Hauptübertragungswege von HIV sind

  1. ungeschützten Sex mit einer HIV-positiven Person, die nicht mit Medikamenten behandelt wird und deswegen sehr viele HI-Viren im Körper hat (man nennt das eine hohe Viruslast) oder
  2. das gemeinsame Benutzen von Spritzen beim Drogenkonsum (Spritzentausch)

Wer also noch nie Sex hatte und nicht Drogen spritzt, kann auch kein HIV haben.

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Ja, es gibt HIV-Schnelltests, die man in Apotheken oder im Internet kaufen kann. Dabei gibt es aber etwas Wichtiges zu beachten: Eine HIV-Infektion kann man mit einem Selbsttest erst zwölf Wochen nach einem möglichen HIV-Risiko sicher ausschließen. Solange kann es dauern, bis sich genügend Antikörper für einen Nachweis gebildet haben. Viele weitere Infos zum HIV-Schnelltest gibt es hier: https://www.aidshilfe.de/hiv-selbsttest

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Es ist tatsächlich so, dass die meisten Menschen, die die PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) nehmen Männer sind, die Sex mit Männern haben. Die PrEP ist aber nicht auf diesen Personenkreis begrenzt.

Für wen die PrEP empfohlen wird, ist in den Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien geregelt. Dort werden neben Männern, die Sex mit Männern haben auch Trans*Personen, Partner*innen von Menschen mit HIV oder Drogen injizierende Personen genannt, für die unter bestimmten Bedingungen die PrEP empfohlen wird. Weitere Informationen rund um die PrEP findest Du hier: https://www.aidshilfe.de/hiv-prep

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Hi! Ja, da haben deine Eltern recht. Das waren heftige Zeiten.

Zum Glück hat sich seitdem viel getan: Die Gesellschaft ist heute viel besser aufgeklärt über HIV als in den ersten Jahren. Berührungsängste und Vorurteile haben abgenommen. Ausgrenzung ist nicht mehr so krass wie in den ersten Jahren. Das ist die gute Nachricht.

Die schlechte: Ausgrenzung, Diskriminierung, Stigmatisierung gibt es trotzdem noch. Das hat viel mit Berührungsängsten, Vourteilen und Unwissenheit zu tun.

Wir haben 2020 eine repräsentative Befragung dazu gemacht. Dabei kam raus:

Ein Viertel der Menschen in Deutschland möchte lieber kein Geschirr mit HIV-positiven Menschen teilen, fast genauso viele keine Sportgeräte im Fitness-Studio. 21% möchten nicht dieselbe Toilette nutzen wie Menschen mit HIV. Nur die Hälfte der befragten Menschen (48%) würden eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist. (Es geht hier also nicht mal um wilde Zungenküsse, die auch kein Problem wären.)

Und das alles, obwohl im Alltag wirklich NULL Übertragungsrisiko besteht - und unter HIV-Therapie - heute der Regelfall - auch beim Sex nicht mehr.

Unterm Strich möchten immer noch drei von zehn Befragten mit dem Thema HIV lieber nicht in Berührung kommen. Und unverändert zu 2017 meint ungefähr die Hälfte der Befragten, dass über Menschen mit HIV im Allgemeinen eher schlecht gesprochen wird.

Das alles belastet Menschen mit HIV natürlich. Völlig unnötigerweise. Sie können heute dank guter Medikamente eigentlich leben wie alle anderen - in jedem Lebensbereich.

Auch unsere Befragung positive stimmen 2.0 (gemeinsam mit dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft) bringt das Prtoblem deutlich zutage: Die allermeisten Befragten gaben an, dass sie gut mit ihrer Infektion leben können. Aber 95 % der Befragten hatten in den 12 Monaten vor der Befragung Diskriminierung erlebt, mehr als die Hälfte erlebt Vourteile als Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Das alles zeigt: Wir sind noch lange nicht am Ziel.

