Dann gibt es neben der Sprache auch noch Weiteres. Zum Beispiel solltest Du keinem Muslim die linke Hand reichen oder etwas in Deiner linken Hand reichen, etwa Geld oder irgendeinen Gegenstand. Oder mit der linken hand etwas zu essen zu Dir nehmen. Denn dass die linke Hand als die schmutzige Hand gilt, hat einen klaren Bezug zum Alltags"geschäft". Die Hand bei der Begrüßung zur Brust zu führen, ist eine sehr poetische Geste, die Du Dir sicherlich schnell abgucken und selber praktizieren wirst. Die Schuhe ziehst Du aus, bevor Du bei einem Araber ins Zimmer, die Wohnung oder das Haus gehst. Wenn Du eine Frau bist, dann sei darauf gefasst, dass Du eventuell nicht mit Handschlag begrüßt wist, dass man Dich nicht einlädt bei den Männern zu sitzen, sondern Dich in einen anderen Raum führt, wo nur Frauen und Kinder sind. Nicht alle Muslime und Araber praktizieren die Geschlechtertrennung so streng, ich habe es aber bei einer Saudi-Familie einmal erfahren. Also: Im Zweifelsfall sei nicht Du diejenige, die dem Mann die Hand gibt. Es könnte sein, dass er nicht sofort erkennt, dass Du eine Frau bist, und das könnte ihn und Dich in eine peinliche Situation bringen. Die Sitten und Sprache sind aber recht verschieden in den arabischen Ländern. In Marokko ist vieles im gegenseitigen Umgang viel lockerer. Und die Sprache ist dort recht anders. Hm, noch mehr fällt mir da ein... vor Älteren raucht man nicht und man trinkt vor ihnen auch keinen Alkohol. Man wohnt nicht unverheiratet zusammen. Man nimmt auch nicht unverheiratet ein gemeinsames Zimmer im Hotel - darüberhinaus bekommt man es wohl auch gar nicht.

...zur Antwort

Nimm mal keins von den Problemthemen. Afrika ist mehr als eine Ansammlung von Krisen und Kriegen. Nimm zum Beispiel die Sprachen Afrikas: Welche Sprachfamilien gibt es, welche Völkerwanderungen kann man heute noch an der Verbreitung der Bantu-Sprachen ablesen, was für Kuriositäten haben afrikanische Sprachen zu bieten etc.

Oder nimm das Thema Religion in Afrika: Was ist Besessenheit (Beispiel Orisha bei den Yoruba), welche monotheistischen Religionen sind wo verbreitet, mit welchen Untergruppen (christliche Freikirchen, muslimische Bruderschaften etc).

Oder das Thema Nomadismus in Afrika, Beispiel Tuareg in Niger, Salzkarawane von Agadez nach Bilma, Kano in Nigeria und zurück nach Agadez.

...zur Antwort

Der Mensch ist ein totales Quasseltier, ständig gibt er Laute von sich, und alle mehr oder weniger sinnvoll, für andere verständlich. Über Sprache steuert er nämlich seine komplexen sozialen Zusammenhänge, sein Überlebenswerkzeug No. 1, die ihm helfen, Gemeinschaften zu bilden oder sich gegen andere abzugrenzen.

Sich miteinander verstehen, das heißt Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe - sich nicht verstehen heißt aus einer anderen Gemeinschaft kommen, sich nicht helfen, evtl. sogar einander bekriegen um Ressourcen.

Der Mensch bildet verschiedene Sprachen, wie er verschiedene Gruppen bildet. Er ist dabei in Kultur und speziell in Sprache so ausgefeilt, um a) komplexeste Dinge ausdrücken zu können, die seinem ansonsten auch recht komplexen Verstand gerecht werden und b) um die eigene Gruppe von anderen Gruppen, die u.a. anders sprechen und sich anders kleiden etc., abzugrenzen.

Verschiedene Sprachen - der Mensch bildet sie, weil er kann; er kann, weil er mit seinem Gehirn und in seiner Kehle die entsprechenden Werkzeuge dafür hat; er nutzt diese Werkzeuge bis zum äußersten, weil ihn das - seine Werkzeuge bis zum Äußersten nutzen - stets weiterbringt im Überlebenskampf auf Erden.

