Hallo, die Sioux (gesprochen "ßu") bieten sich tatsächlich an, weil es über sie viel Material zu finden gibt.

Sioux ist ursprünglich die Bezeichnung ihrer Feinde. Sie selber nennen sich Lakota.

An Themen kannst du dich mal einlesen in die Personen Sitting Bull und Crazy Horse. Beide waren maßgeblich daran beteiligt, dass am 25.06.1876 in der Schlacht am Little Big Horn General Custer und die 7. Kavallerie von Lakota und Cheyenne besiegt wurde . Darauf sind die Lakota bis heute noch stolz, und die Oglalla (ein Unterstamm) veranstalten jährlich den Crazy Horse Ritt.

Weitere Ereignisse:

Massaker in Wounded Knee 28.12.1890

Ermordung Sitting Bulls, Ermordung Crazy Horses, Besetzung Wounded Knee 1973.

Es gibt im Internet ein Lakota Wörterbuch, da könntest du ja ein paar Begriffe raussuchen. Die Namen von Sitting Bull und Crazy Horse waren Tatanka Iyotake und Tashunka Witko.

Einen guten Einblick, wie sie heute Leben, findest du auf unserer Homepage. Mein Verein One Spirit Deutschland unterstütz die Lakota im Pine Ridge Reservat, weil sie sehr arm sind. Wir betreiben Hilfe zur Selbsthilfe.

http://onespiritlakota.info/

Übrigens stört es nur wenige Natives "Indians" genannt zu werden. Das berühmte "American Indian Movement" (AIM) nennt sich selber so. AIM kannst du auch noch recherchieren, bei dessen Gründung waren viele Lakota beteiligt, z.B. Russel Means. Manche mögen es sogar lieber als Natives oder Indigenous, Indigene, genannt zu werden.

Was ich wichtiger finde ist, klar zu haben, dass es sich bei "den Indianern" um über 500 verschiedene Nationen handelte. "Das Leben der Indianer" ist daher sehr unspezifisch. Man sagt ja auch nicht "Was heißt Crazy Horse auf Europäisch?" Genauso gibt es keine Sprache oder Lebensweise "der Indianer".

Wenn du noch Fragen hast, immer her damit. Ich kenne auch ein paar Lakota persönlich.

Viel Erfolg bei deiner Arbeit.

Monika von One Spirit Deutschland

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Sioux City heißt der Film.

Monika von One Spirit Deutschland

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Das wird schwierig. Denn "indianisch" umfasst über 500 verschiedene Nationen und Stämme. Du müsstest jemand aus dem Stamm, von dem du es hast, fragen.

Vielleicht könnte Dir ein amerikanischer Ureinwohner erst einmal erklären, von welchem Stamm es entworfen wurde. Die Diné z.B., die Navajo, fertigen viel Silberschmuck an.

Bist du überhaupt sicher, dass es "indianisch" und nicht vielleicht nordisch ist? Wickingerschmuck z.B.?

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Indianer wie Winnetou gab es noch nie. Karl Mays Geschichten und die Filme basierten allein auf Phatasie und Klischees.

Ich kenne ein paar Lakota und Apachen persönlich. Die Native Americans leben heute wie andere Amerikaner auch. Sie tragen Jeans, haben Autos und Fernseher. Viele haben aber Ihre Kultur bewahren können, vor allem ihre Tänze, Lieder und Zeremonien, wie die Schwitzhütte den Sonnetanz und auch ihre traditionelle Kleidung, genannt Regalia, die sie zu besondern Anlässen weiterhin tragen. Da die meisten Ende des 18.JH in Reservate gesperrt wurden sind heute z.B. die Lakota bettelrarm, leben in heruntergekommenen Trailern und es fehlt an allem Möglichen. Seit Ende des 18.JH bis weit in die 1970er hinein wurden Kinder den Familien entzogen und in Internatsschlulen gesteckt. Dort sollte ihnen ihre Kultunr und Sprache aberzogen werden. In den meist katholischen Schulen wurden sie geschlagen, starben oft an Vernachlässigung und wurden von den Priestern reihenweise missbraucht. Die älteren Generationen leiden bis heute an den Nachfolgen dieser Misshandlungen. Wenn man Opfer des größten Völkermords der Menscheitsgeschichte wurde, erholt man sich nur sehr langsam und über mehrere Generationen davon.