Wie das echte Leben mit HIV aussieht zeigt die Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst". Sie soll Vourteile und Ängste abbauen. www.welt-aids-tag.de

Die Ergebnisse unserer Umfrage sind hier nachzulesen: https://www.aidshilfe.de/meldung/immer-mehr-menschen-wissen-hiv-therapie-uebertragbar

Und die Studie positive stimmen 2.0 zu Diskriminierung hier: https://www.aidshilfe.de/meldung/leben-hiv-heute-vorurteile-schaden-mehr-infektion

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Trotz einiger Fortschritte in der Forschung ist eine Impfung immer noch Zukunftsmusik. HIV ist sehr wandlungsfähig, es gibt vielfältige Varianten des Virus. Deshalb gibt es bisher keine Impfung, die ausreichend die richtigen Antikörper gegen HIV hervorruft. Wir wissen noch nicht genau, welche Antikörper wir dafür genau bräuchten. Es sind zwar einige wirksame Antikörper bekannt, aber die wirken nicht gegen alle HI-Viren, es entkommen sozusagen zu viele. Der Schutzeffekt war daher bisher bei allen Impfstoff-Versuchen zu niedrig.

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Ja, leider gibt es noch viele Vourteile gegenüber Menschen mit HIV. Gerade haben wir dazu eine neue Studie veröffentlicht, die positiven stimmen 2.0. Darin geben 95% der Befragten an, dass sie in den 12 Monaten vor der Befragung Diskriminierung erlebt haben, mehr als die Hälfte sagt, dass Vorurteile ihre Lebensqualität beeinträchtigen.

Die Palette ist vielfältig: Menschen glauben, dass HIV-positive Menschen automatisch schwer krank und nicht mehr leistungsfähig seien, kein erfülltes Leben mehr leben könnten, dass sie irgendwie falsch gelebt hätten und selbst schuld seien, dass von ihnen eine Gefahr im Alltag ausginge, weil HIV irgendwie übertragen werden könnte - und so weiter.

Das ist für viele HIV-Positive sehr belastend.

Fakt ist: Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen. Ganz gleich, ob im Job, in der Freizeit, bei Sexualität und Familienplanung. Denn unter Therapie HIV auch nicht mehr übertragbar, nicht beim Sex und auch nicht bei der Geburt auf das Kind. Im Alltag ja sowieso nicht.

Wer's genau wissen will, findet Infos bei den positiven stimmen 2.0: https://www.aidshilfe.de/meldung/leben-hiv-heute-vorurteile-schaden-mehr-infektion

Einblicke ins echte Leben mit HIV gibt die Welt-Aids-Tags-Kampagne "Leben mit HIV Anders als du denkst.": www. welt-aids-tag.de

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Dass HIV komplett aus der Welt verschwindet, ist noch eine Utopie. Auch dass es in reicheren Industrieländern gelingt, ist kurzfristig nicht denkbar. Denn es ist ein sexuell übertragbares Virus, das immer erst nach einer gewissen Zeit im Körper nachweisbar ist - und auch nur, wenn jemand zum Test geht. Übertragungen werden sich unter diesen Voraussetzungen nicht zu 100% verhindern lassen.

Zudem leben ja viele Menschen mit HIV und können damit heute zum Glück auch alt werden. Eine Übertragung ist unter Therapie allerdings zum Glück nicht mehr möglich.

Was jedoch längst aus der Welt verschwunden sein müsste, ist die Aids-Erkrankung, die ja eine Folge der unbehandelten HIV-Infektion ist.

Aids ist heute vermeidbar, wenn Menschen rechtzeitig von ihrer HIV-Infektion erfahren und HIV-Medikamente bekommen.

Die Vereinten Nationen haben daher das Ziel ausgerufen, Aids (nicht HIV) bis 2030 zu beenden. Das ist sehr ambitioniert, aber ein wichtiger Leitstern!

Weltweit haben allerdings immer noch ungefähr 10 Millionen Menschen keinen Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten.

In Deutschland erkranken immer noch rund 900 Menschen pro Jahr an Aids oder einem schweren Immundefekt, weil sie nicht wissen, dass sie HIV haben - weil sie nicht glauben, dass es sie betreffen könnte oder weil sie Angst vorm Test haben.

Daher ist eine sehr wichtige Botschaft: Wenn du ein Risiko gehabt haben könntest, lass dich testen! Denn mit der entsprechenden Behandlung kann man mit HIV heute gut leben.

Also, HIV "ausrotten": eher nein. Immer weniger Aids: möglich und nötig!

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HIV-Symptome können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Kurz nach einer HIV-Infektion können Symptome wie bei einer Grippe auftreten, zum Beispiel: Fieber, Abgeschlagenheit, Nachtschweiß oder Lymphknotenschwellung. Diese verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit wieder. Im Anschluss gibt es meist eine lange Phase ohne Symptome. Trotzdem schädigt HIV den Körper.

