Ich glaube, dein Problem ist nicht die Müdigkeit, sondern der Stress, vor allem der psychische Stress.
Bei mir war es mal ne Zeitlang so: Morgens um 5 Uhr aufstehen, dann zur Ausbildung gefahren (70 Min. Fahrtzeit einfache Strecke), 8-9 Stunden gearbeitet, wieder 70 Min. zurück gefahren. War zwischen 17 und 18 Uhr zu Hause.
Dann sollte ich noch Blumen gießen, aufräumen, Wäsche waschen, Wäsche zusammen legen, Wäsche bügeln, kochen, 3x die Woche das WC putzen, 1x die Woche das Bad gründlich putzen, 2x die Woche saugen, 1x die Woche einkaufen, alle 2 Wochen Betten beziehen, alle 2 Wochen Staub wischen, alle 2 Wochen Flur und Küche wischen, alle 14 Tage das Treppenhaus fegen und wischen usw.
Du glaubst nicht, wie oft ich abends heulend auf der Couch gesessen habe, weil ich keine Zeit mehr für mich hatte. Ich musste ja auch schon um halb 10 wieder ins Bett, um morgens ausgeschlafen zu sein. Es war echt der Horror!
Ich habe mir dann am Wochenende mal die Zeit genommen und habe einen Haushaltsplan erstellt.
Ich wohnte ja schon mit meinem Freund zusammen und hab ihm klipp und klar gesagt, dass er mit anpacken muss. Schließlich war er ja sogar früher zu Hause als ich. Ich sagte ihm, dass er täglich mind. 2 Dinge von der Liste abarbeiten muss und nach einigem Gemaule hat er es auch getan.
Unter der Woche gab es dann auch mal ein Fertiggericht oder so "Eintöpfe" wie Chili oder ähnliches, wo wir gleich 2 Tage von essen konnten und eben Gerichte, die zum Kochen nicht viel Zeit in Anspruch nahmen, wie zum Beispiel Nudelauflauf. Während der im Ofen war, hatte ich dann auch noch eine halbe Stunde Zeit für Hausarbeit und wenn man wirklich sich sagt, man hat nur eine halbe Stunde, dann kann das den Effekt haben, dass man doch schneller arbeitet und mitunter mehr schafft, als sonst in einer ganzen Stunde.
Das geht mir auch bei folgendem Tipp so:
Widme jedem Raum 10 oder 15 Minuten. Stell dir ne Eieruhr und wenn die klingelt, hör sofort auf.
So weißt du, dass du keine Zeit hast, die Zeitschriften, die du eigentlich fürs Altpapier aussortieren wolltest, auch noch durchzublättern ;-) Dieser Zeitdruck macht dich schneller und glücklicher. Denn es ist ja egal, wie viel du schaffst (solange du zügig arbeitest), weil du nächsten Tag wieder die Eieruhr stellst und wieder 15 Min. Volldampf gibst.
Ich denke, wenn du Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer hast, würde ich den einen Tag 15 Min. in z.B. Bad und 15 Min. im Schlafzimmer machen und den anderen Tag 15 Min. im Wohnzimmer und 15 Min. in der Küche. Oder auch nur 10 Minuten, kommt drauf an, wie viel Rabelnasch du hast und wie groß die Räume sind. Um Grund reinzukriegen kannst du vielleicht auch mit 15 Min. anfangen und dann später auf 10 Min. runtergehen.
Vielleicht gehts dir wie mir, ich räum benutzte Dinge immer nicht sofort weg. Aber das kann man lernen. Also benutztes Geschirr gleich in die Küche bringen, die leere Chipstüte gleich in den Plastikmüll schmeißen, die getragenen Klamotten gleich in die Wäschetruhe schmeißen, Post sofort öffnen und Werbung wegschmeißen/die wichtigen Dokumente gleich wegheften oder zumindest an EINEM Ort sammeln und einmal die Woche wegheften, usw.
So hälst du mit wenig Aufwand unter der Woche die Wohnung sauber und aufgeräumt und kannst dich Samstag 2 Stunden einer Arbeit wie Bügeln oder Fenster putzen widmen oder eben mal irgendeinen Raum gründlich sauber machen.
Wenn du müde von der Arbeit kommst, gönn dir ein Schläfchen - aber niemals (außer du bist krank) 1,5 Stunden!!! Das schlaucht viel mehr, als dass es gut tut und vor allem kommst du dann abends schlechter ins Bett und morgens schlechter ausm Bett.
Lieber einen Wecker stellen und nach 30 Minuten (nicht länger!) aufstehen. Auch wenn du nicht richtig eingeschlafen bist, wird dich das mehr entspannen, als tagsüber 1,5 Stunden zu schlafen. Und wenn du konsequent den Wecker auf 30 Min. stellst, glaub mir, du WIRST dann irgendwann einschlafen, weil dein Körper sich daran gewöhnt, nur eine halbe Stunde Zeit zu haben. Und wenn du mal nicht einschläfst, macht es nix. Genieß einfach die Zeit für dich, setz dich nicht unter Druck schlafen zu MÜSSEN. Denk einfach an schöne Dinge, stell dir vor, wie du durch einen schattigen, duftenden Wald spazierst und entweder du döst ein oder nicht, egal, du wirst hinterher wieder mehr Energie haben - mehr, als nach 1,5 Stunden. Natürlich musst du auch nachts genug Stunden schlafen. Setz dir eine feste Zeit, zu der du zu Bett gehst, auch wenn du noch nicht schlafen kannst. Regelmäßigkeit ist da sehr wichtig.
Ist denn der Nebenjob am Wochenende wirklich nötig? Ist ja klar, dass dir diese Zeit als Freizeit fehlt, da gibts nix dran zu rütteln. :-(