Islam: Frage zur Gewalt

Ich habe im Internet einige Zeilen aus dem Koran gefunden. Ich besitze keinen Koran und kann daher nicht bezeugen, dass sie tatsächlich so drinnen stehen:

Und tötet sie, wo immer ihr sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben. Denn Verführen ist schlimmer als Töten. Kämpft nicht gegen sie bei der heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. Wenn sie gegen euch kämpfen, dann tötet sie. So ist die Vergeltung für die Ungläubigen.

Vorgeschrieben ist euch der Kampf, obwohl er euch zuwider ist. Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist. Und vielleicht liebt ihr etwas, während es schlecht für euch ist. Und Gott weiß, ihr aber wißt nicht Bescheid.

Und hütet euch vor dem Feuer, das für die Ungläubigen bereitet ist.

Als dein Herr den Engeln eingab: »Ich bin mit euch. Festigt diejenigen, die glauben. Ich werde den Herzen derer, die ungläubig sind, Schrecken einjagen. So schlagt auf die Nacken und schlagt auf jeden Finger von ihnen.«

Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Gott und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Gott und sein Gesandter verboten haben, und nicht der Religion der Wahrheit angehören - von denen, denen das Buch zugekommen ist, bis sie von dem, was ihre Hand besitzt, Tribut entrichten als Erniedrigte. 9:30 Die Juden sagen: »Uzayr ist Gottes Sohn.« Und die Christen sagen: »Christus ist Gottes Sohn.« Das ist ihre Rede aus ihrem eigenen Munde. Damit reden sie wie die, die vorher ungläubig waren. Gott bekämpfe sie! Wie leicht lassen sie sich doch abwenden!

O Prophet, setz dich gegen die Ungläubigen und die Heuchler ein und fasse sie hart an. Ihre Heimstätte ist die Hölle - welch schlimmes Ende!

O ihr, die ihr glaubt, kämpft gegen diejenigen von den Ungläubigen, die in eurer Nähe sind. Sie sollen von eurer Seite Härte spüren. Und wißt, daß Gott mit den Gottesfürchtigen ist.

So, das ist nur ein kleiner Teil von dem was ich gefunden habe. Es würde mich interessieren, wie Moslems dazu stehen... Bin noch keinem brutalen Moslem begegnet und habe schon oft mitbekommen, dass die Gläubigen nicht mit den Terroristen in Zusammenhang gebracht werden wollen. Teilweise wurde in den Medien ja auch von Moslems berichtet die sich über den Terrorismus ärgern, weil er den Islam in ein schlechtes Licht stellt. Doch genannte Zeilen verwundern mich, wie ist das zu verstehen

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Das ist ein grundsätzliches Problem bei der Interpretation von Koran-Versen durch außenstehende. Es gibt für jeden Vers einen Hintergrund. Diese werden als Asbab an nuzul, also als Gründe für die Offenbarung bezeichnet. An deinem Beispiel oben wird deutlich, dass man ohne die Betrachtung der Gründe schnell dazu neigen könnte zu meinen, der Islam sei blutrünstig und gewalttätig. Tatsächlich aber sieht man sowohl bei klassischen als auch neueren Erläuterungen zum Koran, dass diese Verse fast ausschließlich nur für den Verteidigungsfall herabgesandt worden sind. In diesem Fall wird beispielsweise den Muslimen aufgetragen, auch wenn der Krieg ein Übel ist, sich gegen die ungerechten Tyrannen aus Mekka, die bekanntlich Polytheisten waren udn Muslime angegriffen haben, zu wehren.

Gleichzeitig kann der Koran nicht ohne das Leben des Propheten Muhammad betrachtet und verstanden werden. Der Prophet hat den Koran ausgelegt und gelebt. Entsprechend kann man sehen, dass der Krieg für die Muslime immer nach klaren Regeln geführt wurde, die man heute als humanitär bezeichnen kann: Beispielsweise das Frauen, Kinder und Ältere verschont werden sollten. 

Entsprechend sollte man sich um eine theologische Auslegung bemühen, die es auch mittlerweile in deutschen Versionen gibt. Oder man zieht direkt Theologen zu Rate. Außerdem gibt es immer mehr Angebote, die sich solchen Themen widmen und nicht im Verdacht stehen, von Radikalen voreingenommen worden zu sein. Der Deutschlandfunk hat seit ein paar Wochen jeden Freitag einen Vers des Koran erklären lassen von Experten. Darunter auch solche Verse die Krieg zu befürworten scheinen... 

Link: http://www.deutschlandfunk.de/koran-erklaert.2393.de.html

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In solchen Situationen ist es wichtig den Kontakt zur Tochter zu halten. Auch wenn sie konvertieren möchte (was an sich jedem frei steht) musst du vorallererst deiner Tochter das klare Gefühl geben, dass du für sie da bist. Das sie ihre Schule geschmissen hat und alles, ist wirklich traurig. Der Libanese scheint da jedenfalls nicht gerade der richtige Umgang für deine Tochter zu sein. Ich würde da mit ihr versuchen zu reden. Aber, und das ist sehr wichtig: Du musst auf sie eingehen, ihr klar zeigen, dass du sie liebst und Verständnis hast und gleichzeitig nett und nicht abschreckend kritisieren. 

Verschuldung durch eine Mietwohnung ist meist nicht möglich. Da ist man schneller in den Miesen wegen anderen Dingen. Mietwohnungen werden nämlich nach zwei Mal Miete nicht zahlen gekündigt. Dazu kommt, dass man meistens als Mieter auch eine Sicherheit hinterlegt haben muss... Also weniger Gedanken um das Finanzielle als um die Tochter.

Gleichzeitig solltest du dich auch mit den Gedanken deiner Tochter auseinandersetzen. Geht es ihr wirklich um den Islam? Oder ist es eher so, dass sie sich verliebt hat? Das sind wichtige Unterschiede. Eventuell könnte man auch einen muslimischen Imam zu Rate ziehen, wenn sie das mit der Konvertierung ernst meint. Das ist nämlich besser und bindet auch in eine Gemeinschaft, als wenn jemand autark konvertiert und später dann eventuell zu einer Gefahr für die Gesellschaft wird. Schau mal im Umfeld, ob es eine Moschee gibt, in der man nachfragen könnte.

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