Aber weder Muslime noch Christen, soweit ich diese reden gehört habe (bei anderen Theisten weiß ich nicht) glauben an einen Gott innerhalb von Zeit und Raum, also an etwas das "Kein Zuvor hat", "Das schon immer war".

Selbst in dem Fall, muss man aber vermutlich etwas aufpassen, ob dieses Konzept auch konstant beibehalten wird. Vieles in unserem Sprachgebrauch ist ja nicht unbedingt dafür ausgelegt hypothetische Zustände zu diskutieren, in denen Raum und Zeit nicht gelten. Entsprechend kann es manchmal schwer sein nachzuvollziehen, was eine Aussage über Gott überhaupt genau bedeutet.

Wenn man beispielsweise sagt, dass ein Wesen etwas "erschaffen" hat, dann bedeutet das ja üblicherweise, dass es zuerst einen Zustand gab, in dem dieses etwas nicht existiert hat, und (nach etwas "Magie") gibt es einen Zustand, in dem es existiert. Also ein ziemlich klares "vorher" und "nachher". Wie könnte also ein Gott z.B. das Universum erschaffen, wenn es für ihn keine Zeit gibt und somit kein vorher und nachher? Aus Gottes Perspektive könnte das Universum ja entweder existieren oder nicht existieren, aber es könnte nicht erst nicht existieren und dann doch, oder? Dafür würde es ja zwei zeitliche Zustände erfordern.

Ähnlich sieht es für Veränderungen im Allgemeinen aus: Diese werden ja auch durch ein zeitliches "vorher" und "nachher" definiert. Wenn es für Gott also keine Zeit gibt, steht er dann gewissermaßen still? Ist Gott weniger ein Wesen und mehr ein fester, zeitloser Zustand?

Soll heißen: Wenn ein "Gott jenseits von Raum und Zeit" diskutiert wird, ist gefühlt meist eher ein Gott gemeint, für den manche Regeln nicht gelten, der sich aber sonst im Großen und Ganzen so verhält als gäbe es Raum und Zeit auch für ihn. Zumindest habe ich bisher selten Diskussionen gesehen, die sich damit auseinandersetzen, was es eigentlich konkret bedeutet, dass Gott außerhalb von Raum und Zeit existiert und inwiefern das sein Handeln bestimmt.

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Du könntest dich vielleicht erst einmal selbst fragen: Was ist dein Ziel?

Du hattest ein Erlebnis und glaubst nun an eine höhere Macht. Prinzipiell könnte man es dabei ja belassen und einfach weiterleben. Du scheinst aber der Ansicht zu sein, dass du etwas tun und deine aktuelle Situation verändern solltest. Warum? Was erhoffst du dir zu erreichen? Versuchst du deine höhere Macht besser zu verstehen? Suchst du den Sinn des Lebens? Suchst du Gleichgesinnte? Suchst du Beweise?

Je nachdem was dein Ziel ist, sieht dein Weg ja vermutlich anders aus. Also solltest du dir vielleicht erst einmal darüber klar werden. So oder so kannst du dir aber vermutlich ein paar philosophische Texte zu Gemüte führen. Zum Thema "Nichts passiert durch Zufall" dürften sich ja recht unterschiedliche Betrachtungsweisen finden lassen, ob nun spiritueller Natur oder doch eher wissenschaftlich betrachter Determinismus. Vielleicht findest du da ein paar interessante Überlegungen.

Ich würde aber noch ergänzen, dass - obwohl die Weltreligionen ja so weit verbreitet sind - sie ja definitiv nicht die einzigen Optionen sind. Als Person, die nicht wirklich religiös vorbelastet ist und mit der Kirche nicht viel am Hut hat, aber jetzt einen Glauben für sich entdeckt, hast du ja letztlich die Gelegenheit dir diesen Glauben für dich selbst zu schmieden, anhand dessen was du für richtig hältst, ohne dass dir dabei existierende religiöse Texte vorschreiben müssen, was du zu denken hast. Soll heißen: Du solltest dich vermutlich nicht genötigt fühlen dich einer existierenden Religion anzuschließen, nur um deinen Glauben zu haben (du kannst dir natürlich auch eine existierende Religion aussuchen, musst aber nicht).

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Aus charaktertechnischer Sicht mag ich sie aus den Gründen nicht wirklich, die du ja schon erwähnt hast: Sie ist eben einfach ein böser, eindimensionaler Charakter, der El mobbt. Man erfährt, nichts über ihr Leben, also hat man auch keinen Grund zumindest einigermaßen Verständnis für sie zu haben. Sie scheint als Charakter eben explizit geschrieben worden zu sein, um hassenswert für das Publikum zu sein. Sie ist empathielos (hackt selbst dann noch auf Menschen rum, wenn diese offen um ihren toten Vater trauern) und heuchlerisch (hält eine Präsentation darüber wie toll eine Autorin mit Behinderung ist, weil sie das Leben für andere behinderte Menschen verbessert hat, und hackt Minuten später auf einer Schülerin mit Lernproblemen herum, weil sie die Aufgabe nicht ganz verstanden hat), etc. Also ich denke mal es ergibt schon Sinn, dass die Leute sie nicht sonderlich mögen, weil das vermutlich das Ziel der Autoren war ;)

Aus storytechnischer Sicht finde ich allerdings, dass irgendwie eine zufriedenstellende Auflösung des Konflikts oder Betrachtung des Themas gefehlt hat. El wird gnadenlos von Angela gemobbt, El schlägt zurück und alle sind geschockt. Danach kommt das Thema nie wieder wirklich vor. Der ganze Angela-Konflikt scheint da zu sein, um uns vor die Frage zu stellen wie "gefährlich" El ist und eine Parallele zu ihrer Vorgeschichte zu zeigen, in der es ja auch um Mobbing ging. Allerdings passen die Umstände in beiden Situationen ja nicht wirklich zusammen, es geht irgendwie immer nur darum wie verantwortlich El ist, aber niemand spricht über die Schuld oder Verantwortung der anderen, etc. Und es hat nicht einmal wirklich Auswirkungen auf die Geschichte oder Els Charakter. Sobald das Nina-Projekt ansteht, dreht sich alles für El nur noch darum und sie reflektiert gefühlt nie wirklich darüber, warum sie Angela angegriffen hat, ob sie sie wirklich umbringen wollte, was das für sie bedeutet, etc.

