Ich geh zur schule, zumindest meistens, ich hab auch Tage an denen funktioniere ich ganz gut, kann einkaufen gehen, lachen etc.
Aber den großteil meiner Zeit vegitier ich zumindest innerlich einfach vor mich hin.
Ich versuch ja Dinge zu tun, aber in den seltensten Fällen hilft es und wenn nur kurz und temporär. Es ist mir einfach alles zu viel. Hobbies, Schule, Soziale Kontakte etc.
Ich komm nur durch den Tag weil ich mich mit vielleicht einem von den Themen beschäftige und alles andere gefließentlich weg ignoriere. Ich denke im moment noch nicht mal täglich an suizid oder Selbstverletzung, aber der Lebensüberdruss ich eigentlich immer da. Selbst an guten Tagen.
Ich bin vor kurzem wegen meinen Depressionen in Therapie gekommen, aber auch dafür habe ich eigentlich keine Energie. Ich weis das Therapie nur funktioniert wenn ich mich darauf einlasse, aber ich kann einfach die motivation nicht aufbringen die Dinge zu tun die meine Therapeutin von mir verlangt. Ich schaff es noch nicht mal jeden Tag den Stimmungsbogen aus zu füllen.
Raus gehen kann ich alleine nicht einfach so. Zumindest nicht außerhalb von dem was ich gewohnt bin, das wiederstrebt mir zutiefst. Aber mich verkriechen kann ich auch nicht, da zuhause meine Eltern sind.
Ich hab weder die Energie um wirklich zu versuchen besser zu werden, noch die Möglichkeit dieser ständigen Energielosigkeit und Müdigkeit nach zu geben.
Und ich bin irgendwie kurz davor diese Therapie noch bevor sie richtig Angefangen hat in die Tonne zu schmeißen und meiner Therapeutin das blaue vom Himmel runter zu lügen, damit ich zumindest von der Seite ruhe habe und mir weniger Gedanken machen muss. Abbrechen kann ich die Therapie nicht, wegen meinen Eltern.
Ich hasse dieses Gefühl der Machtlosigkeit und diesen Zustand allgemein, aber ich kann nichts anderes tun als es zu ertragen und einfach weiter zu machen und zu Versuchen irgendwie Zeit rum zu bekommen.
Aber wenn ich nicht bereit bin mir selbst zu helfen, aber auch nicht sterben kann, was soll ich dann bitte tun?
Das einzige was mich manchmal davor bewahrt einfach innerlich zu explodieren ist Selbstverletzung. Es ist mehr als regulärer Stressabbau, es ist auch irgendwie eine Art mit dieser Hilflosigkeit und Wut klar zu kommen. Dem Drang irgend etwas kaputt zu machen oder auch mich selbst kaputt zu machen. Aber gerade da bemüht sich meine Therapeutin mir "gesündere" methoden bei zu bringen. Und wenn ich ganz ehrlich mit mir bin will ich es wohl einfach nicht genug. Ich will damit nicht aufhören, weil es sich gut anfühlt zu warten bis sich diese ganzen Gefühle in mir angesammelt haben. Keine der guten Tagen fühlt sich ansatzweise so intensiv an. Ich erinner mich vielleicht an einmal in meinem Leben, wo ich tatsächlich ähnlich intensive glücks oder auch einfach ruhe Gefühle hatte, wie die intensität der Wut und des Frustes den ich in diesen crashout Momenten verspüre. Und das friedliche Gefühle danach durch die Selbstverletzung ist angenehmer als mein "normal" Zustand, wenn es mir nicht schlecht geht. Ich brauch diese extremen Momente, so dumm es sich auch anhört. Zumindest bis ich etwas anderes in meinem Leben habe das sich nicht so grau anfühlt.
Aber ich will das meiner Therapeutin nicht erklären. Oder eher gesagt ich weis nicht wie ich das meine Therapeutin erklären sollte.
Sie will das diese Anspannung erst gar nicht auftritt, oder gering bleibt, aber solange mein Leben so ist wie es im Moment ist, funktioniert das nicht für mich. Keine Anspannung bedeutet nicht das ich glücklich bin oder es mir gut geht und ich will in diesen zwischen Zustand nicht ständig vor mich hin wegitieren und ich müsste mich konstant ablenken/Beschäftigen um sowieso nicht wieder in ein Zustand der Anspannung und totalen Unglücklichseins zurück zu fallen. Und wie oben schon gesagt, dafür fehlt mir die Energie.