Ich kenne Apachen und Lakota, die immer noch ihre eigene Sprache als Muttersprache beherrschen. Lakota wird auch im Film "Der mit dem Wolf tanzt" gesprochen. Dort haben auch einige Muttersprachler aus dem Reservat in Pine Ridge mitgewirkt. Mit dem Sohn von einem bin ich über Facebook befreundet. Ich kenne ihn über meinen Verein "One Spirit Deutschland". Er und seine Famlie sind von klein an mit Pferden großgeworden und können alle Tricks beim Reiten (ohne Sattel und Zaumzeug), die du aus Indianer-Filmen auch kennst.

Wenn du genau wissen willst, wie Indianer heute leben, kann ich Dir den autobiopgraphischen Roman von Sherman Alexie wärmstens empfehlen: "Das absolut wahre Tagesbuch eines Teilzeitindianers". SEHR unterhaltsam, lustig, dramatsich und bei alledem sehr realistisch.

In diesen Filmen wird gezeigt, wie Indianer wirklich gelebt haben: "Black Robe - Am Fluss der Irokesen" (ultrarealistisch), "Der mit dem Wolf tanzt", "Little Big Man", Miniserie "In den Westen".

Diese Filme zeigen u.a. wie Indianer heute leben: "Dreamkeeper", "Tanz mit einem Mörder", "Smoke Signals", "Lakota Woman".

Monika von One Spirit Deutschland.

https://onespiritlakota.info/

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Es ist ok, etwas nicht zu mögen.

Was absolut NICHT ok ist, ist gut zu finden, dass die indigene Bevölkerung Opfer des größten Völkermords der Menschheitsgeschichte war!!!

Ich persönlich finde indigene Kulturen faszinierend. Die meisten Stämme haben ihre Kinder nie geschlagen. Sie waren tolerant gegenüber Homosexualität und Transvestiten, wie z.B dem Lakota Krieger Women's dress. Frauen konnten Jägerinnen sein. Meine persönliche Heldin ist Woman Chief, eine Lesbe, die ein sehr hoch angesehener Häupling der Crow war. Kannst du dir sowas in der weißen Bevölkerung von 18xx vorstellen?

Sie waren uns in so vielen Belangen weit voraus. Ab Ende der 18xx Jahre wurden indianische Kinder aus ihren Familien herausgerissen und in Internate verfrachtet. Dort sollte ihnen ihre Sprache und Kultur aberzogen werden. In den meist katholischen Internatsschulen wurden sie geschlagen, viele starben durch Vernachlässigung, und sie wurden in großem Unfang von Priestern missbraucht!!!

Und das findest du gut? Das finde ich hingegen pervers.

Monika von One Spirit Deutschland

https://onespiritlakota.info/

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Hallo Olivia,

Es ist vollkommen ok in Deutschland das Wort "Indianer" zu verwenden. Das bekommt ein Native American ja auch meistens nicht mit. Inder und Indianer sind bei uns ja zwei eigene Bezeichungen.

Im Englischen ist das anders. Da heißt beides "Indian", weil Kolumbus ja dachte einen neuen Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Für die meisten Natives begann mit Kolumbus aber der größte Völkermord der Menscheits-Geschichte. Einige Natives mögen es daher nicht "Indians" genannt zu werden, während andere es ok. finden. Die sehr wichtige Aktivisten-Gruppe AIM, nennt sich selber so, American Indian Movement.

Tatsache ist, dass in vielen US-Staaten der Kolumbus-Tag abgeschafft und durch den Indigenous People's Day geändert wurde. Zudem wird dort nicht mehr gesagt, Kolumbus hätte Amerika "entdeckt", denn als er dort landete war der Kontinent bereits seit über 10.000 Jahren von "Indianern" besiedelt. D.h. dass nur die Kolonialisierung 1492 begann. Und das sollte wohl niemand mehr feiern wollen.

In den USA wird in vielen offiziellen Quellen das Wort "Indians" inzwischen vermieden, und von "Natives", "Native Americans", "Indigenous" oder "Indigenous People" gesprochen. In Kanada heißen sie "First Nations", was ich persönlich auch sehr schön finde.