Ohne HIV-Behandlung ist das Immunsystem irgendwann so geschwächt, dass lebensgefährliche Erkrankungen auftreten. Dann spricht man von Aids.

Dank der HIV-Medikamente kann man mit HIV lange und gut leben und Aids verhindern.

HIV-Symptome sind unspezifisch und können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Eine Lymphknotenschwellung mit Nachtschweiß bedeutet also nicht unbedingt, dass man sich mit HIV infiziert hat. Treten aber Symptome in zeitlicher Nähe zu einem HIV-Risiko auf, kann ein HIV-Test sinnvoll sein.

Mehr Infos zu den Symptomen und zum Verlauf einer HIV-Infektion gibt's hier: https://www.aidshilfe.de/hiv-symptome-verlauf

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Bei Aidshilfen gibt es für Menschen mit HIV verschiedene Angebote - oft auch Gruppenangebote. Dabei kann es sowohl um Information und Austausch gehen, aber auch um gemeinsame Freizeitgestaltung und Aktivitäten.

Adressen von regionalen Aidshilfen gibt es hier: https://www.kompass.hiv/de/suche?terms=&location=&category=28&target_groups=All&search_radius=5

Und es gibt viele tolle überregionale Angebote, die findest Du hier: https://booking.seminardesk.de/de/aidshilfe?Kategorie=Leben%20mit%20HIV

Unsere Erfahrung ist, dass der Austausch und gemeinsame Aktivitäten sehr hilfreich und mutmachend sein können. Und sie geben das Gefühl: Du bist nicht allein.

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Was denkt ihr darüber?

Es ist ein gutes Signal, dass diese Stichwörter im Koalitionsvertrag auftauchen. Insbesondere bei Drug-Checking geht es ja darum, dass endlich klare rechtliche Grundlagen für diese wichtige Maßnahmen geschaffen werden und dass es einen politischen Willen dafür gibt. Nun können wir uns auf diesen Passus berufen.

Bezüglich Maßnahmen der Schadensminimierung haben wir uns auch gefreut, dass sie drinstehen. Das ist schon eine Würdigung und auch eine gewisse Selbstverpflichtung, in diesem Bereich tätig zu werden. Wir werden nun sehen, wieweit den Worten Taten folgen. Viele dieser Maßnahmen sind ja auch Sache der Länder und Kommunen (z.B. Drogenkonsumräume, Spritzenvergabe in und außerhalb von Haftanstalten). Bei anderen kann der Bund auch einiges machen.

Was ist noch zu tun?

Die Legalisierung von Cannabis könnte außerdem einen Neuanfang in der Drogenpolitik markieren: Weg von Verfolgung und Marginalsierung der Nutzer*innen, hin zu staatlich regulierter und kontrollierter Abgabe von Substanzen.

Die neue Bundesregierung darf hier nicht bei Cannabis stehen bleiben, sondern wir brauchen auch Lösungen kontrollierter Abgabe für andere Substanzen. Dafür werden wir sicherlich noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Aber ein Anfang ist gemacht.

Stimmt euch das zuversichtlich?

Ja, das stimmt uns vorsichtig zuversichtlich, was da steht - aber es ist kein Selbstläufer und auch keine Erfolgsgarantie. Wir bleiben alle gemeinsam dran!

Details über das, was wir jetzt denken und fordern, finden Interessierte in unserer Pressemitteilung zum Thema:

https://www.aidshilfe.de/meldung/brauchen-drogenpolitischen-neuanfang

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Wenn die schwangere Person HIV-positiv ist und nicht behandelt wird, also keine Medikamente nimmt, kann es zu einer Übertragung bei der Schwangerschaft, der Geburt oder beim Stillen kommen. Dann können auch Kinder HIV-positiv sein.

Das ist jedoch etwas Anderes als die Krankheit Aids. HIV ist ein Virus, was das Immunsystem schwächt. Bei fortschreitendem Immundefekt, also wenn keine Behandlung erfolgt, kann das Krankheitsbild Aids auftreten.