Mir ist übrigens auch allgemein aufgefallen, dass Mobbing, Gewalt und Konsequenzen in Stranger Things meist etwas merkwürdig behandelt werden. Die Mobber aus Staffel 1 zum Beispiel, haben versucht Mike zu ermorden und Dustin zu verstümmeln, El bricht einem von ihnen brutal den Arm (was übrigens im Gegensatz zu Staffel 4 all ihre Freunde befürwortet haben) und dann wird dieser versuchte Mord einfach mal vergessen und die beiden potentiellen Killer sind in den folgenden Staffeln vermutlich immernoch mit ihrem Messer irgendwo in der Schule unterwegs. Oder nehmen wir Billy, der zwar ein Charakter mit mehr Tiefe ist, den die Serie selbst in Staffel 4 noch interessant einsetzt, aber irgendwie scheinen alle vergessen zu haben, dass er in Staffel 2 buchstäblich versucht hat drei Kinder zu ermorden um seine Schwester zu ärgern und nur in letzter Sekunde aufgehalten wurde. Also es wird gezeigt wie Charaktere sich extrem wahnsinnig verhalten, es folgt aber nichts daraus und dann wird irgendwann einfach unter den Teppich gekehrt, dass das überhaupt passiert ist 😅

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Ich stelle einfach einmal folgendes in den Raum:

Ein "Sinn des Lebens" würde ja bedeuten, dass das Leben einem gewissen Zweck dient, für den es geschaffen wurde. Wenn beim Erschaffen des Lebens also alles nach Plan verlaufen ist, dann dürfte das Leben eigentlich "richtig funktionieren" und erfüllt entsprechend seinen Zweck. Das hieße also: Das Leben erfüllt stets seinen Sinn. Oder andersherum: Alles, was das Leben tut, ist der Sinn des Lebens.

Um es an einem anderen Beispiel zu verdeutlichen: Der Sinn eines Brotbackautomaten ist es Brot zu backen. Wenn ein Brotbackautomat richtig konstruiert wurde, dann erfüllt er auch diesen Sinn. Wenn er falsch konstruiert wurde, tut er das nicht und der Bauer muss ihn vermutlich reparieren. Der Brotbackautomat selbst hat ja aber keinen Einfluss darauf, ob er seinen Sinn erfüllt. Das kann nur der Bauer beeinflussen. Auch könnte man sich fragen, ob ein falsch konstruierter Brotbackautomat überhaupt ein Brotbackautomat ist. Oder anders gesagt: Ob es überhaupt möglich ist, dass ein Brotbackautomat existiert ohne dass dieser gleichzeitig den "Sinn eines Brotbackautomats" erfüllt.

Für das Leben hieße daß also: Ist es überhaupt möglich, dass das Leben seinen Sinn nicht erfüllt? Oder wäre dadurch kein Leben mehr?

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Gegenfrage: Kann man überhaupt falsch leben?

Ein "Sinn des Lebens" impliziert ja, dass das Leben von "jemandem" erschaffen wurde und einem bestimmten Zweck dient. Müsste die Verantwortung dafür und die Macht darüber, dass das Leben diesen Zweck auch erfüllt, dann nicht eigentlich beim "Schöpfer" liegen und nicht beim Leben selbst?

Nehmen wir zum Beispiel einmal an ein Ingenieur baut eine Maschine, die Brot backen soll. Das ist der "Sinn der Maschine". Wenn diese Maschine nun allerdings kein Brot backt, dann liegt das ja vermutlich daran, dass der Ingenieur einen Fehler gemacht hat und die Maschine überarbeiten muss. Eine Maschine, die zum Brotbacken gebaut wurde, wird sich ja nicht plötzlich entscheiden kein Brot zu backen. Und eine Maschine, die nicht zum Brotbacken gebaut wurde, wird ja nicht plötzlich anfangen Brot zu backen.

Hieße das nicht entsprechend: Wenn das Leben dazu entworfen wurde, den Sinn des Lebens zu erfüllen, müsste das Leben diesen Sinn dann nicht erfüllen, egal was wir tun? Und wenn das Leben seinen Sinn nicht erfüllt, müsste der "Ingenieur" es dann nicht überarbeiten, im diesen Sinn erfüllen zu können? Wir können ja nicht einfach umschreiben wie das Leben funktioniert.

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Darf man (bösen) Menschen den Tod wünschen? Ist das der richtige Weg?

Hallo ihr Lieben, in letzter Zeit habe ich mich oft mit dem Thema True Crime auseinandergesetzt, oder auch mit anderen schrecklichen Dingen die auf der Welt passieren und oft liest man so etwas wie "der Verbrecher verdient es zu sterben" oder "die Bösen dürfen ruhig sterben", aber mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, bei dem ich für mich sagen kann, dass kein Mensch den Tod verdient, auch nicht der Mensch, der das schlimmste Verbrechen auf der Welt begangen hat und ich frage mich, wie ihr das so seht?

Früher dachte ich auch immer, ich wäre für die Todesstrafe, aber mittlerweile bin ich froh behaupten zu können, dass ich es nicht mehr bin. Ich weiß nicht, ob das was mit dem Alter zu tun hat oder mit der geistigen Reife, aber der Tod ist niemals ein angebrachtes Mittel um jemanden zu bestrafen mMn. In den sozialen Medien wie Tiktok sieht man auch immer wieder Edits über Verbrecher, in den kommentiert wird, dass sie den Tod verdienen aber selbst da bin ich der Meinung, dass niemand sich über das Leben erheben darf. Auch fällt mir auf, dass von sich selbst behauptete gläubige Menschen anderen durchaus mal den Tod wünschen. Wie passt das mit ihrer Religion zusammen?

Alle Menschen sind gleich Wert und alle Menschen haben dieselben Rechte. Jeder Mensch verdient Liebe und Vergebung auch die, die Verbrechen begehen. Jetzt würde mich interessieren, ob ihr das auch so seht oder ob ihr eure Meinung dahingehend schon öfters mal geändert habt, auch bezüglich der sozialen Medien?

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Ich fände auch konstruktive Wege sinnvoller.

Ich verstehe natürlich woher die Wut und das Verlangen nach Strafe in so einem Fall kommt, aber wenn man einmal ganz idealistisch ist, passt sowas ja eigentlich nicht wirklich in eine Gesellschaft von "guten" Menschen. Ist es wirklich "gut" auf Unrecht mit Hass zu reagieren und die Verantwortlichen leiden sehen zu wollen?

Man neigt eben dazu Verbrecher als eine Art fremdes, unmenschliches Wesen zu sehen, das sich kaltblütig dazu entschieden hat böse zu sein. In der Regel haben Verbrechen ja aber irgendeinen Grund und/oder die Täter eine Vergangenheit, die sie dort hingeführt hat. Das rechtfertigt die Taten natürlich nicht, aber anstatt die Täter als böse Menschen zu sehen, kann man sie eben auch als Menschen betrachten, die tragischerweise auf einem üblen Weg gelandet sind. Menschen, mit denen man vielleicht hätte befreundet sein können, wenn sie nicht durch irgendwas auf diesem Weg gelandet wären. In solchen Fällen brauchen die Täter ja mitunter auch eher Hilfe als Strafe (Resozialisierung wurde ja schon von anderen erwähnt).

