenegelernt haben? (Sag ihnen dann ruhig, dass es wahrscheinlich ist, dass sie doch Schwule und Lesben kennen und sogar mögen und nur nicht wissen, mit dem die schlafen, weil das A nicht jeden was angeht und man es den Leuten B nicht von der Nase ablesen kann.) Homosexuelle sind nämlich ganz normale Leute und dass sie das eigene Geschlecht mögen, ist nur ein kleiner Teil dessen, wer sie sind.

In jedem Fall, tue nichts, was dich körperlich, existenziell oder emotional gefährdet.

Das kann heißen, dass es besser ist, deinen Eltern zu verschweigen, wen du liebst, bis du von ihnen unabhängig bist.

Ich freue mich für dich, dafür, dass du erkannt hast, wie du dich fühlst und jemanden gefunden hast, mit dem du eine Beziehung haben willst.

Ich wünsche dir alles, alles Liebe

Sasha

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Wie soll ich meinen homophoben Eltern sagen dass ich schwul bin?

Hey, ich bin Männlich 17 Jahre und seit dem 01.01.2018 mit meinem 16 jährigen Freund zusammen. Ich bin mir sehr sicher dass ich schwul bin da ich Frauen kein Stückchen anziehend finde und ich mich mein ganzes Leben immer nur nach Männern umgesehen habe.

Meine Eltern sind sehr homophob. Wenn mein Freund da ist tun wir immer so als seien wir nur Freunde. Miteinander schlafen tun wir nur wenn meine Eltern nicht zu Hause sind. Wenn wir bei mir sind versuchen wir komplett die Hände von einander zu lassen aus Angst erwischt zu werden.

Meinen Freund stört diese heimlich tuerei sehr was ich auch echt verstehen kann, er fühlt sich ungeliebt weil ich vor meinen Eltern nicht zu ihm stehe. Ob andere Leute wissen dass ich auf Männer stehe ist mir egal, wir halten Händchen und küssen uns auch in der Öffentlichkeit.

Nun ja... Ich finde er hat recht, ich liebe ihn und sollte meinen Eltern sagen dass er mein Freund ist.

Leider sind meine Eltern komplett gegen Homosexualität, wie soll ich ihnen sagen dass ihr einziger Sohn schwul ist??

Ihre Homophobie hat keinen religiösen Grund, meine Familie ist Buddhistisch und dort wird die Homosexualität von der Mehrheit akzeptiert mit der Begründung "dass sie sich in einem neuen Leben wieder ineinander verlieben könnten. Wenn die Seele in einem Körper mit einem anderen Geschlecht wiedergeboren wird, dann kommt es danach zu einer gleichgeschlechtlichen Liebe".

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Hallo, SchattigerKeks.

Es tut mir sehr Leid für dich, dass du und so viele andere Angst haben, dafür verurteilt zu werden, wen sie lieben.

Das Coming-Out ist für jeden anders. Man hat es realistisch gesehen auch immer und immer wieder. Für uns jungen Leute, die wir noch gewissermaßen von unseren Familien abhängig sind, ist aber eins wichtig:

Tue nichts, was dich gefährden könnte. Und ich meine nicht nur, sei dir sicher, dass deine Eltern dir nicht wortwörtlich den Hals umdrehen. Ich verstehe sehr gut, dass du offen zu deinem Freund stehen willst und, dass er sich das auch wünscht. Das ist auch richtig so. Je nach Umständen ist das aber nicht der richtige Weg.

Ein Tipp, den ich dir geben würde, ist mal den großen Zeh ins Wasser zu stecken, metaphorisch gesprochen. Sprich es mal an, als ginge es nicht um dich und deinen Freund. Halt es hypothetisch oder sicherer, sag ein Mitschüler - du kannst dir einen Namen ausdenken, wenn deine Eltern nicht alle deine Mitschüler kennen - hätte sich als schwul geoutet und schau, wohin die Unterhaltung damit geht.

Ich habe früher geglaubt, mein Vater wäre homophob. Der hat so Sachen gesagt wie "Wer hat denn da so schwul geparkt?". In Wahrheit ist er früher selbst oft für schwul gehalten worden und hat diese Art zu sprechen entwickelt, um sich zu schützen. Gegen tatsächliche Schwule hat er gar nichts und noch mal was anderes ist es, wenn es das eigene Kind ist.

Ich kenne deine Familie nicht. Vielleicht würdest du wirklich in Schwierigkeiten geraten, vielleicht würde deine Familie für dich umdenken.

Stell' nur sicher, dass du sicher bist. Wenn das heißt, dass du es ihnen erst sagen kannst, nachdem du ausgezogen bist, dann kannst du das deinem Freund sagen. Der ist doch auch schwul. Selbst, wenn er noch nie Erfahrung mit Homophobie gemacht hat, muss er das irgendwie verstehen oder wenigstens hinnehmen.

Vielleicht machst du dir auch Sorgen um nichts. Ich kann das nicht beurteilen und auch sonst niemand auf dieser Plattform.

Ich wünsche dir und deinem Freund alles, alles Liebe.

Sasha, seit fünf Jahren out und jetzt kommt alles nochmal, weil ich trans bin

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Erst einmal ein Hurra für ein Elternteil, das sein Kind mit ungewissem Geschlechtsempfinden unterstützt. Da hat dein Sohn großes Glück. Ich bin ein Bisschen neidisch.

Wenn der Partner deines Sohnes sich als Mann versteht, der Männer liebt, dann ist es sehr korrekt, dass er sich als schwul identifiziert. Das hat erst einmal nichts damit zu tun, mit wem er zusammen ist. Genauso gibt es Lesben, die mit operierten oder nichtoperierten Transfrauen zusammen sind.

Was mich wohl etwas nachdenken lässt, ist der Gedanke, dass dein Sohn "eventuell ein Two-Spirit" sein könnte. Hat er Native Wurzeln? Ansonsten ist das etwas unangebracht. Ich glaube fest an die Existenz und Validität nicht binärer Geschlechts-Identitäten. Einige davon sind allerdings Kultur-spezifisch und viele Natives stört es, dass Menschen, die diese Geschichte nicht haben, was ihr Volk erleiden musste, sich Teile ihrer Kultur zu eigen machen.

Aber jedem das seine. Ist ja nicht meine Entscheidung, als wer oder was dein Sohn sich sieht.

Ihm und dir und seinem Partner alles Liebe.

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