Also zuerst einmal ist das Ganze natürlich deine Entscheidung, die kann dir niemand ganz abnehmen, v.a. keine random Personen im Internet. Aber ich verstehe dich gut, dass solche Entscheidungen nicht so leicht zu treffen sind. Und ich kann kurz von meinen LK-Erfahrungen erzählen, vielleicht hilft das ein wenig. Denn ich habe damals auch Mathe gewählt.
Tatsächlich würde ich sagen, ganz unabhängig vom Fach hängen Welten vom Lehrer ab, was man im Vorhinein natürlich nicht immer so leicht mit einplanen kann. Ich habe Mathe früher auch sehr gerne gemacht und wir hatten in der Unterstufe immer Lehrer, die es geschafft haben, das Fach sehr "kreativ" herüberzubringen. In der Oberstufe im Leistungskurs hatte ich dann wirklich den Mathelehrer der Mathelehrer, so wie man sich das ganz im Klischee eben vorstellt. Die Stunden hatten "Vorlesungscharakter" und er war einfach so... korrekt in allem (ist ja irgendwie auch klar, ist schließlich Mathe, haha). Das war manchmal nicht ganz so kompatibel mit mir. Also wenn du irgendwie ein- oder abschätzen kannst, welche Lehrer du bekommen würdest, dann würde ich das an deiner Stelle wirklich in deine Überlegungen mit einbeziehen.
Ich würde sagen, ich habe in den Mathe-LK-Jahren definitiv die Mathematik besser kennengelernt. Das Schöne an ihr ist, dass alles immer so viel Sinn ergibt. Oben ist oben und unten ist unten, wenn die Regel so ist, dann ist sie so. Frustrierend wird es, wenn man nicht versteht, warum man nicht versteht, was man nicht versteht. Das ist mir damals im Leistungskurs tatsächlich mehrmals so ergangen. Der Stoff kann für Schulstoff recht anspruchsvoll werden, würde ich sagen. Du solltest wirklich Spaß daran haben, an Aufgaben und mathematischen Beweisen herumzurätseln und nicht zu schnell frustriert sein, wenn du nicht sofort hinter die Lösung kommst bzw. deinen Fehler nicht gleich entdeckst. Fein ist an Leistungskursen aber: Du bist nicht allein, sondern hast Mitschüler, die alle auch im Mathe-LK sind und wenn ihr euch untereinander gut versteht, helfen gegenseitige Erklärungen enorm weiter. Ich hatte damals vor den Leistungskursen auch immer 15 P in Mathe, die sind im Leistungskurs dann aber eher in den 2er Bereich (10 Punkte dann im Abi) gesunken. Ich denke, auf die Möglichkeit, dass die Noten schlechter werden, solltest du dich bei dieser Wahl einstellen.
Zum Bio-LK kann ich leider nicht viel sagen. Mein zweiter LK war damals Chemie, also genau das, was du nicht unbedingt brauchst. Aber meine Geschwister haben teilweise Bio gemacht und sind damit soweit ich weiß recht glücklich gewesen. So weit ich das einschätzen kann, ist eins der schönen Dinge am Bio-LK seine Vielseitigkeit. Ökologie, Neurologie, Genetik, ... sind einfach doch sehr unterschiedliche Felder und ich denke, im Bio-LK lässt sich auf jeden Fall viel Nützliches lernen. Die Biologie hat es oft auch ein wenig leichter als die Mathematik, "praktischer", also "anfassbarer" zu wirken. Um chemische Prozesse wird du wahrscheinlich, vor allem im LK, nicht ganz herumkommen. Wenn ich von meinem Chemie-LK ausgehe kann ich aber aus meiner Erfahrung sagen, dass naturwissenschaftliche LKs keine so schlechte Wahl sind. Und ich habe gehört, dass das Biologie-Abitur eigentlich nicht so schwierig sein soll, nur eben einigermaßen lernintensiv.
Im Rückblick betrachtet kann ich sagen, dass ich in meinen Leistungskursen einiges gelernt habe. Und auch, wenn man in Schulfächern merkt: "Ah, dieses Thema liegt mir eher doch nicht so sehr...", ist das auch etwas, das einen weiterbringen kann. Am Ende gilt auch: Selbst wenn du ein Fach nicht im Leistungskurs machst, machst du es ja trotzdem (solange du es nicht abwählst, versteht sich). Es geht nur um eine Gewichtung. Die Welt geht also nicht unter, wenn du im Nachhinein merkst, dass du doch eher anders hättest wählen sollen. So lange die Richtung ungefähr stimmt, kannst du meiner Meinung nach nicht so viel falsch machen. Probier aus, was dich interessiert. Trau dich das zu testen. Gerade in der Schule hast du noch Zeit dazu, das genauer zu erforschen.
So war es bei mir bspw. mit Mathe: Ich bin gut durch das Fach durchgekommen, habe mich nicht komplett verannt mit der Wahl. Aber heute denke ich mir, wahrscheinlich hätte ein anderes Fach wie Geschichte oder Deutsch besser zu mir gepasst. Dass ich mich damals trotzdem für Mathe entschieden habe, finde ich aber nicht dramatisch. Ich bin tatsächlich sogar froh, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen.
(Sorry, aus dem "kurz beschreiben" ist leider wohl nichts geworden :P)