Nebenbei nutzt er die Sprache aber auch für die Kunst, scheinbar zweckfrei, seine überbordende Fantasie und Fähigkeit noch weiter treibend, und zieht selbst daraus noch Nutzen, wenigstens den, dass es ihn persönlich befriedigt - und den Nutzen, dass er damit Grenzen, die er zuvor u.a. durch Sprachverschiedenheit aufgebaut hat, wieder niederreißt. Er lernt des anderen Volkes Sprache, der Deutsche besucht englischsprachige Theatervorstellungen, der Engländer deutsche Opernhäuser.

...zur Antwort

Italienisch hat mit dem Passato Remoto einen ungewöhnlichen Tempus, aber was soll's?! Die italienische Orthographie ist eine der leichtesten der Welt, die französische eine der schwersten der Welt. Ich würde daher sagen, Italienisch ist leichter als Französisch. Ind er Grammatik nehmen die sich eigentlich nichts. Spanisch kann ich nicht, also keine Ahnung.

...zur Antwort
steig einfach aus wenns dir net passt!

Ich selbst fühl mich auch ferngesteuert, aber eins ist klar: Im Tipi wohnen und Beeren sammeln kannst Du, kann ich auf jeden Fall, ich muss es nur wollen und dafür was tun. Wir leben nicht im Paradies, um etwas zu erreichen, müssen wir was tun. Und wenn wir nichts mehr tun müssten, dann würd uns das auch nicht passen, denn wir sind genetisch so ausgerüstet, dass wir was tun können und WOLLEN. Und: Auch im Tipi bist Du nicht rein selbstgesteuert. Die Umwelt drängt uns Notwendigkeiten auf, das wird immer und überall so sein. Aber Du hast die Wahl: Passt Dir die gesellschaft nicht, such Dir eine andere. Passt Dir Deine Arbeit nicht, such Dir eine andere. Passt Dir Dein Land nicht, such Dir ein anderes. Von der Erde wirst Du aber vorerst nicht fliehen können, außer durch den Tod. Da empfehle ich doch lieber, nochmal genauer ins Antlitz des Planeten und seiner Bewohner zu schauen und sich zu freuen, dass das alles, die alle da sind :)

...zur Antwort

Südafrika ist landschaftlich sehr abwechslungsreich. Es ist keinesfalls immer und überall warm dort. Mit Englisch kommt man immer durch. Ich habe Kinder in einem Dorf gesprochen, die total begeistert waren, dass ich versuchte von ihnen ein paar Worte in ihrer eigenen Sprache zu lernen. Absolut empfehlenswert, so kommt wahre Begegnung zustande (und sei es nur für 5 Minuten). Johannesburg ist ein gefährliches Pflaster, hört man wirklich überall. Wer dort mit dem Flieger landet, sollte zum Beispiel ein Auto mieten und nach Pretoria zum Übernachten fahren. Erstaunlich fand ich eine besondere Art Schild, die wir immer wieder sahen: Hijacking Hotspot. Wahrscheinlich ernst zu nehmen. Ansonsten empfehle ich aber: Keine Angst vor den Einheimischen, auch wenn sie so schwarz sind: Es sind Menschen wie du und ich und man bringt sich um eine Chance etwas zu lernen und eine frohe Zeit zu haben, wenn man nicht mit Neugierde auf sie zugeht. So schwierig ist es nicht die dortigen immer noch existierenden gesellschaftlichen Schranken zu überspringen.

...zur Antwort

Zunächst einmal: Weil die Menschen das können. Sie haben ein unglaublich ausgebildetes Sprachzentrum, eine ungeheure Erfindungsgabe - da bleibt es nicht aus, dass sie diese Gabe auch ausprobieren.

Zweitens: Menschengruppen leben mehr oder weniger weit voneiandner entfernt, mehr oder weniger isoliert. Im Grenzgebiet sprechen immer mehrere Individuen beide Sprachen, allerdings ist es auch so: Eine Sprache entwickelt sich, wenn man geographisch von der einen Menschengruppe zur nächsten wandert, in einem Dialektkontinuum langsam und Schritt für Schritt in eine andere Sprache. Das kann man z.B. sehr gut an der deutsch-holländischen grenze beobachten. Oder innerhalb Deutschlands: Geh mal von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen. Ständig wandelt sich die Sprache von einem Dialekt zum nächsten. Man hat langsam Zeit sich zu gewöhnen. Fliegt man allerdings direkt vom Norden in den Süden, hat man den Eindruck, es sind zwei ganz verschiedene Sprachen.

