Hallo, Du bist Liebes"krank". Die Natur hat es clever eingerichtet. Damit die Fortpflanzung funktioniert, ist es in uns genetisch eingebaut, hormonell total durchzudrehen, wenn das paarungsbereite Gegenstück ins Leben kommt, das als idealer Partner für die Gründung einer Familie erscheint.
Dieser "Verliebtheitszustand" ist also quasi ein Rausch, ähnlich wie bei einer Droge, der dazu führen soll, ein Kind in die Welt zu setzen. Man trägt sprichwörtlich die rosarote Brille, die ggf. Schwächen des Partners oder Einwände gegen eine Partnerschaft wegschiebt. Dieser Zustand kann leider 1-2 Jahre anhalten, wahrscheinlich geht die Evolution davon aus, dass es manchmal länger dauern kann, bis das Kind gezeugt wurde.
Dagegen gibt es noch keine Pille (mir nicht bekannt). Es gibt nur eine Hoffnung, die Zeit spielt für Dich. Der Zustand wird sich auf jeden Fall ändern, egal, wie es dabei ausgeht.
Die Fernbeziehung verstärkt die Idealisierung des Liebsten, er ist heilig, der beste Mann, der Klügste und riecht besser als Rosen. Ggf. könnte es Therapie sein, mit ihm zusammen zu leben, so dass man auch mal den Alltag mitbekommt, wie Socken, die er rumliegen lässt, etc., also ein wenig an dem Bild in Deinem Kopf entzerrt. Oder es hilft mal ein Streit um irgendwas, ggf. kann er nicht vernünftig streiten und schreit Dich an oder schweigt (kommt bei Männern häufig vor). Such doch mal was, dass Dein Marienbild im Kopf relativiert, so kannst Du vielleicht wieder klarer denken.