Wenn Du in Berlin wohnst, gibt es noch die Lösung der sogenannten "Privatpraxen". Die werden von Psychologischen Psychotherapeuten geführt, die über eine Approbation verfügen, also theoretisch von der Qualifikation her mit Krankenkassen abrechnen könnten. Weil die Kassensitze aber von der Anzahl her begrenzt sind, bekommt nicht jeder, der gerne einen Kassensitz hätte, einen. Diese Privatpraxen haben die Möglichkeit, über das sogenannte Kostenerstattungsverfahren dennoch mit den Krankenkassen abzurechnen. Dafür musst Du eine bestimmte Anzahl an Absagen bei Therapeuten mit Kassensitz vorweisen - das kannst Du, wie Du schreibst, offenbar problemlos. Wie das dann genauer geht, kann Dir der jeweilige Therapeut / die jeweilige Therapeutin sagen.

Wenn diese Praxen wiederum länger bestehen, sind bei ihnen auch alle Therapieplätze vergeben, und es gibt Wartezeiten. Da heißt es, durchhalten und nicht aufgeben.

Viel Erfolg!

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Ich finde die Antworten von Grandi und kayo1548 sehr gut.

Ergänzend möchte ich nochzu bedenken geben, dass man vielleicht in höherem Alter nicht mehr so viel Spaß empfindet bei Kindertherapien, die über das Spiel stattfinden. Es besteht auch die Möglichkeit, kombiniert eine Ausbildung zur Erwachenentherapeutin UND KiJu zu absolvieren; dann hat man mehr Möglichkeiten. Oder erst Erwachenenausbildung und dann KiJu in abgespeckter Form, damit man die zusätzliche Abrechnungsziffer erhält, um neben Erwachsenen auch Kinder/Jugendliche behandeln zu können.

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Ich habe zwar eine Erwachsenenausbildung gemacht, aber die Modelle dürften überall ähnlich sein. Ich nehme an, dass Du einen monatlichen Beitrag für die Theorieseminare zahlen musst. Das über den Zeitraum, den die Therapieausbildung "offiziell" dauern soll - 3 Jahre oder 5 Jahre. Manche brauchen länger weil sie z. B. ein Kind zu versorgen haben oder arbeiten gehen - in dem Fall musste bei uns ein deutlich kleinerer Beitrag monatlich weiter gezahlt werden bis zur Anmeldung zur Prüfung. Wenn Du Behandlungen durchführst, bekommst Du möglicherweise Geld von der Krankenkasse bzw. die KK zahlt an das Institut und dieses an Dich, evtl. mit Abzügen für Raummiete. Wenn Du behandelst, musst Du Supervision in Anspruch nehmen, diese kostet auch Geld. Manche Institute haben die Regelung, dass Supervision nichts kostet, dann wird man aber vermutlich auch für die Behandlungen kein Geld bekommen.

Selbsterfahrung muss man vermutlich auch machen, wie das bei der KiJu-Ausbildung geregelt ist, weiß ich nicht. Findet im Einzel und/oder Gruppe statt, muss möglicherweise auch extra bezahlt werden, oder aber sie ist im monatlichen Preis mit drin.

Du siehst, es ist am besten, beim Institut selbst nachzufragen. Wenn die nicht antworten - lieber ein anderes Institut suchen, denn wenn der Service bei möglichen Ausbildungskandidaten so gering ist, darfst Du vermutlich während der Ausbildung auch nicht viel mehr erwarten.

Viel Erfolg beim Studium und später natürlich auch für die Therapieausbildung :)

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Hallo McHorst!

Wenn sich einige ärgern oder sogar "ängstigen" und sich von Dir abwenden, wenn Du ihnen mit einer Analyse ihres Wesens meinst helfen zu müssen, nehme ich mal an, dass es keine harmlosen Dinge sind, die man Dir so übel nimmt, sondern Du ihnen schon sehr nahe trittst mit Deinen Anmerkungen. Wenn ich also meinerseits analysieren darf ;) scheint das "Helfen" bei den anderen nicht anzukommen, sondern Grenzüberschreitung bzw. Aggression.

Hier wäre der Ansatzpunkt, zu verstehen, was da eigentlich los ist. Wenn ich Deine ältere Frage nochmal duchlese, steht da schon das Stichwort: "irgendwelche therapeutischen Spielchen vorschlägt, wo man diese, naja, „Aggression“ heraufbeschwören kann. Eine Möglichkeit zum Dampf ablassen halt....." Kann es sein, dass Du eine neue Möglichkeit gefunden hast, Dampf abzulassen, diesmal besser verpackt unter dem Deckmäntelchen des "Ich wollte ja nur helfen"? Du lässt Dir diese Möglichkeit (unbewusst) auch einiges kosten, es kostet zwischenmenschliche Beziehungen. Was ist der Nutzen? Aus Deiner alten Frage: "Und irgendwie verspüre ich mehr Lust auf derartige Auseinandersetzungen mit ihr, weil ich merke, dass es mir dann immer etwas besser geht." Geht es Dir denn zumindest kurzfristig besser, auch wenn Du jemanden vergrätzt hast?

Deine Beschäftigung mit der Psychologie scheint insgesamt doch noch zu kurz gewesen zu sein, zumindest ist Deine Art des Umgangs mit Aggression noch nicht ganz gesellschaftskompatibel bzw. es hakt noch an der Bewusstmachung ("helfen" statt "eins auswischen"). Das spricht für eine Fortsetzung in derselben oder einer modifizierten Form (Einzel?).

