Hallo!
Seit letztem Sommer hab ich beschlossen abzunehmen. Ich hatte fast Übergewicht und fühlte mich schrecklich in meinem Körper. Daher habe ich bis Weihnachten keine Süßigkeiten gegessen und etwas mehr Sport gemacht. In dieser Zeit habe ich 5 kg abgenommen, von 74 auf 69 kg bei einer Größe von 1,73m.
Seitdem das neue Jahr angefangen hat, haben sich jedoch meine psychischen Probleme vergrößert und ich war ziemlich down insgesamt und hatte teilweise Selbstmordgedanken. In dieser Zeit habe ich fast nichts gegessen, um mich selbst dafür zu bestrafen, dass ich diese Probleme hab, obwohl ich eigl weiß, dass ich da nichts für kann, aber im Kopf kommt sowas nicht immer sofort an.
Dann hab ich aber eine ganz liebe Vertrauensperson gefunden, meine Lehrerin, und sie hat mir schon geholfen, indem sie mir ihre Aufmerksamkeit gegeben hat und mir klar gemacht hat, dass sie da ist für mich und ich nicht unwichtig bin.
Außerdem ist sie mit mir zusammen zu einer Beratungsstelle für Frauen gegangen, weil Therapeut nicht geht, wegen meinen Eltern. Die haben nämlich mit meinen Problemen zu tun, was ich jetzt aber nicht weiter ausführen werde.
Mittlerweile geht es mir wieder besser und es gibt mir immer wieder Mut, wenn ich mit meiner Lehrerin über alles reden kann. Allerdings komme ich von dem Kalorienzählen beim Essen nicht weg.
Meine Beraterin von der Beratungsstelle weiß das auch, aber da es im Moment wichtigeres zu klären gibt, und ich nur einmal die Woche für eine Stunde da bin, konnten wir da noch nicht genauer drüber reden.
Ich wiege im Moment 61 kg und esse allerhöchstens 1800kcal am Tag, mit jeden 2. Tag 30 bis 60min Ausdauersport und jeden Tag gehen. An Tagen, wo ich nur wenig gehe, darf ich nicht über 1500kcal kommen.
Den ganzen Tag muss ich nur ans Essen denken, was ich wann wo esse, wieviel Kalorien es hat, Inhaltsstoffe usw. Sobald ich etwas gegessen hab, rechne ich immer wieder aus, wieviele kcal ich schon heute zu mir genommen hab und wieviele ich noch darf und mit welchem Essen cih die zu mir nehme.
Esse ich zu viel oder das Falsche, bestrafe ich mich durch Ritzen, oder auch, wenn ich was anderes vergeigt habe. Das bin ich auch noch nicht losgeworden.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wieder ganz normal zu essen und zu leben. So wie früher. Das belastet mich sehr und ich kann es sonst niemandem sagen.
Ich bin zwar nicht untergewichtig, aber die Gedanken sind schlimm. Bei jedem Lebensmittel blinkt sofort die Kalorienzahl auf, wenn ich es nur sehe und ich werde wahnsinnig, wenn ich nicht wenigstens ungefähr weiß, wieviel kcal etwas hat, was ich gegessen hab.
Außerdem frier ich dauernd, bin müde, schlapp, zittrig, Haarausfall usw.
Ich bin mir darüber bewusst, dass ich auf dem Weg in eine Essstörung bin, aber ich habe wie gesagt im Moment keine Möglichkeit zu einem richtigen Therapeuten zu gehen.
Gibt es was, wie man da selbst wieder rauskommen könnte.
Sorry für den langen Text, aber danke, wenn ihr ihn gelesen habt!
lg