Ich bin Referendarin und habe seit diesem Schuljahr eine Klasse in Gemeinschaftskunde bzw. Politikwissenschaften. Ich unterrichte diese Klasse 3 Stunden die Woche und bin eigentlich auch ganz gerne bei ihnen im Unterricht. Ein Problem, was sich leider im Homeschooling ergeben hat, ist dass nur noch einzelne ihre Aufgaben einreichen und ich von manchen seit Wochen kein Lebenszeichen mehr erhalten habe. Anwesend sind alle in den Videokonferenzen, allerdings beteiligen sich nur 2-3 Leute. Mir ist es wirklich wichtig, dass es meinen Schülerinnen und Schülern gut geht. Ich habe viel Verständnis dafür, dass das Homeschooling einem die letzte Kraft raubt und dass viele einfach nicht mehr können.
Nachdem letzte Woche nur 4 von 25 Schülern ihre Aufgaben abgegeben hatten, habe ich jedem einzelnen angeboten, sich mit mir privat über alles mögliche zu unterhalten. Ich habe mehrfach verdeutlicht, dass ich gerne zuhöre, ob es um private oder schulische Sorgen geht, und dass ich sehr gerne helfen möchte. Ich halte nichts davon, bei 14-15 jährigen sofort die Eltern zu kontaktieren, wenn Aufgaben nicht erledigt werden. Ich denke, in diesem Alter können sie sich selbst um diese Dinge kümmern. Man weiß ja auch nie, wie die Situation zu Hause aussieht, daher wollte ich ja mit den Schülern persönlich sprechen, leider ohne Erfolg.
Ich habe nur von wenigen eine Antwort erhalten. Und die, die mir geschrieben haben, meinten nur, dass sie keine Motivation haben oder einfach vergessen haben, die Aufgaben zu machen.
Ich sehe mich als Nächstes leider dazu gezwungen, bei einzelnen die Eltern zu kontaktieren. Eigentlich gefällt mir diese Idee gar nicht, aber das sind die Vorschriften.
Hätte hier jemand eine Idee, wie ich zu meinen Schülern durchdringen könnte? Ich möchte wirklich, dass sie sich alle wohl fühlen und ich weiß nicht, ob ich vielleicht etwas falsch mache.