Alles Gute :) FrauRettich

P.S. Warum ich oben "ängsten" in Anführungsstriche gesetzt habe: vielleicht ein (weiterer) Hinweis, dass es sich Deinerseits tatsächlich um Aggression handelt, dann warum sollte sich ein Gegenüber sonst ängstigen? Die Wahrnehmung könnte auch lediglich Ausdruck Deines Wunsches sein, der andere möge sich bitte ängstigen.

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Hallo Gigapol!

Erstmal fein und erfreulich, dass Du mit Deinem heutigen Leben und dem von Dir Erreichten zufrieden bist.

Wenn Du Dich viel mit Deiner Herkunftsfamilie und den Geschehnissen beschäftigst und meinst, dass Du Dein Gefühl im Leben noch verbessern kannst, indem Du bestimmte Dinge aus Deiner Vergangenheit aufarbeitest, dann ist das durchaus möglich. Eine "Heilung" ist eine Vorstellung, die ein medizinisches Krankheitsmodell auf psychische Bedingungen überträgt. Das kann man aber so nicht sagen. Es ist sicherlich möglich, das Selbstwertgefühl zu stärken, aber einen völlig neuen Menschen strickt eine Therapie nicht aus Dir. Im Prozess der Therapie tritt aber die völlige "Elimination" der Symptomatik in den Hintergrund, und der Erkenntnisgewinn plus sukzessive kleinere Besserungsschritte bewirken, dass man dennoch nicht von der Therapie "enttäuscht" ist, sondern sich an kleineren, dafür aber realistischeren erreichten Zielen erfreut.

Als Verfahren würde ich Dir Psychoanalyse/tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie empfehlen. In ersterem noch mehr wird Wert auf das Verstehen und Neuerleben früherer Erlebnisse gelegt. Der/die Therapeut/in wird aber aufgrund Deiner Angaben eine treffendere Indikation zu einem der beiden Therapieverfahren stellen, als es hier im Internet möglich ist. Etwas Geduld wirst Du vermutlich mitbringen müssen, bevor Du einen Therapieplatz bekommst, denn es gibt nicht ausreichend viele Psychotherapieplätze für alle Willigen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

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Hallo!

Von einem neuen Gesetz wüsste ich jetzt nichts - bezog sich der Radiobericht vielleicht darauf, dass im Zusammenhang mit sexuellen Missbrauch von Kindern bei der (katholischen) Kirche diese jetzt überlegt, in welcher Form die Opfer entschädigt werden könnten?

Es ist aber auch kein neues Gestz nötig, damit Dein/e Bekannte/r von der Krankenkasse eine Psychotherapie bezahlt bekommt. Etnscheidend ist, dass sich aus der damaligen Vergewaltigung heute Schwierigkeiten und Probleme im Leben der Person ergeben, unter denen sie zum jetzigen Zeitpunkt leidet. Denn nur, wenn jemand selbst (und nicht gutmeinende Bekannte) motiviert ist, seine Probleme aufzuarbeiten, kann eine Therapie helfen. Klienten, die von anderen "geschickt" werden, betreiben eine Therapie oft halbherzig und brechen irgendwann ab, weil sie eben nicht so recht wissen, was sie eigentlich beim Therapeuten sollen.

Die Person kann einerseits zum Hausarzt gehen und sich eine Überweisung für Psychotherapie geben lassen. Man kann aber auch gleich zum Psychotherapeuten gehen und dort die Praxisgebühr von 10 € bezahlen (Quittung wird von anderen Ärzten akzeptiert; nur kann der Psychotherapeut, wenn er Psychologe und nicht Arzt ist, keine Überweisungen ausstellen). Es ist leider oft frustrierend, einen Platz beim Psychotherapeuten zu bekommen, man muss bei mehreren anrufen, weil viele ausgebucht sind. In Vorgesprächen können sich Patient und Therapeut davon ein Bild machen, ob sie miteinander die Therapie machen wollen und ob es persönlich "passt". Das ist wichtig, denn der Patient muss ausreichend Vertrauen haben, damit er von seinen Schwierigkeiten erzählen kann. Die Krankenkassen finanzieren Vorgespräche auch bei mehreren Therapeuten, wenn man z. B. beim ersten nicht das Gefühl hat, dass man gut aufgehoben ist. - Vielleicht ist Vertrauen bei Deiner/em Bekannter/en auch ein grundsätzliches Problem, dassie/er bei vielen Personen hat, dann muss er einen "Vertrauensvorschuss" geben.

Wichtig ist, sich zu erkundigen, ob der Therapeut eine Genehmigung hat, mit den Krankenkassen abzurechnen. Es gibt nämlich auch qualifizierte Therapeuten in freier Praxis. Einen solchen kann man ggf. doch nehmen, und die Therapie wird von der Krankenkasse bezahlt, wenn man genügend Absagen von anderen gesammelt hat (das Verfahren heißt "Kostenerstattung").

Ferner ist es wichtig, einen Therapeuten mit einer anerkannten Ausbildung zu bekommen. Die haben eine Ausbildung in Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie und/oder Psychoanalyse.

Alles Gute für Deine/n Bekannte/n!

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Hallo Roomi,

Grandi hat recht. Eine Diagnose nach einigen Sätzen zu "verhängen" wäre völlig unseriös. Du suchst offenbar nach einer Erklärung, warum sich Dein Vater so verhält, und eine Diagnose wäre zumindest mal eine Erklärung - obwohl Du dann eigentlich auch erstmal nur einen anderen Namen für das Verhalten Deines Vaters hättest und trotzdem nicht wirklich eine Erklärung.

