Zunächst mal habe ich das Gefühl, dass du auf dem richtigen Weg bist, Klugheit einzuschätzen. Menschen sind unterschiedlich ausgestattet und habe auch unterschiedliche Anlagen, stark oder intelligent zu werden. War früher "stark" oft viel höher angesehen und konnte dich "klug" oft auch in sehr gefährliche Situationen bringen, ist jetzt "klug" im Ansehen gestiegen. Die Menschen bzw. der Ausgangssituation hat sich aber nicht geändert - es wird jetzt nur ein anderer Typ bevorzugt.
Wenn du "klug" also so sieht wie "groß" oder "stark" und nicht überhöht, bist du auf eine bestimmte weise sehr klug. Dagegen sprechen die angesprochenen Minderwertigkeitsgefühle, aber ich lese bei dir kein Gejammer: Sehr gut!
Zu deiner Frage: Situationen, die bei dir Ängste auslösen, mögen für anderen Menschen noch gut überschaubar und damit beherrschbar erscheinen. Aber es gibt für jeden normalen klugen Menschen unglaublich viele, die noch klüger sind und in Situationen ruhig bleiben, die den normal Klugen schon sehr verunsichern. Mit anderen Worten: Du bist auf einer Stufe und es gibt sehr viel darunter und darüber. Mach einfach deinen Weg und grübel vor allem nicht zu viel über Dinge, die gegeben sind.
Im übrigen ist es Fakt, dass Menschen vor allem dann sehr überzeugt von sich sind, wenn sie wenig über etwas Wissen. Viel Wissen führt zur Erkenntnis, dass es noch mehr gibt, was außerhalb des eigenen Begreifens liegt, oberflächliches Wissen dagegen wird schnell als die einzige Wahrheit dargestellt.