Ich habe gestern eine Unterhaltung mit einer Freundin gehabt, die irgendwie in eine falsche Richtung lief. Sie findet Kiffen nicht gut und ich möchte eigentlich auch aufhören (das ist ein anderes Thema), sie erzählte mir von ihrem Freund, der davon paranoide Wahnvorstellungen hatte und ich habe erzählt, dass ich neulich auch irgendwie Wahnvorstellungen hatte, aber es ging bei mir darum, dass ich anfing, religiöse Sachen zu glauben. Und dann war sie ganz begeistert und meinte, ich hätte sie wieder näher an den Glauben gebracht usw und dass ihr Freund ihr immer vorwerfen würde, esoterisch zu sein, aber das hätte damit gar nichts zu tun. Ich finde es aber auch esoterisch.
Und bei mir ist es halt so, wenn ich kiffe, dass ich dann nicht mehr so rational denken kann und komische Assoziationen habe, weswegen ich dann leichter empfänglich für irgendwelche Verschwörungstheorien und eben auch spirituelle oder religiöse Theorien bin. Aber das macht mir Angst. Und mich nervt es, das bei vielen Drogenentzugssachen meiner Meinung Nach so Glaube als Ersatz angeboten wird.
Ich meine, gerade wenn man bekifft ist, macht man sich oft so Gedanken über das Ganze und viele Leute haben ja auch unter Drogeneinfluss so spirituelle Erfahrungen. Aber ich will das gar nicht.
Natürlich mache ich mir Gedanken, früher hat man alles, was man sich nicht erklären konnte, mit irgendwelchen Göttern begründet und heute ist es noch genauso, wie wissen sehr viel, aber wir wissen nicht, wie es sein kann, dass Etwas (das Universum) aus dem Nichts entstehen konnte (muss es nicht einen Auslöser für den Urknall gegeben haben?), wir wissen nicht, was "hinter" dem Universum ist, und wir wissen nicht, was nach dem Tod kommt. Und wie es möglich ist, dass unser Gehirn so ein komplexes Bewusstsein zustande bringt, was Bewusstsein überhaupt genau ist (deswegen nennen es manche Seele), und es ist natürlich auch sehr faszinierend, dass unsere Erde mit dieser wunderschönen, vielfältigen Natur und eben uns Menschen entstanden ist, und kennen bisher noch keinen Planeten, wo es annähernd ähnlich ist, obwohl bei der Größe des Universums es doch sehr wahrscheinlich ist, dass es mehrere davon geben müsste.
Und das alles zusammen kann man meinetwegen Gott nennen oder auch nicht, aber es ist nochmal was ganz anderes, ob ich dann denke es gibt eine Entität, die so ähnlich denken kann wie wir Menschen und das alles absichtlich nur für uns gemacht hat und uns liebt und jeden persönlich kennt und Gebete anhört und es einen Messias gibt und am Ende landen wir alle im Himmel. Oder dass wir alle irgend eine vorgegebene Aufgabe im Leben hätten und all das. I
Ich finde es schon ohne das faszinierend genug und mir macht das alles irgendwie Angst, wenn ich drüber nachdenke, aber religiöse oder spirituelle Ideen noch viel mehr, und besonders, wenn ich bekifft bin. Deswegen will ich eigentlich davon weg.
Im Grund genommen sind für mich Gläubige oder Esoteriker so ähnlich wie Leute mit (drogeninduzierten) Wahnvorstellungen.