Die Diagnosekriterien als "Checkliste" abgeklappert hast Du ja offenbar schon. Tatsächlich könnte nur ein oder mehrere Gespräche mit einem Fachmann hier tatsächliche Aufklärung bringen. Es ist nur wahrscheinlich, dass Dein Vater nie beim Fachmann landet wird, was ich daraus schließe, dass Du ihn als ziemlich rechthaberisch beschreibst. So jemand, auch wenn er keine dissoziale Persönlichkeitsstörung hat, geht nicht zu einem Psychologen/Psychiater. Warum auch? Die anderen irren sich ja.

Menschen mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung landen meist unfreiwillig in therapeutischer Behandlung, z. B. als Bewährungsauflage des Gerichts, im Gefängnis selbst oder auch im psychiatrischen Maßregelvollzug. Dann gestalten sich die Behandungen ziemlich schwierig, weil sie weiter lügen und sich verstellen, so dass der Therapeut nie so recht weiß, ob er das jetzt glauben soll oder nicht. Es dauert sehr lange, bis sie Vertrauen fassen, wenn überhaupt. Und selbst wenn - bei einer solchen schweren Störung ist Veränderung äußerst schwierig.

Ich hoffe, meine Antwort entmutigt Dich nicht allzu sehr. Als kleiner Trost mag gelten, dass diese psychische Störung (wobei es tatsächlich fraglich ist, ob es sich um eine psychische "Erkrankung" im engen Sinne handelt) statistisch gesehen selten ist.

Anderer kleiner Trost - wenn er sich nur streitsüchtig selbst behaupten würde, aber trotzdem schon einiges Illegale angestellt hätte, wäre er doch aller Wahrscheinlichkeit nach einige Male vor Gericht gewesen, und irgendwann wäre es mit Bewährungsstrafen nicht mehr getan gewesen ... aber um das solide einschätzen zu können, weiß ich natürlich zu wenig.

Das wird

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Psychotherapie / Gruppentherapie: Was kommt NACH dem „Freien Assoziieren“? Habe Lust auf mehr....

Hallo ihr Lieben,

ich (männlich, Mitte 30, Single) mache seit 6 Monaten eine Gruppentherapie. Der Therapeut macht da mit uns bisher dieses „Freie Assoziieren“ ohne jegliche Vorgaben. In Kontakt bzw. in Beziehung bin ich mit den anderen Gruppenteilnehmern (bis auf einen!) schon gut gekommen, aber das ändert nicht wirklich was an meinen Problemen – die sich sehr stark in psychosomatischen Beschwerden im Körper äußern (Spannung, Schmerz, Rücken, Bauch, Kopf, Wut ....).

Jedoch habe ich gemerkt, dass sich bei dieser Symptomatik doch etwas kurzzeitig unmittelbar zu ändern scheint, wenn ich versuche, mit dieser einen Gruppenteilnehmerin in Kontakt zu kommen, welche jedes Mal nur schweigt und meist wie ein Häufchen Elend kreidebleich dasitzt. Auf meine und andere „Beziehungsangebote“ der Teilnehmer reagiert sie stets auffällig aggressiv: Sie würde schon was sagen, wenn sie was sagen will! Das solle endlich akzeptiert werden!

Gerade DIESES Spannungsfeld mit ihr scheint bei mir was zu verändern. Und ich bin darüber positiv überrascht. Und irgendwie verspüre ich mehr Lust auf derartige Auseinandersetzungen mit ihr, weil ich merke, dass es mir dann immer etwas besser geht.

Dem Therapeuten habe ich es gesagt. Er hat es nur so hingenommen bzw. gesagt, dass ich dann vielleicht ja so ein Mensch wäre, der so was bräuchte, damit es ihm besser geht. Eigentlich hatte ich gehofft, dass er dann irgendwelche therapeutischen Spielchen vorschlägt, wo man diese, naja, „Aggression“ heraufbeschwören kann. Eine Möglichkeit zum Dampf ablassen halt.....

Was können wir denn selbst in der Gruppe anzetteln, um so was durchzuspielen ? (Aggressionsabbau durch Sport habe ich schon probiert, hat aber nix gebracht, ich brauch den direkten Kontakt!)

Der Therapeut selbst schlägt nichts vor, sagt nur, dass wir alles machen können, er nur einschreitet, bis es zu derb wird.

Wer kann bitte bitte helfen ?

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Hallo McHorst!

Nach dem freien Assoziieren kommt .... freies Assozieren auf höherem Niveau wegen der mit weiter dauernden MItarbeit gestiegenen (Selbst-)Erkenntnis.

Du bist in einer psychoanalytisch/tiefenpsychologisch orientierten Gruppentherapie gelandet. Du bemerkst, dass Du Fortschritte erzielst, sie sind Dir aber zu langsam, und u.a. deswegen wünscht Du Dir "Spielchen", damit alles schneller geht. Solche Bedürfnisse werden in psychoanalytischen Gruppentherapien regelmäßig frustriert, aber nicht, weil die Therapeuten gemein sind und den Patienten schnellere Fortschritte nicht gönnen, sondern weil sie wissen, dass Veränderung Zeit braucht und rein verstandesmäßige Erkenntnis nicht automatisch am emotionalen Erleben etwas ändert. Dein Therapeut würde vermutlich denken/sagen, dass Du "agierst", wenn er wüsste, dass Du hier Deine Frage stellst - also statt direkt in der Gruppe Deine Wahrnehmung und Unzufriedenheit zu äußern, hier nachfragst.

Was meinst Du, was passieren wird, wenn Du in der Gruppe sagst, dass Du gerne mit dieser bestimmten Teilnehmerin Auseinandersetzungen anzetteln würdest, weil Du dabei Dampf ablassen kannst und es Dir danach besser geht?

Du scheinst eine gute Gruppentherapie gefunden zu haben ... weiterhin viel Erfolg!