Einen Satz, den ich in dem Zusammenhang auch etwas problematisch finde ist "Ich verstehe nicht wie jemand so etwas tun kann". Denn idealerweise sollte man ja vermutlich versuchen die Täter zu verstehen, damit man weiß, was Menschen in solche Situationen bringt und wie man es vielleicht in anderen Fällen verhindern kann.

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Ich stelle einmal folgende Überlegung in den Raum:

Ein "Sinn des Lebens" würde ja bedeuten, dass das Leben aus einem bestimmten Grund existiert. Dass das Leben einen Zweck erfüllt.

Wenn das Leben also erschaffen wurde, um diesen Zweck zu erfüllen, und dabei alles nach Plan verlaufen ist, dann heißt das ja, dass das Leben hier und jetzt diesen Zweck erfüllt.

Das würde dann ja auch bedeuten, dass wir hier und jetzt den Sinn des Lebens erfüllen, auch wenn wir ihn nicht kennen.

In deiner Frage klingt es so, als würdest du dir den Sinn des Lebens wie ein Ziel vorstellen, dass du erfüllen musst. Und wenn man das nicht tut, ist man gewissermaßen "sinnlos". Das passt ja aber nicht wirklich mit einem "Sinn des Lebens" zusammen. Wie gesagt: Wenn das Leben einen Sinn hat, dann dürfte das Leben ja diesen Sinn erfüllen. Wenn das Leben einen Sinn hat, kann man mit seinem Leben demnach ja eigentlich nichts "sinnloses" tun. Solange man lebt würde man den Sinn des Lebens ja immer erfüllen.

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Kann es ein Wesen geben, dass weder ein Mensch noch ein Gott ist, welches die Welt erschaffen hat?

Das dürfte unter anderem eine Definitionsfrage sein: Oben meinte ja schon jemand, dass "Gott" kein eindeutig definierter Begriff ist.

Die mono-theostischen allmächtigen Götter diverser Religionen und mythologische Götter wie Zeus unterscheiden sich ja in Dingen wie Macht, Moral und allgemeinem Weltbild stark voneinander, werden aber beide als "Götter" bezeichnet.

Die Frage wäre also: Was macht ein Wesen überhaupt zum "Gott" bzw. "göttlich"? Ist es deren Macht? Ist es die Anbetung der Menschen? Ist es Unsterblichkeit?

Und eben auch: Ist ein Wesen, das die Macht hat ein Universum zu erschaffen, durch diese Macht nicht schon automatisch ein "Gott"?

(Damit will ich nicht sagen, dass das so ist. Nur dass die Frage wie man einen "Gott" eigentlich definiert ja interessant ist um deine Frage zumindest von definitionstechnischer Seite zu beantworten.)

Es wird ja immer nur über zwei Möglichkeiten gestritten, die da lauten: 1. Es gibt einen Gott. 2. Es gibt keinen Gott. Wieso aber kann es dann kein Wesen geben, welches die Welt zwar erschaffen aber dennoch mit einem Gott nichts zu tun hat?

Das Problem ist denke ich weniger, dass es so etwas nicht geben könnte, sondern eher wie solche Diskussionen zu Stande kommen.

Wenn Religionen diskutiert werden geht es dabei ja meist darum was in unserer Welt der Realität entspricht (ob Dinosaurierknochen nun echt sind oder nicht, etc.), wie wir uns als Menschen verhalten sollten (ob es so etwas wie "Sünden" gibt, etc.) oder ähnliches. Es gibt oft einen gewissen Bezug zur Realität.

Auch sind Religionen ja meist recht große Konstrukte. Dort geht es ja nicht nur um die Frage wer nun die Welt erschaffen hat, sondern damit zusammenhängt auch gleich darum, warum die Welt erschaffen wurde, welche Rolle wir darin spielen sollen, etc. Und natürlich sind einige davon so alt und weit verbreitet, dass sie eine größere eingefleischte Anhängerschaft haben.

Eine Theorie wie deine muss nicht zwingend falsch sein, aber sie lädt vermutlich nicht so sehr zu Diskussionen ein. Vereinfacht ausgedrückt werden religiöse Menschen deine Theorie ja wahrscheinlich von vornherein ablehnen, weil sie nicht ihrem eigenen Glauben entspricht. Und Atheisten oder Agnostiker werden dir vermutlich sagen, dass du keine Belege dafür hast oder dass es prinzipiell möglich wäre, aber du keine Belege dafür hast. Auch unterscheidet sich dein Weltbild abgesehen vom Ursprung des Universums ja vermutlich gar nicht mal so sehr von atheistischen.

Damit da eine längere Diskussion entsteht, bräuchtest du wahrscheinlich irgendetwas, das deiner Theorie mehr Gewicht verleiht. Beispielsweise eine konkrete Wertevorstellung, die damit einher geht, oder schlicht mehr Anhänger.

Und natürlich stellt sich sowieso die Frage: Glaubst du überhaupt selbst wirklich an deine Theorie und willst andere davon überzeugen, dass sie wahr ist? Oder überlegst du nur, dass es theoretisch so sein könnte?

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Das kommt etwas auf den Zusammenhang an.

Um etwas weiter auszuholen: Ein häufiges Problem bei Diskussionen über "Gott" ist, dass der Begriff "Gott" vielfältigt definiert werden kann und etwa einen bestimmten Gott mit konkreten Eigeschaften beschreiben kann oder eben auch "einfach irgendeine beliebige Form von göttlichem Wesen".

Man kann argumentieren, dass selbst die Anhänger der "selben" Religion eigentlich an unterschiedliche Götter glauben, wenn sie in einem (wenn auch noch so kleinen Detail) nicht übereinstimmen. Wenn der Anhänger einer Religion beispielsweise meint Gott will nicht, dass man Sonntags arbeitet, ein anderer meint aber Gott finde Sontagsarbeit in Ordnung, dann glauben diese Personen ja effektiv nicht an den selben Gott.

Wenn es also um die Frage nach der "Existenz Gottes" geht, muss man immer etwas aufpassen, ob man damit nun "die Existenz irgendeines göttlichen Wesens mein" oder eben die "Existenz eines Gottes mit genau diesen exakt definierten Eigenschaften, nicht mehr und auch nicht weniger" oder eben die "Existenz des Gottes einer bestimmten Religion, auch wenn es jede Menge verschiedene Interpretationen gibt, was diesen genau ausmacht". Je nachdem was davon man definiert, muss man vermutlich anders argumentieren und wenn man mitten in der Diskussion die Bedeutung des Wortes "Gott" ändert, entsteht meist Chaos, weil plötzlich Dinge gleichgesetzt werden, die nicht gleich sind.