Hat man also die Dialekte erklärt, hat man die Sprachenvielfalt erklärt. Warum aber bildet der Mensch Dialekte? Und nicht nur Dialekte, auch Soziolekte? Warum hat er so einen Spaß and er Sprache, redet pausenlos wie kaum ein anderes Tier, und definitiv ausgefeilter als jedes Tier? Die Antwort: Weil er kann.

Was hat er davon? Er kann sein reges Sozialleben organisieren. Gruppen finden zusammen und halten zusammen und unterscheiden sich voneiander mittels Sprache. Sprache drückt die kompliziertesten Sachverhalte aus, und so kann der Mensch Technik entwickeln und weitergeben. Sprache ist DAS Werkzeug des leistungsfähigsten Gehirns der Tierwelt.

...zur Antwort

Sehr weit in Ostafrika verbreitet ist das Swahili als Verkehrssprache. In Westafrika das Hausa. Darum sind dies die am häufigsten in europäischen Universitäten studierten afrikanischen Sprachen. Arabisch könnte man auch dazu zählen, da es eine afroasiatische Sprache ist.

...zur Antwort

Auf der ganzen Welt gibt es etwa 2-3 tausend Sprachen. Natürlich fallen viele davon auf Afrika. In Afrika gibt es das Gebiet mit der zweitgrößten Sprachendichte der Welt (die größte Sprachendichte findet man in Papua-Neuguinea): in Zentralnigeria. Auf relativ kleinem Raum treffen dort etwa 400 Sprachen aufeinander. Grund: Wahrscheinlich die früheren Sklavenfängerzüge sowohl von Süden als auch von Norden her. In Zentralnigeria lieferte das Jos-Plateau eine natürliche Zufluchtstätte. Mehrere große Sprachengruppen finden sich in Afrika: Afro-Asiatisch (worunter z.B. auch Arabisch fällt), Niger-Kongo (worunter die Bantusprachen fallen), Nilo-Saharanisch und tatsächlich als Weltausnahme die recht kleine, aber bemerkenswerte Gruppe der Khoisan-Sprachen im südlichen Afrika. Bemerkenswert sind sie wegen der Klicklaute, die es nirgend sonst auf der Welt gibt (außer - man weiß nicht warum - bei den Hadza in Ostafrika, sehr weit entfernt von den Khoisansprachen). Einige der Nachbarsprachen haben das Phänomen der Klicklaute aufgenommen, ohne dabei zu Khoisansprachen zu werden. Zulu und Xhosa beispielsweise (diese sind Bantusprachen). All diese Sprachen und Sprachgruppen haben ihre eigenen Merkmale, so stechen etwa die Nilo-Saharanischen Sprachen z.B. durch sehr komplexe Plurale hervor. Unter den Niger-Kongo-Sprachen fallen die Bantusprachen auf, die sich geographisch auf ein sehr großes Gebiet - von Zentralafrika bis Ostafrika bis an die Südspitze Afrikas - erstrecken. Sie sind so stark miteinander verwandt wie bei uns die germanischen Sprachen (Niger-Kongo ist im Verhältnis vergleichbar mit der großen Gruppe der Indogermansichen Sprachen). In Afrika gibt es viele Tonsprachen, manche Tonsysteme sind mehr, andere weniger komplex. Viele Bantusprachen sind Tonsprachen. Ein anderes Merkmal bei Bantusprachen ist eine Grammatikstruktur, die dem Lateinischen recht ähnlich ist. In afrikansichen Sprachen findet man viele Überraschungen für den bisher nur an europäischen Sprachen geschulten Geist. Daher kann es oft recht lange dauern, bis man als Europäer solch eine ganz anders organisierte Grammatik und so ganz anders im Mund fabrizierte Laute beherrscht. Kurz: Afrikanische Sprachen sind der Hammer :)

...zur Antwort