Leider werten die meisten Inder selbst die Hautfarbe nach Helligkeit. Sie sind meist recht rassistisch, auch gegen afrikanische Schwarze. In Hochzeitsangeboten (arrangierte Ehen sind üblich) werden vor allem die Frauen als "weizenfarben" gepriesen, es gibt viele Produkte, die die Haut aufhellen. Die Filmstars werben dafür. Unter den Stars wirst Du keinen dunkelhäutigen Inder finden, höchstens mal in Nebenrollen. Auch hier müssen vor allem die Frauen möglichst "weißhäutig" sein. Männer dürfen ein wenig mehr dem Milchkaffee gleichen. Assistenten halten immer Schirme über die Stars gegen die Sonne. Die Kameras/Beleuchtung sorgen zusätzlich für möglichst weiße Haut. Es ist also genau umgekehrt wie bei uns, wo man zur Sonnenbank geht, um braun zu werden. Der Vorzug der hellen Hautfarbe kommt wahrscheinlich durch die Einwanderung der hellhäutigen Indoeuropäer seit etwa 1500 v. Chr., die in Indien die Oberschicht (Brahmanen und Kshatriya/Krieger, evtl. noch Vaisyas (Händler) über die dunkelhäutigen vorigen Einwohner bildeten, die zu Sudras, Arbeiter, Bauern wurden. Da diese Einwanderer vom Norden kamen und nicht ganz in den Süden vordrangen, findet man in Südindien mehr dunkelhäutige Menschen.

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Ich möchte doch noch berichtigen, dass in Indien die meisten Männer keinen Turban tragen, sondern entweder westlich oder (selten, mehr auf dem Land) traditionell mit Kurtas, Lunghis oder Dothis gekleidet sind. Die beiden letzteren sind kunstvoll gefaltete Stoffbahnen. Westliche Hemden werden sehr gerne dazu getragen. In den Städten sieht man aber bei den Männern hauptsächlich westliche Kleidung, Hose und weißes Hemd, oft mit Krawatte. Hin und wieder sieht man ein Käppi, wie es Nehru getragen hat, aber die überwiegende Mehrheit der Inder läuft ganz ohne Kopfbedeckung herum. Die Frauen tragen allerding z.T. Saris, meist aber Salwar Kameez.

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Muslime tragen heute eher keinen Turban, sondern andere Kopfbedeckungen, wenn überhaupt. Der Irrtum hat dazu geführt, dass nach 9/11 Sikhs in USA Schwierigkeiten hatten, einer wurde sogar Opfer eines Mordes. Die Religion der Sikhs wurde erst im 15./16. Jahrhundert begründet, die neue Religion wurde unter den herrschenden Mogul-Kaisern verfolgt. Sie entwickelte sich daher zu einer sehr kämpferischen Haltung und seit 1708 strengen, abgrenzenden Bräuchen.Viele Sikhs kämpften in Truppen der Engländer. Die Männer schneiden ihre Haare nicht, die Jungen tragen eine Art Tuch mit Knoten (Patka), der Turban wird in der Pubertät mit einem Ritual übergeben, sie tragen den Namen Singh (Löwe), einen eisernen Armreif, ein Messer und eine besondere Art Hose. Die Frauen sind relativ gleichberechtigt, ihr Beiname ist eigentlich Kaur (Prinzessin). Sikhs hatten zunächst Gurus, dann wurde der Guru Granth Sahib (heiliges Buch) maßgebend. Der Punjab, ihre Heimat, wurde 1947 geteilt zwischen Indien und Pakistan, die Sikhs wurden vertrieben, viele ermordet, sie hatten besonders unter der Teilung zu leiden. Sie verloren ihren Hauptsitz Lahore, neue Hauptstadt ist Chandigar. Auch im Sikhismus gibt es Fundamentalismus, 1984 töteten Sikh-Leibwächter Indira Gandhi. Religiöser Mittelpunkt ist der goldene Tempel in Amritsar, der damals von indischen Truppen gestürmt wurde. Inzwischen gibt es natürlich auch Sikhs, die sich nicht mehr an die alten Regeln halten und sich die Haare schneiden lassen.

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Die Sage heißt "Wie Sömmerda zu seinem Namen kam" und findet sich in Das große Unstrut Sagenbuch. Gib bei Google Sömmerda ein und Sage, dann findest Du den Eintrag.

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