Beispielsweise ist "Kannst du widerlegen, dass irgendeine Form von Gott existiert?" und "Kannst du widerlegen, dass ein bestimmter Gott existiert?" bei weitem nicht dasselbe, aber die Frage "Kannst du widerlegen, dass Gott existiert?" kann prinzipiell als beides interpretiert werden.

sondern sie wollten auch Wissenschaftliche Beweise, auch wenn die Wissenschaft sich gar nicht mit Gott beschäftigt

Das ist so denke ich nicht zwingend richtig. Die Wissenschaft beschäftigt sich ja im Wesentlichen mit allem in der für uns beoacht- und wahrnehmbaren Welt (und vermutlich noch mehr). Wenn der Gott, der diskutiert wird, angeblich Auswirkungen auf diese Welt hat, wenn es in dieser Welt heilige Schriften oder ähnliches zu diesem Gott gibt, etc., dann ist die wissenschaftliche Perpsektive ja durchaus relevant.

Im Gegenzug muss man ja auch fragen: Wie sinnvoll kann man einen Gott überhaupt diskutieren, der wissenschaftlich nicht erfasst werden kann, der also in keinster Weise wahrgenommen werden kann? Man könnte in so einem Fall spekulieren, dass es ein mysteriöses göttliches Wesen irgendwo außerhalb des Universums gibt, das nicht mit uns interagiert und über das wir keine Aussagen treffen können, weil wir nicht in der Lage sind Informationen über es zu sammeln. Das könnte ein netter Gott sein, ein böser Gott, ein allmächtiger Gott, ein machtloser Gott, etc. In dem Fall wäre vieles mögliches, aber für jedes Argument dürfte es ein "Oder aber es ist genau andersherum" Argument geben.

Anmerkung am Rande: Allgemein ist Beweisführung bei Göttern etwas schwierig, weil ihre Macht so groß und ihre Motive so undurchsichtig sind. Für viele Götterbilder mit einem bestimmten Ziel A, könnte man sich ein alternatives Götterbild ausdenken, das in allen Punkten und beweisbaren Fakten übereinstimmt, in dem Gott allerdings lügt und sich das alles ausgedacht hat und insgeheim eigentlich Ziel B verfolgt ohne dass wir es ahnen. Und wir könnten das nie wirklich herausfinden, weil Gott mit seiner Allmacht den Informationsfluss kontrolliert. Viele Götterbeweise dürften wahrscheinlich an der schlichten Frage scheitern "Kannst du beweisen, dass dieses allmächtige Wesen, dass dich belügen könnte ohne dass du es je merkst, lügt?"

Ich verstehe das nicht. Wieso muss nur derjenige der etwas behauptet Beweisen und der andere nicht?

Naja, die Alternative wäre die Einstellung "Jede Aussage, die du nicht widerlegen kannst, entspricht der Wahrheit". Und wenn man der folgt, sind auf einmal sehr viele skurrile Dinge war. Man könnte z.B. behaupten, dass es auf einem entfernten Planeten des Universums, den wir nicht sehen können, Einhörner gibt. Oder dass der Gott, an den du glaubst von einem anderen noch-mächtigeren Übergott erschaffen wurde, und auf dessen Befehl hin Lügen verbreitet. Beides ließe sich wahrscheinlich schwer widerlegen, aber ist es dadurch automatisch wahr?

Du kannst es in vielen Fällen vermutlich auch so betrachten, dass die Person, die keine Behauptung aufstellt, eigentlich die neutrale Behauptung "Das kann man nicht beweisen" bzw. "Wir wissen es nicht" aufstellt. Deine Behauptung ist insofern also eher "Doch, man kann das beweisen" woraufhin es einleuchtend sein dürfte, warum du die Beweise liefern musst und nicht dein Gegenüber.

Kann man Nichtexistenz Beweisen?

Ich bin kein Experte wenn es um exakte Beweislogik geht, aber ich würde sagen, dass man da wie gesagt aufpassen muss was genau diskutiert wird.

Das Problem mit der Existenz oder Nichtexistenz Gottes ist, dass Gott sich meist irgendwo befindet, wo wir nicht wirklich nachschauen können. Außerhalb des Universums, heimlich in allen Dingen der Welt, etc. Man kann natürlich schwer beweisen, dass an einem Ort, den man nicht wahrnehmen und über den man nichts wissen kann, etwas ist, dass man ebenfalls nicht wahrnehmen kann. Ebenso lässt sich natürlich schwer zeigen, dass dieser Ort, den wir einmal wahrnehmen könnten wenn er existieren würde, nicht existiert. Inbesondere wenn es um die Frage geht, ob man beweisen kann, dass absolut gar kein Gott existiert, wird es schwierig, denn wie oben erwähnt kann ein "Gott" ja alles mögliche sein, zur Not auch ein Wesen, dass schon per Definition nicht widerlegt werden kann und dann kann man natürlich nicht beweisen, dass es nicht existiert.

Was aber prinzipiell geht, ist ein Götterbild zu widerlegen, das sich unter anderem auf unsere wahrnehmbare Realität stüzt. Wenn man beispielsweise einen Gott diskutiert, in dessen heiligen Schriften es unter anderem heißt, dass er an einem bestimmten See einen Baum gepflanzt hat, der dort bis in alle Ewigkeit stehen wird, kann man ja einfach zu diesem See gehen und nachschauen ob da wirklich ein Baum ist oder nicht. Und wenn da keiner ist, scheint an diesem Götterbild in der Form ja zumindest schon einmal nichts dran zu sein.

Ebenso kann man versuchen logische Widersprüche in einem Götterbild aufzudecken. Z.B. das klassische "Hier steht man soll nicht töten, hier wird zum Töten aufgerufen" oder ähnliches.

Wobei ja selbst entsprechende Gegenbeweise nicht immer angenommen werden, etwa weil man Formulierungen anders auslegt (beispielsweise sagt, dass der Baum am See ja eher ein Gleichnis als ein realer Baum ist oder dass das mit dem "du sollst nicht töten" ja alles etwas komplizierter gemeint ist, etc.). Das ist eben auch so ein kniffliger Punkt: Beweise in Sachen Religion können ganz gerne mal subjektiv verdreht werden, um auf unterschiedliche Ansichten zu passen.

