Ich bin ein Junge, 18 und bin ziemlich introvertiert: Ich verbringe meine Freizeit beinahe gänzlich zuhause; ich beschäftige mich meist mit dem PC und vielen Themen die mich interessieren [meist philosophisch und auf meine Person bezogen] - darüber denke ich demnach sehr viel nach. Ich kann meine Zeit also zu 90 % völlig alleine verbringen ohne etwas zu vermissen (war schon immer so). Es sind immer nur kleine Momente, in denen ich realisiere, dass ich völlig alleine bin und nicht mal eben jemanden bei mir haben kann und mich reinsteigere. Für meine Mitmenschen habe ich kein Herz, deshalb verfliegt das immer wieder. Ich habe eigentlich keinen Respekt für irgendjemanden, sämtlicher Respekt den ich zeige ist geheuchelt, was hier und da in diesem System quasi erzwungen wird. Insgesamt bin ich aber recht still und wirke über die meiste Zeit ohnehin abwesend. Ich spreche nur, wenn ich mich gedrungen fühle. Manchmal entpuppe ich mich aber auch nach außen als ziemlich skurril; durch skrupellose Respektlosigkeiten gegenüber anderen und meiner Art, die Kritik sehr direkt mitteilt. Ich habe sehr viele Grundsätze, die teilweise sehr radikal sind. Mit meinen Mitmenschen kann ich mich deshalb nicht identifizieren, mit niemandem. Vorallem mit dem anderen Geschlecht hab ich grundsätzliche Probleme. Menschen sind mir in der Substanz zu leichtsinnig, labil, lasterhaft und vorallem profillos - subjektiver ausgedrückt: billig/wertlos. Ich verschone mich selbst dabei nicht und verurteile meine Fehler sehr heftig. Unterm Strich, ist das Monopol meines Lebens jedoch eindeutig meine Wenigkeit. Ich halte relativ viel von mir, kenne aber bis ins Detail meine Schwächen und Fehler, bin ein sehr engagierter Analytiker und Idealist. Ich bin natürlich hin und wieder einsam. Aber nicht wie man meinen könnte, weil ich nirgendwo hineingehöre, sondern weil es nichts gibt, wo ich hineingehören will. Deshalb hab ich mich in letzter Zeit darauf fixiert bloß einen Menschen zu finden, der etwas Unkonventionelles verkörpert, am meisten sehne ich mich natürlich nach einer Freundin der ich Liebe schenken könnte. Es gibt auch eine andere Seite in mir. Ich beginne Menschen zu wertschätzen, wenn ich erkenne, dass sie sich selbst wertschätzen [für meinen Begriff] und die Werte die ich angesprochen hab personifizieren und nicht billig und als Belanglosigkeit durchs Leben streifen. Ich habe mal versucht mich etwas einzuklinken in die Gesellschaft, aber es ist immer gescheitert. Die Verachtung gegenüber diesen angesprochenen Menschen ist zu groß und mehr als gespielter Respekt ist nicht drin, richtiger kommt nicht aus dem Nichts. Ich merke immer: Das bin nicht ich. Ich hab mir schon häufiger überlegt, mir das Leben zu nehmen, weil ich nicht auf diesen Planeten gehöre, fand es aber bisher immer zu bedauerlich, vorallem da ich Suizid selbst für etwas verachtendes halte. Aber langsam fühl ich mich echt verloren. Spürt irgendjemand etwas ähnliches, oder hat es erlebt und hat einen Ausweg gefunden?