Ich glaube, wir vergleichen hier Äpfel mit Birnen.
Autofahren ist wesentlich einfacher als Sprachen lernen. Weiterhin handelt es sich zum großen Teil um eine motorische Aktivität. Du lenkst das Auto über Fuß- und Handbewegungen gemäß einem Input-Output-System: Du siehst einen Zebrastreifen, du bremst; du siehst ein Ausfahrtsschild zum Ziel, du blinkst und fährst raus.
Motorische Tätigkeiten führen bei häufiger Wiederholung zur Automatisierung. Das geschieht auch bei Sportlern. Bewegungen werden nicht mehr bewusst durchgeführt und wandern in andere Teile des Gehirns. Dort bleiben Sie viel länger und sind kaum zu verlernen, z.B. Rad fahren oder einen Ball zu kicken.
Eine Sprache zu sprechen hat weniger mit Motorik zu tun (außer vielleicht, wenn man gestikuliert). Es ist fast ausschließlich eine mentale Aktivität. Viele Sprachen haben einen Wortschatz von über 100.000 Wörtern und je nach Sprache viele Grammatikregeln. Jeder Satz bietet dir unendlich viele Kombinationen aus Worten.
Übt man eine Sprache nicht, so vergisst man diese langsam Wort für Wort, Regel für Regel. Das geschieht selbst bei deiner Muttersprache. Ich wohne nun 6 Jahre im Ausland und spreche ständig in Spanisch. Da fallen mir manche deutsche Begriffe auch nicht mehr auf Anhieb ein.