1: Relativismus bedeutet, dass die Moral relativ zu etwas ist, wie zum Beispiel der Kultur oder der Zeit in der ein Mensch lebt. Während wir es zum Beispiel unmoralisch finden können Hunde zu essen, kann das woanders völlig ok sein. Eine universale Moral erhebt dagegen den Anspruch für alle Menschen gültig zu sein, unabhängig von Kultur, Alter, Geschlecht. Beim Universalismus gilt zum Beispiel das Verbot des Tötens grundsätzlich für alle. Der Kontextualismus betrachtet schließlich jede Situation also jeden Kontext in dem jemand handelt als eigenes Feld. Hier kann es sein das es Kontexte gibt in denen Töten oder Lügen erlaubt ist und in anderen nicht. Das muss man dann von Fall zu Fall neu bewerten.
2: Der kategorische Imperativ richtet sich an alle vernunftbegabten Wesen und ist daher universalistisch, ist aber keine feststehende Norm wie etwa die zehn Gebote. Er besagt: Handel so, dass du wollen kannst, dass die Maximen deiner Handlung zugleich als allgemeine Gesetzgebung gelten.
Es geht also darum, ob jeder Handeln könnte wie du, ohne dass ein Widerspruch dadurch entsteht. Am leichtesten lässt sich das am gebrochenen Versprechen zeigen. Wenn es allgemein gültig wird, dass Versprechen gebrochen werden dürfen, dann würde das Versprechen selbst sinnlos und es wäre gar nicht möglich etwas zu versprechen - es entstünde also ein Selbstwiderspruch - da dies eine logische Tatsache ist, gilt sie universal für alle Menschen bzw. für alle Wesen die in der Lage sind etwas zu versprechen. - Für Kant darf aus dem selben Grund niemals gelogen werden unabhängig von Kontext oder Kultur.
4. Jede Moral hat Stärken und Schwächen, je nach Problem. Am sinnvollsten empfinde ich aber den Kontextualismus, da er am meisten die Verantwortung für die Handlung beim Individuum lässt und wenig Verstecke hinter Prinzipien und Traditionen bleiben. Ein sehr typischer Vertreter dieser Moral ist Nietzsche, der in dieser Hinsicht einen großen Eindruck bei mir hinterlassen hat.