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Spezielle Psycho-Therapie für Hochsensible, gibt es so etwas?

Hallo, bei meinen Recherchen mit Google habe ich nicht viel zu diesem Thema gefunden. Einzig eine Frankfurter Ärztin erwähnt, dass Sie kürzlich damit konfrontiert wurde, dass es anscheinend einen Bedarf gäbe für spezielle Psychotherapie für Hochsensible. Sie empfiehlt das Psychotherapieverfahren „Selbstorganisatorische Hypnose". Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich mal kurz schildern, was ich unter Hochsensible/Hypersensibel verstehen würde. Folgendes Beispiel: ein Mann mittleren Alters, der sich eigentlich ganz gut zurecht findet in seinem Leben und nicht unglücklich ist. Allerdings verliert er bei jedem, noch so kleinen Streit/Konfrontation, die Fassung und ist tagelang neben der Spur. Wenn es einen Streit mit einer für Ihn wichtigen Person (insbesondere der Lebenspartnerin) gibt, nimmt Ihn dass so sehr mit, dass er sich völlig zurück zieht und über Stunden hinweg Weinkrämpfe bekommt und Suizidgedanken aufkommen. Schlaf- und Ess-Störungen, sowie diverse psychosomatische Beschwerden treten dann auch auf. In ruhigen Phasen, wo es keinen Ärger/Streit gibt, hat er oft nächtelange Alpträume und fühlt sich dann physisch völlig ausgelaugt. Der Mann nimmt seit ca. 10 Jahren Antidepressiva (Paroxetin 20mg) und hat im Laufe seines Lebens an 4 Psychotherapien a´ 25-50 Sitzungen teilgenommen. Alle eigentlich recht erfolgreich. Bei der ersten (kognitive Verhaltenstherapie) hat er vieles gelernt, was ihm half, seine soziale Phobie weitgehend zu überwinden. Die 2.Therapie war eine Krisenintervention wegen Mobbing am Arbeitsplatz, die 3. und 4. (vor ca. 2 Jahren) waren Gesprächstherapien. Am Rande sein noch erwähnt, dass derjenige auch schon mal ein paar Mal im Internet am Aron-Test teilgenommen und das Ergebnis bestätigt hat, dass er offenbar zur Gruppe der Hoch-/Hypersensiblen gehört.

Wie gesagt: die 4 Therapien im Laufe seines Lebens waren eigentlich recht erfolgreich und allgemein ist die Lebens-Situation auch viel besser als vor Jahren/Jahrzehnten. Trotzdem gibt es immer wieder diese Überreaktionen auf Streit/Ärger/Konflikte/ungerechte Behandlung etc. Es ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, aber auch nicht völlig auszuschließen, dass irgendwann mal eine Kurzschlussreaktion zum Suizid führt.

Meine Frage: gibt es eine spezielle Therapie, welche Überempfindlichkeit, bzw. Überreaktionen, von Hochsensiblen in Krisensituationen reduzieren kann?

Für sachliche und hilfreiche Antworten: danke im Voraus!

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"Hochsensibel" ist kein Krankheitsbegriff im Sinne der ICD-10. Das ist das Handbuch, in dem die Weltgesundheitsorganisation die psychischen Erkrankungen im Kapitel F klassifiziert.

Was Du beschreibst, ist das Bild einer tief in der Persönlichkeit verankerten Störung, die sich in zwischenmenschlichen Beziehungen manifestiert, aber auch andere Symptome produziert, die nicht auf den ersten Blick als Beziehungsstörung erkennbar sind.

Ich würde Dir eine psychoanalytische Psychotherapie empfehlen. Dieses Verfahren arbeitet in und an der therapeutischen Beziehung und ist daher besonders geeignet zur Behandlung der von Dir dargestellten schwerwiegenden Symptomatik. Die Verhaltenstherapie hat in jüngerer Zeit zwar auch ähnliche Verfahren entwickelt. Ich halte psychoanalytisch ausgebildete Therapeuten dennoch für geeigneter, da diese in ihrer zur Ausbildung gehörenden, viele Stunden umfassenden Lehrananalyse in besonderen Maße gelernt haben, auch kleinste Nuancen in der Beziehungsgestaltung zu erfassen.

Ein weiterer Vorteil des psychoanalytischen Verfahrens ist, dass die Krankenkasse hierfür das größte Stundenkontingent bewilligt. Um eine solche psychische Störung zu behandeln, benötigt man ausreichend Zeit und sicherlich mehr als 25 oder 50 Sitzungen.

Ich wünsche dem Klienten viel Erfolg!

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Wo kann ich noch Hilfe für die Suche nach einem Psychotherapeuten bekommen?

Ich wohne in Stuttgart, habe lt. Diagnose(Februar 2009) eine "rezidivierende depressive Störung" und eine "ängstlich vermeidende Persönlichkeit mit paranoiden Zügen" und habe schon einige Psychotherapie hinter mir. War 2008/2009 auch für 4 Monate in einer psychosomatischen Klinik in Tübingen. Seither hatte ich keine Therapie mehr ausser 5 Probesitzungen bei einer Therapeutin.

Ich weiß mir ehrlich nicht mehr zu helfen. Ich habe es über die Seite der kassenärztlichen Vereinigung versucht und über http://www.psychotherapiesuche.de/, über meinen Psychiater und auch den Hausarzt. Alle konnten mir entweder keine Adressen geben oder die Psychologen haben extremst lange Wartezeiten, teilweise über 1 Jahr.

Eine Psychologin hatte ich gefunden, aber sie war der Meinung, ich sollte mir, begründet durch meine Biografie und Krankheit besser einen Mann und auch einen Psychologen mit einem anderen Fachschwerpunkt suchen. Jetzt finde ich aber keinen mehr, den ich noch nicht angerufen habe.

