Ich finde nicht, dass es überraschen sollte, wenn Menschen ihre Muttersprache (noch) beherrschen, sondern wenn sie dies nicht mehr tun! Leider ist es heutzutage so, dass nicht einmal mehr das einfachste Deutsch von Muttersprachlern in Sprache und Schrift auch nur ansatzweise korrekt wiedergegeben und beherrscht wird - eine sehr traurige Angelegenheit, wie ich finde. Eloquenz (das gute und wortgewandte Ausdrücken) und Grammatik gehörten früher eher zum Standard einer Schulausbildung und ich denke, dass Lehrer es früher einfach draufhatten, besser (und auch strenger!) zu unterrichten. Auch war der Unterrichtsinhalt besser strukturiert und die Schüler gewissenhafter und willens, sich diese Dinge anzueignen, ausserdem die Schulbücher gerade für den Deutschunterricht besser gegliedert und viel übersichtlicher angeordnet als der heutige bebilderte Mist. Da lernte man noch was im Deutschunterricht! Und Grammatik wurde richtig vermittelt. Heute können die meisten doch nicht mehr im mindesten ihre eigene Sprache korrekt wiedergeben und machen unglaubliche grammatikalische und rechtschreiberische Fehler. (Nix für ungut, aber siehe auch deine eigene Fragestellung und den Satzbau... ;) Nicht böse gemeint.) Früher hat man sich angestrengt, diese Dinge zu erlernen, weil man es MUSSTE, sonst blieb man sitzen. Heute werden die Leute durch die Schule geradezu durchgewunken und dürfen trotz erheblicher Schwächen sogar studieren. Zu meiner Zeit hätten diese nicht einmal die Hauptschule bestanden! Sowas ist aber heutzutage auf der Uni...gruselige Vorstellung für mich! Zu meiner Zeit (ich bin 51, w) hat man auch Bücher gelesen, saß nicht nur vor dem Fernseher und Computer, Handys, Internet gab es noch nicht. Das verbesserte die Fähigkeiten und die Bildung, das Wissen enorm. Und jetzt schau dir die Kids heute an - teilweise das pure Grauen an Dummheit und Ungebildetheit...no offense.
Und zu den Politikern: viele von denen sind eben auch älter, so wie ich - alte Schule! Ich mag zwar die Art und Weise nicht, wie sie oberflächlich daherschwafeln und manipulieren und ausweichend antworten (auch von denen halte ich viele auf eine ganz andere Art für recht dumm, geistig!), aber wenigstens können die sich noch ausdrücken und beherrschen ihre Muttersprache. Gründe oben genannt! Jeder sollte diese Skills noch haben, aber heutzutage erleben wir leider ein Schul- und Lehrerversagen sondersgleichen. Auch echte und gesunde Autorität lassen Lehrer und sogenannte Pädagogen vermissen - irgendwie scheint die insgesamt immer weniger zu existieren. So kann man Schüler nicht gut und effizient unterrichten, wenn die gesunde Strenge und die erklärende Art fehlt und umgekehrt dann auch der nötige Respekt (oder manchmal sogar die Angst?) der Schüler. Denn: auch aus Angst heraus lernt man viel und schnell und freiwillig besser, wenn es nötig ist. Oder eben aus Lust am Fach, noch besser. Aber jetzt schau`, wer heute noch ein Buch liest, noch dazu ein gut geschriebenes... Ich las als Kind sehr viel, aus Spaß und freiwillig. Und ich kann meine Muttersprache noch. Das sind die Günde dafür.
Könnt` euch also gerne ein Beispiel nehmen! ;)