Du meintest ja z.B. auch, dass in deinen Diskussionen deine Beweise ignoriert wurden und dein Gegenüber eine andere Art von Beweisen gefordert hat. In dem Fall wäre es vermutlich sinnvoll, wenn ihr erst einmal besprecht, was "glaubwürdige Beweise" überhaupt sind, denn wenn ihr nicht die gleiche Vorstellung davon habt, wie eine Diskussion ablaufen sollte, kann die Diskussion selbst ja kaum zu Ergebnissen führen.

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Nun, es würde mir zumindest zeigen, dass es vermutlich mehr in der Welt gibt, als ich bisher wusste.

Was die Meinung zu Gott angeht, gäbe es in diesem Szenario immer noch ein paar Probleme bzw. offene Fragen, die es schwer machen sich eine Meinung zu bilden:

  • Sobald übernatürliche, möglicherweise allmächtige Wesen, über deren Ziele und Fähigkeiten man so gut wie nichts weiß, im Spiel sind, ist es schwer zu deuten, was man nun genau vor sich hat. Ein Wesen, das sich als "Engel Gottes" bezeichnet und Prophezeiungen überbringt, könnte von einem tatsächlich existierenden Gott geschickt worden sein. Es könnte aber ebenso ein übernatürliches Geschöpf sein, dass sich nur als "Engel Gottes" ausgibt und das selbst die Zukunft vorhersagen kann. Es wäre ebenso möglich, dass das Wesen mir nicht wirklich die Zukunft prophezeit hat, sondern die entsprechenden Ereignisse nur ankündigt und dann selbst so passieren lässt.
  • Selbst wenn die Prophezeiungen wirklich von einem Gott stammen, weiß man dadurch ja noch lange nicht von welchem Gott und was dessen Ziele und Ansichten sind. Man weiß, dass er (vielleicht) die Zukunft vorhersagen kann, aber man weiß ansonsten nicht wirklich wer dieser Gott ist, insofern kann man vermutlich schlecht eine konkrete Meinung über ihn haben, die über "Es gibt ihn... vielleicht?" hinausgeht.
  • Man sollte sich (bzw. den Engel) vielleicht auch fragen, was er bzw. Gott damit bezweckt. Warum kommen sie ausgerechnet jetzt zu ausgerechnet mir, geben mir diese Prophezeiungen und fragen mich, was ich von Gott halte? Warum nicht (auch) andere Leute fragen? Warum jetzt und nicht vor tausend Jahren jemand anderen fragen? Warum ist wichtig, was ich von Gott halte? Ist das reine Wilkür? Oder Teil eines Plans? Das beeinflusst ja auch, wie man Gott nun sieht.
  • Nur eine Überlegung am Rande: Solche Prophezeiungen wären eine interessante Gelegenheit um zu erforschen wie deterministisch die Welt ist. Wenn der Engel beispielsweise die nächsten Lottozahlen prophezeit, könnte man dann die Lotto-Leute bestechen und testweise andere Zahlen ziehen lassen? Falls ja, weiß man schon einmal, dass die Prophezeiungen nicht immer zutreffen. Falls nein, scheint das Schicksal unabänderbar vorherbestimmt zu sein und der Mensch kann es nicht beeinflussen. Beides hätte vermutlich interessante philosophische und religiöse Inplikationen.

Das wären spontan meine Überlegungen dazu. Der Fairness halber muss ich sagen, dass ich nicht konkret sagen könnte, was ich in der entsprechenden Situation nun wirklich tun oder sagen würde, weil es durchaus sein kann, dass die plötzliche Erfahrung Prophezeiungen von einem magischen Wesen zu erhalten mich doch sehr aus dem Konzept bringt.

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Ich verlinke dir einfach mal den Wikipedia-Artikel hier, da es diese Frage (die Thoedizee) schon lange gibt und entsprechend im Laufe der Geschichte verschiedene Überlegungen zu Stande gekommen sind:

https://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee

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Ob man die Person nun gleich als psychisch krank einstufen würde, hängt wahrscheinlich vom Kontext ab, was die Person tut und wen man fragt. Gott "erlebt zu haben" heißt ja nicht automatisch auch, dass man das der ganzen Welt verkündet, dass man göttlichen Anweisungen folgt oder ähnliches. Der Teil lässt sich also schwer beantworten.

Wenn wir aber einmal annehmen, dass die betreffende Person das verschiedenen anderen Leuten mitteilt und diese sie als psysisch krank einstufen, wären das hier vielleicht ein paar mögliche Gründe:

Zum einen darf man natürlich nicht vergessen, dass das für Anhänger anderer Religionen ja vermutlich eine interessante Frage ist: Wenn jemand behauptet Gott wirklich erlebt zu haben, aber die Erlebnisse nicht mit der eigenen Religion übereinstimmen, glaubt man der Person dann (und erkennt gewissermaßen an, dass die eigene Religion falsch ist) oder glaubt man ihr nicht? Und andersherum betrachtet: Wenn jemand behauptet Gott erlebt zu haben und es deckt sich mit der eigenen Religion, ist man dann eher geneigt es zu glauben? Unterschiedliche Menschen werden hier natürlich vermutlich unterchiedlich reagieren, aber es wäre zumindest denkbar, dass Menschen dazu geneigt wären Dinge abzulehnen, die nicht der eigenen Religion entsprechen.

Wenn man hingegen enimal die nicht-religiöse Perspektive einnimmt: Das Problem ist, dass Menschen, die Gott wirklich erlebt haben, und Menschen, die nur denken, dass sie Gott erlebt haben, in der Praxis schwer auseinander zu halten sein dürften. Beide sind davon überzeugt Gott erlebt zu haben. In beiden Fällen hast du nur die eigene Aussage der Person und keine sonstigen Beweise. Oder anders gesagt: Woher soll eine Person, die Stimmen hört, denn wissen ob das nun Gottes Stimme ist oder nicht?

Wenn eine Person behauptet, dass sie Gott erlebt hat, könnte man ihr natürlich glauben. Dann sollte man aber auch berücksichtigen, dass es vermutlich noch mehr Leute auf der Welt gibt, die das behaupten (die vielleicht sogar widersprüchliche Dinge behaupten), und vielen von denen müsste man laut der Logik vermutlich auch glauben.

Also kurz gesagt: Eine Person, die Gott wirklich erlebt hat, und eine, die es nur behauptet, kann man als Außenstehender schwer auseinander halten. Und allen Menschen, die vermeintlich Gott erlebt haben, zu glauben, wäre einerseits nicht sehr praktikabel und andererseits vermutlich falsch, denn es werden sich wahrscheinlich mindestens ein paar Fehlalarme eingeschlichen haben.