Ich bin echt verzweifelt. Ich habe erst letzte Woche ein Studium begonnen (Pflegemanagement an der Hochschule Esslingen) und ich habe es jetzt schon geschafft mich völlig zu isolieren und mir einzureden alle hassen und meiden mich, weil ich nicht mit ihnen rede und mich abgrenze und nur dummen, wirren Unsinn rede, wenn ich einmal etwas sage und ich viel dümmer bin als alle Anderen, die so gebildet und klug wirken im Vergleich zu mir. Ich bin oft entsetzt, was ich für zusammenhanglosen Unsinn vor mich hinstottere, wenn ich versuche mich zu unterhalten.

Wenn ich sehe, wie sich andere anfreunden, sich zwanglos unterhalten, mit einander scherzen und lachen und sich privat verabreden z.B. zum Ausgehen, für Parties etc. fühle ich mich so allein und würde mich am liebsten verstecken.

In meinem ersten Studium habe ich mich in Pausen immer vor den Anderen versteckt, in der Bücherei oder in Computerräumen oder habe bei längeren Pausen das Gelände der FH verlassen, aus Angst.

Kaum einer möchte mehr mit mir reden und viele sehen mich auch schon komisch an oder wenden ihren Blick ab, haben einen unfreundlichen Ton etc. Ich habe es schon nach nur einer Woche geschafft, mich völlig abzusondern, wie soll ich das Studium nur durchstehen? Das sind 7 Semester und wir müssen über das ganze Studium ständig Projektarbeiten in Gruppen machen.

Das war der Grund, weshalb ich schon ein Studium abgebrochen habe, nach 2 Semestern. Ich hatte es unter den Menschen dort nicht mehr ausgehalten, hatte panisch Angst an die Hochschule zu gehen und hatte so viel gegessen, dass ich auf über 200kg zugenommen hatte, konnte das Haus kaum mehr verlassen. In der Zeit war ich auch in einem Urlaubsemester die 4 Monate in der psychosomatischen Klinik.

Ich habe wieder die gleichen Ängste wie damals, allerdings schon nach nur einer Woche und sie scheinen jetzt schon so schlimm zu sein wie damals.

An wen oder was kann ich mich noch wenden? Ich muss das Studium schaffen, ich bin schon 30, dass ist meine letzte Chance.

Danke.

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Wenn Du Deinen Termin beim Studenwerk wahrnimmst, frage dort nach der Möglichkeit einer Therapie, bis Du einen ambulanten Therapeuten findest. Die Mitarbeiter des Studentenwerks sind oft auch ausgebildete Psychotherapeuten (ok auf der Homepage des Studentenwerks in Stuttgart ist davon nichts erwähnt). Das Studentenwerk ist wird aus Mitteln der Hochschule finanziert und ist daher recht frei darin, wie es seine Kapazitäten verwendet. In Ausnahmefällen finden auch dort Psychotherapien statt.

Eine andere Möglichkeit ist es, in einer sogenannten Privatpraxis einen Therapieplatz zu finden. Ich empfehle ausdrücklich nur die Praxen von Psychologischen Psychotherapeuten (keine Heilpraktiker oder andere selbsternannte Psychotherapeuten), die keinen Kassensitz haben. - Das hat mit ihrer Qualifizierung nichts zu tun, sondern hängt mit der beschränkten Vergabe der Kassenzulassungen zusammen.

Auch wieder in Ausnahmefällen, wenn man z. B. bei kassenzugelassenen Psychotherapeuten keinen Platz findet, kann man über das Verfahren der Kostenerstattung die Behandlung von seiner Krankenkasse bezahlt bekommen (ich gehe mal davon aus, dass Du in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert bist). Das muss bei der Krankenkasse beantragt werden, dabei solltest Du von diesem Therapeuten unterstützt werden. Mit den Stichworten "Privatpraxis" "Stuttgart" "psychotherapie" o.ä. solltest Du einige Adressen finden.

Wenn es in Stuttgart Institute gibt, an denen Diplom-Psychologen und Ärzte Ausbildungen zum Approbierten Psychotherapeuten machen können, haben die Instututsambulanzen, an denen man auch einen Therapieplatz bekommt, üblicherweise schneller als in einer niedergelassenen Praxis. Dort wird man von Absolventen eines Psychologie- oder Medizin-Studiums behandelt, die sich in einer beruflichen Weiterbildung befinden. Sie werden supervidiert, d.h. die Behandlungen werden mit erfahrenen Kollegen besprochen. Die Behandlung hat gelegentlich den "Nachteil", dass es sich meist noch um Therapeuten am Anfang ihrer Berufserfahrung handelt. Vorteil ist die quilifizierte Supervision sowie, dass die Therapeuten eben nicht schon jahrelang eingefahrene Muster haben, noch frisch und sehr motiviert sind. Und, wie gesagt, wahrscheinlich ist die Warteliste nicht so lang.

Bei meiner Kurzrecherche habe ich folgende Institute in Stuttgart gefunden, die Versorgung ist also gar nicht so schlecht:

  • wewewe.psychoanalysestgt.de (Schreibweise, weil zwei Links bereits als Spam interpretiert werden)

  • wewewe.dpg-stuttgart.de (hier gibt es auch einen hilfreichen Link zur Therapiesuche)

Ein Institut für Verhaltenstherapie gibt es vielleicht auch, habe ich jetzt auf Anhieb bei Google nicht gefunden, habe aber nicht lange gesucht.

Also, ich denke, dass Du bei diesem Angebot einen Platz findest!

VIel Erfolg!

