Hey,
erstmal zu mir: bin der Nico, 20 Jahre alt und schwul.
Mir gings damals ähnlich wie dir. Es ist natürlich erstmal ein großer Schock, zumal man in dem Alter oft auch noch nicht weiß, wo man genau hinwill. Wie du schon sagst stehst du ein Tag auf das, den anderen Tag auf das.
Die Sexualität kann man nicht in schwarz oder weiß einteilen, es ist oftmals ein fließender Übergang. Es gibt Menschen, die sind 20 Jahre Hetero bis sie merken dass sie doch auf Männer stehen, dann gibt es aber auch Leute, die ihr Leben lang nur eine Sexualität haben. Was ich damit sagen will: Die Sexualität kann sich immer wandeln. Wichtig dabei ist nur, dass man das selbst nicht erzwingt oder versucht, es zu beeinflussen. Denn dann wird man sehr unglücklich.
Ich weis, in dem Alter ist es verdammt schwer, wenn dann auch noch andere Stressfaktoren dazukommen wie Schule, Ausbildung, usw. Aber man darf sich nicht mehr Stress machen als man muss. Ich selbst bin z.B. auch gläubig und habe mir anfangs sehr viele Sorgen gemacht. Aber wenn Gott dich so erschaffen hat, dann sollst du so sein.
Die Sorge, was andere denken spielt natürlich auch mit rein. Ich habe mich erst diesen Sommer bei meinen besten Freunden geoutet und habe es mir natürlich 1000 mal schlimmer vorgestellt als es letztendlich war. Natürlich läuft es nicht immer so gut ab, habe auch schon schlechte Erfahrungen beim Outing sammeln können. Davon darf man sich aber nicht entmutigen lassen. Bzw. muss man sich meiner Meinung nach auch nicht outen, es hilft nur sehr, wenn das Thema Frauen angesprochen wird und man sich irgendwelche Notlügen zurecht legen muss.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.
Wenn du Fragen hast oder jemanden brauchst, womit du reden willst, kannst du mich gerne anschreiben.
LG Nico