Hey:) wann erzählt man seinem Partner von psychischen Problemen, bzw muss man das überhaupt?
Er und ich kennen uns seit zwei Wochen, sehn uns morgen zum dritten Mal; und es läuft wirklich, wirklich gut. Es fühlt sich nahezu perfekt an tbh. Ich wills halt langsam angehn, wir haben uns auch noch nicht geküsst etc, und für ihn ist das voll okay. Er hat mir jetzt schon paarmal unmissverständlich gesagt, dass er sich was Festes mit mir vorstelln könnte
Es ist wirklich schön mit ihm. Er sieht mich als einen normalen Menschen, das ist glaub ich das Beste. Ich bin in den letzten Jahren von Bekannten und Familie nur auf meine Krankheit reduziert worden, von "potenziellen Partnern" nur auf meinen Körper. Vom ersten ahnt er fast garnichts (er weiß halt dass meine Familie sehr zerüttelt ist und ich für mein Alter ziemlich erwachsen bin, das ist das Einzige), und das Zweite bestätigt sich für mich halt dadurch dass er es langsam angehn will.
Und ich weiß, das sind niedrige standards, aber die beiden facts und seine Art und Weise machen ihn basically zu meinem Traummann haha
Aber ja, egal. Zurück zum Thema. Das Ding ist halt, ich bin nicht komplett gesund. Was er wie gesagt ahnt. Aber es handelt sich bei mir nicht um ne "simple" Depression sondern wirklich komplexere Themen und ner schweren Symptomatik. Ich bin gut darin mich zusammenzureißen, und in Behandlung etc. Und wenn ich ehrlich bin glaub ich nicht dass er jemals über meinen Krankheiten rausfinden würd wenn ich mich weiterhin zusammenreiße
Aber ist das unfair ihm gegenüber? Auch wenn es mir zurzeit relativ gut geht und ich meinen Alltag ohne Probleme schaff; die Gefahr dass ich nen Rückfall hab ist immer gegeben.
Einerseits denk ich mir, ich habs verdient eine Person in meinem Leben zu haben die mich als Menschen sieht, der meine Persönlichkeit sieht und keine Diagnose. Ich habs nach drei Jahren Höllenritt verdient, von jemanden als normal wahrgenommen zu werden. Andererseits: was, wenn ich nen Rückfall hab? Was, wenn ich wieder ins Krankenhaus komme und ihn irgendwann neben meinem Bett stehn seh? Wie erklär ich ihm dann dass ich es monatelang vor ihm geheimgehalten hab, ohne dass er denkt ich hätte ihm nicht vertraut?
Er sieht mich als normalen Menschen und keine Diagnose, und das is das schönste Gefühl das ich seit langem hatte. Ich liebe ihn wirklich und will das nicht kaputt machen
Muss ich als psychisch kranker Mensch offen mit meinem Partner über meine Probleme reden, oder kann ich das alles für mich behalten? Ist es unfair ihm gegenüber, wenn ich ihm meine Krankheiten vorenthalte, auch nachdem wir zusammengekommen sind?
Freu mich auch voll über Erfahrungen anderer, die dasselbe Problem hatten. Danke jedenfalls fürs durchlesen:)
(Falls es irgendwie relevant ist, es geht um K-PTBS, psychotische Symptomatik und Selbstgefährdungen, wobei ich letzteres unter Kontrolle hab. Ich bin keine Gefahr für andere, in wenn dann für mich selbst. Aber wie gesagt, ich bin zurzeit kein akuter fall)