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"Mit Rauchen aufhören" ist schlicht keine Indikation für eine Psychotherapie. Es ist zwar eine Sucht, jawohl, aber keine psychische Erkrankung im Sinne der Psychotherapierichtlinien. Dort ist streng geregelt, was von den Krankenkassen als Psychotherapie bezahlt wird. Z. B. Depression, Angststörungen uswusf. Selbst wenn ein Patient mit einer sagen wir mal Depression in die Psychotherapie käme und dann verlauten lassen würde, er möchte mit Hilfe des Psychotherapeuten mit dem Rauchen aufhören, würde das (hoffentlich) als "Manöver" gewertet werden, sich nicht mit den wirklich wichtigen Problemen auseinanderzusetzen.

Andere Methoden sind in dem Fall nicht "Scharlatanerie", sondern weitaus angemessener.

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Man kann den Begriff der "Phobie" auch überstrapazieren ... bei diesem "Problem" scheint mir das so zu sein.

Wenn der Therapeut nach einer oder zwei Probesitzungen das Ganze beendet hat, kann man natürlich an der Kompetenz des Therapeuten zweifeln. Ich würde dies nicht tun, sondern meinen, dass der Therapeut dann eben keine behandlungsbedürftige Störung gesehen hat. Oder das, was Dein Freund in den Sitzungen erzählt hat, ließ ihn nicht darauf schließen, dass eine Behandlung Aussicht auf Erfolg haben würde. Auch in dieser kurzen Zeit kann man sich nämlich bei eindeutigen Fällen dieses Urteil bilden, ohne sich mangelnde Sorgfalt o.ä. vorwerfen zu müssen.

Wenn jemand Angst vor Neuem hat, könnte man höchstens überlegen, ob derjenige zwanghaft strukturiert ist. Wenn sich das Phänomen aber rein auf das Schulfach Biologie bezieht, dürfte das nicht der Fall sein. - Bei den wenigen vorliegenden Informationen ist dies aber reine Spekulation.

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Oscar Wilde: Der selbstsüchtige Riese

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Kann ein Psychologe eigentlich auch einem Menschen helfen, der klüger ist, als er selbst?

Die Aufgabe eines Psychologen (bzw. Psychotherapeuten) ist es, einem Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, wenn dieser sie in Anspruch nehmen will. Je nachdem, ob die Chemie zwischen Therapeut und Patient stimmt, ist diese Hilfe erfolgreich oder aber auch nicht. Wie aber sieht es mit dem intellektuellen Unterschied aus? Kann der Psychotherapeut tatsächlich jemanden behandeln, der ihm gewissermaßen "überlegen" ist?

Ich stelle mir das so vor, dass auch jemand, der ziemlich klug ist, in seiner Problemsituation (vermutlich sogar über Jahre hinweg) bestimmte Abwehrmechanismen erlernt bzw. entwickelt hat. Vielleicht auch gerade wegen seiner intellektuellen (bzw. intelligenten) Fähigkeiten. Selbst wenn er sich helfen lassen möchte, sind diese Mechanismen instinktiv vorhanden und lassen sich nicht einfach abstellen. Eventuell kann sein Therapeut dann nicht zu ihm vordringen. Vermutlich könnten sich die beiden auf geistiger Ebene auch nicht verstehen und der Psychologe schätzt die Situation seines Patienten nicht ganz korrekt ein. Oder aber der hilfebedürftige Mensch beeinflusst seinen Helfer selbst auf gewisse Weise, so dass dieser ihm nicht richtig helfen kann.

Aber was ist dran an diesem Gedanken? Spielt es eine Rolle für den Erfolg der Therapie, ob einer von beiden klüger ist als der andere? Oder sind Sympathie und die empathischen Fähigkeiten des Therapeuten bedeutend wichtiger für eine möglichst erfolgreiche Hilfe?

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Du stellst eine Frage, die mehrere Ebenen beinhaltet.

Intelligenz per se heißt für eine Psychotherapie noch nicht sehr viel. Ein Patient kann seine kognitiven Fähigkeiten dazu einsetzen, in seiner Therapie schneller zu Erkenntnissen zu gelangen als vielleicht jemand mit "weniger in der Birne". Er kann komplexere Zusammenhänge verstehen und leichter zu Lösungsmöglichkeiten gelangen. Dies alles muss aber auch emotional unterfüttert sein, damit es im Inneren etwas verändern kann.

Dann gibt es Patienten, die ihre Intelligenz tatsächlich im Sinne der Abwehr einsetzen, die ihr Verhalten super rationalisieren können im Sinne, das mache ich zwar, aber mit meinen Schwierigkeiten hat das gar nichts zu tun, weil ...

Ein "Problem" in der Therapie wird unterschiedliche "Intelligenz" erst, wenn

a) der Therapeut (vielleicht unbewusst) in Konkurrenz mit dem Patienten tritt auf intellektuellem Gebiet. Das ist schlecht für die Behandlung, denn dann ist der Therapeut nicht mehr neutral bzw. stellt nicht die Belange des Patienten an die erste Stelle, sondern hat ein eigenes Anliegen bzw. Problem. Nüchtern besehen ist die Frage der "Intelligenz" auch zweitrangig, denn es geht um emotionale Schwierigkeiten des Patienten, die ihn in die Therapie geführt haben.

b) wenn der Patient die "Intelligenzfrage" zum Anlass nimmt, den Therapeuten auf die Probe zu stellen oder abzuwerten. "Kennen Sie das Buch XY? ... Ach ... nein?" Da muss der Therapeut souverän sein und auf das Dahinterliegende eingehen, nämlich den Test oder die Abwertung, und nicht nur inhaltlich darauf eingehen, einfach eine Antwort zu geben und sich heimlich vorzunehmen, das Buch noch zu lesen. - Diese Art der Abwehr steht im übrigen natürlich auch Patienten zur Verfügung, die messtechnisch über einen geringeren IQ verfügen als der Therapeut.

