Der Mensch sucht sich immer die bequemste Antwort heraus. Wie "Der größte Teil der Menschheit ernährt sich ja auch von Tieren und müssen sie dafür töten" ... also darf er es!?
Kirchenvater Hieronymus, auf den unsere heutige Bibel zurückgeht, hat gesagt: "Der Genuss des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt; aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und die stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft; wie man in der Wüste dem murrenden, sinnlichen Volk Wachteln vorwarf. Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang verknüpft, so dass es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen" (Adversus Jovinianum I, 18).
Das ist unbequem und so wurde es, wie vieles andere, nicht in der offiziellen Kirchenlehre weiterverbreitet und geriet fast in Vergessenheit.
Wir sollten nicht vergessen, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde und sich natürlich auch an Menschen richtet. Sie gibt Regeln und Werte vor, aber mit dem Glauben an einen Schöpfer ist es eigentlich nicht vereinbar, dass wir unseren Verstand "abschalten" und uns an ein Zitat dieses alten Buches halten. Wer den Sinn der Bibel lebt, oder das versucht, der wird seine eigene Antwort auf diese Frage finden.
Was aber weder mit Bibelaussagen in Einklang steht, noch im Gesamtverständnis der Schöpfung tolerierbar ist, ist die bewusste Quälerei von Tieren, wie es alltäglich millionenfach in der Massentierhaltung geschieht. Der tägliche Fleischkonsum, der die Nachfrage für die industrielle Tierproduktion schafft, dürfte im Sinn der Bibel oder christlichen Religion zweifelsfrei eine Sünde sein. Der gelegentliche Fleischkonsum ist Bestandteil der natürlichen Ernährung und dürfte auch aus religiöser Sicht erlaubt sein