Die Steuerfreiheit der Zuschläge ist ein politisches Minenfeld. Tatsächlich ist es ein Relikt aus der Zeit des Nationalsozialismus; das soll jetzt hier aber außen vor bleiben. Es stellt sich bei solchen Insellösungen immer die Frage, welchen Zweck sie eigentlich erfüllen sollen. Tatsächlich ist bei näherer Betrachtung die Steuerfreiheit hier ein Privileg für wenige - und zwar sowohl AG wie AN. Siehe dazu zum Beispiel
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/steuern-ist-die-steuerbefreiung-fuer-sonntagszuschlaege-verfassungswidrig/5613958.html
Das ursprünglich gewerkschaftliche Argument, das Steuerfreiheitsprivileg sei ein Werkzeug, um dringende Tätigkeiten in Zeiten des AN-Mangels zu erledigen, ist in Anbetracht des tatsächlichen Mangels an qualifizirtem Personal auf allen Ebenen Tünnef (ähnlich wie bei der Überstundenreduktion): Wo es niemanden gibt, der die entsprechenden Tätigkeiten übernehmen will (als Voll- oder TZ-Mitarbeiter), können Überstunden auch keine Stellenschaffung verhindern.
Richtig wäre es mMn, die Steuerfreiheit abzuschaffen, und dafür im Gegenzug für alle AN auf dem Weg der Anpassung der Progression im Steuerrecht dafür zu sorgen, dass die Mehrarbeit sich auch lohnt.
Mit der Vermögensverteilung hat das Ganze im Übrigen genau gar nichts zu tun.