Wenn man davon ausgeht, dass Gott in dem Fall wirklich existiert, sollte man aber natürlich auch bedenken, dass er vermutlich wissen würde, dass man den meisten Leuten nicht glauben würde, wenn sie behaupten sie seien Gott begegnet. Man könnte also weiter vermuten, dass Gott sich vielleicht sowieso nicht auf diese Weise zeigen und dann erwarten würde, dass andere Menschen der betreffenden Person glauben.

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Wenn das Universum durch Zufall erschaffen wurde, warum gibt es in der Natur bestimmte geometrische Formen die sich immer und immer wiederholen?

Nun, eine einfache Antwort darauf wäre: Weil sich wiederholende geometrische Formen auch zufällig entstehen können. Das ist ja prinzipiell erst einmal kein Widerspruch.

Man kann sich nun fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass solche Dinge zufällig entstehen könnten. Es ist allerdings meist schwierig abzuschätzen wie "wahrscheinlich" etwas nun ist, wenn es um das Universum geht und man keine wirklichen Vergleichswerte hat.

Wenn man einen Würfel mit sechs Seiten wirft, ist ja recht klar, dass jede Seite eine 1/6 Wahrscheinlichkeit hat. Wenn man allerdings nicht weiß, wie viele Seiten der Würfel hat, wird es schon schwieriger. Du kannst dich ja gerne einmal fragen, wie man die Wahrscheinlichkeit, dass das Universum zufällig entstanden sein könnte, überhaupt berechnen will. (Wobei man natürlich so oder so nicht vernachlässigen sollte, dass "unwahrscheinlich" und "unmöglich" nicht das selbe sind.)

Was du auch bedenken solltest, ist dass du hier ja davon ausgehst, dass es sich bei unserem Universum um das erste und einzige handelt und deine Wahrscheinlichkeitsschätzungen davon beeinflusst werden. Nehmen wir z.B. einmal an es gäbe nicht nur ein Universum, sondern Milliarden davon, die alle zufällig erzeugt wurden. In fast allen davon entstehen nicht die Voraussetzungen für intelligentes Leben; folglich gibt es dort auch niemanden, der über die Natur und den Ursprung ihres Universums philosophieren könnte. In einem einzigen Universum entsteht allerdings zufällig intelligentes Leben und deren Bewohner denken nun, dass es von intelligenter Hand erschaffen wurde, weil sie nicht wissen, dass sie die einzigen Glückspilze in einem Feld voller "toter" Universen sind.

Oder anders ausgedrückt: Wenn ein Lotto-Ticket kaufst und den Hauptgewinn ziehst, erscheint das wie ein Wunder. Wenn du Milliarden von Lotto-Tickets kaufst und ein einziges davon der Hauptgewinn ist, erscheint das plötzlich doch recht wahrscheinlich.

(siehe dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Anthropisches_Prinzip#Antiteleologische_Interpretation)

Auch sonst gibt es Dinge im Universum die auf einen Schöpfer hinweisen, wegen Regelmässigkeit, und wegen perfekter Abstimmung.

Man könnte allerdings auch argumentieren, dass die Beschaffenheit des Universums gegen einen Schöpfer spricht bzw. zumindest gegen einen der typischen religiösen Götter.

Geometrische Formen in der Natur und abgestimmte Biosysteme sind ja schön und gut, haben ja aber recht wenig damit zu tun, was Götter in den meisten Religionen eigentlich wollen.

Wenn unser Universum von einem intelligenten Schöpfer für dessen Lebewesen erschaffen wurde, warum ist dann nur ein so kleiner Teil des Universums bewohnt/bewohnbar? Warum ist die Welt mitunter trotzdem so lebensfeindlich? Warum reicht eine ungeschickte Verletzung an der falschen Stelle aus, um ein Lebewesen zu töten? Warum erzeugt diese "perfekte Abstimmung" immer wieder Naturkastastrophen oder Wettererscheinungen, die Menschen töten?

Oder folgendes (klischeehaft und überspitzt betrachtet, um den Punkt zu verdeutlichen): Wenn ein grausamer Mörder und ein gütiger Pazifist in unserem Universum in einen Konflikt geraten, dann stirbt der Pazifist, während der Mörder überlebt. Heißt also: Unser Universum ist darauf abgestimmt, dass Grausamkeit eher überlebt als Güte? Klingt das so als wäre es im Sinne Gottes?

Hätte ein gütiger Gott nicht eher ein Universum erschaffen, in dem - komme was wolle - der Pazifist überlebt, weil er moralisch richtiger handelt? Hätte er nicht eher ein Universum erschaffen, in dem Menschen nicht durch zufällige Unfälle, Krankheiten oder Naturkastrophen sterben?

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Es Ist ja ein Fakt das homosexuelle ein höheres Risiko haben an AIDS zu erkranken. Ist es vielleicht die Strafe des himmlischen Vaters

Da fallen mir fünf Probleme auf:

  1. Selbst wenn homosexuelle ein höheres Risiko haben sollten, haben alle anderen ja dennoch ein Risiko. Gott würde damit also auch alle anderen bestrafen.
  2. Wenn Gott Krankheiten erschafft um uns für sündhaftes Verhalten zu bestrafen, was bedeutet das dann für andere Krankheiten? Krebs, Grippe, Erkältungen? Wenn der Pfarrer einen Schnupfen hat, heißt das also, dass er gesündigt haben muss, sonst wäre er ja nicht krank, oder wie? Und was ist mit Erbkrankheiten, mit denen Kinder geboren werden? Werden diese dann schon bestraft bevor sie überhaupt die Gelegenheit hatten zu sündigen?
  3. Wenn man zwanghaft Statistik und Religion kombinieren will, kann man auch zu anderen skurrilen Schlussfolgerungen gelangen. Regelmässige Orgasmen senken beispielsweise das Risiko auf Prostatakrebs. Heißt das also, dass Gott den Prostatakrebs erschaffen hat, um Menschen mit Keuschheitsgelübte zu bestrafen? Auch haben Menschen, die regelmäßig in die Kirche gehen, ja ein höheres Risiko in einer Kirche zu sterben. Will Gott uns also sagen, dass es gefährlich ist in die Kirche zu gehen?
  4. Warum sollte ein allmächtiger Gott, der gezielt Teile der Bevölkerung bestrafen will, dafür eine schwer zu kontrollierende Krankheit in die Welt setzen, anstatt gezielt seine magischen Kräfte einzusetzen?
  5. Warum sollte ein gütiger Gott grausame Strafen verhängen? Das passt doch grundsätzlich nicht zusammen.
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Ich weiss das es falsch ist, doch ist die Lust oft zu gross. Darum glaube Gott straft mich auch mit Schmerzen und Krankheiten etc. Damit ich endlich lerne.

