Wenn schon auf Rindviechern reiten, dann besser auf einem Ochsen (kastrierter Bulle) oder einer Zwicke (Halb Kuh halb Stier) diese Tiere wurden seit alters her zur Arbeit herangezogen. Für sie gibt es Arbeitgsgeschirre, Kummet oder Joch. Reiten geht auch, am besten mit einem baumlosen Sattel oder einer Voltigiergurte (so wie bei den Ochsenrennen) Was auch ganz gut geht ist der schweizer Ordonanzsattel, der hält wie festgegossen (möchte jetzt aber nichts über die Form der schweizer Armeepferde sagen...)

Beschlagen kann dir jeder gute Hufschmied. Ochsenplatten sind zweiteilig und werden, genau wie beim Pferd, genagelt. Zusätzlich ist vorne um die Zehe rum noch ein Bandeisen gelegt. Das ist altbewährtes Handwerk, das mit dem Aussterben der alten Hufschmiede verloren geht. Es gibt aber immer ein paar Spezialisten, die das können.

Bevor du dich an die Ausbildung des Tieres machst, kümmere dich erst gründlich der eigenen Ausbildung. Nur so ein paar Reitstunden früher reichen nicht aus, um sich mit einem Rindvieh anzulegen. Du solltest schon Pferde oder so ausgebildet haben, sonst kommt das nicht gut. So ein Hornochse ist dir genau einmal böse und das kann leicht gegen Ende deines Lebens sein. Die Kraft dieser Tiere ist nicht zu unterschätzen!

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Das Gas sollte noch in Ordnung sein. Aber überprüfe in jedem Fall das Ventil, die können mit der Zeit altersschwach werden und dann ist das Hantieren mit Gas relativ gesundheitsschädlich....

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Nicht auszuschliessen, dass dieses Horn absichtlich so befestigt wurde. Spanische Damensättel haben ja nur für das rechte Bein zwei Hörner (wobei man diese Sättel auch nur zum Promenieren benutzt und nicht zum sportmässigen reiten) Deswegen kommen spanische Reiterinnen mit dem englischen Damensattel oft nicht zurecht und lassen das untere Horn so verdrehen oder gleich fest in dieser Position montieren. Das linke Bein liegt dann über dem unteren Horn. Das ist zwar nicht der Sinn der Sache und ruiniert einen sonst sehr guten Sattel, aber bitte, eine jede, wie sie mag.

Was ich dir jedoch sehr ans Herz legen möchte: Bevor du irgendetwas mit diesem Sattel anstellst, pflege unbedingt das Leder!!!!!!!! Das ist knochentrocken. Nimm am besten Lederöl und trage es mehrmals satt mit einem breiten Pinsel auf. Und kontrolliere die Struppen und Riemen, die wirst du ersetzen müssen, da hilft auch kein Öl mehr, sonst wird die ganze Sache sehr schnell lebensgefährlich!

Gruss

Platibus (Sattlerin von Beruf und leidenschaftliche Damensattelreiterin...)

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Nimm Milch und Naturyoghurt ca. halb und halb und mische kräftig. Das ist zwar keine Buttermilch, aber reagiert beim Backen genau gleich.

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Es handelt sich um ein Erziehungshalfter, gabs mal bei Krämer, ist aber schon eine Weile her.

Bedenke: Das ist keine Stallhalfter! Wenn dun einfach den Lederriemen schön findest, dann kauf dir eine hübsche Nylonhalfter und lass dir vom Sattler deines Vertrauens den Nasenriemen durch ein Lederband ersetzen, das ist eine kleine Sache.

Oder schau dich bei den amerikanischen Ausrüstern um, die bieten solche Teile als Mulihalftern an. Weil in Amerika die Mulis oft rüde behandelt werden, haben viele dieser armen Tiere Verletzungen oder Drücke auf dem Nasenrücken. Deswegen haben Mulihalftern oft geschweifte Ledernasenbänder, also in der Mitte noch verbreitert, damit kein Druck ensteht. Ich meinte, Hauptner hat so ein Halfter im Sortiment, weiss aber keinen Link dazu, sorry.

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Gallen sind erst ein Problem, wenn sie hart werden, dann führen sie meist zu Lahmheiten. Die Ursache ist meist Überanstrengung und /oder zu frühes anreiten. Auf keinen Fall das Pferd in die Box stellen, je weniger es läuft, desto schneller werden die Gallen hart.

