Hallo,
also eine Psychotherapie wird zwar unter gewissen Umständen tatsächlich von der Krankenkasse übernommen aber der Weg dorthin ist leider lang, und da du kein Härtefall bist, sind deine Aussichten eher schlecht. Trotzdem ist eine Therapie natürlich absolut empfehlenswert, wenn man sich selbst nicht mehr helfen kann.
Zu deinem eigentlichen Problem: Ich weiß sehr gut, wie sehr Perfektionismus das Leben einnehmen kann. Mir hat es geholfen, zu akzeptieren, das es schlicht Teil meiner Persönlichkeit ist und auch durchaus seine Vorzüge hat. Nutze ihn zu deinem Vorteil. Was das Thema Technik und Beruf angeht, kann ich dich beruhigen. Ingenieure, Ärzte und Juristen verdienen vor allem dann gut, wenn sie etwas auf dem Kasten haben. Ansonsten sieht es da auch nicht wahnsinnig rosig aus. Allein das Fach zu studieren reicht eben nicht aus und sagt noch lange nichts über den beruflichen Erfolg.
BWL-Studenten müssen sich teilweise wirklich einiges anhören, aber Leute, die herablassende Kommentare abgeben, haben meist selbst ein Identitätsproblem. Denk' einfach an die Chancen, die sich dir durch BWL bieten. Mit dem Master in dem richtigen Unternehmen und ordentlich Engagement kannst du dort gutes Geld verdienen. In Führungspositionen kann dein Gehalt sehr gut mit dem von Ärzten in leitender Funktion mithalten.
Es kommt nur darauf an, was du daraus machst und dabei kann dir dein Perfektionismus durchaus behilflich sein. Sicherlich quält er, behindert teilweise auch aber kommt man einigermaßen mit ihm zurecht, ist er eine Erfolgsgarantie.
Zu guter Letzt würde ich nur noch raten, dir etwas zu suchen, auf den du einen Teil deines (Über-) Eifers ablegen kannst. Ein Hobby, das dich wirklich einnimmt und dir genau so wichtig wird wie deine Zukunft. Damit verhinderst du, dich in eine Sache zu verbeißen.
Hoffe, das hilft dir zumindest etwas.
LG