Generell finde ich, dass es ok ist in Deutschland "Indianer" zu sagen. Wenn du es aber ganz genau nimmst, ist "Natives" sicher sehr respektvoll. Das werden aber wohlmöglich nicht alle Deutschen verstehen. Es ist also meines Erachtens Geschmacksache. Es gab ja über 500 indianische Nationen. Die eleganteste Methode ist es daher, einen Native seinem Stamm zuzuordnen. Denn da machst du alles richtig! Also Lakota (besser nicht Sioux), Cheyenne, Apachen, Navaho, Pawnees, Blackfeet, Coer D'Alene, Spokane, Uhtas, Cherokee, Huronen, Irokesen, Mandan, Illionois (Manche Staaten und Städte sind nach verschiedenen Stämmen benannt.), Dakota, Cree, Crow, Ojibwe, Arapao, Ohio, Choctow, Salish, Yahi, Wintu u.v.m..

Und beleidigen ist hier absolut unsachlich. :-)

Monika, von One Spirit Deutschland

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Also jetzt platzt mir doch der Kragen, über soviel Dummheit und Ignoranz!

Die heutigen Indianer leben wie alle anderen auch. Die früheren Indianer hatten keine Schriftsprache. Dafür hatten sie ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten.

Kinder wurden nie geschlagen. Ich wurde als Kind noch geprügelt. Der ganze Haushalt samt Tipi gehörte bei den Lakota den Ehefrauen. Hier ging bis in die 60er noch der Besitz der Frau zum Mann über. Alte und Arme mit zu versorgen war Ehrensache. Ich möchte in den USA heute nicht arm sein. Woman Chief war ein weiblicher Crow Häuptling und lesbisch. Zeig mir eine weiße Lesbe, die 18xx Karriere in den USA gemacht hat. Women's dress war ein angesehener Lakota Krieger. Zeig mir einen Transvestiten in der Politik bei uns. Viele Stämme praktizieren die gewaltfreie Kommunikation im Plenum. Etwas, dass hier erst seit ein paar Jahrzehnten vom Psychologen Rosenberg aufgestellt wurde.

Z.B. hält der Sprechende im Rat einen Fächer aus Federn, wenn er spricht. Und erst wenn er den an den nächsten Redner weitergibt, darf der sprechen. So wird niemand unterbrochen.

Die höflichsten, zurückhaltendsten Menschen, die ich kenne, sind Lakota.

Die indigenen Stämme lebten im Prinzip so etwas wie funktionierenden Sozialismus, etwas, wovon die USA noch Jahrzente entfernt sind. Die Natives waren und sind in vielen Bereichen zivilisierter als die Weißen. Nur die haben das in ihrer bodenlosen Ignoranz nicht wahrgenommen.

Bitte mit solchen Aussagen zurückhaltender umgehen.

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Ob Du sie interessant findest hängt ja von Dir ab. Hippies hatten auch lange Haare, faszinieren sie Dich?

Mich fasziniert vor allem die Kultur der Indigenen, damals wie heute. Sie hatten ursprünglich z.B. ein extrem soziales Verhalten. Kinder zu schlagen war tabu. Frauen konnten Schamanen, Jäger und Krieger werden (das ist wenig bekannt). Gegenüber LGBT Personen waren sie komplett offen und tolerant und nannten und nennen sie schlichtweg Two-Spirit People. Ein anerkannter Krieger zur Zeit von Crazy Horse war z.B. "Women''s dress", ein Transvestit. Kannst Du Dir heute einen Transvestiten als Politiker vorstellen? Ein hochangesehener Häuptling der Crow war Woman Chief, eine lesbische Indianerin. Kannst Du Dir 18xx eine lesbische weiße Frau in einem hohen Amt vorstellen? Sowas haben die weißen Eroberer weder verstanden noch publik gemacht.

Mich fasziniert auch ihre Spiritualität statt Religion. Schwitzhütten-Zeremonien, Sonnentanz, usw. Die Lakota wachsen heute noch mit Pferden zwischen den Beinen auf und sind Reit-Künstler ohne Sattel und Zaumzeug. Ach, da gibt es soviel zu entdecken! Die paar Indigenen, die ich kenne sind z.B. extremst höflich. Mich faszinieren sie seit ich als Schülerin die Winnetou Filme sah. Wobei ich den persönlich nur als "Einstiegs-Droge" sehe, weil ich echte Natives viel cooler finde.

Um Deine Frage zu beantworten: Von mir persönlich kommt ein klares JA! :-)

Monika von One Spirit Deutschland

https://www.onespiritlakota.info/

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Bei den Prärieindianern waren Krieger wie Ritter. Es war Ehrensache andere zu schützen.

