Kielraum (seemännisch: "Bilge") ist der unterste Raum im Schiff, direkt über dem Kiel. Hier befinden sich oft die Schmutzwassertanks, bei alten Segeschiffen sammelte sich hier der ganze Dreck (den Namen "Bilgenwasser" für verschmutzte Abwässer hat es von diesem Raum).
Seemeilen (Nautical Mile, Abk,. nm) sind das nautische Längenmaß (1 nm = 1852 m oder 1,852 Km). Geschwindigkeit wird in "Knoten" angegeben, 1 Kn = 1 nm pro Stunde. Ein Schiff mit einer Geschwindigkeit von 10 Knoten fährt als 10 Seemeilen in der Stunde oder umgerechnet 18,52 Km/h.
Eine Seemeile hat 10 Kabellängen (kbl).
Wassertiefen werden auf älteren Seekarten in Faden (fm) angegeben, 1 fm = etwa 1/1000stel nm = 1,852 Meter. Heute setzt sich aber mehr und mehr der Dezimeter (1 dm = 10 cm) durch.
Havarist ist ein verunglücktes Schiff, der Reeder (Besitzer), und evtl. Passagiere. Eine "Havarie" ist ein Schiffsunfall, dessen Abwicklung (durch Havariekommissare) nennt man Havarei.
Eine Bö (Mehrzahl Böen) ist ein Windstoß.
Rumpf (Hull) ist der eigentliche Schiffskörper ohne An- und Aufbauten. Also praktisch der Schwimmkörper des Schiffes. Ohne Lukendeckel, Süll, Brückenhaus, Krane usw. Wenn der Rumpf in der Werft noch nicht mit der Schiffstechnik versehen ist, (also die reine Stahlwanne) nennt man ihn "Kasko".
Segel reffen ist die verkleinerung der Segelfläche. Man kann Segel ganz einholen, so daß sie sozusagen nicht mehr zu sehen sind oder man kann sie auch teilweise zusammenraffen (=reffen), um z. B. bei starkem Wind den Druck rauszunehmen (damit das Segel nicht reißt und das stehende und laufende Gut keinen Schaden nimmt).
Mast- und Schotbruch ist die seemännische Variante von "Hals- und Beinbruch". Wenn der Mast oder die Schoten (die Seile, mit denen das Segel fixiert und ausgerichtet wird) brechen, ist das Schiff nicht mehr manövrierfähig.
Lenzen heißt, den Schiffsinnenraum trockenzulegen. Wasser lenzen meint, Wasser aus dem Schiff nach Außenbords zu bringen, entweder z. B. mit einem Eimer ("Pütz"), dann nennt man das "ausösen" oder z. B. auch mit einer Pumpe (Lenzpumpe). Ein Schiff ist "lenz", wenn es innen trocken ist. Man kann auch nicht nur Wasser lenzen, sondern jede andere Flüssigkeit (ob das immer legal ist, steht auf einem anderen Blatt, googel' mal nach "Marpol").
Eine Pier ist eine Art Steg, die vom Kai aus ins Wasser gebaut wurde, damit dort Schiffe festmachen können. Eine einfache Mauer am Ufer ist ein Kai (in Bremen Kaje), ein ins Wasser ragendes Mauerwerk oder ein entsprechender Steg ist eine Pier, einen Damm, der ins Wasser ragt (z. B. umd den Hafen vor hohen Wellen zu schützen) nennt man eine Mole. Wenn gar nichts da ist, woran man das Schiff festmachen kann, dann liegt das Schiff "auf Reede" und wird von seinen Ankern gehalten.