Ich mache mir schon seit längerem Gedanken darum, dass etwas, was ich seit meiner Kindheit tue, nicht normal sein könnte. Seit meiner Kindheit gehe ich, wenn ich alleine bin und mich unbeobachtet fühle, auf und ab und führe dabei Selbstgespräche. Meist höre ich dabei Musik.
Ich tauche dabei in meine Welt ab und stelle mir vor die Dinge, die mir gerade so im Kopf herumschwirren, mit anderen (meist realen) Personen zu besprechen. Manchmal sind das Promis, manchmal Freunde, manchmal Bekannte, Verwandte ect. Oft sind das Personen, die irgendwie zu dem "Thema" passen. ZB Wenn es um meine eigene Queernes geht, dann sind das andere Queere Personen, die ähnliche Dinge und Gedanken und so vielleicht schon erlebt haben. Das ganze hilft mir einfach, meine Gedanken zu sortieren und mit verschiedenen Dingen klar zu kommen.
Wärend ich das tue, ist mir nicht richtig bewusst, dass ich das tue, ich bin dann einfach ganz tief darin. Sobald ich aber aufhöre, ist mir bewusst, dass das nicht real war. Es ist eher wie ein intensiver Tagtraum, bei dem ich auch nur mein Verhalten steuern kann, die anderen Personen nicht.
Es hat keine Auswirkungen auf die Beziehung, die ich zu den Personen im realen Leben führe (wenn ich diese persönlich kenne) und ich bin mir auch bewusst, dass alles, was diese "in meinem Kopf" zu mir gesagt oder getan haben, nicht real ist.
Früher dachte ich, dass würde sich irgendwann verwachsen, wenn ich älter werde. Inzwischen bin ich allerdings 30 und mache das immer noch. Ich frage mich, ob das noch jemand macht, oder ob ich vielleicht doch einen kompletten Sockenschuss habe? Oder sind das ganz "normale" Selbstgespräche, vielleicht nur etwas intensiver?