Du wirst noch viele Erfahrungen in der Liebe machen dürfen. Das was schmerzt, ist zwar einerseits die verlorene Liebe, aber tief in dir drin schmerz eine alte Wunde aus deiner Kindheit. Es ist die Verlassenheitswunde oder auch die Angst vorm Alleinesein. Deshalb "krallt" sich der Mensch an einen Partner, damit dieser ihm sein Ängste, sein Alleinesein etc. nehmen soll. Aber ein Partner/in ist nicht verantwortlich für deine Emotionen, die du seit deiner Kindheit in dir hast. Denn der andere/die andere hat auch ihre Ängste etc. in sich. Sicherlich bist du - wie wir alle mehr oder weniger in unserer Kindheit- nicht so angenommen worden von den Erwachsenen wie wir es gern gehabt hätten: Nämlich ohne Bedingungen. Aber wir mussten funktionieren, d.h. wir wurden etwas mehr geliebt und bekamen Aufmerksam, Lob, Zuwendung wenn wir brav, sauber, ordentlich, fleißig, still, nicht frech waren, gute Noten brachten - das ganze Programm. Und wir verbogen uns als Kinder nach Strich und Faden, um diese Anerkennung von den Erwachsenen zu erhalten und züchteten so unbewusst Ängste (Aufmerksamkeit zu verlieren), Wut, Neid, Eifersucht (auf andere wiederum, die mehr Liebe erhielten, z.B. Geschwister) etc. Mit diesen Gefühlen, die bekanntlich kein Verfallsdatum kennen, gehst du in eine Partnerschaft und "erwartest", dass der andere dir das geben möge, dass dir deine Eltern in deiner Kindheit nicht im ausreichendem Maße gegeben haben. Deine Freundin aber hat ähnliche Emotionen seit ihrer Kindheit "angesammelt". Aber jeder hofft nun, der andere möge mir alles das geben, was ich mir so sehr wünsche. Stelle dir (es ist nur ein einfaches Beispiel) vor, zwei Menschen, die nach Sehnsucht, Liebe, Anerkennung, Lob, Harmonie suchen und hoffen, das beim anderen zu finden, haben ja selbst mit sich zu tun. Nun greife mal einem "nackten" Mann/Frau) in die Tasche ... Du wirst dann erstaunt feststellen: Der/die hat ja auch nichts zu geben. Dieses "Drama" ereilt die meisten Beziehungen, weil jeder vom anderen "erwartet". Aber Erwartungen führen zu Täuschungen (man hat sich getäuscht) und letztendlich zu Enttäuschungen.
Jede Beziehung, die in dein Leben tritt, wird dir solange den Spiegel vorhalten, bis du lernst und erkennst, dass alles, was schmerzlich dich berührt, nicht mit dem anderen zu tun hat, sondern dass es deine eigene tiefe Wunde seit deiner Kindheit ist, die nur noch nicht geheilt ist.
Mit "einem was aufs Maul" geben löst du im Leben keine Baustellen, sondern wirst dir unbewusst immer mehr Probleme an den Hals ziehen. Alles was uns trifft (was schmerzlich ist, was weh tut, worüber wir uns ärgern etc.) - das betrifft uns. Also... denke mal in einer ruhigen Stunde darüber nach - und wisse: Gewalt ist keine Lösung und deine innere Traurigkeit, deine Verletztheit aus der Kindheit, deine Ängste, deine Wut, deine Eifersucht - kannst nur du selbst heilen, keiner anderer! Alles Gute!