Die Gefahrenklasse bezieht sich auf den direkten Blick in die Lampe. Bei indirekter Benutzung ist sie für die Netzhaut ungefährlich. Sonnenschein ist da viel belastender, selbst wenn man den direkten Blick in die Sonne vermeidet. Denn Sonnenlicht hat einen ähnlich hohen Blauanteil wie eine "kaltweiße" LED, ist aber viel stärker (bis zu 100.000 Lux im Sommer; dagegen haben Schreibtischleuchten nur bis ca. 1000 Lux und Therapielampen bis zu 10.000 Lux). Ich habe mir das Paper zur Gefahrenklassifizierung angeschaut und nachgerechnet: Gefahr von Netzhautschäden besteht im wesentlichen dann, wenn das Licht blendet, etwa wie eine nasse Straße, in der sich das Sonnenlicht spiegelt. Oder eben eine unverkleidete LED-Lampe. Selbst klare Glühlampen können Leuchtdichten erreichen, die für die Netzhaut schädlich sind, wenn man längere Zeit in den Glühfaden starrt.
Bei indirekter Beleuchtung kann das Licht zwar immer noch unangenehm hell sein, was dann aber eher zu Schlafstörungen als zu Augenschäden führt. Wenn es beim Arbeiten nicht unangenehm hell ist, besteht für die Augen keine Gefahr, aber wenn Du bis in die Nacht darunter arbeitest, schläfst Du möglicherweise schlechter.