In Deutschland spielt das aber so gut wie keine Rolle, da hier die allermeisten Menschen mit HIV in medikamentöser Behandlung sind und eine gute ärztliche Versorgung haben. Die HIV-Therapie verhindert dann die Übertragung von HIV auf das Kind. Wenn Du mehr wissen willst, schau mal hier: https://www.aidshilfe.de/kinderwunsch

International sieht es nochmal ein bisschen anders aus: Weltweit lebten Ende 2020 rund 1,7 Millionen Kinder mit HIV, 800.000 von ihnen (46 Prozent) hatten keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten und laufen Gefahr an Aids zu erkranken.

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Ja, auf jeden Fall. In vielen Metropolen wie San Francisco und New York oder London gab es schon vor Jahren starke Rückgänge durch PrEP bei den Neuinfektionen.

Allerdings ist es von Land zu Land sehr unterschiedlich. Zugleich lässt sich nicht immer klar unterscheiden, wie weit der verstärkte Einsatz von HIV-Therapien, der ja auch die Übertragung verhindert, oder die PrEP zum Rückgang von Neuinfektionen beigetragen hat.

In Deutschland gibt es PrEP als Kassenleistung seit September 2019. Im Jahr 2020 gab es einen deutlichen Rückgang von Infektionen von 2300 auf 2000. Der dürfte zum Tiel durch Corona-Kontaktbeschränkungen entstanden sein (weniger Gelegenheiten zum Sex), zum Teil aber auch durch die PrEP.

Dass PrEP Infektionen verhindert, ist dabei sicher: Es handelt sich nachweislich um eine hoch effektive Schutzmethode für Menschen mit hohem HIV-Risiko. Ohne die PrEP würden sich ganz sicher viele von ihnen im Laufe der Zeit infizieren. Nur genau beziffern kann man in Deutschland noch nicht, wie viele Infektionen pro Jahr verhindert werden.

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Das Kondom ist das meistgenutzte und bekannteste Mittel, um sich vor HIV zu schützen –und Kondome verringern gleichzeitig die Möglichkeit, sich mit anderen Geschlechtskrankheiten anzustecken. Wenn Du also über den HIV-Status Deines Sexpartners nichts weißt, ist es sicherlich eine gute Idee, Kondome zu verwenden.

Was viele Menschen noch nicht wissen: Menschen mit HIV, die gut mit Medikamenten eingestellt sind, können das Virus nicht mehr an andere Menschen weitergeben. Und es gibt seit wenigen Jahren eine weitere Möglichkeit, sich vor HIV zu schützen: Die sogenannte PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe). Hier nehmen Menschen vorbeugend Medikamente, um sich nicht mit HIV zu infizieren.

Grundsätzlich ist es immer gut, wenn man darüber Bescheid weiß, welche Schutzmöglichkeiten es gibt - und welche am besten zu Dir passt. Es ist auch eine gute Idee, mit dem Sexpartner vorab über den Schutz zu sprechen, damit Ihr unbesorgt den Sex genießen könnt. Wenn Du mehr über Geschlechtskrankheiten und Schutzmöglichkeiten wissen willst, schau mal hier: https://www.aidshilfe.de/safer-sex oder auf diese Seite: https://www.iwwit.de/

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Nein, das ist bisher nur bei sehr wenigen Menschen gelungen und hundertprozentig sicher kann man sich auch kaum sein. Denn es gibt kein Testverfahren, dass mit Sicherheit nachweist, dass sich in keiner einzigen Körperzelle mehr HIV versteckt. Wenn aber über lange Zeit keine HI-Viren mehr nachweisbar sind, obwohl jemand keine HIV-Medikamente einnimmt, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er geheilt ist. Der erste "Geheilte" war der Amerikaner Timothy Ray Brown. Es gibt noch den Londoner Patienten, auf den du dich beziehst, außerdem sehr wenige weitere Fälle, wo eine Heilung geglückt sein könnte.

Die bisher als sicher geheilt geltenden Patienten hatten eine so genannte Stammzelltransplantation erhalten (über Knochenmark). Sie hatten zusätzlich zu HIV eine Krebserkrankung, die diesen hoch riskanten Eingriff erforderlich machte. Dabei wird das eigene Immunsystem weitgehend oder ganz zerstört. Über die gespendeten Zellen entsteht ein neues Immunsystem in diesen Patient*innen.

Dafür verwendeten die Ärzt*innen in diesen Fällen Zellen von Menschen, die gegen HIV immun waren (das kommt in sehr seltenen Fällen vor). Selbst wenn sich noch HIV in einigen Körperzellen des Patienten befand (so genannte Reservoire), konnte es die Immunzellen daher nicht wieder befallen. Sie waren durch eine genetische Besonderheit davor geschützt: Ihnen fehlte ein Rezeptor, also eine Andockstelle für das HIV-Virus, auf der Zelloberfläche. Man hatte HIV sozusagen die Tür vor der Nase zugeschlagen.

