Ja da gibt es ganz bestimmt einen Weg raus!! 😊 ich Berichte im Folgenden von meinen persönlichen Erfahrungen:
Selbst, wenn es sich momentan so anfühlt, als würde alles nichts bringen, das Leben keinen Sinn mehr machen und man einfach nur aus diesen seelischen Qualen raus möchte - da gibt's noch ganz viel, für das es sich zu kämpfen lohnt!!
Mein Weg hat über eine (Teil) Stationäre Therapie geführt. Ich habe mich damals bei meinem Hausarzt gemeldet und mal alles offen auf den Tisch gelegt. Das war zwar unangenehm, aber hilfreich. Sie hat mir erklärt, was für Optionen es gibt (ambulante/stationäre Therapie...) und anschließend habe ich mich dann in einer Klinik angemeldet (da muss man evtl Wartezeit einrechnen) und es hat sehr gut geholfen. Muss natürlich mit der Krankenkasse abgesprochen werden.
Für die Klinik habe ich mich entschieden, weil das hmm... Quasi so ein "Gesamtpaket" beinhaltet. Man hat Einzeltherapie, aber auch Gruppentherapie mit anderen zusammen (da merkt man auch mal, dass man nicht der einzige ist, der da so tief unten hängt) und noch einige andere Therapie-Angebote, die (je nach dem welches Problem man hat) in den Tagesplan reingekommen werden.
Am Anfang habe ich mich total geschämt, dafür dass ich nun in eine Klinik gehe, aber mit der Zeit habe ich schnell gemerkt, dass viele Menschen in ihrem Leben mal mit dem Rücken zur Wand stehen und nicht weiter wissen.
Psychische Probleme sind für Menschen halt nur schwerer greifbar als körperliche (es ist ja kein sichtbarer Knochenbruch oder so). Vermutlich finden das die meisten Leute deshalb etwas suspekt.
Lange Rede-kurzer Sinn, mir hat es sehr geholfen. Im Anschluss habe ich noch einige Monate lang ambulante Therapie einmal pro Woche genommen. Das war eine der bestens Entscheidungen, die ich für mich getroffen habe. Anschließend sind ziemlich oft Bekannte oder Leute, die davon gehört haben zu mir gekommen und haben gefragt, wie das bei einer Therapie so abläuft. Viele von ihnen haben selbst ziemlich weit unten gehangen und waren dankbar, dass ich da relativ offen drüber gesprochen habe.
Bis heute bin ich sehr froh darüber, diesen Schritt gegangen zu sein und kann es nur empfehlen! Dort wird auch abgeklärt, ob Medikamente mit eine Rolle spielen (bei mir hat die Pille stark mitgewirkt). Dieser Weg war natürlich manchmal auch steinig und anstrengend, aber vor Ort hat man viel Unterstützung und es lohnt sich! Essentiell für den Erfolg ist in jedem Fall: Du musst es wollen und mithelfen!
Ich kann eine Therapie nur empfehlen. Selbst, wenn es lange Wartezeiten gibt, nicht aufgeben und vor allem -nicht den Termin absagen, wenns einem kurzfristig besser geht (im Anschluss kann man immer noch alles absagen, aber man hat's mal probiert). Für die Zwischenzeit bis zum Termin gibt's bestimmt freie Selbsthilfegruppen in deiner Nähe. Da muss man in den ersten Sitzungen gar nichts sagen und kann auch nur zuhören und sich seinen Teil raus ziehen.
Viel Mut und Erfolg!