Hallo Alex,
bei mir ist es nicht im Kulturkreis verankert. Ich habe keine Erfahrung mit beschnittenen Männern. Falls dich meine Meinung trotzdem interessiert:
Ich würde einen Mann nicht ablehnen, weil er beschnitten ist, und ich würde ihn auch nicht ablehnen, weil er unbeschnitten ist. Mir wäre dieser Umstand nicht wichtig genug, um daraus abzuleiten, ob ich eine Beziehung will oder nicht.
Ich finde es absolut nicht okay, jemandem vorzuschreiben, dass er eine medizinisch nicht notwendige Operation, die er selbst sich gar nicht wünscht, vorzunehmen hat. Was diskutieren wir als nächstes, wenn das so weitergeht? Schreibt dann ein*e Partner*in vor, ob jemand sich gefälligst ein Tatoo stechen, sich die Brüste vergrößern oder sich sterilisieren lassen muss? (Alles Dinge, die gerne durchgeführt werden sollen, wenn der/die Betroffene es sich selbst wünscht, niemals aber von außen diktiert werden sollten.)
Ich finde das sehr grenzüberschreitend.
Wenn sie stattdessen einfach nur Männer, die von sich aus schon beschnitten sind, bevorzugen würde, wäre das aus meiner Sicht noch durch kulturelle Vorstellungen vertretbar. Aber jemandem eine OP nahezulegen, der kein eigenes Motiv dazu hat, sich die OP zu wünschen, finde ich nicht in Ordnung.
Wenn mir jemand sagen würde, dass ich eine OP machen soll, würde ich das verweigern. Wenn die Person das zur Bedingung für die Beziehung machen würde, wäre das für mich ein absoluten K.O.-Kriterium.
Bitte sei dir selbst zu gut dafür.