Und nicht zuletzt ist die Frage der "Intelligenz" weniger relevant, als sie auf den ersten Blick scheint. Denn ich mag studiert haben, dennoch habe ich keine Ahnung vom Alltag einer Kassiererin in einem Supermarkt und davon, welche Probleme mit Kollegen hier auftreten können. D.h. für die Abläufe hier ist sie die Expertin und "klüger" als ich, und ich muss durch Fragen meine "Defizite" füllen. Ebenso wie der Hochschuldozent, der einen höheren akademischen Grad hat als ich, der mir auch seinen Alltag schildert, soweit darin Schwierigkeiten auftreten.

Also: (vermeintlich) unterschiedliche "Intelligenz" ist nur ein Problem bei einer ganz speziellen Gruppe von Patienten, die andere Menschen, ob nun Therapeut oder nicht, zur Stabilisierung des eigenen Selbstwertgefühls abwerten (müssen).

Der Therapeut sollte über soviel Selbstreflexion verfügen, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen, sondern das Dahinterstehende zu analysieren. Und schon gar nicht mit dem Patienten konkurrieren.

Die Patienten, die Intelligenz dazu einsetzen, ihre wahren Probleme nicht angehen zu müssen, gibt es, und sie haben eine schlechte Behandlungsprognose, wenn es ihnen nicht gelingt, im Laufe der Zeit ihre Angst zu überwinden und sich wirklich einzulassen auf die Therapie, in der schmerzliche Dinge zum Vorschein kommen können/werden.

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Ich würde es Dir als Nichtraucherin schon mal nicht gestatten, und als Therapeutin wohl auch nicht. Ich würde mit Dir besprechen, was Dich jetzt so unruhig und aufgeregt macht.

Herumlaufen fände ich in Ordnung. Auf dem Klo rauchen wieder nicht. Eine Therapiesitzung dauert 45-50 Minuten, so lange solltest Du es aushalten. Im Kino rauchst Du ja wahrscheinlich auch nicht, wenn es spannend wird.

Vielleicht gibt es aber tatsächlich Therapeuten, die das in ihren Räumlichkeiten und während ihrer Sitzungen gestatten.

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Das verraten wir nicht :)

Nur, wenn man uns selbst fragt, was wir da wollen. Vielleicht fragen wir dann, warum Du das wissen willst, und entdecken zusammen eine bestimmte Gefühlslage auf bestimmte Situationen bei Dir.

Im individuellen Einzelfall verraten wir es aber vielleicht auch doch.

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Hallo Cassia,

ich habe zwar keine eigenen Erfahrungen (als Therapeutin) in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, finde aber einige Aussagen hier deprimierend für jemanden, die einen Aufenthalt vor sich hat, und möchte daher etwas zu Deiner Frage sagen.

Sicherlich wird es dort Sicherheitsmaßnahmen geben, die DIch und die anderen Patienten vor SSV und Suizidversuchen bewahren sollen. Manche Regeln werden für alle Patienten gelten, auch wenn nicht jeder einzelne sie brauchen würde, und einige werden individuell abgestimmt. Ich hoffe, dass davon nach dem Motto "soviel wie nötig und sowenig wie möglich" Gebrauch gemacht wird. Auch die Ausgänge werden danach gehandhabt werden, welche "Risiken" die Behandler darin sehen. (Wenn wie bei francis15050 keine Ausgänge stattfinden, weil befürchtet wird, er/sie könnte sich vor ein Auto werfen, werden die Behandler ihre Gründe für diese Einschätzung gehabt haben - und sei es auch "nur", dass sie sich kein klares Bild machen konnten und das Risiko nicht eingehen wollten.)

Du wirst wohl auf unterschiedliche PatientInnen treffen: manche voller Opposition, die die Behandlung eigentlich ablehnen, sich bevormundet und falsch behandelt vorkommen, und einige, die der Behandlung positiv und hoffnungsvoll gegenüberstehen. Alle mögen mal einen guten und mal einen weniger guten Tag haben. Wichtig ist, dass Du Dir eine eigene Meinung bildest und Dich nicht von anderen für ihre Zwecke einspannen lässt.

Sprich offen mit den Therapeuten, dann können sie Dir am besten helfen. Familiengespräche wird es geben. Oft sind auch die Verhältnisse in der Familie nicht ganz einfach und an der Symptomatik des Kindes beteiligt.

Die Dauer des Aufenthaltes ist, wie Du schon sagst, individuell verschieden und hängt ab von der Schwere der Störung sowie der Mitarbeit des Patienten. Möglicherweise wird es Dir erstmal schlechter gehen, wenn Du Dich stark auf Deine Probleme konzentrierst, ohnen einen Alltag, den Du zusätzlich bewältigen und für den Du "fit" sein musst. Das gehört dazu, dass es Dir mittel- und langfristig wieder besser gehen kann!

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Therapie!!

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Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. - Will heißen, dass ich "Rückführungen" oder "Reinkarnationstherapie" für Mumpitz halte. Wenn der-/dienjenige, den/die Du findest und der/die das bei Dir machen will, unter diesem Ticket einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellt, wird dieser sicherlich nicht bewilligt, da es sich nicht um ein Therapieverfahren nach den Psychotherapierichtlinien handelt.

