Hallo Leute,
ich habe eine Frage die mich quält und nachts nicht schlafen lässt, um diese jedoch zu verstehen, muss man den Hintergrund der gesamten Geschichte kennen.
Ich bin sehr jung nach Deutschland gekommen, sodass ich sofort die erste Klasse der Grundschule besuchen konnte. Die deutsche Sprache musste ich von null auf Erlernen und habe es im Endeffekt dazu gebracht, auf einem Gymnasium angenommen zu werden.
Leider war der Schulleiter sehr rechts eingestellt und eines Tages wurde ich, im siebten Schuljahr, also noch minderjährig, mitten aus dem Unterricht vom zwei Kriminalpolizisten abgeholt und gegen meinen Willen aufs Revier gefahren. Dort wurde ich ca. zwei Stunden von einem Kriminalpolizisten verhört und mir wurde vorgeworfen einen Amoklauf geplant zu haben. Der Polizist war sehr hart, hat mich angeschrien, sehr viel Druck ausgeübt und mich praktisch dazu gezwungen Dinge zu sagen die nicht der Wahrheit entsprachen. Nichts von dem was mir vorgeworfen wurde entsprach der Wahrheit, doch in diesem Moment wollte ich, als kleines Kind, einfach nur dass es aufhört. Es wurden vom mir, ohne Befragung meiner Eltern, Fingerabdrücke genommen, polizeiliche Fotos gemacht und einen Strafakte erstellt. Im Endeffekt stellte es sich heraus, dass der Polizist der mich verhört hat ein guter Freund des rechts gesinnten Schulleiters war. Da die ganze Sache sich eindeutig nicht mit rechten Dingen zugetragen hat, hat unser Familienanwalt den Schulleiter und den Kriminalpolizisten angeklagt. Als es dann soweit war, dass der Fall vor Gericht kommen sollte, hat der Schulleiter versucht sich auf verschiedenste Weise zu entschuldigen damit der Fall bloß nicht im Gericht behandelt wird. Mein Vater, der streng/extrem religiös ist, hat nach dem Motto, "Man muss wie Jesus verzeihen" und "Jesus meinte, wenn dich einer auf deine linke Wange schlägt, richte ihm deine rechte Wange auch entgegen", gegen meinen und den Rat des Rechtsanwalts, die Klage fallen gelassen.
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Die Geschichte, ich würde sogar sagen Kindheitstrauma, hatte natürlich weitere Auswirkungen auf meine Schulischen Leistungen usw..
Nun meine Fragen: Ist dadurch, dass die Klage fallen gelassen worden und es nie zu einer Verhandlungen gekommen ist, meine Strafakte immer noch angelegt/vorhanden?
Wird der Vorfall, obwohl ich noch minderjährig und unschuldig war, in dem erweiterten Führungszeugnis erwähnt?
Wenn die zwei oben gestellt Fragen sich als zutreffend erweisen, habe ich, z.B. wenn ich mit Kindern arbeiten möchte und mein erweitertes Führungszeugnis verlangt wird, einen enormen Nachteile, was kann ich jetzt als volljähriger Student selbst dagegen unternähmen?
Ich weiß es ist eine Frage mit einem etwas größerem Hintergrund, deshalb danke ich denen die alles gelesen haben und hoffe auf eine, auf dem Gesetzt und den Erfahrungen basierende, Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
JaRa