Ich hatte schon ein e-Auto als Dienstwagen. Durch die 0,25% Regel für die Versteuerung des geldwerten Vorteils war das Fahrzeug für mich unverschämt günstig. Die gemachten Erfahrungen waren besser als wir es erwartet hatten und als durchweg positiv zu bezeichnen.
Ich war 3x in der Woche im Büro und konnte dort während der Arbeit laden. Zu Hause habe ich ebenfalls einen Ladepunkt und habe die Kosten für den verbrauchten Ladestrom vom Arbeitgeber erstattet bekommen. Somit müsste ich im normalen Alltag nie das öffentliche Ladenetz benutzen.
Aber auch bei längeren Urlaubsfahrten waren die Erfahrungen wirklich gut. Wir haben alle 3-4 Stunden eine Pause am Schnelllader gemacht und den Akku in etwa 30 Minuten wieder auf 80 Minuten geladen. Diese kurze Zwangs-Pause war für uns völlig ok.
Heute fahre ich einen PlugIn Hybrid und versuche viel Elektrisch zu fahren, da das elektronische Fahren deutlich ruhiger und entspannter ist. Ehrlicher Weise ist die Motivation hier aber ebenfalls der Steuervorteil gegenüber herkömmlichen Antrieben (0,5% statt 1%).
Aber ich freue mich auch andere Vorteile: mit dem e-Kennzeichen darf ich in Großstädten oft kostenlos parken. Z.B. im Medienhafen in Düsseldorf gibt es nur Parkmöglichkeiten in teuren Parkhäusern. E-Fahrzeuge können aber an Ladedosen stehen und laden. Dann wird nur fürs Laden gezahlt.
Soweit aus der Nutzerbrille.....
Rein sachlich betrachtet ist der RessourcenVerbrauch für ein rein elektrisches Fahrzeug mit hoher Reichweite zu hoch. Vor allem, wenn alle so ein Auto haben wollen. Aktuell ist die Ladeinfrastruktur bequem: ich müsste nie einen Ladepunkt suchen. Aber wenn alle so ein Auto fahren, wird das ein Problem.
Hybrid macht bedingt Sinn: das Fahzeug speichert u.a. in der Batterie Energie aus Bremsvorgängen etc ein und nutzt diese z.B. zum Anfahren. Hiermit liegt auch ohne Aufladen der e-Anteil bei 15 - 30%. Wenn ich lade, fahre ich natürlich 100% elektrisch.
Andererseits ist das ebenfalls Ressourcenintensiv. Es werden viel mehr Teile beim Hybriden verbaut: mindestens 2 Motoren, mehr Steuergeräte, Tank, Starterbatterie, weiere große Batterie.....
Privat haben wir einen 5 Jahre alten Diesel. Der wird sicher mindestens 10 Jahre bei uns bleiben. Am meisten schonen wir die Umwelt, wenn wir die produzierten Sachen auch "aufbrauchen".
Ich persönlich glaube nicht, dass das Batterie-Elektrische Fahren die dauerhafte Lösung sein wird. Kleine elektrische günstige Stadtautos wie z.B. von Renault finde ich noch sinnvoll, aber Luxus-e-Fzge mit 600km Reichweite (obwohl täglich nur 50km gefahren werden) haben nichts mit Nachhaltigkeit zu tun.