Hast du einmal versucht das anhand anderer Erfahrungen nachzuprüfen? Wenn Gott Sünder mit Schmerzen und Krankheiten strafen würde, dann müssten doch vermutlich alle Sünder Schmerzen und Krankheiten leiden und alle Nicht-Sünder müssten kerngesund sein.

Wenn du also einen gesunden Sünder oder einen kranken Heiligen finden kannst, dürfte deine Vermutung etwas ins Wanken geraten.

Wie werde ich ein besserer Christ sodass gott kein Grund hat auf mich wütend zu sein? Wie überwinde ich vor allem sexuelle Lust

Glaubst du denn, dass Gott freundlich und gütig ist? Oder glaubst du, dass Gott ein zorniger Bürokrat ist?

Es fällt mir irgendwie schwer mir vorzustellen, dass ein gütiger Gott wegen irgendeiner Regelübertretung derart wütend auf dich sein könnte oder kein Verständnis für deine Lage aufbringen könnte. Insbesondere wenn dieser Gott dich auch noch selbst so erschaffen hat.

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Ich würde nicht sagen, dass der Doktor seinen Charakter "fast komplett" ändert. Es gibt ein paar Eigenschaften, die über die Inkarnationen hinweg schon mehr oder weniger konstant bleiben: Neugier, Intelligenz, Hilfsbereitschaft, Respekt für außerirdisches Leben, ein gewisses Maß an Arroganz, Abenteuerlust, etc.

Bei den Eigenschaften, die sich ändern, könnte man es vermutlich einerseits so deuten, dass die Persönlichkeit des Doktors, seine Denkprozesesse, etc. eben durch die Regeneration beeinflusst werden, ob nun aus biologischen Gründen (mit dem neuen Körper, kommt auch ein neues Gehirn und eine veränderte Biochemie, also auch andere Gedanken?) oder durch "Time Lord Magie".

Alernativ könnte man es natürlich auch so betrachten, dass der Doktor sich selbst entscheidet, sich anders zu verhalten. Dass er sich prinzipiell noch genau so verhalten könnte wie vorher, aber lieber beschließt, dass mit der Regeneration ein neuer Abschnitt seines Lebens beginnt und er sich neu erfindet. (Was vermutlich etwas gegen diese Interpretation spricht, ist dass die Abschiedsmonologe/-dialoge vor einer Regeneration es ja in der Regel schon so klingen lassen, als würde die neue Regeneration eine neue Person sein)

Ich habe vor einer Weile auch in einem Video ein Zitat aus der Doktor Who Geschichte "The Sirens of Time" gehört (in der wohl wieder verschiedene Inkarnationen des Doktors aufeinandertreffen):

You have accurately identified some of my defining traits, compassion, and the capacity for self sacrifice. But you’ve made the mistake of bringing together three distinct incarnations of the same personality. Each time I regenerate, the balance of those traits alters. I have always been pragmatic in all my lives, as I am in this regeneration…but MORE SO!”

Frei übersetzt:

Du hast einige meiner definierenden Eigenschaften richtig identifiziert, Mitgefühl und die Fähigkeit zur Selbstaufopferung. Aber du hast den Fehler begangen drei verschiedene Inkarnationen der selben Persönlichkeit zu versammeln. Jedes Mal wenn ich regeneriere, verändert sich das Gleichgewicht dieser Eigenschaften. Ich war in all meinen Leben pragmatisch, und bin es auch in dieser Regeneration... aber mehr als vorher!

Was man also vermutlich deuten könnte als: Die Charaktereigenschaften, die der Doktor uns über die Regenerationen hinweg so zeigt, stecken letztlich alle in ihm, allerdings kommen sie je nach Regeneration unterschiedlich stark zum Vorschein.

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Ich würde einfach einmal folgende Überlegungen in den Raum stellen:

Nummer 1: Ist das überhaupt wirklich passiert?

Die Dokumentation wurde ja bewusst zu diesem Thema gemacht und die Geschichte, um die es da geht, klingt spontan so als gäbe es nicht gerade viele Zeugen oder Beweise dafür, oder?

Es ist ja prinzipiell nicht unmöglich, dass die Macher der Sendung eben gerne ein paar überzeugend klingende Geschichten wollten, eine Schauspielerin vor die Kamera gesetzt haben und ihr einen Zettel mit der Vogelgeschichte gegeben haben. Ebenso könnte es sein, dass die Frau selbst die Geschichte (bewusst oder unbewusst) verfälscht oder überdramatisiert hat. Wie rot war der Vogel z.B. wirklich?

Es kann natürlich durchaus sein, dass es tatsächlich passiert ist, aber man sollte eben auch nicht vergessen, dass hinter der Produktionen von Fernsehsendungen ja in der Regel mehr steckt als man am Ende tatsächlich auf dem Bildschirm sieht bzw. dass die Macher ja die Wahl haben, was sie wie darstellen.

Nummer 2: Nehmen wir an es war Zufall

Allzu abwegig wäre es vermutlich nicht. Unwahrscheinliche Dinge passieren ja letztlich ständig. Und dass beispielsweise jemand den Hauptgewinn im Lotto zieht, wird ja auch wahrscheinlicher je mehr Leute mitspielen.

Mathematisch Ausrechnen wird in dem Fall aber wahrscheinlich schwierig. Es fließen ja letztlich auch jede Menge Faktoren in die Geschichte ein, die wir nicht wirklich kennen. Wie häufig fliegen z.B. allgemein Vögel gegen ihre Fensterscheibe? Ist die entsprechende Vogelart dort heimisch oder eher unüblich? War Zugvogelsaison oder nicht? Hat sie bewusst nach Vögeln Ausschauh gehalten und sich immer in Fensternähe aufgehalten, weil sie evtl. erwartet hat, dass etwas passiert?

So oder so: Letztlich ist ja auch ein Zufall mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu einer Quadrilliarde immernoch möglich. Der Rest hängt dann eben damit zusammen wie glaubhaft man das als Mensch einstuft. Wobei die menschliche Einschätzung darüber, was ein "glaubwürdiger Zufall" ist, ja auch nicht unbedingt perfekt ist.