Der Plan ging in diesen Fällen auf: Bei den genannten Patienten war HIV dauerhaft nicht mehr nachweisbar, obwohl sie keine Therapie mehr einnahmen.

Dieser Effekt ist aber sehr schwer herbeizuführen und nur in Einzelfällen möglich, außerdem mit einem sehr hohen Risiko und starken Folgeschäden verbunden.

Darum ist diese Vorgehensweise keine Alternative für die sehr schonenden HIV-Therapie, die heute möglich ist: Medikamente unterdrücken die HIV-Vermehrung im Körper, können aber nicht alle Viren entfernen, die noch in bestimmten Zellen stecken. Da ein normales Immunsystem - im Gegensatz zum neuen Immunsystem der Geheilten - anfällig für HIV bleibt, müssen sie die Medikamente lebenslang einnehmen, damit HIV sich nicht wieder im Körper vermehren kann.

Aber wie gesagt, die HIV-Therapie ist heute sehr einfach und ohne bzw. mit wenig Nebenwirkungen möglich.

Mehr Infos zu den Geheilten:

Timothy Ray Brown: https://magazin.hiv/magazin/praevention-wissen/meine-hiv-heilung-hat-alles-veraendert/

Londoner Patient: https://www.aidshilfe.de/meldung/londoner-patient-hiv-heilung

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Reaktionen auf die Diagnose HIV sind natürlich sehr individuell und jede Person reagiert anders. Manche berichten von einem Schock-Moment oder Angst. Häufig bezieht sich das aber weniger auf die gesundheitlichen Folgen als vielmehr auf die erwarteten Reaktionen anderer Menschen und Diskriminierung.

Zum Glück muss sich heutzutage niemand davor fürchten an den Folgen einer HIV-Infektion zu sterben. Zumindest in Deutschland ist die medizinische Versorgung sehr gut: 97% der Menschen mit HIV-Diagnose nehmen HIV-Medikamente. Diese unterdrücken die Virusvermehrung im Körper und verhindern das Krankheitsbild Aids. Dank der Medikamente können Menschen mit HIV heute gut und lange leben. 

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HIV stammt ursprünglich von verschiedenen Affenarten in Afrika. Diese Viren sind auf den Menschen übergegangen und haben sich gewandelt.

So etwas geschieht bei Viren manchmal, weil sie sehr wandlungsfähig sind und dabei mehr oder weniger zufällig neue Varianten von sich produzieren, die auch in anderen Wirten funktionsfähig sind. Wenn dann zum Beispiel Blut von Affen in menschliche Wunden gelangte, konnte eine Übertragung stattfinden. Das kann zum Beispiel bei der Jagd passiert sein.

Wie genau HIV entstand und auf den Menschen übertragen wurde, darüber gibt es viele Spekulationen und Mythen.

Wer sich darüber eingehend informieren will, kann das auf unserer Website www.magazin.hiv machen: https://magazin.hiv/magazin/gesellschaft-kultur/hiv-nichts-gegen-eine-gute-verschwoerungstheorie-aber/

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HIV stammt ursprünglich aus Zentral-Afrika. Dort sind Viren, die ursprünglich Affen befallen hatten, auf den Menschen übergegangen. Aus SIV-Viren wurden so HIV-Viren. Es gibt über diese Herkunft viele Mythen und Verschwörungstheorien.

Wer sich dazu schlau machen möchte, wird hier fündig: https://magazin.hiv/magazin/gesellschaft-kultur/hiv-nichts-gegen-eine-gute-verschwoerungstheorie-aber/

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Nein! Zunächst sollte man zwischen HIV und Aids unterscheiden. HIV ist ein Virus, was die körpereigenen Abwehrkräfte schwächt, die auch Immunsystem genannt werden. Wenn dieses stark geschwächt ist, kann das Krankheitsbild Aids auftreten.

Die Behandlung von einer HIV-Infektion sollte schulmedizinisch mit HIV-Medikamente erfolgen. Diese unterdrücken das Virus im Körper und verhindern damit den Ausbruch von Aids.

