Hallo!
Mit dem Gummihandschuh hast du mit Sicherheit nichts verschlimmert!!!
Ich habe mir schon manchmal geholfen, indem ich die Klobürste als Pümpel verwende.
Dazu später mehr...
Der Pümpel hilft aber nur, wenn die Verstopfung im WC bzw. im Siphon besteht.
Ganz einfach festzustellen: Einfach nach längerer Benutzung (z.B.morgens - dann kann das Restwasser, was vor der Verstopfung stand komplett ablaufen) 1x spülen
Wenn jetzt beim Spülen der Toilette das Wasser direkt im WC hoch staut, liegt die Verstopfung im WC. Wenn man erst mehrere oder viele Male spülen muss/kann, liegt die Verstopfung weiter entfernt im Rohr.
Sofern die Verstopfung im WC - Siphon ist, nehme eine feste Plastiktüte und stecke die Klobürste hinein. Wickel den Tütenrand um den Griff und verschließe diesen mit Klebeband. Optimalerweise passt die Klobürste stramm in den WC - Siphon.
Das Wasser wird wohl noch im WC hoch stehen. Sonst führe die "verkappte" Klobürste in den Siphon ein und spüle vorsichtig etwas Wasser bzw. fülle das WC mit einem Eimer halbvoll auf.
Der Sinn des Pümpels ist eine Art Pumpwirkung die wir erzielen wollen. Vergleichbar mit einer Fahrradpumpe. Der Pümüel bzw. die verkappte Klobürste stellt den Kolben dar der in der Luftpumpe (hier der Siphon) die Luft (hier das Wasser) vorantreibt und zurückzieht.
Durch den Druck und Sog versuchen wir die Feststoffe in Bewegung zu bringen.
Wenn das WC nun gut halbvoll mit Wasser steht, beginnen wir mit den ruckartigen Pumpbewegungen. 8-10 mal vor und zurück.
Da es durchaus zum Spritzen und überschwappen des Wasser kommen kann, sind alte Kleidung eine gute vorbeugende Massnahme. Ebenso ein Wischlappen um Wasser aufzunehmen.
Dieses Pumpen kann man ruhig 5-8 Mal durchführen.
Im Falle des Erfolges merkt man sofort, dass das Wasser schnell abläuft.
Im Falle der Nichterfolges gibt es eine andere Variante, die aber für mehrstöckige Wohnhäuser oder Wohnungen nicht umbedingt geeignet ist.
Ebenso ist es wichtig, dass die Abwasserleitungen korrekt verlegt und vor allem befestigt sind, sonst können sie an Winkeln bzw. Bogen auseinander gedrückt werden.
Ich betone, dass hierbei viele Dinge zu beachten sind, die eine gewisse Erfahrung und Grundkenntnisse der Verlegung von Abwasserleitungen zur Grundlage haben.
In der Variante geht es darum, einen Staudruck zu erzeugen. Bei Verstopfungen in mehrstöckigen Häusern kann dies ungewollt zu Überschwemmungen führen - also Vorsicht!!!
Der Sinn ist es einen Statischen Druck aufzubauen. Durch die Höhe eines Wasserstandes wird an der tiefsten Stelle ein Druck durch das Eigengewicht erzeugt.
Eine mit Wasser gefüllte, 10m senkrecht stehende Röhre erwirkt einen Staudruck von 1bar an der tiefsten Stelle.
Da die Abwasserleitungen immer mit Gefälle verlegt sind, das Wasser also nach unten fließt, ist die Verstopfung die tiefste Stelle. Sie bildet quasi den tiefsten Punkt der Röhre.
Natürlich können wir kein 10m darüber auffüllen, aber wir erzeugen zumindest einen geringen Druck.
Beachte tieferliegende Abwasseranschlüsse, wie Duschwannen oder Bodenabläufe. Tritt dort Wasser aus prüfe ob diese verschließbar sind. (z.B. mit einem alten Handtuch oder einem Stöpsel)
Dann beginne den Druck aufzubauen. Spüle vorsichtig! Das WC kann problemlos bis unter den Spülrand gefüllt werden.
Beachte die anderen Abläufe. Die Lappen oder Stöpsel können durch den Druck herausgedrückt werden.
Es kann durchaus sein, dass das Wasser etwas stehen bleibt. Die Verstopfung muss einweichen und kann mit dem Druck dann weggedrückt werden.
Wenn auch dies nicht hilft ist es Zeit für den Fachmann mit Spirale und eventuell Kamera.
Er wird vielleicht noch mal mit einem anderen Pümpel oder einer Druckpumpe versuchen das Problem zu lösen. Das hoch stauen wird er aber in der Regel nicht anwenden, da dies zeitraubend und damit Kostenintensiv ist. Ausser dem ist die Spirale mit Sicherheit schneller.
Ich hoffe, ich konnte helfen!
Martin Berteit, Oldenburg