Hey,
Auf der Arbeit herrschte von einem auf den anderen Tag eine sehr schlechte Stimmung. Ich wurde Monatelang immer nur kritisier, alles was ich tat war falsch und alles was ich versuchte besser zu machen noch falscher, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
Aus Unsicherheit wurde Wut. Es gab keinen Tag an dem ich nicht stundenlang Zuhause geflucht habe.
Inzwischen hatte ich aber eine "Leck-mich-am-Arsch" Einstellung. Die Anschuldigungen waren einfach nur willkürlich und lächerlich.
Schon da hab ich nicht mehr die Kraft aufbringen können meinen ganzen Frust, den Ärger und die Sorge bei Seite zu schieben. Morgens hab ich mich dann wirklich aus dem Bett quälen müssen.
Klar habe ich zu diesem Zeitpunkt schon mit dem Gedanken gespielt einfach zu kündigen. Allerdings steckte ich in dieser Zeit mitten in meinem Führerschein, der nicht wirklich voran kam trotz edlicher Fahrstunden. Die Angst in mir war groß. Zudem mein Arbeitsvertrag in ein paar Monaten regulär zu einem unbefristeten überlaufen müsste (hab ich zumindest gedacht).
ABER dann kam's. Ich bin zu meinem Chef und hab ihm mein Herz ausgeschüttet. Ich hab ihm gesagt das ich Angst um meinen Arbeitsplatz habe weil plötzlich viel gegen mich geschossen wird und mir inzwischen alle verantwortungsvollen Aufgaben entzogen wurden. Er reagierte komisch, meinte er kann das nicht allein klären. Inzwischen schlief ich nur noch alle zwei Nächte und auch nur weil ich dann erschöpft genug war.
Nach 4 Wochen kam es dann richtig dick. Der Termin zum Gespräch wurde ständig verschoben. Als es endlich zum Gespräch kam wurde rumgedruckst bis man mir sagte das mein Vertrag nicht verlängert werden wird und ich somit meinen Job verliere. Ich hab erstmal geheult, weil ich so wütend auf mich selbst war. Warum hab ich nicht gekündigt? Nach diesem Gespräch ging es mir noch schlechter.
Es wurde auch nicht besser als ich anfing Bewerbungen zu schreiben. Absagen oder gar keine Rückmeldung. Ich hatte ein Vorstellungsgespräch indem sich der Chef noch nicht einmal meine Unterlagen anschaute. Am Ende sollte ich dann meine Vollzeitstelle gegen einen Minijob tauschen.
Dann kam mein lang ersehnter Urlaub. Meine Haut wurde etwas besser, ich konnte wenigstens wieder jede Nacht schlafen. Am letzten Tag flatterte ein Schreiben meines AGs ins Haus. Eine Freistellung. Hä?
Inzwischen hatte eine Freundin ein gutes Wort bei ihrem AG eingelegt. Ich bekam ein Vorstellungsgespräch. Ein echter Lichtblick. Einen bitteren Nachgeschmack erhielt das ganze nur durch die sehr geringe Stundenzahl und den damit kleinen Verdienst. Die Ernüchterung folgte dann ein paar Tage später als ich einen Anruf erhielt das man mich nicht zum Probearbeiten einladen würde, meine Bewerbung aber trotzdem nicht vergisst.
Jetzt hab immer noch keine neue Arbeit gefunden und bin ab heute offiziell vom Amt abhängig. Natürlich habe ich nicht aufgehört Bewerbungen zu schreiben, aber langsam gehen die Stellenangebote aus auch wenn noch einige offen sind.