Indianer haben kaum gestraft. Das Wissen um Fehlverhalten war Unehre genug.

Kinder wurden nicht geschlagen, sondern sehr liebevoll behandelt.

Frauen konnten Jäger, Krieger und Schamanen sein.

Große Toleranz gegenüber LGBT Menschen.

Den Frauen gehörte das Tipi. Sie konnte den Mann hinauswerfen.

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Wusstest Du dass unter den meisten Stämmen Frauen in sogenannten Männerberufen akzeptiert waren? Jägerinnen, Kriegerinnen, Schamaninnen, Häuptllinge. Das LGBT Menschenn einfach Two Spirits genannt wurden und akzeptiert waren? Dass Kinder nicht geschlagen wurden? Das das Skalpieren erst von den Weißen eingeführt wurden? Dass vor der Einführung einer kohlenhydrahtreichen Ernährung kein Krebs, Diabetes, Herzerkrankungen, Cholesterinprobleme usw usf bekannt waren? Keine Umweltverschmutzung? Ehrwürdiges Verhalten hochgehalten wurde? Daher Strafen weitgehend unnötig waren, weil die Unehre zu emfinden allen schon Strafe genug war? Die Alten im Stamm wegen Ihrer Weisheit geschätzt wurden? Es keine schlechten Schüler gab, weil 1:1 unterrichtet wurde? Ein Großteil des Lebens in Bewegung und an der frischen Luft verbracht wurde? Dass es keine Überbevölkerung gab?

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Gott sei dank kamen dann die Europäer und brachten Christlichen Sexismus, Prügelstrafe, Vorurteile gegen über Homosexuellen, Todesstrafe, Skalpieren, den Zucker und alle dazugehörigen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabestes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ja auch Cholisterin Probleme usw usf. Umweltverschmutzung, Vereinsamung alter Leute, keine soziale Sicherheit wie im indianischen Stammesverbund ….

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Wirf mal einen Blick in die ärmsten Reservate, Pine Ridge voran. Und dann überlegt ob die nicht allen Grund haben sich die „alten Zeiten“ wieder zurück zu wünschen. Ich kann gerne bei ein paar Freunden nachfragen. Kann aber was dauern.

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Ich persönlich halte ein Leben im (Germanischen) Stammesverbund für die natürlichere, menschenfreundlichere Lebensweise. Teilweise wird ja wieder umgedacht und generationsübergreifendes Wohnen eingeplant. 

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Monika von One Spirit Deutschland

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Nein. Die meisten Indigenen trugen gar keine Stirnbänder. Ich kenne es nur von den Apachen. Und von Hollywood Indianern, damit die Perücke besser saß. Federn trugen nur Männer.

Heute ist das nicht mehr so streng, da bekommen tapfere Frauen auch Federn geschenkt. Adlerfedern sind geschützt und sehr wertvoll.

Und obwohl die Lakota z.B nie Stirnbänder hatten, kenne ich eine Tänzerin die bei ihren Auftritten eins aus Perlen trägt. Da gibts heutzutage auch Modetrends.

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Echt jetzt?

Winnetou, Esoterik, Marterpfähle? Dann such dir eins aus, denn dann ist das eh für das Gesäß.

Die indianischen Ureinwohner hatten und haben keine an die Sternzeichen angelehnten "Totemtiere". Die Lakota gingen auf eine 4 tägige Vision quest. Von der hatte Crazy Horse seine Kampfbemahlung. Das was seine Medizin, nix Totem. Ihre Namen bekamen sie oft verliehen. Crazy Horse bekam einfach den von seinem Vater, der ihn von seinem hatte. Machen die auch heute noch gerne, darum werden die oft einfach "Junior" gerufen (siehe "Das absolut wahre Tagebuch einesTeilzeit-Indianers" von Sherman Alexie, Spokane Indianer).

Indianer waren und sind so cool. Ich finde es traurig, wenn in ihrer Kultur gewildert und sogar pseudo Klischees eingeführt wurden wie Tiersternzeichen. Das wäre so, wie wenn ich von etwas, das ich gut finde, das billige chinesische Plagiat aus Plastik vorziehe.

Sorry, nichts meins.

Monika, von One Spirit Deutschland

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Grundsätzlich sollte man sowas einen Insider fragen! Aber oft ist ja kein Indianer zur Hand, wenn man ihn braucht.

