Nach dem Tod meines Mannes habe ich über 3 Jahre gebraucht, um aus der Trauerphase herauszukommen. Und noch heute weine ich oft, wenn ich an ihn denke.
Jetzt merke ich, daß ich Vergleiche ziehe, bei denen fast jeder Mann schlecht weg kommt. Falls da mal ein wirklich anständiger Kerl drunter sein sollte, das tue ich dem nicht an, denn ich bin (noch) nicht bereit, einen andern Mann in mein Leben zu lassen. Es gibt nur wenige, die auch nur annähernd meinem verstorbenem Mann das Wasser reichen könnten.
Ausserdem ist eine Beziehung anstrengend. Ich müsste viel Zeit und Geduld investieren, darauf habe ich im Augenblick keine Lust.
Und ich liebe das Alleinsein mit meinen Hobbys, meinen Reisen und meinen Tieren. Ich brauche es, um gesund zu bleiben. Auch während meiner Heirat brauchte ich diese Auszeiten. Was mein Mann sehr gut verstand und mich unterstützte.
Zudem bin ich schon immer wählerisch gewesen und bislang gut damit gefahren. Hab mich auch erst mit 40 fest gebunden und verheiratet, einfach, weil es sich damals richtig angefühlt hat. Was es ja auch war.
Jetzt bin ich auch älter geworden, noch etwas mehr Lebenserfahrung. Umso schwerer wird es für mich, mich erneut anzupassen, gerade, weil ich gern alleine bin.
Andere mögen nur in einer Partnerschaft aufgehen, das ist ihr gutes Recht. Jeder soll so leben, wie er es für richtig empfindet. Aber immer auf der Jagd nach dem idealen Partner zu sein, stelle ich mir sehr zermürbend vor. Sowas strahlt ein Mann auch aus, besonders in meinem Alter merke ich diese "Verzweiflung", die mich sofort das Weite suchen lässt. Im schlimmsten Falle schlägt diese in Verbitterung über.
Sei entspannt und gehe nicht suchend, sondern einfach nur aufmerksam durch dein Leben.
Denn jetzt ist jetzt, keine Ahnung, was kommt. Ich habe noch nie gesucht. Denn das, was geschehen muß, geschieht sowieso.