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Also, dieser Spiegel-Artikel ist ja ein wildes Sammelsurium. Was da alles fröhlich in einen Topf geworfen wird, sagenhaft. Eine Gemeinsamkeit besteht allerdings: es wird wunderbar eine zwingende Kausalität zwischen allem Elend der menschlichen Psyche und einer vorangegangenen Psychotherapie hergestellt.

Besonders hübsch fand ich diesen Abschnitt:

"Aus deren zum Teil exotischen Tretmühlen wandert inzwischen ein steter Strom schwer ramponierter Neurotiker weiter in die geschlossenen Abteilungen der psychiatrischen Heilanstalten, wo sie dann etwa die Kutte des Bhagwan-Jüngers mit der Zwangsjacke vertauschen."

Ich gebe zu, der bezog sich mal nicht auf die anerkannten Therapiemethoden, sondern auf den "jeweils letzte[n] Schrei aus den bunten Kulissen selbsternannter Psycho-Gurus."

Es wäre interessant zu wissen, woher die unverbrüchlich schlechte Meinung des Autors über Psychotherapien kommt. Da macht man eine Psychotherapie, und schwupps, wird man schizophren, und wenn man Glück hat, bringt man sich weder um, noch wird das Kind drogensüchtig. Bzw. wenn es "schwupps" ginge, wäre man ja noch gut bedient, aber manchmal zieht es sich über 9 Jahre hin, saugt einen aus, und alles für die Katz'.

Natürlich ist in dem Artikel nicht alles Käse, aber für den interessierten Laien ist es schwierig, herauszufinden, was unsinnige Polemik ist und was berechtigte Bedenken und Kritikpunkte. Schade eigentlich.

Bei dieser Fülle von schlechtem Karma im Artikel erübrigt es sich fast, eine differenzierte Meinung dazu darzustellen, zumal durch mich, denn ich bin dieser gemeingefährlichen Sekte der Psychotherapeuten angehörig.

Um die eigentliche Frage weniger akademisch abzuhandeln: wenn Du es bist, bei dem eine "Arbeitsstörung" diagnostiziert wurde, und Du jetzt überlegst, ob Du eine Psychotherapie beginnen sollst, sind solche Artikel gut geeignet, einen völlig abzuschrecken.

Wären Therapien so gefährlich, würden sie nicht von den Krankenkassen bezahlt. (Es sei denn natürlich, man ist der Meinung, dass das alles ein abgekartetes Komplott ist, im dem wahlweise auch die Pharmaindustrie, die Regierung oder der Nachbar alle unter einer Decke stecken.)

Es ist immer eine persönliche Abwägung: leidet man unter seiner Symptomatik so stark, dass man eine Psychotherapie auf sich nehmen will? Die nimmt einen längeren Zeitraum in Anspruch, man ist naturgemäß danach nicht immer bestens gelaunt, weil man ja über seine Schwierigkeiten im Leben, in Alltag und Beziehungen spricht, und eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.

Um einen für sich geeigneten Therapeuten zu finden, hat man theoretisch die Möglichkeit, Vorgespräche mit mehreren zu führen (die Krankenkasse zahlt), um zu sehen, ob man das Gefühl hat, sich dieser Person anvertrauen zu können. Praktisch wird das manchmal schwierig, weil viele Therapeuten ausgebucht sind. Wenn es den aber Klienten gelingt, sich auf den therapeutischen Prozess einzulassen, sind die Besserungschancen gar nicht schlecht! Das Einlassen dauert vielleicht seine Zeit, ehe man seine Vorsicht oder sein Misstrauen fallen lassen kann.

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Glückwunsch, Du bist dann eine der ganz seltenen weiblichen Exemplare der Psychopathen!

Du solltest Deine Zeit jetzt wirklich nicht mehr mit Tests im Internet verbringen, die sowieso sehr ähnliche Ergebnisse erbringen, sosehr Du Dich auch dagegen sträubst, sondern endlich Deine kriminelle Karriere vorantreiben. Fang erstmal mit Schuleschwänzen und Ladendiebstahl an, dafür ist es allerdings fast schon zu spät. Ein Schulabschluss oder gar eine Ausbildung schaden nur. Parallel solltest Du die Aussprache üben (englisch): Psychopathy. Unbedingt viele verschiedene Straftaten verüben! Wenn es geht, benutze Waffen. Spontanes Handeln ist gefragt, dem momentanen Impuls folgen ohne Berücksichtigung der Konsequenzen! Lügen ist natürlich Ehrensache. Wenn man Dich erwischt: es stimmt gar nicht, Deine Kumpels sind schuld (Freundinnen hast Du gar nicht). Andere ausnutzen, bevor sie Dich ausnutzen. Die Sexualpartner musst Du häufig wechseln, und lass Dich ja nicht auf sie ein. Geht aber sowieso gar nicht.

Bekommst Du Bewährungsauflagen: sich daran halten ist nur was für Memmen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das Leben ist schon langweilig genug, da kann man sich nicht auch noch den Spaß verbieten lassen. Wenn irgendwann ein psychiatrischer Gutachter kommt, um zu schauen, ob Du in die Sicherungsverwahrung gehörst: den wickelst Du um den Finger, erzählst ihm gut erfundene Geschichten, bist charmant. Du versicherst ihm, dass Du DIch jetzt ändern willst, dass Du verstanden hast, dass Du anderen geschadet hast.

"Psychopathy" ist gar keine Diagnose im engen Sinne, sondern ein Konstrukt, das Fachleute benutzen, die mit Straftätern arbeiten. Es gibt einen speziellen Fragebogen bzw. ein spezielles Interview, das jedoch nur forensischen Psychiatern ausreichend vertraut ist, um jemanden hier einzuordnen. Und die erstellen keine blödsinnigen Fragebögen im Internet ...

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