Ich finde es eine schöne Idee, wenn die Stadt als Institution auf dem Marktplatz ein Feuerwerk macht.
Alles Private darüber hinaus sollte aber gestrichen werden.
Ich finde es generell schon etwas befremdlich, wie man das ganze Jahr herumjammern kann, dass alles teurer wird und unbezahlbar sowieso, nur um dann die übrig gebliebene Jahres-Kohle in so einen Unfug zu investieren.
Als Kind habe ich Böller und Raketen geliebt.... und dann habe ich das zehnte Lebensjahr erreicht und angefangen zu reflektieren.
Als Tierhalter ist es für mich die reinste Qual, meinem Hund bei seiner Panik zusehen zu müssen.
Und das natürlich nicht nur am 31.12., sondern der Spaß geht bei den etwas niveauloseren Mitmenschen unter uns ja schon ab dem 28.12 los, und teilweise weit bis in den Januar werden noch die Restbestände abgefeuert (beides ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz).
Ich habe einen schwer traumatisierten Hund aus dem Tierschutz, dem kannst du das einfach nicht beibringen, dass das ja alles gar nicht so schlimm ist.
Wie gesagt, wenn bis in den Januar noch Böller fliegen, was bis 2019 normal bei uns war, ist das erst recht nicht machbar.
Bei Vögeln hat man das ganz gut untersucht, da verschiebt sich der ganze Schlafrhythmus temporär um mehrere Stunden, was vermeidbare Todesfälle und Qualen sind.
Und dann die restlichen Wildtiere - jede Person hier, die eher ländlich lebt, kennt die aufgescheuchten Tiere, die auf die Straßen rennen.
Die ganzen Tonnen Müll die einfach unnötig sind, stehen da übrigens auch noch im Raum, ebenso die spaßigen Nachtschichten im Rettungs- und Notfalldienst.
Im Grunde läuft es doch auf Folgendes raus:
Befürworter*innen von privatem Feuerwerk haben einfach Spaß daran und suchen verzweifelt Argumente dafür, die Kosten-Nutzen-Bilanz schönzureden.
Die Kosten-Seite hat allerdings ziemlich Zulauf, auf der Nutzen-Seite ergibt sich einzig und allein nur die eigene Unfähigkeit zur Selbstreflexion.
"Mir macht es halt Freude, na und?" hört man eigentlich nur von Menschen, die nicht weiter als von der Wand zur Tapete denken können.
Und wenn man sich mal vor Augen führt, dass Menschen es verteidigen, von der streunenden Katze bis zur Vogelpopulation sämtliche Tiere in Todesangst zu versetzen, nur um ein "bisschen Freude" zu haben, ist das schon ein starkes Stück finde ich.
Psychologische Fachleute plädieren auch nicht umsonst dafür, aus Rücksicht auf Kriegsgeflüchtete auf kriegsähnliches Bombengetöse zu verzichten.
Aber Rücksicht und Anstand scheinen für viele Menschen nicht ertragbar zu sein.
Man könnte ja für all die Menschen, die es ohne Feuerwerk seelisch einfach nicht verkraften können, ein von der Stadt inszeniertes zentrales Feuerwerk an einem Ort in einer begrenzten Zeit organisieren.
So kann Qual einerseits vermindert werden und die Leute können andererseits das alte Jahr gebührend verabschieden.
Um möglichen Gegenargumenten gleich eins vorwegzunehmen:
Nein, "Was wollt ihr uns denn noch alles verbieten" ist kein besonders intelligentes Argument!