Ich sitze gerade mitten in der Nacht an einem deutschen Bahnhof – und frage mich, wie das sein kann. Wie kann es sein, dass so ein Ort, an dem täglich Tausende Menschen unterwegs sind, so verwahrlost ist?
Es stinkt. Wirklich. Nach Pisse, nach Kotze, nach altem Müll und noch älteren Illusionen. In den Ecken: Junkies mit glasigen Blicken. Ein Mann schreit wirres Zeug in die Luft, ganz offensichtlich psychotisch. Auf den Bänken: Obdachlose in Decken eingerollt. Ich urteile nicht über deren Schicksal – aber: Warum muss ich das alles aushalten, wenn ich einfach nur auf einen Zug warten will?
Ich fühle mich unsicher, angeekelt, fremd in meinem eigenen Land.
Pisse. Kot. Drogenreste. Aggression in der Luft. Das ist keine Infrastruktur – das ist der Sittenverfall auf Asphalt gegossen.
Was ist das für ein Zustand? Wie konnte es so weit kommen? Und wieso scheint das niemanden mehr zu stören? Sind wir alle schon so abgestumpft?
Ich kann hier nicht mehr ruhig atmen, geschweige denn warten. Deutschland 2025. Hölle auf Erden?