Ja es gibt durchaus so ein Syndrom.... Aber ich will dir jetzt keine psychologische Krankheit an den Hals hängen, weil du ja noch im Jugendalter bist und da oft noch dumme Sachen bzw. Verhaltensmuster an den Tag gelegt werden, die man dann mit zunehmender Reife von allein fallen lässt und sich dann später ggf. noch dafür schämt.
Befolge einfach mal diese Schritte.
1. Reflektiere dein Handeln.
Wieso machst du es? Bekommst du ansonsten keine Aufmerksamkeit? Kannst du die Aufmerksamkeit nicht anders bekommen?
Welche Konsequenzen hat mein Handeln? (Wie Sisi2412 schrieb: Die Leute würden dir dann irgendwann nicht mehr glauben. Kennst du die Geschichte von dem Jungen der Wolf schrie und dann von dem Wolf gefressen wurde, weil ihm niemand mehr glaubte und zur Hilfe kam? So etwas würde dann auch dich erwarten. Solche Geschichten und Märchen sind immer noch sehr lehrreich!)
2. Bist du in der Lage die Situation zu verändern?
Du siehst ja ein, dass dein Verhalten nicht ganz richtig ist (Ansonsten würdest du ja nun nicht hier diese Frage stellen.). Aber irgendwie kannst du ja nicht damit aufhören, weil es doch irgendwie ein schönes Gefühl ist. Bist du in der Lage dich davon zu lösen und dein Verhalten nach und nach zu verändern?
Wenn du es versuchst und es nicht schaffst, dann würde ich psychotherapeutische Beratung in Betracht ziehen. Keine Sorge. Es gehen nicht nur Geisteskranke zum Therapeuten, sondern auch ganz normale Menschen mit kleineren Problemen. Ich hatte das Problem meine Sachen immer aufzuschieben. Ich bin erst zur Uni Pädagogin gegangen, die mich dann an die Verhaltenstherapie (ich weiß nicht, ob bei dir nun Psycho- oder Verhaltenstherapie die richtige Adresse wäre... Das solltest du im Gespräch mal fragen.) weiterleitete. Ich musste einige Therapiestellen bzw. Ärzte von dem entsprechenden Fach abklappern und Absagen sammeln (Absagen = Supi) und dann konnte ich in die Praxis rein. Das war eine Praxis, die mich erst nach der 5 Absagen(= in 6 Monaten ist kein Termin möglich) von anderen Therapeuten aufnahm. Man musste dann noch ein paar Dokumente ausfüllen und ich bin dann rein gekommen. Meine gesetzliche Krankenkasse (ich bin noch bei meiner Mutter registriert. Du sicher auch als Minderjähriger.) bezahlt die Stunden und ich muss keine einzige bezahlen. Nur wenn ich einen Termin ohne ihn abzusagen nicht wahrnehme, muss ich die vollen Kosten dafür tragen. Du musst nur diese erste Kontaktperson (bei dir ja wahrscheinlich die Schulpädagogin) finden, die dir dann helfen kann dich auf den richtigen Weg zu bringen.
Der Begriff "Therapie" hat leider dieses "da stimmt was ganz und gar nicht im Kopf!" Vorurteil egal ob es sich um Verhaltens-, Psycho- oder dieses Dritte was mir nicht einfällt, handelt... Das mag zwar bei besonders schweren Fällen (z.B. Schizophrenie), stimmen aber es ist nicht immer der Fall. Ich will jetzt nicht wie eine Scientology Mitarbeiterin ("Tritt uns bei oder du bringst dich um! Wir retten dich!") klingen aber... Therapien helfen einem wirklich weiter.
Sprich auch nochmal mit deinen Eltern darüber. Du könntest mal fragen, ob du die Therapie auch vertraulich also ohne Kenntnis deiner Eltern (nur musst du dann jedes Mal eine Ausrede einfallen lassen wo du nun regelmäßig hingehst... Das könnte je nach Häufigkeit problematisch werden und da wäre es vielleicht doch besser deine Eltern darüber zu informieren, weil sie sich ansonsten Sorgen machen, dass du irgendwie in illegale Sachen verwickelt wirst.) besuchen könntest. Spätestens dann wenn es ersichtlich wird, dass die Krankenkasse nichts übernimmt, würde ich VORHER mit deinen Eltern reden, damit sie dann nicht völlig perplex ihren Kontoauszug betrachten und fragen wieso die Krankenkasse mehr als sonst abgezogen hat.
Aber wie schon gesagt: Ich denke nicht, dass es bei dir etwas sehr ernstes ist, sondern etwas, dass du mit wachsender Reife von allein ablegst und keine therapeutische Betreuung benötigt. Nur wenn du wirklich nicht in der Lage bist dein Verhalten zu ändern und so langsam verzweifelst, solltest du den Schritt in diese Richtung machen. Du bist dann kein Psychopath. Du bist nur ein Junge, der ein wenig Hilfe braucht, um seine schlechte Angewohnheit loszuwerden. Mehr wird sicher nicht dahinter sein.
Schau dir mal all die Erwachsenen an, die es nicht hinbekommen mit ihren schlechten Angewohnheiten aufzuhören. Es gibt tausende von Erwachsenen, die ihr Rauchverhalten als schlechte Angewohnheit sehen aber nicht alleine aufhören können und dann keine professionelle Hilfe suchen. Du wärst dann reifer als diese Erwachsenen und kannst stolz auf dich sein dein Problem selbstbewusst und ernst in die Hand zu nehmen und es zu besiegen.