Weg bringst du die Dinger kaum. Was hilft: Offenstall, also immer wenig und leichte Bewegung und nach dem Reiten kalt abspühlen (Nicht mit dem harten Wasserstrahl des Schlauches, das bewirkt gleich das Gegenteil!) Zu vermeiden ist Überanstrengung und harte Böden.

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Falls der Tierarzt jede Krankheit ausschliesst, solltest du bedenken, dass dein Muli eine Stute ist und als solche auch ab und an mal rossig wird. Denn Mulis sind nicht unfruchtbar, sondern lediglich nicht fortpflanzungsfähig. Das bedeutet, dass sie ein ganz normales Geschlechtsleben führen, Hengste müssen kastriert werden und Stuten werden rossig, das ist Tatsache.

Meine Mulistute wurde selten rossig, aber immer, wenn sie Hengste oder Fohlen sah, dann aber wie auf Knopfdruck! Die Symtome sind genau jene, wie du sie beschrieben hast, ewig rumpieseln, Unlust unter dem Sattel, dazu kamen kitzlige Flanken und eine miese Laune, man hätte eine Jauchegrube damit vergiften können. Als sie zwanzig Jahre alt wurde, hörte das auf.

Keine Angst, das ganze legt sich nach ein paar Tagen wieder. Wenn nicht, muss eine Dauerrosse in Betracht gezogen werden.

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Kakteen mögen keinen gebrochenen Sand aus der Kiesgrube, sondern bevorzugen "gewaschenen Sand" aus dem Flussbett. Den kannst du in aller Seelenruhe aus dem nächsten Bach schaufeln, so viel du willst, vermischt mit handelsüblicher Blumenerde ergibt das eine prima und kostengünstige Kakteenerde.

Wie Selig schreibt: Momentan ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt, Kakteen umzutopfen. Warte damit bis im Frühling - dann ist das Wasser im Fluss auch nicht mehr so kalt :-)

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Es gibt verschiedene Namen dafür, unter anderem nennt man es Indianertrense. Der Legende nach haben Indianer früher ihren Pferden nur ein Seil um den Unterkiefer geschlungen und sind so geritten. Gesehen habe ich es allerdings noch nie.

Es gibt diverse Sattler, die eine solche Trense im Sortiment haben. Ich durfte mal eine ausprobieren. Das klappte ganz gut, allerdings war das Teil relativ scharf, weshalb ich dieses Thema ac acta legte.

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Ob sie ranzig geworden sind oder nicht, merkst du erst, wenn die Nüsse gebacken sind. Leider :-(

Gemahlene Nüsse und Mandeln lassen sich übrigens prima einfrieren. Vor allem wenn die Packung schon offen ist, werden sie schnell ranzig, weshalb ich allfällige Reste immer gleich einfriere. So halten sie ewig und ein Jahr.

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Mulis lassen sich genau so reiten wie Pferde. Über die Qualität der Gänge lässt sich genau so unterschiedlich dikutieren wie bei unterschiedlichen Pferderassen. Die Faustregel besagt, dass die Gänge zur einen Hälfte ausbildungsbedingt sind, zur andern Hälfte abstammungsbedingt. Heisst: Wenn du ein Muli aus einer Kaltblutstute züchtest, darfst du auch keine Arabergänge erwarten. Ein Muli aus einer Araberstute hingegen ist nicht unbedingt das, was man als braves Lastenmuli kennt.

Allerdings gibt es auch da grosse Ausnahmen - wie überall lässt sich nichts verallgemeinern. Ich kenne Arabermulis, das sind die sanftesten Wesen. Im Gegensatz dazu besitze ich eine Mulistute aus einer Freibergerin, die lässt sich auch heute noch im hohen Alter nicht von den Arabern meiner Reitkollegin abhängen.

Das beste wird sein: Schau dir das Muli an, reite es zur Probe, erkundige dich genau nach Ausbildung und Abstammung und feile nicht zuletzt an deinen eigenen reiterlichen Fähikeiten. Du wirst sehen, ein eigenes Muli, das ist das schönste, was dir im Leben passieren kann!

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Es gibt medizinische Gründe, warum man mit Bandage ausreitet (z.B. schlecht heilende Wunde) Ich musste meine RB deswegen lange mit Bandagen reiten, was problemlos ging.

