Hallo, Lokführer hier.

Ich würde mich einfach bei der DB bewerben. Der Mangel ist groß, vielleicht hast Du auch ohne Ausbildung eine Chance.

Ansonsten kommt eventuell eine private Ausbildungsstätte in Betracht, da ist meines Wissens keine Vorausbildung gefordert. Hier dann mit Bildungsgutschein oder als Selbstzahler. Wenn Du das geschafft hast fährst Du eben bei den Privaten.- Wechseln kannst Du zur DB dann immer noch. Gib auf keinen Fall auf. Im schlimmsten Fall zahl es selbst.

Du machst dann eine 12 Monatige Umschulung, die Theorie ist im Personen- oder Güterverkehr gleich. Die Praxis ist im Personennahverkehr nicht ganz so umfangreich, da Elemente wie zb. der Wagenprüfer und Gefahrgut fehlen.

Ein sehr schöner, sinnstiftender Beruf, der in seiner Komplexität oft unterschätzt wird.

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Schnapp Dir doch ein Einzelzimmer in ner Jugendherberge? Kostet nur ein paar Euro im Gegensatz zu einem Hotel.

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Hey Quereinsteiger aus dem privaten Güterverkehr hier.

Find ich gut wenn sich jemand früh Gedanken macht. Kann Dir den Beruf echt empfehlen- und als EIB lernst Du alles von der Pike auf was im Quereinstieg echt alles zeitlich knapp ist.

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Der Lokführer leitet eine Schnellbremsung ein und setzt einen Nothaltauftrag ab damit auch andere Züge in der Nähe nicht weiterfahren. Es könnten ja noch andere Personen im Gleisbereich sein. Dann wird er abgelöst und bekommt psychologische Hilfe.

Hatte es zum Glück noch nie, Kollegen aber schon. Wenn man z.B.200 Meter etwas vor sich sieht, dann bremst, fangen die Bremsen gerade mal an zu reagieren-man ist also nicht wirklich langsamer. Man kann dann nur hoffen das der Mensch da vorne es sich im letzten Augenblick anders überlegt.

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Hi,

Zur Ausbildung kann ich bei beiden insofern nur etwas sagen das die Leute die bei der DB den Quereinstieg gemacht haben auf dem Markt ein gutes Ansehen haben.

Vom Verdienst ist es bei der Bahn eher weniger. M.E.V. ist ja ein Personaldienstleister und die zahlen in der Branche eigentlich am besten. Verdienen tust Du im Güterverkehr mehr. Das liegt aber einfach daran das da sehr viele Stunden im Monat anfallen-und dementsprechend nicht sehr viel zuhause bist.

Bei der Bahn wirst Du sehr gut ausgebildet und hast das wahrscheinlich geregeltere Arbeitsleben. Bei der M.E.V wirst Du aber mit Sicherheit mehr verdienen.

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Hi, hier mal eine Antwort von einem der es macht.

Der derzeitige Mangel ist extrem arg. Oft fallen Züge aus weil Personal fehlt. Aufträge im Güterverkehr werden teilweise nicht zur Wunschzeit oder mal garnicht angenommen.

Der Beruf wird sich mit Sicherheit verändern. Im Zuge der Sanierungen sollen 7000km (von 40.000) mit Etcs ausgerüstet werden was auf diesen Strecken ein zunächst Teilautonomes fahren ermöglicht-später dann ganz ohne Lokführer. Derzeit gibt es dieses System meines Wissens nach auf 500km.

Ich sage es Dir ehrlich: Bis dahin sind wir in Rente. Und die alten Kisten bleiben öfter stehen als Du glaubst. Du bist der Techniker an Bord. Das ist mehr als nur das Fahren.

Lass Dir nichts von irgendwelchen Schwätzern mit Ki erzählen. Die komplette Schweiz hat Etcs, ist uns also Lichtjahre voraus. Und noch sitzen da Tf drin. Wir fahren teilweise auf einem Netz der 50er 60er. Ich hatte bevor ich den Beruf ergriff auch Zweifel ob ich damit zur Rente komme.

Ich sag nur: mach es-durch den Personalmangel kannst Du gutes Geld verdienen- zumindest bei den Privaten. DB zahlt eher schlecht.

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Hallo, die Frage ist zwar schon was älter, aber ich versuche Dir mal eine Antwort zu geben.

Ich mache das im privaten Güterverkehr und kann nur darübersprechen. Es kommt darauf an was Du unter "chillig" verstehst. Ich arbeite nicht sehr gern mit anderen Menschen zusammen. Du hast deine Ruhe. Zeitdruck kann Dir niemand machen weil Du nicht derjenige bist der die Fahrstraße stellt. Also ja in diesem Punkt chillig.

Kehrseite der Medallie: Schichten dauern durch den Vorrang des Personenverkehrs oft lange. Die komplette Zeit die Du fährst wird von Dir erwartet das Du 110% bei der Sache bist. Unachtsamkeiten sind keine erlaubt, Du hast eine Menge Verantwortung.

Es ist aber nicht nur das fahren. Du bist für die komplette Sicherheit der Zugfahrt zuständig. Bremsberechnung, je nach Gewicht verschiedene Bremsstellungen. Bremsen prüfen, Wagen technisch vor der Zugfahrt prüfen. Machst Du da etwas falsch, kann das sehr nach hinten losgehen.

Also Chillig im Sinne von: mir geht keiner auf den Keks-ja. Chillig im Sinne: ich leg den Hebel nach vorne und es läuft- nein. Viel Vorschrift, Verantwortung, wenig zuhause und eine Dispo die versucht Dich aus dem We zu hohlen.

Hoffe konnte weiterhelfen.

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Die automatische Scharfenbergkupplung soll das mühsame händische Kuppeln ersetzen. Die zeitaufwändige Bremsprobe (Zug entlanglaufen bis hinten usw.) soll durch Digitalisierung schneller vonstatten gehen. Angeblich sollen neue Strecken so gebaut werden das die Zuglänge über die jetzigen 740m hinaus gehen kann. Geplant ist Deutschlandweit bis 2035 flächendeckend das ETCS-Zugleitsystem zu verbauen um eine höhere Streckenkapazität zu erreichen. (Nicht nur Güterverkehr.)

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