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Nach meiner Erinnerung waren indigene Stammesverbände so etwas wie eine funktionierende Form von Sozialismus (Zitat Autor Sherman Alexie, Spokane/Coer D'Alene). Eine Hierarchie, eine "Regierung" gab es nicht. Auch DEN Häuptling nicht. (Quelle: Marie Sandoz, Crazy Horse, The strange man of the Oglalla. Da wollte die US Arme mit DEM Häuptling der Lakota verhandeln. Es gab aber keinen. Einer wurde dann dafür abgestellt, die Lakota nahmen das aber nicht ernst und nannten ihn "Papier-Häuptling", der die Papiere = Verträge der Weißen unterschrieb, damit die ihren Willen hatten. Kein Lakota fühlte ich daber daran gebunden. Klassischer Kultur-Clash.)

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Führer waren erfolgreiche Krieger, denen man sich freiwillig anschloss. Crazy Horse hatte viele Anhänger. Verspielte ein Führer seine Gunst, setzten sich die Anhänger ab und zogen woanders hin. Waren ja Nomaden.

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Von daher war alles ziemlich freiwillig. Zu Kriegszügen, war parties, wurde man eingeladen. Und eine Einladung kann man auch abschlagen. Ein Krieger beschloss z.B den Crow Pferde zu stehlen und fragte andere, ob sie ihm folgen wollten. Anführer konnte da jedesmal ein anderer sein.

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In Kämpfen ging es oft um persöhnliche Ehre und Ruhm. Hatte ein Krieger vielleicht einen Feind getötet, reichte ihm das, und er ritt wieder ins Lager. Manchmal reichte es auch Feinde mit einem Coup-Stock zu berühren, statt zu töten, denn das ist viel gefährlicher, daher ehrenvoller, weil man den Gegner am Leben lässt und dieser eine Gefahr bleibt (Coups zählen).

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Crazy Horse, der ein hervorragender Militär-Stratege war, erkannte, dass diese Art zu kämpfen unvorteilhaft gegenüber der US Armee war. Im Kampf gegen Custer am Little Big Horn einte er daher die Lakota unter seinen Befehl. Diesunter anderem brachte Lakota und Cheyenne den Sieg ein. (Interessant, dass in einer US Doku über Little Big Horn Crazy Horse mit KEINEM einzige Wort genannt wurde! Das nenne ich mal unterirdische Geschichts-Aufarbeitung)

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Wenn ein Krieger also meinte, seine Medizin sei gerade ungünstig, oder sich Sitting Bull als Heiliger Mann berufen fühlte und nicht mehr Krieger war, oder wenn jemand Zahnschmerzen hatte (meines Wissens erst seitdem es Zucker gab!) und er entschied nicht mitzukommen, dann war das ok.

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Lakota halten eh nicht viel von Schuld und Strafen. Die Scham über einen Fehler reichte oft als Strafe vollkommen aus. Denn der Erhalt der Ehre ist sehr wichtig. Bei der Büffeljagd sorgte die Stammespolizei, die Acichita, aber beispielsweise dafür, dass keine jungen Männer voller Übermut die Jagd starteten und die ganze Herde vertrieben. Dann wurde zur Strafe der Bogen des Betroffenen von einem Acichita zerbrochen. Und bei sehr schlimmen Vergehen konnte auch Mitglied schon mal aus dem Stamm ausgeschlossen werden.

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Im Allgmeinen wurde so gut wie alles im Rat, im Plenum diskutiert. Dabei ging es sehr ziviliesiert zu. Von den Ojibwe weiß ich, dass immer nur der sprechen konnte, der einen Federn-Fächer in der Hand hilt. Erst wenn er anzeigte fertig gesprochen zu haben, gab er ihn dem nächsten Redner weiter. So konnte keiner dem anderen ins Wort fallen. Jeder konnte seine Meinung frei äußern. Einziges Problem: Wenn nicht alle einer Meinung waren, kam kein Ergebnis zustande. Das führte zu großer Harmonie im Stamm, brachten diesen aber oft nicht voran, war also nicht effizient. Jetzt ist nur die Frage, was fortschrittlicher bzw erstrebenswerter ist: Betriebswirtschaftlich effiziente umweltschädigende, menschenfeindliche Konsumgesellschaft, oder harmonisches Aussteiger-Stammes-Leben wie bei uns vor dem Ackerbau. Das ist jetzt provokant und idealisierend formuliert, aber durchaus einen Gedanken wert. Viele Indigene sind NICHT dankbar für den sogenannte Fortschritt und die sogenannte Zivilisation.