Man kann das eigene Immunsystem natürlich auch zusätzlich unterstützen, z.B. durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, Sport und Bewegung, weniger Alkohol und Nikotin. Das ersetzt aber keine Behandlung mit Medikamenten, sondern ist nur eine Ergänzung.

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Es wird weltweit sehr intensiv an einer Impfung gegen HIV geforscht. Leider ist die aber viel schwieriger zu realisieren als die Covid-Impfung. Bei Covid wissen wir genau, welche Antikörper das Immunsystem produzieren muss, um das Virus lahmzulegen und können die mit Impfungen gut produzieren.

Bei HIV ist das noch nicht so klar. Wir kennen einige Antikörper, die einen gewissen Nutzen haben, aber nicht alle, die wir brauchen. HIV ist nämlich sehr wandlungsfähig, es gibt vielfältige Varianten des Virus. So entkommen sozusagen immer einige Varianten, wenn man Antikörper ins Spiel bringt. Der Schutzeffekt war daher bisher bei allen Impfstoff-Versuchen zu niedrig.

Es wird von hoch renommierten Forschern mit großem Engagement geforscht. Wer die Impfung erfände, hätte viel Geld und vermutlich den Nobelpreis sicher. Das Impfungen absichtlich nicht gefunden werden oder Forscher*innen mundtot gemacht werden, ist eine Verschwörungstheorie.

Oft werden in der Forschung erste Erfolge erzielt, zum Beispiel in Tierversuchen, die aber dann in der Erprobung an Menschen nicht halten, was sie versprochen haben. So etwas kann dann natürlich leicht umgedeutet werden.

Also: Die Impfung ist trotz intensiver Forschung noch Zukunftsmusik. Leider. Aber es gibt immerhin die HIV-Prophylaxe PrEP, die einen medikamentösen Schutz bietet.

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Ja, mit HIV kann man heute gut und lange leben.

Zunächst sollte man aber zwischen HIV und Aids unterscheiden. HIV ist ein Virus, was die körpereigenen Abwehrkräfte schwächt, die auch Immunsystem genannt werden. Ohne Behandlung kann der Körper eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen. Im schlimmsten Fall treten dann bestimmte lebensbedrohliche Erkrankungen auf, zum Beispiel schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von Aids.

HIV-Medikamente unterdrücken das Virus im Körper und verhindern damit den Ausbruch von Aids. Dank der antiretroviralen Therapie haben Menschen mit HIV bei rechtzeitiger Behandlung heute eine fast normale Lebenserwartung und können leben wie andere Menschen auch. Sie können jeden Beruf ausüben, jeder Art von Freizeitaktivität nachgehen, Sexualität genießen, auf natürliche Weise gesunde Kinder bekommen.

Mittlerweile stehen mehr als 20 Wirkstoffe zur Verfügung. Die HIV-Therapie ist dabei mit der Zeit immer einfacher, effektiver und verträglicher geworden: Oft reicht eine Pille pro Tag, die eine komplette Medikamentenkombination enthält. Die meisten HIV-Patient*innen spüren keine oder nur leichte Nebenwirkungen. Die Therapie beeinträchtigt ihr Alltagsleben also kaum.

Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein möglichst früher Therapiebeginn für die Gesundheit von HIV-positiven Menschen am besten ist. Bei dieser Frage spielen aber auch persönliche Gründe eine Rolle. Die Anzahl der Helferzellen im Blut bietet einen Anhaltspunkt, wann man spätestens beginnen sollte – sie sollte nicht unter 500 pro Mikroliter Blut sinken. 96 Prozent der Menschen mit HIV in Deutschland, die von ihrer Infektion wissen, nehmen HIV-Medikamente. Tendenz: steigend.

Zugleich wissen etwa 13 Prozent der Menschen in Deutschland nichts von ihrer HIV-Infektion und nehmen dementsprechend auch keine HIV-Medikamente. Viele sind schon Jahre infiziert und laufen Gefahr, schwere Folgeerkrankungen bis hin zu Aids zu bekommen. Ohne Therapie bleibt HIV außerdem übertragbar.

Eine wichtige Botschaft lautet daher: Wer ein HIV-Risiko gehabt haben könnte, sollte sich testen lassen. So hat man im Falle eines Falles den vollen Nutzen der HIV-Therapie.

Mehr Infos zu dem Thema gibt's hier: https://www.aidshilfe.de/hiv-therapie

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