Was man natürlich auch bedenken sollte: Wenn das ganze kein Zufall wäre, dann hieße das ja scheinbar, dass verstorbene Menschen (die in den Himmel gekommen sind?) in der Lage wären das Universum und andere Lebewesen darin auf irgendeine Weise zu beeinflussen. Das wirft also die Frage auf: Wenn das wirklich gehen würde, würde es dann nicht häufiger passieren? Warum haben wir nur eine Hand voll solcher Geschichten und nicht Milliarden davon? Warum haben nicht viel mehr Leute, die einen geliebten Menschen verloren haben, schon einmal etwas ähnliches erlebt? Es ist ja auch interessant, dass die vermeintlichen Zeichen in solchen Geschichten meist recht kryptisch sind und eben durchaus als Zufall interpretiert werden könnten. Warum schicken Leute in der Regel z.B. rote Vögel oder ähnliches als Zeichen, aber niemand schickt eine Postkarte mit Unterschrift, ein bisschen Geld für harte Zeiten oder irgendein Zeichen, bei dem selbst der härteste Zweifel nachdenklich werden würde?

Nummer 3: Nehmen wir an es war übernatürlich

In dem Fall kann es natürlich sein, dass es ein Zeichen aus dem Jenseits war.

Man kann aber natürlich auch spekulieren, dass es irgendeine andere Art von übernatürlichem (oder vielleicht sogar natürlichem) Phänomen war.

Vielleicht gibt es ein übernatürliches Wesen, dass Menschen gern Streiche spielt, das die Geschichte mit dem Vogel mitbekommen hat und am nächsten Tag einen Vogel an das Fenster der Frau geschickt hat. Vielleicht hat der Vogel selbst die Geschichte gehört und wollte der Frau eine Freude machen. Vielleicht hat die Frau durch irgendeine unbewusste übernatürliche Fähigkeit den Vogel selbst dazu gebracht an ihre Scheibe zu fliegen, weil sie selbst ein Zeichen wollte. Vielleicht gibt es irgendwo im Universum eine Maschine, die aus unbekannten Gründen zufällig die letzten Worte von Sterbenen Wahrheit werden lässt.

Wenn man das Übernatürliche als Möglichkeit einräumt, gibt es eben sehr viele Dinge, die plötzlich theoretisch möglich wären. Menschen neigen aber eben dazu sich gerne auf die einfachen und scheinbar naheliegenden zu konzentieren.

Was auch noch interessant ist: Wenn wir tatsächlich annehmen, dass es sich um das Zeichen der verstorbenen Person handelt, wirft das ja auch wieder einige Fragen auf:

Wenn man Zeichen aus dem Jenseits Dinge schicken kann, warum wird das nicht mehr oder stärker genutzt? Warum z.B. nur einen Vogel schicken, der das Lieblingslied der Verstorbenen zwitschert? Oder wie gesagt eben Postkarten, Geld oder andere Dinge? Wo liegen da die Grenzen des Möglichen? Und warum hat es eigentlich einen Tag gedauert bis der Vogel ankam? Dauert es so lange im Himmel anzukommen? Oder hat sie den Vogel gleich nach ihrem Eintreffen losgeschickt und er hat solange gebraucht um dorthin zu fliegen? Was wenn der Vogel unterwegs abgestürtzt wäre o.Ä.? Hätte sie dann einen neuen Vogel schicken können? Darf jeder nur ein Zeichen schicken? Oder kann man beliebig mit der sterblichen Welt interagieren? Gibt es eine Regel, dass das Zeichen nicht zu viel über das Jenseits preisgeben darf und deswegen kriegt man so wenig Informationen? Aber warum? Ist der Vogel freiwillig zu dem Fenster geflogen oder wurde er quasi durch Gedankenkontrolle o.Ä. "gezwungen" dieses Zeichen zu übermitteln?

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Nunja, wenn du von einem Schöpfergott ausgehst, dann hat dieser doch so oder so schon längst eingegriffen, indem er die Welt erschaffen hat. Was könnte es schließlich für einen größeren Eingriff in die Realität geben als diese überhaupt erst von Grundauf zu definieren?

Und jetzt stellen sich natürlich die Fragen: Was ist eigentlich Gottes Ziel? Warum hat er die Welt erschaffen und warum genau so wie sie ist?

Wenn man von einem allmächtigen, allwissenden Schöpfergott ausgeht, dann müsste diesem doch theoretisch schon vor Erschaffen der Welt exakt klar gewesen sein, was in der Welt passieren würde. Er hätte ja jeden Moment, der jemals eintreten würde, schon voraussehen können.

Wenn wir also annehmen, dass Gott die Welt mit einem bestimmten Plan erschaffen hat und dass er dabei keine Fehler gemacht hat, dann läuft alles, was auf der Welt passiert, genau so wie er es geplant hat.

Das hieße interessanterweise auch: Die Leute, die ein Eingreifen Gottes fordern, tun dies weil Gott das so will. Die Leute, die kein Eingreifen Gottes fordern, tun dies ebenfalls weil Gott das so will. Und ob Gott am Ende tatsächlich eingreift oder nicht, würde ja vermutlich davon abhängen, ob sein Plan das vorsieht.

Soll heißen: Ein derartiger Gott greift doch letztlich die ganze Zeit (direkt oder indirekt) ein und lässt die Welt genau dem Pfad folgen, den er möchte. Wenn er der Schöpfer der Welt ist, ist es ja quasi unmöglich, dass irgendetwas nicht auf seinen Eingriff zurückgeht.

Die Frage hier würde sich also vermutlich eher darum drehen, ob Menschen wollen, dass Gott auf eine Weise eingrifft, die weniger seinem Plan und mehr ihren Bedürfnissen entspricht - Bedürfnissen, die ja aber wiederum auch nur existieren, weil das der Plan ist. Im Extremfall hieße das also, dass es Menschen gibt, die Gottes Plan ablehnen, weil Gottes Plan ihnen vorschreibt, dass sie das tun sollen.

Man könnte sich die gleiche Frage natürlich auch in anderen Szenarien stellen, in denen Gott nicht allmächtig oder allwissend ist, oder eigentlich gar keinen Plan für die Welt hat. Dann sehen die Dinge natürlich um einiges anders aus. Es kommt eben letztlich stark darauf an wie man "Gott" definiert.

So oder so stellt sich aber vermutlich die Frage: Wenn Gott existieren würde, hätte er dann nicht eh schon eingegriffen, und tut er dies durch sein initialles Eingreifen letztlich nicht sowieso die ganze Zeit auf indirekte Weise?

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Hast du denn schon einmal versucht so einen Manga alleine zu kaufen und wurdest an der Kasse wirklich nach deinem Alter gefragt bzw. deswegen abgelehnt?

Ich dachte eigentlich immer, dass es bei Büchern und Manga in der Regel gar keine Alters-"Freigabe" in dem Sinne gibt, sondern nur "Empfehlungen". Kann aber natürlich auch sein, dass ich da nicht auf dem Laufenden bin bzw. dass es auch Ausnahmen gibt.

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