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Indianer schlugen Ihre Kinder nicht, waren/sind aufgeschlossen gegenüber Frauen in Männerberufen (Kriegerinnen, Woman Chief, Lozen uvm) tolerant gegenüber Homosexualität. Daher würde ich die Christianisierung nicht als Zivilisierung bezeichnen, sondern behaupten in vielem waren diese Menschen uns sogar voraus.

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Ja, Indianer sind schon cool. ;-)

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Monika von One Spirit Deutschland

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Also erstmal sind "die Indianer" nicht ausgerottet. Es gibt wieder über 2 Millionen.

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Wenn man Weiße drauf anspricht, dass sie Amerika durch einen Völkermord gewonnen haben - Die Indigenen sprechen vom amerikanischen Holocoust - reagieren sie unterschiedlich. Einige werden zustimmen und eine Schuld eingestehen. Andere werden alles abstreiten und fadenscheinige Argumente liefern:

- Es war kein Massenmort, es waren nur Krankheiten

- Die Indigenen haben das Land ja gar nicht bewirtschaftet (klar, denn sie waren Jäger)

- Indianer sind Wilde, die trinken und faul sind.

usw usf

Monika, von One Spirit.

www.native.org

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Das kann man so schwer beantworten. Es gibt ja über 500 verschiedene Stämme. Die Dine, also Navajo, haben ihre Kultur im Verborgenen weitergelebt. Als Ojibwe Dennis Banks für das American Indian Movement spirituelle Führung suchte, wandte er sich an die Lakota. Die sprechen noch relativ oft ihre Sprache und praktizieren z.B. noch den Sonnentanz. Ich weiß, dass viele Stämme ihren geistigen Reichtum aber vor der Öffentlichkeit fern halten. Viele indigene sind inzwischen Christen, was icj irgendwie schade finde.

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Ja, und er hält bis heute an. Tote in den Kriegen, Kinder in Internatsschulen, wo ihre Sprache verboten war, viele wurden sex. missbraucht, indigene Frauen zwangssterilisiert, Morde an Indigenen nicht aufgeklärt, Rassissmus bis zum heutigen Tag.

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Der Film "Americal Evil", eigentlich "Older than America" (der Kontinent) der kanadischen Schauspielerin und Regiesseurin Georgina Lightning handelt davon.

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Hi,

gute "Indianer" Musik sollte auch von Indigenen sein.

Ich mag sehr gerne Derek Miller. Habe die CD mit "Someone call an angel down". Guter Rock.

Raye Zaragoza mag ich sehr gerne, auch eher ruhig

George Leach ist toll!

"Firecats of discord" ist die Band von Wes Studie

"Reservation Blues" von Jim Boyd und Sherman Alexie (Lieblingsautor: Das absolut ware Tagebuch eines Teilzeit-Indianers) ist eine tolle CD

Poet John Trudell hat die Texte zu vielen CDs geschrieben. Er war Mitglied beim American Indian Movement, AIM.

Ah, Hipp hopp aber GEIL! Ein Protestsong gegen die Dakota Access Pipeline. Sehr aktuelles Video!! Mni Waconi - water is life!

https://www.youtube.com/watch?v=Onyk7guvHK8

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Wenn du authentische Flötenmusik magst kann ich dir Ramon Kramer sehr empfehlen. Er ist zwar Deutscher, aber auf seiner CD "Return of the Buffalo Horses" singt sein Blackfeet Freund und Heiliger Mann Darrel Norman.

Das sind die, die mir jetzt aus dem Stehgreif einfallen. Und das alles ist authentisch! Die CDs von SAT1 angemischt mit Synthesizer dagegen ......

Ich würde mich - auch im Namen meiner indigenen Freunde - sehr freuen, wenn Dein Wunsch nicht nur aus verklärter Indianer-Romantik herrührt, sondern dadurch ein echtes Interesse an Indianern, ihren Kulturen, Musik und dem modernen Leben entsteht. Ich finde es spannend was für Menschen aus dem größten Völkermord der Erdgeschichte hervorgegangen sind und mit welcher Kraft sie ihre Probleme meistern und mir oft Vorbild waren und sind.

Oder einfacher ausgedrückt: Indianer sind cool! Heute mehr denn je.

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Monika von One Spirit,

Toksha aké.

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