Es ist so: Eine korrekt angelegte Bandage geht NICHT VON ALLEINE AUF!!! Wer seinen Bandagierkünsten misstraut, kann die Bandage mit einem Tape sichern oder eine leichte Gamasche drüber anziehen (Achtung, Grösse beachten!) Damit bin ich sogar durch Gestrüpp und Sumpf geritten, das hielt einwandfrei.

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Und dann noch ein kleiner Tip am Rande: Mir handgesponneneer Wolle kann man vieles machen, aber keine Socken! Die Sohlen sind immer gleich durcghelaufen. Leider .

Für Bettsocken oder Hüttenfinken geht handgesponnene Wolle schon, für Strümpfe musst Baumwolle oder BW/Wolle gemischt verwenden. Wäre sonst schade um die viele Arbeit.

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Wenn es ein neuer Sattel ist, dann gib ihn zurück. Der Sattler muss damit in die Gerberei und dort reklamieren, denn gefärbtes Leder, das Flecken macht, ist nicht richtig gefärbt.

Ist es ein alter Sattel, hast du ein falsches Pflegemittel drauf geschmiert (z.B. Schuhcrème, ein absolutes No go für Sättel!)

Was helfen kann: Kalkreinigung. Gib gelöschten Kalk ins Wasser (Achtung: Ätzend!!! Brille und Handschuhe tragen!!!) und wasche den Sattel mit dieser Lösung. Du wirst staunen, was da alles an Farbe abgeht. Zum Schluss neues Wasser nehmen und ungelöschten Kalk reingeben, damit nochmal den Sattel waschen, das sollte die Farbe dann stabilisieren. Das ist allerdings eine heftige Rosskur für einen Sattel. Das sollte so nur ein einziges mal gemacht werden. Das Leder hernach dünn mit farblosem Lederfett pflegen.

Für die Reithose empfehle ich dir Gallseife. Sind die Kniebesätze aus Stoff, kann man die Hose auch so reinigen wie Karin es beschrieben hat.

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Solche Matratzen mögen vielleicht bequem sein zum liegen, aber deiner Gesundheit tust du damit nichts Gutes! Taschenfedern sind, wie der Name sagt, Federn aus Metall. Das an und für sich ist nicht verwerflich, so gesehen ist Metall ja auch ein Naturprodukt.

Leider haben diese Federn die unschöne Eigenart, Erdstrahlen umzulenken. Die Spiralform beschleunigt sie und richtet sie punktgenau auf den Schläfer. Du liegst also quasi in einer selbst produzierten Strahlendusche :-(

Seit vielen Jahren pendle ich Schlafzimmer aus. Früher wunderte ich mich immer, dass die Störzonen oft punktgenau unter den Betten liegen, bis ich kapierte, dass es das Bett selber war, welches störte. Wenn die Federkernmatratze gegen eine normale Schichtmatratze getauscht wurde, war der Spuk oft auf der Stelle verschwunden.

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Mein ganzes Leben lang arbeite ich schon mit Pferden und habe in dieser langen Zeit immer wieder solche Sachen gehört/erlebt. Früher bewegte ich mich in der Turnier/Militaryszene und dort ist die Aortaruptur ein Schreckgespenst, vor dem sich jeder Reiter fürchtet. Da gibt es Pferde, die eine ganze Vielseitigkeitsprüfung gehen und zuletzt im Springparcour ohne ersichtlichen Grund tot zusammenbrechen. Das krasseste was ich je gesehen hatte, das war ein Pferd, dass über dem Sprung gestorben ist und samt Reiter in einen Buschoxer plumpste :-(

Heute weiss man, dass die Aortaruptur weder mit Haltungs- noch Reitfehlern zusammenhängen, sondern genetisch bedingt sind. Es handelt sich um eine Bindegewebeschwäche des Herzens. Mit den Jahren erweitert sich die Aorta immer mehr und reisst dann völlig unvermittelt. Man hat schon vor 20 Jahren begonnen, Zuchtlinien mit diesem Problem auszumerzen. Das ist mehr oder weniger gut gelungen. Heute sind diese Fälle zum Glück selten geworden. Deswegen wird auf diesem Gebiet nicht mehr gross geforscht. Dass es früher stets bei hochblütigen Springpferden passiert ist, hat nichts damit zu tun, dass Springreiter ihre Pferde schinden oder falsch halten, sondern weil man eben mit Zuchlinien gearbeitet hatte, die dieses verhängnisvolle Gen trugen.

Diese wilden Storys von Parasitenbefall und so stammen alle aus den Zeiten, als man noch wenig Ahnung von Genetik und Vererbung hatte. Wie alles, was auf eine lange Tradition zurückblickt, lassen sich auch im Reitsport solche Schauermärchen beinahe nicht ausrotten.

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Diese Arbeit nimmt dir leider kein Programm ab. Das ist und bleibt "Handarbeit". Du musst das Papier unter die Saiten legen und die einzelnen Töne mit einem dünnen Stift anstippen, danach in Notenschrift ausschreiben, die Linie ziehen und zuletzt die Akkorde arrangieren. Ich musste alle Noten von der sechs- auf die neunakkordige Zither umschreiben. Wenn man mal die Routine hat, geht es flott, ansonsten braucht es halt einfach viel Fleiss.

Wenn du das ein paar mal gemacht hast, wird es dir sicher einleuchten, warum Unterlegenoten so teuer sind...

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Klatschnass aufhängen kann die Bündchen noch etwas strecken. Und für das nächste mal die erste Strickreihe 1re 1li stricken und erst danach das Bündchenmuster, das verhindert das einrollen auch, ohne dass man diese erste Tour am fertigen Stück dann sieht.

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So, und jetzt kommt die richtige Antwort :-)

Die Tragtiere der schweizer Armee tragen ein kombiniertes Zaumzeug, welches zum Führen, Reiten und Fahren gut ist. Erst ist eine Lederhalfter, darüber wird dann der eigentliche Zaum gezogen (deswegen sieht man auch zwei Nasenriemen) Im Genick hat die Halfter eine Lederlasche mit Nietknopf, damit werden die beiden Genickstücke verbunden. In diesen Zaum kann man eine Oliven-, Knebel- oder Fahrtrense einschnallen, ist alles möglich und wird je nach Tier und Arbeitseinsatz angepasst.

Der Zügel zu diesem Zaum ist ebenfalls ein Alleskönner: Er besteht aus glattem, fettgegerbtem Zeugleder und hat an auf der einen Seite einen Karabinerhaken, auf der anderen Seite ein gedrechseltes Holzstück, das mit viel Phantasie eine Olivenform aufweist (Jetzt wird es spannend...) Wozu aber so ein Teil? Wenn ein Tragtier geführt wird, dann ist der Karabinerhaken des Zügels im rechten Trensenring eingeschnallt. Der Riemen läuft dann übers Genick rüber, durch den linken Trensenring durch in die Hand des Soldaten. Man hat so eine gute Kontrolle über das Tier, weil die Wirkung des Zügels nicht nur auf die Trense, sondern auf das Genick geht, was maulschonender ist. Will sich das Tragtier losreissen, gibt es am Ende des Zügels also immer noch das Holzstück, damit dem Soldaten der Zügel nicht haltlos durch die Hand gerissen wird.

Wenn das Tragtier nun aber als Reittier umgeteilt wird (denn schliesslich sind Trainpferde und -mulis wahre Alleskönner) dann braucht der Soladat nur umzusatteln, der Zaum bleibt drauf. Man packt einfach den Zügel oben am Genick und zieht ihn nach hinten, bis das olivenförmige Holzstück im linken Trensenring hängen bleibt und schon hat der Soldat einen Reitzügel und kann losreiten. Man sagt, dass dieses Holzstück sogar die Urform der Knebeltrense sei, aber beweisen lässt sich sowas natürlich nicht. Meines Wissens heisst das Ganze übrigens "Trainzügel", schliesse aber nicht aus, dass man ihn auch Olivenzügel nennt, dass der letzte Trainsoldat begreift, was gemeint ist.

Ich habe sogar noch ein paar dieser Zügel in meiner Sattlerei liegen, kann dir aber leider kein Bild hier einstellen, da ich keine Digikamera besitze:-(

Viele Grüsse

Platibus, ehemalige Angehörige der schweizer Armee und heute noch stolze Besitzerin eines armeetauglichen Trag-, Reit- und Fahrmaultieres samt Olivenzügel :-)

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